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Farne – Arten und Pflege von Garten- und Zimmerfarnen

Hirschzungenfarn Farne

Farne sind in älteren Gartenanlagen noch gelegentlich zu bewundern, doch in frisch gestalteten Gärten werden sie heute sehr selten in die Gestaltung einbezogen. Was schade ist, bei der Anspruchslosigkeit und Vielfalt der Farne. Im nachfolgenden Artikel erhalten Sie deshalb einen Überblick zu den vielen Arten und zur Pflege der Garten- und Zimmerfarne.

Farne für den Garten

Es gibt sehr viele Farne für den Garten. Hier eine Zusammenstellung einiger Beispiele aus der Artenvielfalt, nach möglichen Einsatzgebieten.

Es gitb Arten, die beeindruckend hoch werden und im Garten eine Solitärstellung bekommen sollten:

  • Königsfarn (Osmunda regalis): Wird bis zu 1,50 Meter hoch, mag Sonne bis Schatten, trockene bis feuchte Gehölzränder und Teichränder.
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum): Wird bis zu 2 Meter hoch, wuchert aber stark und ist giftig, sollte im Garten (wenn überhaupt) nur mit Wurzelsperre gepflanzt werden.

Mittelgroße Farne für Solitärstellung oder Kombinationen mit anderen Stauden:

  • Wurmfarn Farne Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas): Anpassungsfähig, wächst an halbschattigen Standorten am besten, attraktiver, bräunlicher Austrieb.
  • Japanischer Straußenfarn (Matteuccia orientalis): Leuchtend grüne, glänzende Wedel und rot gefärbte Stiele, bildet keine Ausläufer, wird zwischen 40 und 80 cm hoch.
  • Einheimischer Straußenfarn (Matteuccia struthiopteris): Erreicht Höhen zwischen 80 und 120 cm, sehr attraktiv, wegen selbsttätiger Ausbreitung aber kein Farn für kleine Gärten.

Klein- und Zwerg-Farne, als Bodendecker oder für Steingärten:

  • Brauner Streifenfarn (Asplenium trichomanes): Wird auch Steinfeder genannt, schöner kleiner Farn für schattige Mauerfugen, aber auch gut geeignet zur Bepflanzung von Kübeln.
  • Schriftfarn (Ceterach officinarum): Sehr dekorative Wedel, die sich gut vor Verdunstung schützen können, gedeiht also auch an sonnigen Standorten.
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)): Kleinwüchsiger Farn, der in Mauerspalten und Steingärten besonders dekorativ wirkt.

Farne für Feuchtgebiete:

  • Einheimischer Sumpffarn (Thelypteres palustris): Braucht einen sehr feuchten Standort, an dem er dann fast ohne Pflege in kurzer Zeit einen üppigen Farnteppich ausbildet.
  • Kleefarn Kleefarn (Marsilea quadrifolia): Ausdauernde Wasserpflanze, die dünne, behaarte Rhizome bildet.

Farne für die Böden unter Nadelbäumen:

  • Feuerland-Farn (Blechnum penna-marina): Nur ca. 10 cm hoch wachsender Rippenfarn, der sich über sein gleich unter der Erdoberfläche liegendes Rhizomgeflecht zu immergrünen Polsterflächen ausbreitet.
  • Rippenfarn (Blechnum spicant): Heimischer Waldfarn mit Endhöhe von ca. 30 cm, elegantem Wuchs und glänzend-grünen Wedeln, immergrün, wächst gut im Schatten.

Der richtige Standort

Es ist auch deshalb unverständlich, dass Farne unsere modernen Gärten noch nicht so richtig erobert haben, weil viele Gefäßsporenpflanzen mit Standorten zufrieden sind, an denen nur wenige andere Pflanzen gedeihen. Bei den meisten Farnen handelt es sich nämlich um Waldpflanzen, die im Halbschatten oder sogar im Schatten wachsen, sogar auf immer leicht feuchten Böden, solange diese nur einigermaßen humos und locker sind.

Die meisten Farne können deshalb sowohl im lichten Schatten der Sträucher ihren Platz finden als auch unter einen Baum mit einer einigermaßen lichtdurchlässigen Krone gepflanzt werden. Sogar einen (viel zu) schattigen Innenhof oder das eher düstere Areal im Schatten einer hohen Mauer können diese Farne mit Grün bedecken. Damit machen Ihnen die Farne eine Gestaltung von Gartenbereichen möglich, in denen normalerweise nur „wenig los ist“.

Pflanzen

Sie können Farne grundsätzlich während der ganzen Vegetationsperiode pflanzen. Es gibt jedoch einige frostempfindliche Farne, die Sie besser im Frühjahr pflanzen sollten. Dann können sich diese zarten Pflänzchen bis zu ihrem ersten Winter gut einwurzeln.

Wenn Sie für einen bestimmten Farn einen Standort auf Gartenboden ausgewählt haben, sollten Sie den Boden vor dem Einpflanzen ein wenig vorbereiten. Also gut gelockert und etwas mit Nährstoffen (reifem Kompost) angereichert. Wenn Sie einen der Steingärten-Farne in eine Mauerfuge setzen möchte, müssen Sie ihm dort einen ausreichend geräumigen Wurzelraum zur Verfügung stellen, einen mit Nährstoffen gefüllten Wurzelraum. Hier sollten Sie also zunächst humose Pflanzerde in die Spalte füllen, diese angießen und warten, bis die Erde sich gut gesetzt hat. Erst dann wird der Farn gepflanzt.

Farne mit kriechendem Wurzelstock werden recht flach in Erde oder Spalte gepflanzt. Horstartig wachsende Farne sollten etwas tiefer gepflanzt werden, als sie im Topf standen. Bei ihnen wachsen die Wurzelstöcke allmählich nach oben, wenn sie zu hoch gesetzt werden, auch über die Erdoberfläche hinaus.

Pflege

Hirschzungenfarn Wenn sie eingepflanzt sind, werden die Farne noch einmal fest angedrückt und anschließend gut angegossen. Während des ersten Jahres sollten Sie generell regelmäßig gießen, vor allem bei Sommerhitze.

Sie können dem Austrocknen vorbeugen, indem Sie den Boden um die Farne mit Laub bedecken z. B. mit einer Mulchschicht aus Laubkompost. Unter Bäumen können Sie dann im Herbst einfach das fallende Laub liegen lassen. An freien Standorten sollte eine zusätzliche Schicht Laub aufgetragen werden.

Garten-Farne schneiden

Wintergrüne Farne sind etwas heikel in Bezug auf die Schnittpflege: Grundsätzlich dürfen sie erst im Frühjahr beschnitten werden, da das Laub im Winter als Winterschutz gebraucht wird. Es ist jedoch nicht ganz einfach, zu Beginn der Saison die richtige Zeit für den Schnitt zu erwischen: Wenn Sie zu früh schneiden, sieht der Garten eine ganze Weile ungewohnt kahl aus, wenn Sie zu spät schneiden müssen Sie sehr mühsam um die bereits treibenden jungen Wedel herumschneiden. Perfekt ist es, wenn Sie für den Schnitt genau den Zeitpunkt kurz vor dem Austreiben der jungen Wedel nutzen.

Sommergrüne Farne können Sie zwar schon im Herbst beschneiden, wenn die Sorte jedoch einen Winterschutz bekommt (den vor allem einige asiatische Farne brauchen, die im Frühjahr sehr frühzeitig austreiben), werden die Wedel nur etwas gekürzt. Die restlichen Wedelteile im unteren Bereich halten nämlich den Winterschutz aus schützendem Laub sehr gut fest.

Garten-Farne vermehren

Farne vermehren sich nicht durch Blüten und Samen, sondern (unter anderem) durch Sporen. Diese Sporen entwickeln sich in Sporenbehältern, die auf den Blattunterseite angesiedelt sind. Diese Sporangien sind erkennbar, sie sehen aus wie kleine dunkle Punkte oder Striche (einige Farnwedel können auch frei von Sporangien und unfruchtbar sein). Diese Farne können Sie versuchen zu vermehren, indem Sie die Sporen aussäen, was jedoch nicht in jedem Fall zu Erfolg führen wird.

Straußenfarn Andere Farne machen es Ihnen leichter, indem sie Brutknöllchen entwickeln. Der Schildfarn (Polystichum) bildet diese Brutknollen z. B. auf der Unterseite seiner Wedel, sie sitzen wie eine Art Perlenschnur an der Mittelrippe und sind im Spätsommer voll entwickelt. Bei einem Farn mit Brutknollen können Sie sich einfach einen Wedel einer Mutterpflanze nehmen und ihn mit Efeunadeln flach auf der Erdoberfläche befestigen (er bleibt an der Mutterpflanze). Die Brutknöllchen werden nun Wurzeln schlagen, nach ein paar Wochen sollten sich im oberen Bereich auf dem Blatt mehrere kleine Farne herausbilden. Wenn diese Jungpflanzen ein paar Wochen Kraft gesammelt haben, können Sie sie mit einem Messer abtrennen und in Töpfen an einem hellen und warmen Platz überwintern, im nächsten Frühjahr können sie dann in den Garten umziehen.

Große Farne können Sie noch einfacher vermehren: Sie teilen sie zu Beginn des Frühjahrs, kurz vor dem Austrieb. Die einzelnen Pflanzen werden dann gleich wieder eingepflanzt und eine Zeitlang sehr sorgfältig feucht gehalten.

Zimmer-Farne – Arten

Zimmer-Farne gibt es ebenso viele wie Garten-Farne, wobei sich meist einzelne Arten einer Farn-Gattung für einen der beiden Standorte besonders qualifiziert haben.

Hier ein erster Überblick:

  • Frauenhaarfarn, Adiantum: 50 cm bis 100 cm (Fächerfrauenfarn), graziler Farn mit dekorativen Wedeln, empfindlich gegenüber Zugluft aber sonst pflegeleicht, beliebter Zimmerfarn, auch als Ampelpflanze.
  • Geweihfarn, Platycerium: Epiphytischer Farn aus dem tropischen Regenwald, anpassungsfähig für Wohnungskultur, wächst am besten an Rindenstücken oder in Sphagnum-Substrat-Gemisch in einer Blumenampel.
  • Goldtüpfelfarn, Phlebodium: 60 cm lange, stark gefiederte Wedel, wächst unter guten Kulturbedingungen ganzjährig.
  • Hasenfußfarn, Davallia: Ein Merkmal sind die auf der Oberfläche der Erde wachsenden, mit silberweißen oder rostbraunen Schuppen bedeckten langgestreckten Rhizome.
    • diese Zimmerfarne gedeihen auch bei niedriger Luftfeuchtigkeit
    • eignen sich gut für die Haltung in flachen Schalen oder Blumenampeln.
  • Hirschzungenfarn Farne Hirschzungenfarn, Phyllitis: Nur als Phyllitis scolopendrium in Zimmerkultur, mittelgroß, farblich akzentuierte Stiele und glänzend hellgrüne Blätter
  • Pellefarn, Pellaea: Zwei Arten fürs Zimmer, der eher kriechend wachsende Pellaea rotundifolia und der buschige Pellaea viridis, beide wachsen ganzjährig.
  • Rippenfarn, Blechnum: Interessanter Farn, dessen Wedel an Palmblätter erinnern, mit mehreren unterschiedlich großen Arten in Zimmerkultur, vertragen trockene Luft besser als die meisten anderen Farne
  • Saumfarn, Pteris: Pteris cretica (Kreta-Saumfarn), Pteris ensiformis (Silberspitzenfarn) und Pteris tremuia (Australischer Saumfarn) für die Zimmerkultur, haben unterschiedliche Wachstumsformen und Pflegebedürfnisse
  • Schildfarn, Polystichum: beliebter Farn für die Wohnungskultur, mit fast dreieckigen, etwa 25 cm langen Farnwedeln, mit gezähnten Fiederblättchen mit scharfen Spitzen besetzt
  • Schwertfarn, Nephrolepis: Nephrolepis cordifolja und Nephrolepis exaltata, beide Arten haben keine speziellen eigenen Namen und werden in leicht unterschiedlich aussehenden Sorten angeboten.
  • Sichelfarn, Cyrtomium: Cyrtomium falcatum (Stechpalmenfarn) für Zimmerkultur, Fiederblätter ähneln Blättern einer Stechpalme, Anspruchslos und langlebig.
  • Streifenfarn, Asplenium: anspruchslose Anfänger-Farn in drei Arten für die Zimmerkultur, Asplenium bulbiferum, Asplenium daucifolium (ehemals A. viviparum) und Asplenium nidus (auch Nestfarn genannt), halten sich am liebsten im feuchten Badezimmer auf

Die Pflege der Zimmerfarne

Einige Zimmerfarne mögen lieber einen hellen Standort, allerdings mit wenig direkter Sonneneinstrahlung, vor allem mittags (Frauenhaar-, Rippen-, Sichel-, Schwert- und Pellefarn z. B.), die meisten Farne halten es jedoch auch im Zimmer an schon ziemlich schattigen Standorten aus.

Schwertfarn - Nephrolepis cordifolia Die Pflege ist im Grunde einfach, regelmäßig Wasser ohne nasse Füsse, während der Wachstumssaison gelegentlich Dünger, dann sind die meisten Farne in Zimmerkultur schon zufriedengestellt.

Der Schnitt und die Vermehrung der Zimmer-Farne erfolgt wie bei den Garten-Farnen beschrieben, Schädlinge und Krankheiten sind auch hier selten, etwaige besondere Pflegewünsche erfahren Sie beim Kauf der einzelnen Sorten.

Fazit
Wenn ein eher düsterer Bereich Ihres Gartens attraktiv aussehen soll, ohne dass Sie viel Arbeit haben, pflanzen Sie einfach Farne dorthin. Darüber hinaus lassen sich die dekorativen Pflanzen jedoch an verschiedensten, auch hellen Standorten im Garten und im Haus gewinnbringend einsetzen, die große Artenauswahl macht vieles möglich.