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Katsurabaum, Kuchenbaum, Lebkuchenbaum – Pflege von Cercidiphyllum japonicum

Katsurabaum

Der Katsurabaum – auch Kuchenbaum oder Lebkuchenbaum genannt – hat seine deutschen Namen durch die Eigenart erhalten, dass das welke und abgefallene Laub einen intensiven Geruch nach Lebkuchen entwickelt. Im Herbst verfärben sich die herzförmigen Blätter des Baumes, der bis zu 45 Meter Höhe erreichen kann, leuchtend gelb bis Scharlachrot. Der Kuchenbaum ist ein wahrer Genuss für alle Gärtner, die etwas ganz Besonderes für ihren Garten suchen.

Vorkommen und Erscheinungsbild

Der japanische Lebkuchenbaum ist eine sehr alte Gattung, die nur noch mit zwei Arten in wenigen Gebieten Asiens in der Natur überlebt hat. Er wird daher auch als lebendes Fossil bezeichnet.

  • Japanischer Kuchenbaum
  • Großartiger Kuchenbaum

Katsurabaum In den gemäßigten Breitengraden wird der Katsurabaum als seltenes, sehr dekoratives Ziergehölz in Gärten und Parkanlagen angepflanzt. Inzwischen sind verschiedene Zierformen in Gärtnereien erhältlich, wie beispielsweise die Hängeform. Der Lebkuchenbaum hat meist eine aufrechte, lockere Form und tritt häufig mehrstämmig auf. Das Besondere am Kuchenbaum sind seine Blätter. Sie durchlaufen in ihrem Lebenszyklus eine Vielzahl von außergewöhnlichen Farbschattierungen. Die neu austreibenden Blätter sind hellrötlich gefärbt. In ausgereiftem Zustand wechseln sie ihre Farbe zu grün und auf der anderen zu einem bläulichen Ton. Die Blattstiele bleiben bis zum Laubabwurf durchgängig rötlich gefärbt. Im Herbst entwickeln sie ihre wahre Farbenpracht. Das Spektrum beginnt bei einem hellen Gelb, variiert von Pfirsichfarben und Orange bis zu einem satten Kaminrot. Die Herbstfärbung ist jedoch stark von den Bodenverhältnissen abhängig.

Eine weitere Besonderheit des Kuchenbaumes sind die zwei verschiedenen Blattformen. Er besitzt sowohl Lang- als auch Kurztriebe. Beide Triebarten weisen unterschiedliche Blattformen auf:

  • Kurztriebe: Blätter wechselständig, handförmige Äderung
  • Langtriebe: Blätter gegenständig, fiedernervig

Standort

Beim Kauf ist der Katsurabaum meist erst 40-60 Zentimeter hoch. Er wächst zwar relativ langsam, man sollte aber mit einem jährlichen Zuwachs von mindestens 30 Zentimetern rechnen. Allerdings kann ein Katsurabaum bei optimalen Standortbedingungen sehr groß werden und bis zu 45 Meter Höhe erreichen. Zwar wird er in unseren Breitengraden meist nur etwa 10-12 Meter hoch, für einen kleinen Garten ist er aber trotzdem denkbar schlecht geeignet.

  • Lichtbedarf: sonnig oder zumindest sehr hell (aber kühl)
  • Boden: Humusreich und sandig oder lehmhaltig, gutes Wasserspeichervermögen
  • beispielsweise steinige Lehmböden oder sandige Tonböden
  • Wasserbedarf: Mittel bis hoch
  • Staunässe und Bodenverdichtung unbedingt vermeiden
  • Luftfeuchtigkeit: Hoch
  • pH-Wert: 5-7 (leicht sauer bis neutral)
  • empfindlich gegen Hitze und Trockenheit
  • windgeschützt

Katsurabaum Als intensiver Flach- und Herzwurzler verträgt der Kuchenbaum auch kurzzeitige Überschwemmungen, wenn der Boden ansonsten sehr durchlässig ist und das Wasser gut ableiten kann. Eine besonders schöne Herbstfärbung wird auf sauren Böden erreicht. Da der Baum empfindlich auf verdichtete Böden reagiert, sollte er nicht direkt neben Wege gepflanzt werden.

Pflanzen

Kann ein sonniger Standort nicht gewährleistet werden, so sollte der Kuchenbaum doch zumindest an einen sehr hellen Platz gepflanzt werden. Er sollte nicht im Schatten anderer Bäume, größerer Gebäude oder Mauern seinen Platz bekommen. Bei der Auswahl des optimalen Standortes ist zudem darauf zu achten, dass ein besonders großer Abstand zu Gebäuden oder Rohrleitungen eingehalten wird. Sonst kann das Wachstum seiner Wurzeln schnell zu Verstopfungen oder einer nassen Kellerwand führen. Ein Lebkuchenbaum reagiert sehr empfindlich auf einen dichten Bewuchs in seiner Nähe, daher sollte zu seinen Füßen eine größere Freifläche belassen werden.

  • Pflanzloch: Doppelte Größe des Wurzelballens
  • Erde gut festtreten.
  • Gießring in der Erde anlegen (mindestens zehn Zentimeter hoch).
  • Wasserbedarf: in der Anwachszeit sehr hoch

Bei der Pflanzung sollte das Pflanzloch nicht zu tief ausgehoben werden: nur so tief, wie es der Wurzelballen verlangt. Der Grund im Pflanzloch wird aufgelockert. Häufig steht das Wurzelwerk eines Baumes zu tief in der Erde, wenn er nachträglich gepflanzt wurde, sich also nicht selbst ausgesät hat. Im Zweifelsfall ist es besser, den Ballen mindestens drei Zentimeter höher einzusetzen und das Niveau mit lockerer Erde und etwas Mulch als kleinen Hügel anzuhäufeln. Ist das Pflanzloch recht tief, weil der Wurzelballen schon recht ausgeprägt ist, sollte der Aushub getrennt gelagert werden:

  • humushaltiger Oberboden
  • mineralischer Unterboden

Katsurabaum Beim Wiedereinfüllen wird dann die Erde in gleicher Schichthöhe wieder eingefüllt und leicht angetreten. Dabei sollte der Boden jedoch nicht stark verdichtet werden. Ist der Boden arm an Nährstoffen, kann bei dieser Prozedur auch Kompost mit eingearbeitet werden. Der Gießrand ist für mindestens drei Jahre aufrechtzuerhalten, damit eine gute Bewässerung des jungen Wurzelwerkes gewährleistet ist.

Gießen und Düngen

Auch später benötigt der Katsurabaum regelmäßig Wasser. Sobald der Boden zu trocken ist, reagiert er mit herabhängenden Blättern. Auch eine sehr niedrige Luftfeuchtigkeit kann ihm zu schaffen machen. Der Gärtner erkennt also schon relativ frühzeitig durch die herabhängenden Blätter, dass die Pflanze unter Wassermangel leidet. Wird dies nicht frühzeitig mit ausgiebigem Wässern behoben, kann der Lebkuchenbaum darauf auch schon einmal mit Blattabwurf im Sommer reagieren. Nach einer gründlichen Wässerung treibt er in der Regel aber wieder voll aus. Eine jährliche Düngung mit reifem Kompost ist völlig ausreichend und liefert dem Baum alle notwendigen Nährstoffe.

Schneiden

Ein Kuchenbaum entwickelt sich von ganz alleine zu einem anmutigen Baum mit einer kegelförmigen Krone. Er sollte nicht in eine andere Wuchsform gezwungen werden. Generell benötigt der Baum keinen Rück- oder Erziehungsschnitt. Lediglich im späten Herbst oder Winter sollte man tote Äste und Triebe herausschneiden. Wer seine Pflanze aus Platzgründen in ihrem Wuchs beschränken möchte, sollte jährlich nur die einjährigen Triebe einkürzen. Auf einen Schnitt in das ältere Holz sprechen Lebkuchenbäume nicht gut an. Generell gilt für den Schnitt:

  • Durchgehender Leittrieb (Stammverlängerung) nicht schneiden
  • Konkurrenztriebe des Leittriebes frühestmöglich entfernen.
  • Alle nach innen wachsenden Triebe schneiden.
  • Begrenzung der Wuchshöhe durch Wurzelschnitt

Lebkuchenbaum

Eine weitere Möglichkeit, den Katsurabaum in seinem Wachstum zu beschränken, liegt darin, ihn in größeren Zeitabständen (alle zwei bis drei Jahre) umzustechen. Dazu wird in einem größeren Abstand zum Stamm mit dem Spaten ringsherum die Erde tief eingestochen, sodass die äußeren Wurzeln vom Baum abgetrennt werden, so als würde man ihn ausgraben und verpflanzen. Werden die Wurzeln beschnitten, so hat dies auch Auswirkungen auf die Krone. Dieser Effekt wird vor allem in der Bonsaizucht genutzt, funktioniert aber auch bei großen Pflanzen im Freiland. Nach dem Umstechen muss der Baum dann für eine längere Zeit regelmäßig gegossen werden.

Kuchenbaum als Kübelpflanze

Obwohl der Katsurabaum eigentlich eine Solitärpflanze ist, die viel Platz und vor allen Dingen das Licht für sich beansprucht, ist es trotzdem auch möglich, ihn in einem größeren Pflanzgefäß als Strauch zu halten. Hierzu eignen sich jedoch nur ganz junge Exemplare. Neben einem sonnigen Platz auf der Terrasse muss vor allem auf eine hohe Luftfeuchtigkeit geachtet werden. Bei trockenem Wetter sollte er deshalb mit der Sprühflasche morgens und abends eingenebelt werden. Die Erde im Topf sollte humusreich und immer gut feucht, aber nie nass sein. Eine gute Drainage ist wichtig. Große Hitze und Trockenheit verträgt er nicht, deshalb sollte er trotz sonnigem Standort trotzdem relativ kühl stehen.

Vermehrung durch Samen

Der Katsurabaum ist eine zweihäusig getrenntgeschlechtige Pflanze. Das bedeutet, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt. Die rötlichen Blüten erscheinen schon vor den Blättern im zeitigen Frühjahr und sind eher unauffällig. Die männliche Blüte besteht aus einem Büschel rötlicher Blättchen, während die weibliche Blüte auf ein einzelnes Fruchtblatt mit roter Narbe reduziert ist. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind. Da die Pflanzen in unseren Breitengraden selten vorkommen, ist die Wahrscheinlichkeit einer Bestäubung nicht unbedingt gegeben. Die Samen sind flach und geflügelt und befinden sich in länglichen Samenschoten.

Haben sich die bananenförmigen, leicht violetten Fruchtstände am Baum gebildet, kann man sie sammeln. Die Samen sind recht empfindlich und können nicht zu jeder Jahreszeit im Garten eingepflanzt werden. In der Wohnung kann die Pflanze jedoch zu jeder Jahreszeit herangezogen werden.

  • Samen für etwa eine Woche im Kühlschrank lagern.
  • In feuchte Anzuchterde mit Sandanteil legen.
  • Mit etwas Erde bedecken.
  • Zur besseren Feuchtigkeitsspeicherung mit Folie abdecken.
  • Temperatur: 18-22 Grad
  • Keimzeit: 3-4 Wochen
  • Pikieren (vereinzeln), wenn die Pflanzen ein paar Zentimeter gewachsen sind.

Wenn die Jungpflanze eine Höhe von 40-60 Zentimetern erreicht hat, ist sie bereit, in den Garten umzuziehen. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr.

Hinweis: Zur Aussaat sollte ausschließlich sterile, nährstoffarme Erde verwendet werden.

Anzuchterde, Kakteenerde oder Kokosfaser (Kokohum) eignen sich gut, da sie luftdurchlässig sind und ein gutes Speichervermögen für Wasser aufweisen. Das Substrat sollte man schon vor dem Einsetzen der Saat durchgehend anfeuchten und während der gesamten Keimdauer gleichmäßig feucht halten, aber niemals nass. Um die Verdunstung einzuschränken, wird das Anzuchtgefäß mit einem Glas oder einer durchsichtigen Folie abgedeckt. Diese wird alle 2-3 Tage zum Lüften entfernt, damit sich kein Schimmel bilden kann. In den ersten sechs bis acht Wochen nach dem Austrieb sollte man einen Standort in der vollen Sonne vermeiden, die Pflanzen aber dennoch sehr hell aufstellen. Nach dieser Zeit werden die kleinen Pflänzchen dann vorsichtig pikiert (einzeln eingetopft). Dabei muss darauf geachtet werden, dass die empfindlichen Wurzeln nicht beschädigt werden.

Überwintern

Der Lebkuchenbaum ist in den gemäßigten Breitengraden vollkommen winterhart und frostfest. Selbst das neu ausgetriebene Laub wird im Frühjahr durch die späten Nachtfröste selten geschädigt. Steht der Baum in einem Kübel, so sind ein paar Vorbereitungen notwendig, damit er den Winter unbeschadet übersteht:

  • Lebkuchenbaum Kübel an hellen, geschützten Platz im Garten stellen.
  • Auf Schutz vor kalten Winden achten.
  • Kübel auf dicke Styroporplatte stellen.
  • Topf mit Vlies oder Verpackungsfolie umwickeln.
  • Erde mit trockenem Laub oder Reisig bedecken.

Auch im Winter sollte man die Erde des Lebkuchenbaumes in regelmäßigen Abständen auf ihren Feuchtigkeitsgehalt überprüfen. In warmen und trockenen Perioden ist auch in der kalten Jahreszeit das Gießen unabdingbar.

Krankheiten und Schädlinge

Gelegentlich wird der Kuchenbaum von der Verticillium-Welke befallen. Diese verheerende Pilzkrankheit führt dazu, dass Triebe und sogar ganze Äste einfach absterben. Sind während der Vegetationsperiode im Frühjahr oder Sommer verkahlende Äste zu erkennen, müssen sie sehr großzügig herausgeschnitten werden. Wenn der Pilz größere Teile des Baumes befällt, muss man ihn komplett aus dem Garten entfernen, denn gegen diese Krankheit gibt es kein Gegenmittel. Abgeschnittene Pflanzenteile dürfen auf keinen Fall auf den Kompost oder in die Biomülltonne. Der Pilz ist hochinfektiös und verbreitet sich sonst im Garten. Auch Scheren oder Sägen, mit denen die erkrankten Teile entfernt wurden, müssen unbedingt desinfiziert werden (beispielsweise durch Abflammen).

Fazit
Der Katsurabaum stellt recht hohe Ansprüche an seinen Standort und wird sehr groß, weshalb er nicht für jeden Garten geeignet ist. Findet er jedoch einen guten Platz, kann sich der Gärtner über Jahre hinweg an seinem Anblick und Duft erfreuen.