Gartenpflege Unkrautbekämpfung - Unkraut entfernen

Biologische Unkrautvernichtungsmittel

biologische Unkrautvernichtungsmittel

Es gibt schlimmeres, als Unkraut im Garten, egal ob zwischen Terrassenplatten, Pflastersteinen oder im Beet selbst. Ich weiß aber, dass es so ganz ordentliche Menschen gibt, die sich da furchtbar daran stören. Denen kann sicherlich geholfen werden. Der Umwelt zuliebe sollte man aber die Hände von chemischen Unkrautvernichtern lassen. Zwar sind Herbizide oft besonders wirksam, aber sie hinterlassen Spuren in der Erde, langanhaltende Spuren. Grob wird zwischen Breitbandherbiziden ( wirken gegen einige Unkräuter gleichzeitig) und selektiven Herbiziden (wirken nur gegen ein spezielles Unkraut) unterschieden. Das Mittel greift in den Stoffwechsel der Pflanze ein und lässt sie absterben. Erfahren Sie deswegen in diesem Ratgeber mehr über biologische Unkrautvernichtungsmittel.

Achtung

Der bekannteste chemische Unkrautvernichtungsmittel ist wohl Roundup. Es wird leider auch in der Landwirtschaft verwendet, wenn dort auch andere Mittel als im Hobbygarten zum Einsatz kommen. Kaum ein Mittel ist so umstritten. Zwar erfüllt es seinen Zweck und es gilt auch als ungefährlich für Mensch und Tier, aber daran streiten sich die Gelehrten. Viele warnen vor dem Einsatz. Nicht umsonst wird es nur in so kleinen Mengen abgegeben. Außerdem unterscheidet Roundup, wie die meisten Mittel, nicht zwischen Unkraut und Nutzpflanze. Es macht schlichtweg alles platt. Wen es interessiert, sollte sich einmal den folgenden Text durchlesen. Der Hersteller von Roundup treibt so allerlei bizarre Spielchen: www.gesundheitlicheaufklaerung.de/die-natur-schlaegt-zurueck. Das kann passieren, wenn man sich auf solche Mittel verlässt. Hoffen wir mal, dass dieses Unkraut nicht so schnell den Weg von Amerika zu uns findet!

Auf befestigten Wegen und Flächen dürfen Herbizide nicht angewandt werden. Es ist regelrecht verboten und wird unter Strafe gestellt. Zu diesen Flächen zählen gerade die Terrassen, die gepflasterten Gartenwege und Auffahrten, die Stellplätze fürs Auto und dergleichen. Gerade dort will man sich die Arbeit des Fugenkratzens sparen. Nicht mit chemischen Unkrautvernichtungsmitteln!

Biologische Unkrautvernichtungsmittel

Essig Salz gegen UnkrautNeben manuellen Bekämpfungsmethoden gibt es alternativ zur chemischen Bekämpfung noch biologische Unkrautvernichtungsmittel. Das sind natürliche Mittel, die helfen sollen, das Unkraut zu vernichten und die Kulturpflanzen zu stärken. Ich habe während meiner Recherche die verrücktesten Ideen gelesen, was alles biologisch gegen Unkraut helfen soll, Schmierseife, Flüssigseife z.B. (beides sehr biologisch ). Ich mache meine Seife selber, nur um zu wissen, das sie biologisch ist und dann kippe ich die Flüssigseife, die so voll Chemie ist in die Natur? Da kann sie noch so verdünnt sein. Immer wieder höre und lese ich auch, dass Essig zu den biologischen Mitteln zählen soll. Das stimmt so nicht!

Essig und Salz zur Unkrautvernichtung

Zwar sind beides alte Hausmittel, aber ich muss ganz klar sagen, früher wusste man es einfach nicht besser. Auf gepflasterten Flächen sind Essig und Salz genauso verboten wie chemische Bekämpfungsmittel. Auf diesen Flächen ist der biologische Abbau nicht möglich. Das Oberflächenwasser kann nicht versickern. Die Stoffe gelangen in die Kanalisation und unter Umständen ins Grundwasser. Genau das darf nicht passieren. Essig und Salz auf nicht versiegelten Flächen sind erlaubt, denn da gibt es die eben aufgeführten Probleme nicht, dafür aber andere. Wenn man das Unkraut auf seinem Rasen beseitigen möchte und Salz oder Essig einsetzt, gehen auch die Gräser kaputt. Es wird nicht unterschieden nach Unkraut und nicht Unkraut. Beide Mittel sind außerdem recht aggressiv. Sie sollten nicht in der Natur zum Einsatz kommen. Unkraut ist hartnäckig. Es kommt schnell wieder und dann müsste man die Behandlung wiederholen. Wie oft will man das machen? Wann kippt das natürliche Gleichgewicht?

Unkraut zwischen Platten, Steinen und befestigten Flächen

Das nach meiner Meinung beste biologische Mittel auf Terrassen, Wegen, Auffahrten, auf allen befestigten Flächen halt, ist kochendes Wasser. Wasser, ohne jeglichen Zusatz, nur eben heiß. Ich verwende immer den Wasserkocher und gieße das heiße Wasser genau da hin, wo es hin soll. Manchmal muss man den Vorgang nach ein paar Tagen wiederholen, aber in der Regel reicht eine Anwendung. Die Pflanze samt Wurzel stirbt ab und kann ganz leicht aus der Erde gezogen werden. So schnell wächst auch nichts nach. Man kann natürlich nicht verhindern, dass neue Samen in die Ritzen gelangen, aber erst mal ist Ruhe.

biologische Unkrautvernichtungsmittel Im Beet oder im Rasen funktioniert diese Methode natürlich nicht, denn auch heißes Wasser kennt die Unterschiede zwischen Unkraut und Nutzpflanze nicht.

Pilze gegen Unkraut

Im Moment laufen Tests, bei denen bestimmte Unkrautarten mit Pilzsporen bekämpft werden sollen. Die Sporen werden aufgesprüht. Die Versuche laufen wohl sehr gut. Das Unkraut stirbt, die Nutzpflanzen überleben. Allerdings ist mir das ein zu großer Eingriff in die Natur. Wer weiß schon, was das wieder für Folgen hat. Außerdem ist die Herstellung der Pilzsporen in der benötigten Menge sehr kostspielig. Amtlich zugelassen ist da zum Glück noch nichts.

Käufliche biologische Unkrautvernichtungsmittel

Im Handel werden zahlreiche biologische Mittel angeboten. Interessant ist dann immer, wie Nutzer diese beurteilen. Man hat die Wahl zwischen fertig angemischten Lösungen, die nur noch versprüht werden müssen und solchen, die man selbst mischen muss. Fertige Mittel sind meist deutlich teurer. Wichtig ist natürlich, sich völlig an die Gebrauchsanweisung des Herstellers zu halten. Nur so können Schäden für Umwelt, Haustiere und Menschen vermieden werden.

NEUDORFF – Finalsan Konzentrat UnkrautFrei Plus

  • Wirkt gegen Unkräuter, Gräser, Giersch, Ackerschachtelhalm, Moose und Algen
  • Wirkstoffe Pelargonsäure und Maleinsäurehydrazid
  • Mit wurzeltiefer Langzeitwirkung
  • Wirkung schon nach einigen Stunden
  • Biologisch abbaubar
  • Nicht bienengefährlich
  • 100 ml mit 500 ml Wasser mischen – reicht für 6 m²
  • Einzelpflanzen komplett benetzen
  • Ideal für Drucksprühgerät
  • 1 Liter gut 15 Euro

Im Durchschnitt sehr gute bis gute Bewertungen von Kunden, allerdings ist das Mittel auch aggressiv zu anderen Pflanzen. Es kann also nur wieder auf befestigten Flächen genutzt werden und was spricht dann gegen heißes Wasser? Das ist viel billiger!!! Ich will hier aber niemanden zu nahe treten. Das muss schließlich jeder selbst entscheiden.

Pflanzen mit langen Wurzelsträngen werden nicht vernichtet. Das trifft vor allem auf Brennnesseln zu. Der komplette Wurzelstrang wird nicht erreicht und wenn ein Stück übrigbleibt, treibt es wieder aus.

Compo 26522 Bio Unkrautvernichter Herbistop AF

  • Anwendungsfertiges Totalherbizid in der Sprühflasche
  • Wirkstoff Pelargonsäure
  • Gegen ein- und zweikeimblättrige Unkräuter
  • Wirkt schon nach 2 bis 3 Stunden
  • Giersch Auch für Giersch und Ackerschachtelhalm
  • Langzeitwirkung – bis 8 Wochen
  • Wirkt auch bei niedrigen Temperaturen
  • Kinder und Haustiere können nach dem Trocknen wieder in den Garten
  • Nicht bienengefährlich
  • 1 Liter Sprühflasche ca. 15 Euro (wird nicht verdünnt)
  • Wird als recht gut beurteilt, aber nicht überwältigend.

Compo 26521 Bio Unkrautvernichter Herbistop

  • Nicht in der Sprühflasche, sondern zum Verdünnen
  • Wirkstoff Perlagonsäure
  • Ansonsten alles wie oben beschrieben
  • 130 ml des Mittels mit 870 ml Wasser für 10 m²
  • Behandlung nach 21 bis 60 Tagen wiederholen
  • 1 Liter ca. 13 Euro
  • Das Mittel ist recht neu. Ich konnte keine Beurteilungen finden.

Celaflor NaturenBio Unkrautfrei

  • Auf Basis naturidentischer Essigsäure
  • Gegen alle bekannten Unkräuter
  • Wirkung nach 1 bis 2 Tagen sichtbar
  • Fertige Lösung in Sprühflasche
  • Maximal 40 ml pro m²
  • Nicht mit allen Materialien (Steinen, Platten) verträglich
  • Man sollte auch nicht auf Nutzpflanzen sprühen
  • 1 Liter ca. 13 Euro
  • Kundenbewertungen sind gut, aber mein Mittel wäre es nicht, allein wegen dem Wirkstoff

Maleinsäurehydrazid und Pelargonsäure sind biologisch abbaubare Unkrautvernichtungsmittel. Als besonders wirksam gilt eine Mischung aus beiden Stoffen.

Maleinsäurehydrazid gehört zu den Wachstumsregulatoren. Die Substanz wirkt systemisch, dringt in die Leitungsbahnen der Pflanzen ein, bis in die Wurzelvegetationspunkte. Dort wird die Zellteilung unterbunden. Austrieb und Wurzelwachstum wird für einige Wochen unterbunden. Pelargonsäure ist eine gesättigte Fett- bzw. Carbonsäure. Sie kommt in den Blättern der Pelargonie, aber auch in Hopfenöl, Rosenöl und der menschlichen Haut vor.

Alternativen zur biologischen und chemischen Unkrautbekämpfung

  • biologische Unkrautvernichtungsmittel Hacken und dabei Unkraut aus der Erde ziehen. Möglichst bei feuchtem Boden, nach Regen, da geht es am einfachsten und man kann die ganze Wurzel herausziehen. Ohne die kann nichts mehr wachsen:
  • Wer es im Kreuz hat, sollte einen Unkrautstecher mit Stiel verwenden, da muss man sich noch nicht mal bücken. Leider erwischt man so nicht immer die gesamte Wurzel.
  • Ähnliche Dienste leisten ein Grubber oder ein Rollkultivator.
  • Fugenreiniger entsorgen Unkraut aus Fugen zwischen Platten, Pflastersteinen und ähnlichem.
  • Unkraut auf gepflasterten Flächen lässt sich abflammen.
  • Infrarotgeräte sind wirkungsvoller, als die beiden zuletzt genannten Geräte. Sie entwickeln Temperaturen bis 1.000 Grad. Die Eiweißzellen der Pflanzen platzen. Das überlebt keine.
  • Hochdruckreiniger sind auch eine Möglichkeit, das Unkraut zwischen Platten zu bekriegen, ebenso wie elektrisch betriebene Bürstengeräte.

Fazit
Biologische Unkrautvernichtungsmittel sind sicher um Längen besser als die chemische Keule, die immer noch in vielen Gärten zum Einsatz kommt. Was mich bei der ganzen Sache aber stört, ist der hohe Preis, den man für seinen guten Willen, die Umwelt schützen zu wollen, zahlen muss. Ich bin eher dafür, zu hacken und zu jäten. Das ist nicht nur billiger, sondern auch noch gut für die Gesundheit. Man bekommt jede Menge frische Luft und Bewegung. Allerdings gebe ich zu, der Muskelkater, wenn ich nach dem Winter die erste größere Aktion starte, den würde ich mir gern ersparen, aber der kommt zuverlässig jedes Jahr. Für die Bereiche zwischen den Terrassenplatten und den Pflastersteinen werde ich weiterhin auf heißes Wasser vertrauen. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht. Also, nicht jammern und ab ins Beet.