Gartengestaltung Rasen

Rasen begradigen: in 5 Schritten zur ebenen Fläche

Bodenprobe Rasen

Eine gerade und ebene Rasenfläche wünschen sich in der Regel alle Haus- und Gartenbesitzer. Wie ein bestehender Rasen begradigt werden kann oder eine gerade Fläche idealerweise angelegt wird, erklärt der folgende Beitrag.

Fläche begutachten

Als erstes muss die Fläche für einen neuen Rasen oder eine bereits bestehende Rasenfläche auf etwaige Löcher oder Höhenunterschiede abgegangen werden. Vor allem der Höhenunterschied von einer zu anderen Seite ist hierbei auch entscheidend. Um den Höhenunterschied herauszufinden, gibt es eine einfache Möglichkeit:

Rasen Löscher
  • lange Wasserwaage, mindestens 2 m, nutzen
  • an niedrigster Stelle Holzstab in Boden stecken
  • sollte lang genug zum kalkulierten Höhenunterschied sein
  • Faden oder Seil am Stab befestigen
  • bis zur höchsten Stelle der Fläche ziehen
  • im Boden fixieren
  • alternativ hilft zweite Person und hält Faden fest
  • Seil horizontal parallel gerade ausrichten
  • sollte dem später ebenen Boden entsprechen
  • hierzu Wasserwaage nutzen

Hieran kann nun der Höhenunterschied ausgemessen und die Menge der benötigten Erde, die für die Begradigung erforderlich ist, ermittelt werden.

Tipp: Wenn sich auf einer Bodenfläche nur verschiedene kleine und größere Löcher befinden, dann können diese einzeln ausgeglichen werden. Dies kann bei alten Maulwurfshügeln zum Beispiel der Fall sein.

Vorbereitung Neuanlage Rasen

Wenn eine Neuanlage einer Rasenfläche ansteht, dann erfordert dies als erstes verschiedene Vorbereitungen für die Begradigung. Da der gesamte Boden erneuert und ausgeglichen werden soll, ist dies die einfachere Variante, den Rasen zu begradigen. Hierbei wird wie folgt vorgegangen:

Motorhacke
  • Rasenfläche insgesamt auflockern
  • hierzu eine Motorhacke nutzen
  • kleine Flächen mit Handhacke bearbeiten
  • alternativ einen Spaten verwenden
Tipp: Benötigen Sie die Motorhacke nur für dieses Projekt, können Sie diese in einem Baumarkt tageweise mieten.

Vorbereitung bestehende Rasenfläche

Ist bereits ein Rasen vorhanden, der nur an einigen Stellen begradigt und ausgebessert werden muss, dann ist die Vorbereitung hierfür ein wenig schwieriger. Dennoch gelingt auch dies mit den folgenden Schritten:

  • auch hier den Höhenunterschied ermitteln
  • an den Aufstockstellen Rasen kurz schneiden
  • nur an diese Stellen die Erde auffüllen
  • zur Vorbereitung nur etwa ein bis zwei Zentimeter hoch
  • befestigen
  • danach bis zum Rand auffüllen
  • Rasendünger zugeben
Rasen Loch füllen
Idee: Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel Erde Sie zum Auffüllen später noch benötigen, können Sie mit einem Brett oder bei kleineren Löchern einfach mit Ihren Schuhen die Erde leicht andrücken.

Anleitung Bodenfläche ausgleichen

Sind die Vorbereitungen getroffen, können die Arbeiten starten. Zuvor Erde in Kubikmetern ausrechnen und die Ebene ausgleichen. Hierbei sollte nach der folgenden Anleitung vorgegangen werden:

  • mehrere Holzstäbe in Boden stecken
  • nicht nur am Rand, auch in der Mitte
  • Fäden auf gewünschte Höhe ziehen
  • Wasserwaage zum ausloten nutzen
  • Erde entsprechend auftragen

Die Erde wird idealerweise so weit aufgetragen, bis die gespannten Fäden direkt aufliegen. Erst dann ist die richtige Höhe erreicht. Um so einen wirklich ebenen Boden zu erreichen ist es wichtig, dass die Fäden ganz fest gespannt sind und an keiner einzelnen Stelle durchhängen können.

Hinweis: Wenn Sie die Rasenfläche vor dem Auffüllen abstecken, können Sie sofort sehen, an welchen Stellen wie viel Erde eingefüllt werden muss. Gleichzeitig können Sie aber auch erkennen, wo sich kleine Anhäufungen oder Hügel befinden. Tragen Sie diese zum Begradigen sofort ab.

Feinschliff

Nachdem die Erde an den entsprechenden Stellen aufgefüllt oder auch entnommen wurde, kommt es zur eigentlichen Begradigung der Rasenfläche. Hier sollte auf Folgendes geachtet werden:

Rasensamen anwalzen
  • gesamten Boden abziehen
  • Richtscheit von zwei bis drei Meter Länge nutzen
  • über den Boden ziehen
  • so entsteht glatte Ebene
  • mit einer leichten Walze den Boden befestigen
  • kann mit Wasser gefüllt sein

Rasen einsäen

Nach den oben beschriebenen Schritten und abschließender Begradigung des Bodens kann der neue Rasen eingesät werden. Bei einer bestehenden Rasenfläche muss der Samen nur auf die ausgebesserten Stellen gestreut werden. Wichtig hierbei ist, die gleiche Sorte Rasen zu wählen, wie bereits vorhanden. Bei einem neu angelegten Boden wird insgesamt ausgesät. Danach sollte dieser gut bewässert werden, um eine ebene und gleichmäßige Rasenfläche zu erhalten.

Rasensamen
Hinweis: Um eventuellem Unkraut vorzubeugen, sollten Sie nach dem Begradigen den Boden etwa zwei Wochen ruhen lassen bevor Sie die Rasensamen aufgeben. Wächst in dieser Zeit an verschiedenen Stellen Unerwünschtes, kann es mit einem für Rasen geeigneten Unkrautvernichter entfernt werden.

Benötigtes Werkzeug

Um eine Rasenfläche zu begradigen, wird verschiedenes Werkzeug benötigt. Nicht alles hat auch ein gut sortierter Hobbygärtner zu Hause im Schuppen. Erkundigen Sie sich in Ihrem Gartenmarkt, welche Großgeräte Sie tageweise ausleihen können. Folgende Werkzeuge benötigen Sie, um den Rasen zu begradigen:

  • Spaten
  • Grabegabel
  • Harke
  • lange Wasserwaage
  • Motorhacke
  • alternativ Pflug
  • leichte Walze
  • langer Richtscheit
  • Holzstäbe und Faden oder Schnur

Sinnvoll ist es auch, eine Schubkarre für die Bewegung der Erde an die richtigen Stellen zu nutzen sowie einen angeschlossenen Gartenschlauch bereit zu legen.

Häufig gestellte Fragen

Wie rechne ich aus, wie viel Erde ich zum Begradigen benötige?

Wenn Sie mit Hilfe des Seils, des Stabes und der Wasserwaage den Höhenunterschied ermittelt haben, müssen Sie hier die Kubikmeterzahl berechnen. Hierzu multiplizieren Sie die Höhe, die Breite so wie die Tiefe, die sie ausmessen. Achten Sie hierbei darauf, dass der Höhenunterschied, zum Beispiel an einem leichten Hang, nicht auf der ganzen Fläche gleich ist. Dann sollten Sie die einzelnen Parzellen gemäß der oben genannten Berechnung einzeln ermitteln und diese später addieren.

Was muss ich beachten, wenn ich größere Flächen begradigen muss?

Ob Sie nun eine größere bestehende oder neu anzulegende Bodenfläche begradigen möchten, ist unerheblich. Es ist immer sinnvoll, hierzu einen Pflug zu nutzen. Dadurch wird nicht nur die Erde gelockert, sondern auch eventuell unter der Erde befindliche Maulwurfsgänge zerstört und aufgefüllt. Ansonsten könnte auch der neue Boden wieder absacken und weitere Unebenheiten entstehen. Einen Pflug können Sie tageweise im Baumarkt vor Ort ausleihen.