Ab Frühjahr wird der Rasen im Garten gehegt und gepflegt. Geht es auf das Ende vom Jahr zu, wird er dann häufig stark vernachlässigt. Gerade da ist die Pflege aber noch einmal wichtig, damit die Gräser gestärkt und gut vorbereitet in die kalte, dunkle Jahreszeit gehen können. Eine letzte Wellnessbehandlung vor der Winterruhe tut Not und ist sehr empfehlenswert, damit der Rasen auch im nächsten Jahr wieder voll durchstarten kann und gesund und grün sein Wohlbehagen zeigt. Was getan werden muss, lesen Sie im folgenden Text.
Steckbrief
- Grüner, dichter Rasen ist das Ziel
- Moos, Löwenzahn, Klee und andere Unkräuter stören
- Ebenso braune und kahle Stellen
- Entscheidend für schönen Rasen ist der Grassamen
- Rasen benötigt reichlich Wasser
- Morgens gießen
- Regelmäßiger Schnitt, aber nicht zu kurz
- Ideal sind 4 cm
- Rasen vertikutieren
- Auf alle Fälle im Frühjahr
- Bei Bedarf noch einmal im Herbst
- Regelmäßig düngen
- Eisensulfat ist gleichzeitig Moosvernichter
- Kalken hilft Moos vorzubeugen
- Stickstoffmangel unterstützt Klee
- Rasen nicht überdüngen – es drohen Pilzkrankheiten
Rasendüngung im Herbst
Selbstverständlich gehört mehr zur Rasenpflege im Herbst als das Düngen. Der Rasen wird gemäht, solange er wächst. Das tut er auch bei kühleren Temperaturen, aber man merkt schon, es wird weniger. Der Rasen wächst langsamer. Wenn die Temperaturen nicht zu tief sind, kann getrost bis in den November gemäht werden. Manchmal ist es sogar nötig, noch im Dezember zu schneiden, damit das Gras nicht zu hoch in die Überwinterung geht, das ist nämlich nicht günstig. Beim letzten Schnitt sollte eine Rasenhöhe von drei bis fünf Zentimetern stehen gelassen werden. Der Rasen kann noch Fotosynthese betreiben und sich gut gegen Moos und Unkraut durchsetzen. Ist der Rasen zu lang, wird das Gras im Winter vom Schnee niedergedrückt. In dem platt gedrückten Gras können sich Krankheiten und Pilze ausbreiten. Das kann auch passieren, wenn nach dem letzten Mähen nicht alle Schnittreste entfernt werden.
Vorbereitung auf die Düngung
Neben dem regelmäßigen Schnitt ist auch wichtig, dass Laub vom Rasen entfernt wird. Davon gibt es im Herbst ja meist jede Menge. Auch die Unkrautentfernung darf nicht vernachlässigt werden. Unkraut vermehrt sich bei günstigen Temperaturen bis spät im Jahr und startet im Frühjahr beizeiten wieder durch.
- Laub regelmäßig vom Rasen entfernen. Es sollte nicht zu lange liegen bleiben.
- Unter einer Laubschicht kann Rasen nicht atmen. Außerdem ist es dunkel und Gras benötigt Licht zum Gedeihen.
- Unter einer Laubschicht bildet sich häufig Schneeschimmel (braune Flecken auf dem Rasen)
- Gleiches gilt für Fallobst. Darauf sitzen häufig Pilze oder Pilzsporen und die breiten sich dann aus.
- Unkraut entfernen nicht vergessen
- Sollten kahle Stellen im Rasen zu sehen sein, ist jetzt noch eine gute Zeit, diese zu schließen.
- Der Boden ist warm genug und die Sonne nicht mehr zu heiß, ideal für die Nachsaat.
Welche Nährstoffe benötigt Rasen im Herbst?
Mit dem Wechsel der Jahreszeiten ändern sich auch die Ansprüche der Pflanzen an ihre Nährstoffe. Im Herbst wird kein Stickstoff mehr benötigt, welcher das Wachstum anregt. Wachstumsbeschleuniger ist jetzt eher schädlich. Während man andere Pflanzen nicht jedes Jahr im Herbst mit speziellem Dünger versorgen muss, ist es ratsam, dem Rasen jährlich um diese Zeit Nährstoffe zuzuführen.
- Im Herbst ist Kalium wichtig.
- Welcher Herbstdünger verwendet wird, ist eher zweitrangig, solange der Kaliumanteil hoch ist.
- 18 % und mehr sind günstig
- Stickstoff nur in ganz geringen Anteilen
- Bei sandigen Böden sollte der Dünger Langzeitkalium enthalten, da sich normales Kalium zu schnell auswäscht.
Die Kombination der Nährstoffe Kalium und Stickstoff sorgt einmal für stabile Zellwände der Gräser und erhöht die Konzentration an Salz in den Pflanzenzellen. Der Gefrierpunkt der Gräser wird gesenkt, was dazu führt, dass deutlich weniger Frostschäden auftreten.
Patentkali oder doch Herbst-Rasendünger?
Patentkali ist ein Spezialdünger mit einem hohen Kaliumanteil, der zusätzlich noch eine Menge Magnesium enthält, weshalb er häufig Kalimagnesia genannt wird. Für den Dünger wird das natürliche Mineral Kieserit verwendet. Patentkali ist auch für den ökologischen Landbau zugelassen.
Herbst-Rasendünger enthalten auch reichlich Kalium. Im Prinzip können beide Dünger genutzt werden. Einen direkten Vergleich kann nur ziehen, wer seine Rasenfläche teilt und beide auf den verschiedenen Flächen nutzt.
Rasen im Herbst kalken?
Wer einen sehr sauren Boden hat, kann durch regelmäßiges Kalken verhindern, dass dieser total übersäuert. Damit wird Moos die Lebensgrundlage entzogen. Die beste Zeit ist der Monat Oktober. Günstig sind spezielle Produkte, z.B. der Cuxin Grünkalk, der außerdem noch Magnesiumcarbonat enthält.
Kohlensaurer Kalk reagiert langsam. Bei der Herbstdüngung hat er anschließend reichlich Zeit. Zu beachten ist, dass Kalk viel Humus verbraucht. Es muss also für Nachschub gesorgt werden.
Bevor gekalkt wird, muss der pH-Wert des Bodens bestimmt werden. Ist dieser nicht sauer, sondern im Normalbereich, sollte keinesfalls gekalkt werden, denn dann hat das Moos andere Ursachen. Wird trotzdem gekalkt, kann sich das Mooswachstum noch verstärken.
Wann wird gedüngt?
Die Herbstdüngung sollte etwa zwischen Mitte Oktober und Mitte November vorgenommen werden.
Wie wird gedüngt?
Die Herbstdüngung unterscheidet sich nicht von denen in den Monaten zuvor. Wichtig ist, dass der Dünger gleichmäßig verteilt wird und dass nicht zu viel verwendet wird. Eine Überdüngung stört wie immer das biologische Gleichgewicht. Um eine Überdüngung zu vermeiden, sollte man unbedingt die Mengenangaben auf den Verpackungen einhalten.
- Häufig werden Düngewagen zum Ausbringen empfohlen, aber die sind nicht der Weisheit letzter Schluss. Oft streuen sie sehr unregelmäßig und die berechnete Menge und die Fläche stimmen nicht überein.
- Düngen per Hand ist auch nicht wirklich zuverlässig, aber die meisten Gartenbesitzer kommen so besser klar.
- Wer zum ersten Mal mit der Hand düngt, sollte die nötige Düngemenge exakt abwiegen, damit nicht zu viel Dünger verwendet wird.
- Bei größeren Rasenflächen empfiehlt es sich, kleinere Teilbereiche abzustecken und für diese die Menge abzuwiegen.
- Handschuhe nicht vergessen!
Häufige Fragen
Wie wirkt das Kalium bei Gräsern genau?
Im Prinzip ist es ganz einfach. Die Nährstoffe reichern sich in den Vakuolen, den Wasserspeichern der Pflanzenzellen an und erhöhen den Salzgehalt des Zellsaftes. Diese Konzentration an Salzen setzt den Gefrierpunkt der Zellflüssigkeit herab. Die Pflanzenzellen werden insgesamt wiederstandsfähiger gegen Frost. Außerdem werden durch Kalium auch der Wassertransport und der Gasaustausch in der Pflanze verbessert. Der Wasserdruck in der Wurzel wird erhöht und die Funktion der Spaltöffnung in den Blüten verbessert. Durch Verdunstung wird der Wasserstrom in den Pflanzen am Laufen gehalten. Gleichzeitig kann Kohlendioxid für die Photosynthese in das Blattgewebe strömen. Die Gräser kommen einfach besser mit niedrigeren Temperaturen klar.
Welche Herbst-Rasendünger sind empfehlenswert?
Das ist sicher Ansichtssache. Ich persönlich bin ein Freund von Patentkali, aber Herbst-Rasendünger ist auch ok. Was ich festgestellt habe ist, dass es recht große Preisunterschiede gibt, nicht nur zwischen Discount- und Profiware, sondern generell.
- Neudorff Azet HerbstRasenDünger
- Oscorna Rasaflor Rasendünger
- Cuxin Rasen Herbstdünger
- Wolf-Garten Rasen-Herbstdünger
Großpackungen haben die günstigsten Preise. Sie liegen beim Kilopreis oft deutlich unter den Kleinpackungen. 25 Kilogramm wird kaum einer im Hausgarten vertun können, aber man kann sich reinteilen, mit Nachbarn, Freunden, der Familie oder mit Kollegen. Wird Dünger frostfrei und trocken überwintert, ist er auch recht gut haltbar.