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Winterharte immergrüne Rankpflanzen für den Garten

Efeu

Immergrüne Rankpflanzen sind recht selten. Die meisten der Rankpflanzen verlieren ihr Laub im Herbst. Bei einigen Pflanzen ist die laublose Zeit recht kurz, denn die Blätter bleiben lange haften, manchmal bis zum neuen Austrieb. Bedingung ist aber meist ein ausreichend feuchter Boden.

Winterharte immergrüne Rankpflanzen

Zu diesen Gewächsen gehört die Akebie, eine sehr schöne Rankpflanze. Auch einige Geißblätter außer dem Immergrünen punkten mit der langen Anhaftung des Laubes. Es verrottet meist erst, wenn die neuen Blätter erscheinen. Das Immergrüne Geißblatt trägt natürlich seine Blätter rund ums Jahr, es sei denn, der Winter ist extrem hart und trocken. Dann verlieren auch diese Pflanzen manchmal ihre Blätter. Das kommt vor allem in Höhenlagen vor. Auch Kiwi und Knöterichpflanzen gehören zu der Gruppe mit spätem Laubabwurf und frühem Austrieb. Die Zeit, in der sie kahl sind, ist recht kurz, je nach Winter muss man mit einem bis zu drei Monate rechnen. Zu den richtig immergrünen Pflanzen zählt der Efeu. Es gibt sehr viele Sorten. Nicht alle sind ausreichend winterhart für unser mitteleuropäisches Klima. Efeu ist die ideale immergrüne Rankpflanze, wenn man sich die richtige Sorte aussucht.

Efeu – Hedera-helix

Der Efeu ist die bekannteste und am besten geeignete immergrüne Rankpflanze. Eegal ob man Mauern und Häuser begrünen möchte, einen Sichtschutz zum Nachbarn benötigt, einen abgestorbenen Baum begrünen möchte, einen großen Teil Garten, der im Schatten liegt zuwachsen lassen möchte, einen Zaun, eine Pergola oder ähnlichen beranken mag oder oder oder. Diese Pflanze ist an Vielseitigkeit, Wuchsleistung und Pflegeleichtigkeit nicht zu toppen.

Rankpflanzen Efeu Efeu ist ein Selbstklimmer, das heißt, er benötigt nicht unbedingt eine Kletterhilfe, denn mit seinen Haftwurzeln kann er sich leicht festhalten. Er bildet mit den Jahren dichte Wandteppiche, die riesige Ausmaße annehmen können und dann auch richtig schwer werden. Manchmal ist das Gewicht zu groß und die Masse reißt an und fällt herab. Wenn man ihn lässt, kann der Efeu Höhen von 20 bis 25 Metern erreichen. Er ist, je nach Sorte, in der Lage, bis 2 Meter im Jahr zu wachsen. Die Haftwurzeln können, je nachdem, wie sie beansprucht werden, zu Versorgungswurzeln werden.

Efeu bildet ab einem bestimmten Alter Blüten aus, aber bis dahin dauert es viele Jahre (meist 10 bis 20). Die Blüten erscheinen im September und Oktober und sind eher unscheinbar, in der Masse sehen sie aber gut aus. Später bilden sich kleine schwarze Beeren aus, welche mit Vorsicht zu genießen sind. Sie sind giftig. Besonders wer Kinder hat, sollte da sehr vorsichtig sein!

Geeignete Efeuarten für den heimischen Garten

Hedera colchica

  • Dentata – glatt grüne Blätter, sehr groß bis 20 cm breit, Blattadern heller und gut zu sehen, Blattform ähnlich von Ahorn, klettert bis 10 Meter, sehr gute Winterhärte
  • Dentata Sulphur Heart – Blätter grün mit gelben Flecken, herzförmige, große Blätter, Adern etwas heller, innerhalb der Panaschierung gelb, sehr gute Winterhärte
  • Dentata Variegata – hellgrüne bis graugrüne Blätter mit weißem oder cremefarbenem Rand, große, derbe Blätter, lederartig, herzförmig, in schattigen Lagen sind die Ränder eher gelblich, erreicht Höhen bis etwa 6 Meter, sehr gute Winterhärte

Hedera helix

  • Alt-Heidelberg – dunkelgrüne Blätter, eichenlaubartig aussehend, kleine Blätter, fast kein Blattstiel, sehr kompakt wachsend, aber eher schwachwüchsig, gut winterhart für normale Lagen
  • Aureo Variegata – grün-gelbe panaschierte eher kleine Blätter, gut winterhart für normale Lagen (wird manchmal nur für geschützte Regionen empfohlen), bei der Verwendung als Bodendecker entwickeln sich übermäßig viele grüne oder auch weiße Blätter
  • Dealbata – kleine, glänzende, dunkelgrüne Blätter zum Teil mit weißen Sprenkeln, zum Teil auch ganz weiß, dreieckige Blattform, eher langsam wachsend, bildet niedrige Polster, sehr gut winterhart
  • Erecta – wächst eher strauchig und sehr langsam, zahlreiche kleine Blätter, die stark gewellt und gekräuselt sind, dunkelgrüne, ledrige Blätter, die Blattadern treten hervor, nur für niedrige Mauern geeignet, sehr gute Winterhärte auch in rauen Lagen
  • Green Ripple – dunkelgrünes, glänzendes Laub, drei- bis fünflappige herzförmige, ledrige, mittelgroße, leicht glänzende Blätter, sehr gute Winterhärte obwohl in einigen Beschreibungen nur Weinbauregionen empfohlen werden
  • Hedera helix Helvetica – normalgrünes Laub, dreieckig und dreilappig, mittelgroße, nicht glänzende Blätter, bei kühler Witterung bekommen die Blätter dunkle, rotbraune Flecken, Adern hell und gut zu erkennen, sehr gute Winterhärte auch in rauen Lagen
  • Minor Marmorata – dunkelgrüne mittelgroße Blätter, junge Blätter mit weißen Sprenkeln, oft in geometrischen Mustern und ziemlich groß, Blätter dreilappig in unregelmäßiger dreieckiger Form, sehr gute Winterhärte auch in rauen Lagen
  • Modern Times – samtig grüne fünflappige Blätter, junge Blätter apfelgrün, blasse Blattadern, eignet sich für niedrige Mauern, guter Bodendecker, sehr gute Winterhärte auch in rauen Lagen
  • Pedata – Vogelfußefeu, dunkelgrüne Blätter mit hellen Blattadern, sehr schöne Blätter, wie die Finger einer weit auseinandergespreizten Hand, sehr winterhart auch in rauen Lagen
  • Sagitfolia – dreilappiges, dunkelgrünes, mittelgroßes leicht glänzendes Blatt mit helleren Blattadern, sehr gute Winterhärte auch in rauen Lagen
  • Woerner – grünes Laub, mittelgroße bis große Blätter, im Winter violette Färbung, fast weiße Blattadern, dadurch gut sichtbar, meist fünflappige Blätter, erste Blüte nach etwa 10 Jahren, Wuchshöhe 3 bis 4 Meter, sehr gute Winterhärte

Hederah hibernlca

  • Deltoidea – dunkelgrüne, schildförmige, dreilappige, mittelgroße bis große Blätter, bei kaltem Wetter verändert sich die Blattfarbe zu dunkel purpurbronze bis rot, langsam und straff aufrecht wachsend, sehr gute Winterhärte in normalen Lagen, je sonniger und trockener im Sommer um so winterhärter
  • Aracena – dunkelgrünes Laub mit heller Aderung, pfeilförmige, dreilappige Blätter, im Winter grün bleibend, mittelstark bis stark wachsend, gute Winterhärte in normalen Lagen

Efeu – Pflege

Efeu ist normalerweise sehr pflegeleicht. Der passende Standort ist wichtig und eine gute Erde. Ansonsten kommen die Pflanzen in der Regel ganz gut alleine klar. Je nachdem, wo sie hinwachsen sollen, ist ein Rankgerüst sinnvoll. Auch wenn die Triebe Haftorgane besitzen, sie können sich nicht überall festhalten. Ein Rankgerüst kann auch vor Schäden durch die Efeuwurzeln schützen. Außerdem kann man so die Wuchsrichtung vorgeben.

  • Efeu Standort – am besten halbschattig. Wenn man die Pflanze aber von klein auf an Sonne gewöhnt, fühlen sich die Gewächse auch in der vollen Sonne wohl. Dann braucht die Pflanze aber ausreichend Wasser, auch im Winter. Ideal ist ein mäßig warmer Platz. Efeu ist stadtklimaverträglich und gut windfest. Die Pflanze können Hunderte Jahre alt werden.
  • Pflanzsubstrat – tiefgründiger, kalkhaltiger Boden mit ausreichend Wasserversorgung, aber keinesfalls Staunässe, ideal ist lehmiger Sandboden, normalerweise reicht lockerer, humoser Boden völlig aus.
  • Gießen und Düngen – wenn der Efeu angewachsen ist, kommt er in der Regel ohne Wassergaben aus. Auch gedüngt werden muss nicht. Wenn die Pflanze die Blätter einrollt, ist das ein Zeichen von Wassermangel. Besonders im Winter kommt dies vor.
  • Schneiden – ist meist unerlässlich, um das Wachstum einzudämmen. In den ersten Jahren wächst Efeu nur langsam, aber dann explodiert er förmlich. Die Pflanzen lassen sich gut schneiden, am besten im Frühjahr oder im Sommer.

Immergrünes Geißblatt – Lonicera henryi

Das Immergrüne Geißblatt ist die beste Alternative zu Efeu. Zwar kann es in sehr kalten Wintern dazu kommen, dass die Blätter abfallen, was meist daran liegt, dass der Boden gefroren ist und die Wurzel kein Wasser mehr aufnehmen kann, aber die Pflanze treibt meist zuverlässig, sehr zeitig im Jahr, wieder aus. Ein Zeichen für Wassermangel sind zusammengerollte Blätter. Das ist aber ein Selbstschutzmechanismus, der die Pflanze am Leben erhält. Die Verdunstung wird reduziert, damit das Geißblatt nicht vertrocknet.

Andere Geißblattarten punkten mit ihren tollen Blüten, bei der immergrünen Art ist das leider nicht der Fall. Die Blüten sind eher unauffällig, dafür bleibt das Laub im Winter dran und fällt nicht ab, wie bei den mit schönen Blüten. Blütezeit ist von Juni bis August. Später entwickeln sich kleine blauschwarze Beeren.

Heckenkirsche Lonicera immergrün

Das Immergrüne Geißblatt ist eine der besten Rankpflanzen für die Begrünung von Mauern, Zäunen und Pergolen, überdeckt aber auch Mauerkronen, Säulen und ist günstig als Böschungsbegrünung. Die sich windenden Triebe (Schlingpflanze) erreichen eine Höhe von bis zu 8 Metern. Eine Pflanze kann bis zu 4,50 Meter breit werden. Als Rankhilfe eignen sich vertikale Fächer- und Netzformen. Günstig sind Querelemente und Verzweigungen, da sie das Abrutschen verhindern und eine dichte Blätterwand fördern.

Der Pflanzabstand sollte dementsprechend etwa 2 Meter betragen. Das Immergrüne Geißblatt wächst pro Jahr zwischen 30 und 60 cm im Jahr, ist also nicht so starkwüchsig wie der Efeu. Dafür hat man keine Schäden am Mauerwerk, vor allem nicht, wenn man ein Rankgerüst benutzt. Das Immergrüne Geißblatt hat keine Haftwurzeln, hält sich nicht selbst fest. Es windet sich um die Kletterhilfe. Deshalb bevorzugen viele Hausbesitzer, welche ihre Mauer begrünen wollen, das Geißblatt. Das Haus bleibt verschont.

  • Standort – sonnige, am besten halbschattige Lage, zu viel Schatten führt dazu, dass die Pflanze von unten stark verkahlt. Die Beschattung des Stammfußes ist vorteilhaft. Bei zu viel Sonne drohen im Winter Verbrennungen.
  • Pflanzsubstrat – nährstoffreiche, frische bis feuchte Erde
  • Gießen und Düngen – ausreichend Wasser und Nährstoffe sind wichtig, damit sich eine dichte Blätterwand bilden kann.
  • Schnitt – ein Schnitt ist problemlos möglich. Man schneidet im Frühjahr. Der Schnitt dient zur Auslichtung und zur Förderung der Verzweigung. Der Blattteppich wird dichter. Wenn die Pflanze verkahlt, meist von unten beginnend, ist ein Schnitt ins alte Holz problemlos möglich. Das Immergrüne Geißblatt verträgt auch einen sehr starken Rückschnitt.

Immergrüne Kriechmispel – Cotoneaster dammeri

immergrüne Kriechmispel Die Immergrüne Kriechmispel wird auch Teppichmispel genannt, was darauf hindeutet, dass sie besser als Bodendecker geeignet ist. Nichtsdestotrotz kann sie auch Fassaden begrünen, da sie herabhängende Schleppen bildet. Ein Vorteil ist ihre reiche Blüte. Zwar sind die Blüten, die von Mai bis Juni erscheinen eher unscheinbar, weil sehr klein, aber als Früchte erscheinen kleinen rote Beeren und die sehen dann sehr gut aus auf den langen, bogig herabhängenden Trieben. Oft sind die Triebe sehr lang, bilden richtige Schleppen. Die Früchte halten bis in den Winter hinein. Sie dienen Vögel als Futter. Die Immergrüne Kriechmispel ist ein idealer Böschungsbefestiger. Auch große Hänge werden gut dicht gemacht und sehen richtig gut aus.

Bei meinen Recherchen habe ich gelesen, die Kriechmispel kann bis in eine Höhe von 15m hochwachsen, gesehen habe ich das aber noch nicht.

Sorten

Cotoneaster dammeri

  • Coral Beauty – bis 60 cm hoch, kleine dunkelgrüne Blätter und bogig überhängender Wuchs
  • Skogholm – bis 100 cm hoch, schöne Herbstfärbung, ein Teil der Blätter färbt sich rot, nicht bogig
  • Radicans – nur bis 20 cm hoch, idealer, flacher Bodendecker oder zum Überhängen, z.B. eine Mauer hinab

Pflege

  • Standort – sonnige, halbschattige oder schattige Lage, in der Sonne erscheinen besonders viele Blüten und Früchte, stadtklimafest
  • Pflanzsubstrat – anspruchslos, normaler Gartenboden ist ausreichend, auch kalkverträglich
  • Gießen und Düngen – ist nicht notwendig. Empfohlen wird ausgiebiges Mulchen im Frühjahr. Das schützt die Pflanze vor dem Austrocknen.
  • Schnitt – sehr schnittverträglich, am besten im zeitigen Frühjahr, dann geht die Blüte nicht verloren

Fazit
Wer eine immergrüne Rankpflanze sucht, kommt am Efeu nicht vorbei. Gerade zur Begrünung von Mauern oder zur Bildung von Sichtschutzzäunen ist der Efeu ideal. Dabei muss es nicht immer nur eine dunkelgrüne Sorte sein: Es gibt sehr viele verschiedene Blattformen und –farben, teils sehr schöne Blätter. Aufpassen muss man bei der Winterhärte. Nicht alle Efeusorten sind ausreichend winterhart, viele nur an einem idealen und geschützten Standort. Auch können die Wurzeln der Rankpflanze Schäden an Mauerwerk anrichten. Die beste Alternative zum Efeu ist das Immergrüne Geißblatt. Ansonsten kommen noch die Immergrüne Kriechmispel und die Kriech-Spindel in Frage, aber beide wachsen nicht annähernd so hoch, wie Efeu und Geißblatt. Es kommt also immer auf die Art der Nutzung an, für welche Pflanze man sich entscheidet.