Gartengestaltung Gabionen

Gabionenwand selber bauen – Anleitung

Gabionenwand

Gabionen sind sehr in Mode gekommen. Wer nicht weiß, was das ist, der sollte weiterlesen. Gabionen sind Drahtkörbe, die mit verschiedenen Steinen gefüllt werden. Man nennt sie auch Schuttkorb, Drahtschotterkasten oder Steinkorb. Es gibt sie in ganz unterschiedlichen Ausführungen und je nach dieser, werden die Gabionen verwendet. Um eine Gabionenwand zu bauen, kommen meist die schmalsten Körbe zum Einsatz.

Beliebte Steinkörbe

Gabionen werden nicht nur im privaten Garten genutzt, sondern auch im Landschaftsbau, im Wasserbau und im Straßen- und Wegebau. Die Körbe sind sehr vielseitig einsetzbar. Eine Gabionenwand dient als Sichtschutz, hält aber gleichzeitig Lärm zurück. Die Wände eignen sich auch als Stützmauern oder als Böschungs- und Hangbefestigung, allerdings werden dafür breitere, standfestere Drahtkörbe verwendet.

Gabionenwand Gabionen können mit den verschiedensten Steinen gefüllt werden. Häufig werden Granit, Basalt, Dolomit und Kalkstein genutzt. Die Steine müssen frost- und druckfest sein.

Gabionen lassen sich gut mit anderen Elementen kombinieren. Man muss eine Wand nicht ausschließlich mit diesen Drahtkörben gestalten. Der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Gabionen sind in den letzten Jahren sehr in Mode gekommen. Sie ersetzen heute meist die klassischen Betonmauern. Mit Gabionen kann man besser gestalten. Sie können bepflanzt werden und fügen sich gut in den Garten ein.

Man unterscheidet verschiedene Größen, Breiten, Maschenweiten, Drahtdurchmessern, Oberflächenlegierungen und natürlich ihrem Steininhalt. Ich gebe zu, ich bin kein großer Freund von Gabionen. Für mich wäre das nichts, sie sehen mir zu steril, zu exakt aus, irgendwie kühl und unpersönlich. Dabei haben die Körbe sogar viele Vorteile. Sie lassen keine Blicke durch, schlucken Schall, bieten Insekten wertvollen Lebensraum, speichern Sonnenwärme für laue Abende, lassen sich dekorativ bepflanzen und einiges mehr. Es ist natürlich Geschmackssache und meiner ist es halt nicht.

Gabionenwand selber bauen

Die Körbe kann man nicht komplett selber bauen. Sie muss man sich in Teilen liefern lassen bzw. holt sie selber ab. Es gibt aber fertig montierte Gitterkörbe, die müssen nicht mehr zusammengebaut werden. Auch die Steinfüllung können nur die Wenigesten selbst besorgen. Nur für kleine Wände würde ich das selbst übernehmen. Flusskiesel sind da eine Option. Es ist mühselig und zeitaufwändig, aber machbar. Für eine große Mauer, möglichst einige Meter lang, kauft man die Steine besser mit. Hier hat man bei den meisten Unternehmen die Wahl, die Steine selbst zu befüllen oder sich die fertigen Körbe bringen zu lassen. Es ist freilich eine finanzielle Frage. Es macht viel Arbeit, die Steine von der Abladestelle in die Körbe zu bringen. Dazu kann man nicht gut rütteln, so dass diese verdichten. Letzten Endes muss das jeder für sich entscheiden.

Wandfläche ausmessen

Wichtig ist natürlich, die Fläche gut auszumessen. Wie hoch, wie lang und wie breit soll die Mauer sein? Ideal ist, eine Skizze anzufertigen. Dann kann man sich überlegen, ob die Mauer rein aus Gabionen gestaltet werden soll oder ob noch andere Elemente zum Einsatz kommen. Wenn alles ausgemessen ist, kann man die Körbe bestellen.

Wichtig – der Untergrund

Damit Gabionen einen sicheren und festen Stand haben, werden sie auf eine ebene, gut befestigte Fläche gestellt. Schmale und sehr hohe Körbe sollten am besten im Boden verankert werden. In jedem Fall ist ein Fundament aus Schotter empfehlenswert, vor allem, damit die Gabionen mit der Zeit nicht einsinken. Für die Verankerung im Boden empfiehlt sich eine Verschraubung von Pfosten und Balken auf Einschlaghülsen. Diese müssen zuvor im Boden verankert werden. An ihnen werden Pfosten fixiert. Auch Bauschutt und Beton eignen sich als Untergrund.
Viele Gabionen bauende Unternehmen empfehlen bei einer Höhe von über einem Meter Hartholzpfähle oder noch besser Gerüstrohre zur Stabilisation mit einzubauen. Auch diese müssen im Boden verankert werden.

  • Gabionenwand Dafür werden mit einem Erdbohrer (kann ausgeliehen werden) 50 bis 80 cm tiefe Fundamentlöcher (Durchmesser 30 cm) ins Erdreich gebohrt.
  • Die Gerüstrohre werden im Erdloch ausgerichtet, in Fertigbeton gesetzt und eingeschlämmt.
  • Oft wird empfohlen, auch zwischen den Pfosten eine Tragschicht aus Beton zu erstellen, damit ein späteres Absinken der Gabionen vermieden wird.
  • So kann keine ungleichmäßige Höhe der Mauer entstehen, eine so genannte Wellenform.
  • Zwischen den Gerüstrohren sollten nicht mehr als 1, maximal 2 Meter liegen.
  • Man rechnet einen Pfosten pro Gabione, mindestens einen für zwei Gabionen und an den Enden zwei.

Welche Körbe werden verwendet?

Am besten sind wohl verzinkte Körbe, aus gedrilltem Draht. Besonders gut sind solche aus Titanzink. Da rostet nichts. Verzinkte Eisenkörbe können schon rosten. Das dauert meist noch nicht einmal lange. Die meisten Angebote sind aus Stahl mit einer Zink-Aluminium Beschichtung (95 Prozent Zink, 5 Prozent Alu). Auch das ist gute Qualität.

Für punktgeschweißte Drahtgitter werden hochelastische Baustahldrähte genutzt. Diese besitzen eine optimale Stabilität, aber auch eine gute Elastizität. Auch diese haben die oben angeführte Spezialbeschichtung (Zink/Alu), die zwei bis dreimal haltbarer ist, als normale Beschichtung.

  • In der Regel beträgt die Maschengröße 10 x 10 cm oder 5 x 10 cm.
  • Eine Gabionenwand kann auch Kurven machen, es gibt nicht nur gerade Elemente. Man kann Bögen machen, Säulen bilden, jedem gewünschten Verlauf folgen.

Welche Steine nutzen?

Gabionenwand Egal für welches Steinmaterial Sie sich entscheiden, es ist darauf zu achten, dass die Steine größer sind, als die Gittermaschen, mindestens 1,5 mal so groß. Ideal ist, von einem Baustoffhändler Steine aus der Region zu beziehen. Die sind meist am preisgünstigsten.

Steine für die Gabionenwand gibt es im Baumarkt, beim Baustoffhandel, direkt ab Steinbruch oder vom Spezialhändler. Als Füllmaterial eignen sich Granit, Basalt, Dolomit und Kalkstein, aber auch preisgünstigere einheimische Steine wie Grauwacke, Gneis, Flusskiesel, Rhyolit oder Andesit.

Körbe aufbauen

Wenn die einzelnen Teile vor einem liegen, kann man sie recht einfach zusammenbauen. Einige Händler bieten spezielle Spiralgabione an, eine Spirale, die an den Ecken die einzelnen Teile verbindet. Das ist zwar etwas mühselig, jedes Element so zu verbinden, aber es hält wie nix anderes, da alle Teile über die gesamte Fläche zusammenhalten und nicht nur an einigen Stellen.

  • eine lange Wand und die Seitenteile montieren
    • diese kann man auch schon miteinander verbinden
  • Vorderwand bleibt frei
  • teilweise vormontierten Gabionen um die Pfosten stellen oder um sie herum montieren
  • Dann kommen die Vorderteile dran
  • Mit der Wasserwaage prüfen, ob Gabionen exakt ausgerichtet sind
  • Mit Distanzhaltern oder Spannankern verhindern, dass die Gabionen beim Füllen mit den Bruchsteinen ausbeulen
  • Nun die Körbe befüllen

Mit Bruchsteinen füllen

Bruchsteine Gabionen müssen gleichmäßig befüllt werden. Nur so bleiben sie richtig gerade stehen. Günstig ist, die kleinen Steine eimerweise in die Gabionen zu schütten. Das ist sehr viel Arbeit, vor allen Dingen, wenn man viele Meter befüllen muss. Die großen Bruchsteine werden per Hand eingeschichtet, mit der flachen Seite nach außen und immer so eng wie möglich. So entstehen die wenigsten Hohlräume.
Viele Fachfirmen empfehlen, sobald 1 Drittel Steine eingefüllt sind, Distanzstreben (Spannanker) einzubauen (Seiten- bzw. Front- und Rückwände miteinander verstreben), um die Stabilität nachhaltig zu erhöhen.

Sind die Steine eingeschichtet, alle mit einem Hochdruckreiniger oder alternativ mit dem Gartenschlauch abspritzen. Sie sind immer sehr staubig, wenn sie angeliefert werden, das ist normal, das kommt mit aus dem Steinbruch. Allerdings macht dieses Abspülen meist eine ziemliche Sauerei. Man muss hinterher noch Platten, Wege oder ähnliches reinigen, weil auf allem eine dicke, nasse Schicht liegt.

Kosten für die Gabionenwand

Gabionen sind nicht gerade billig, vor allem die hohen nicht. Es kommt aber immer auf die Größe an, die Befüllung und ob man noch den Untergrund richten muss. Insgesamt läppert sich das. Es gibt große Preisunterschiede, aber während meiner Recherche habe ich auch festgestellt, das es enorme Qualitätsunterschiede gibt. Man darf wohl nicht ausschließlich den Preis im Auge haben. Ich habe Bilder gesehen, da waren die Gabionenwände mit der Zeit krumm und schief, hatten dicke Bäuche oder ein Hohlkreuz, waren verrostet und brachen und vieles mehr. Wer sein Grundstück zur Straße oder zum Nachbarn mit Gabionenwänden absichern möchte und das für Jahrzehnte, der sollte nicht auf Schnäppchenjagd gehen, sondern nach Qualität Ausschau halten.

Von einem hohen Stückpreis sollte man sich nicht abschrecken lassen. Dieser Preis sinkt in der Regel, wenn man mehr kauft. Ich habe z.B. ein Angebot gefunden, da kostete die Gabione einzeln also für einen Meter 181 €. Bis 4 war der Preis schon bei 152 €, bei über 20 dann schon bei 120 €. Oft braucht man ja deutlich mehr Meter.

Sichtschutz Oft ist der Preis für das reine Drahtgeflecht gar nicht so hoch, aber für hohe Wände werden halt noch die Gerüstrohre, Beton und anderes benötigt. Nicht gerechnet wird die Arbeit, die auf einen zukommt. Viele, die sich einen Kostenvoranschlag machen lassen sind entsetzt, wenn sie einige Tausend Euro zahlen sollen. Sie unterschätzen den Aufwand. Es ist natürlich deutlich preiswerter, soviel es geht, selbst zu machen.

  • Ein Bausatz für einen Gabionenzaun, 250 x 23 x 60 cm mit 2 Pfosten kostet etwa 250 Euro.
  • Ein Bausatz gleicher Abmessungen aber 200 cm hoch kostet schon um die 600 Euro.
  • Im Baumarkt gibt es Gabionen oft preiswerter.

Pro Kubikmeter muss man mit 1,8 Tonnen Steine rechnen, also 1.800 Kilogramm. Der Kilopreis liegt durchschnittlich bei 2 Euro. Auch das läppert sich also. Die Anlieferung kostet meist extra.

1 Kubikmeter Inhalt hat man schnell erreicht. Das sind beispielsweise 5 Gabionen je einen Meter lang, zwei Meter hoch und nur 10 Zentimeter breit, 5 Meter Sichtschutz also. Das ist nicht viel.