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Cymbidium-Orchideen – Pflege und zum Blühen bringen

Orchidaceae Cymbidium Orchideen

Cymbidium-Orchideen sind etwas größer als andere Orchideenarten und haben lange, ausladende grüne Blätter, sodass sie auch außerhalb der Blütezeit sehr dekorativ sind. Richtig prächtig wirken sie jedoch erst mit ihren Blüten, die in ihrer Form an eine Schale oder einen Kahn erinnern. Deshalb trägt diese Orchideen-Sorte den Namen Cymbidium, der sich vom griechischen Wort kymbe ableitet, das Schale, Nachen und Kahn bedeutet. Cymbidium-Orchideen können bis zu einem Meter hoch wachsen.

Herkunft und Standort

Die oft in Wintergärten gehaltenen Pflanzen stammen aus den alpinen Regionen Asiens und Nordaustraliens, wo sie in waldreichen Gebieten vorkommen. Wegen ihrer Wuchshöhe konnten sich Cymbidium-Orchideen lange Zeit nicht als Zimmerkulturen etablieren. Deshalb wurden sie mit kleineren Orchideen-Arten gekreuzt. Seitdem sind auch kleinwüchsigere Cymbidium-Orchideen erhältlich, die genauso wie ihre größeren Verwandten, bei guter Pflege, jedes Jahr aufs Neue mit außerordentlich eleganten Blüten beeindrucken können.

Im Allgemeinen ist eine Cymbidium-Orchidee sehr pflegeleicht. Doch es erfordert einiges botanisches Wissen und gärtnerisches Geschick, diese exotische Pflanze zum Blühen zu bringen. In den Herkunftsregionen der Cymbidium-Orchideen herrschen große Temperaturschwankungen. Nachts wird es dort verhältnismäßig kühl und tagsüber sehr warm. Der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht ist in den asiatischen und pazifischen Gebirgswäldern viel größer als in anderen Regionen. Deshalb fällt es nicht immer leicht, in unseren Breiten für Cymbidium-Orchideen die Bedingungen zu schaffen, unter denen sie optimal wachsen und Blüten entwickeln können.

Cymbidium-Orchideen gedeihen am besten an hellen Standorten. Da sie in ihrer natürlichen Heimat für gewöhnlich in Wäldern wachsen und vom Blätterdach hoher Bäume geschützt werden, bekommt ihnen keine direkte Mittagssonneneinstrahlung. Die kühlere Morgensonne, die Abendsonne oder die Wintersonne unserer Breiten können die Pflanzen durchaus vertragen. Doch vor praller Sonne sollten sie geschützt werden. So kann es nicht zu Verbrennungen der Blätter der Cymbidium-Orchideen kommen. In den Sommermonaten sollte man die Cymbidium-Orchideen im Pflanztopf ins Freie bringen. Dort ist es für die Pflanze am besten, an einem hellen aber geschützten Standort zu stehen, der sie nicht nur vor der grellen Mittagssonne, sondern auch vor starkem Wind und Zugluft bewahrt. Cymbidium-Orchideen mit kleineren Blättern vertragen etwas mehr Wärme als die größeren Sorten.

Die ideale Tagestemperatur am Standort einer Cymbidium-Orchidee liegt bei etwa 20 Grad Celsius. Im Sommer darf es auch etwas mehr sein. Die Nachttemperatur kann zwischen 10 bis 15 Grad liegen. Nachdem die ersten Knospen erschienen sind, muss der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht nicht mehr so groß sein und die Pflanze sollte nicht mehr so warm stehen, sonst kann es passieren, dass die Blüten abfallen. Im Allgemeinen benötigt die Cymbidium-Orchidee viel Frischluft. Die Luftfeuchtigkeit am Standort der exotischen Pflanze sollte idealerweise zwischen 60 und 80 Prozent liegen. Hilfsweise kann die Cymbidium-Orchidee allmorgendlich mit Wasser besprüht werden.

Eine Cymbidium-Orchidee pflanzen

Orchidaceae Orchideen Bei der Cymbidium-Orchidee handelt es sich um eine Knollenpflanze mit eiförmigen, ellipsoiden oder spindelförmig Bulben. Die Knollen sollten in ein Orchideensubstrat gepflanzt werden, normale, unvermischte Blumenerde ist nicht geeignet. Um die Knollen vor Staunässe zu schützen und ein Faulen der Bulben zu vermeiden, ist ein durchlässiges Substrat erforderlich, das den Abfluss von Gießwasser gewährleistet. Die Orchideenerde besteht aus Torf und Rindenmulch. Manchmal wird sie zur Belüftung auch mit Styroporperlen angereichert. Es ist auch möglich, aus Rindenmulch, Torf, Sand und Erde selbst eine geeignete Anzuchterde herzustellen. Eine weitere infrage kommende Substrat-Mischung besteht aus Sphagnum, Komposterde und Osmunda Fasern. Zusätzlich kann man den Boden größerer Pflanzgefäße mit Kieselsteinen oder kleinen Tonscherben auslegen, um Staunässe vorzubeugen.

Umtopfen

Die Cymbidium-Orchidee benötigt, im Gegensatz zu anderen Orchideen, einen eher großen Topf. Da es sich bei der Cymbidium-Orchidee um eine stark wachsende Pflanze handelt, muss sie ab und zu umgetopft werden. Den kurzen Rhizomen entspringen ständig neue Triebe. Im Allgemeinen lieben Cymbidium-Orchideen enge Töpfe, weshalb man mit dem Umtopfen etwas warten kann. Doch spätestens, wenn die Wurzelknollen über den Topfrand hinaus wachsen oder der Topf sogar platzt, sollte man ihn gegen einen größeren eintauschen. Das kann, aufgrund des schnellen Wuchses der Pflanze, aller zwei Jahre der Fall sein. Der beste Zeitpunkt für das Umtopfen ist direkt nach der Blüte. Beim Umtopfen genügt es, ein wenig vom alten Substrat zu entfernen, die Pflanze in einen größeren Topf zu setzen und diesen mit neuem Substrat aufzufüllen. Muss ein sehr großer Topf verwendet werden, empfiehlt es sich, am Boden des Topfes eine Drainage anzulegen.

Vermehren

Die Vermehrung der Cymbidium-Orchidee kann direkt beim Umtopfen stattfinden. Dabei lässt sich die Pflanze teilen. Falls sie bereits sehr groß und kräftig ist, muss man sie eventuell zersägen. Außerdem können von der Wurzelknolle überflüssige Pseudobulben, an denen keine Blätter wachsen, entfernt werden. Solche Bulben lassen sich dann zur Vermehrung der Pflanze verwenden, indem man sie einzeln in neue Töpfe setzt. Beim Verkleinern der Mutterknolle können auch faulige und matschige Teile beseitigt werden. Zum Vermehren muss man die Cymbidium-Orchidee aus dem alten Pflanzgefäß holen und die Erde von den Wurzelknollen abspülen. Etwa zwei Pseudobulben können an der Mutterknolle verbleiben, damit die ursprüngliche Pflanze nicht allzu sehr geschwächt wird. Die neuen Orchideen aus den abgetrennten Pseudobulben, sollten einmal am Tag mit Wasser eingespült werden. Nach etwa fünf Wochen lassen sich die Jungpflanzen wie voll entwickelte Cymbidium-Orchideen pflegen.

Durch richtige Pflege zum Blühen bringen

Orchidaceae Cymbidium Orchideen Wer Cymbidium-Orchideen züchtet, möchte sie natürlich auch blühen sehen. Eine Cymbidium-Orchidee kann einmal im Jahr blühen. Die Blütezeit dieser Pflanze beginnt im Herbst. Die langlebigen attraktiven Blüten der Cymbidium-Orchidee halten sich bis zum Frühling. Damit die Orchidee im Winter blühen kann, muss sie im Sommer Blütenansätze bilden. Das tut sie nur, wenn sie unter ähnlichen Bedingungen gehalten wird, wie sie in ihrer natürlichen Heimat herrschen. Wichtig sind die schwankenden Tag- und Nachttemperaturen. Dazu ist es am zweckmäßigsten, die tropische Pflanze im Frühling und Sommer, wenn das Wachstum der Triebe abgeschlossen ist, in den Garten, auf den Balkon oder auf die Terrasse zu stellen. Die Tagestemperaturen für die Cymbidium-Orchidee dürfen während dieser Zeit 18 °C nicht unterschreiten. Nachts hingegen können die Temperaturen ruhig um die 10 °C liegen. An ihren natürlichen Standorten sind Cymbidium-Orchideen Temperaturschwankungen von bis zu 23 °C ausgesetzt. In der Wohnung ist dieser Temperaturwechsel kaum zu erreichen.

Obwohl die Cymbidium-Orchidee aus den kühler temperierten Gebirgsregionen stammt, kann sie tagsüber auch einmal Temperaturen von über 30 °C vertragen. Es kommt nur darauf an, dass die Pflanze wechselwarm kultiviert wird und zwischen Tag und Nacht merkliche Temperaturschwankungen bestehen. Um die Knopsenbildung zu fördern, sollte die Cymbidium-Orchidee in den letzten Juliwochen nicht mehr gegossen oder gedüngt werden, denn sie bildet die Knospen aus einer Schrecksituation heraus. Deshalb kann sie in der ruhigen Wohnung in der Regel keine Blüten ansetzen. Sind die Bedingungen für eine Knospenbildung erfüllt, dann erscheinen Blütenstängel an der Basis der Bulben, mitunter auch an den Blattachseln.

Sobald die Blütenstängel da sind, mag die Cymbidium-Orchidee stabilere Temperaturen, die dann zwischen 15 und 18 °C liegen können. So lässt sich verhindern, dass die Knospen abfallen. Auch eine Stütze ist hilfreich. Die Pflanze kann jetzt regelmäßig gedüngt werden, denn sie ist weniger gegen Dünger empfindlich als andere Orchideen. Die Luftfeuchtigkeit sollte ab Erscheinen der Knospen etwas gesenkt werden, damit die Knospenansätze nicht faulen. Jeder Blütenstand bringt mehrere Blüten hervor, die mehrere Monate frisch bleiben. Meist verströmen sie einen leichten Duft. Wenn die Blüten verblüht sind, kann der Blütenstiel vollständig abgeschnitten werden, denn der Trieb, der den Stiel gebildet hat, wird kein nächstes Mal blühen. Die Cymbidium-Orchidee entwickelt dafür neue Triebe.

Gießen

Cymbidium-Orchideen benötigen viel Wasser und haben keine nennenswerte Ruhephase. Das Substrat darf jedoch nicht die ganze Zeit nass sein, weil sonst die Wurzelknollen faulen. Das bedeutet in der Praxis, dass die Cymbidium-Orchidee einmal pro Woche kräftig gegossen werden kann, bis die Erde kein Wasser mehr aufnimmt. Danach muss das Substrat aber so weit abtrocknen, dass der Topf deutlich leichter wird. Die Erde sollte gut an- aber nicht ausgetrocknet sein, bevor wieder neues Wasser gegeben wird. Bei zu viel Wasser verfaulen die Wurzeln. Wird zu wenig gegossen, verschrumpeln sie.

Orchideen Alternativ zum Gießen kann der Topf auch aus dem Übertopf genommen und in einen Wasserbehälter gestellt werden, bis sich die Erde voll Wasser gesogen hat. Danach stellt man den Topf zurück und lässt das überschüssige Wasser ablaufen. Es darf nicht im Untersetzter oder im Übertopf stehen bleiben. Besonders gut tut der Pflanze lauwarmes Gießwasser. Sie bevorzugt Regenwasser und kalkarmes Wasser. Im Winter kann die Gießmenge der Temperatur angepasst werden. Bei einer niedrigeren Umgebungstemperatur benötigt die Pflanze weniger Wasser.

Düngen

Die Cymbidium-Orchidee braucht etwas mehr Dünger als andere Orchideen-Arten. Deshalb kann bei jedem zweiten Gießen (alle 14 Tage) dem Wasser Orchideen-Dünger hinzugegeben werden. Am besten ist ein Orchideen-Dünger mit einem hohen Stickstoff-Anteil. Gedüngt wird während sich die Blätter der Cymbidium-Orchidee im Wachstum befinden sowie wenn die Blüten schon zu sehen sind und sich entwickeln. Die Hauptwachstumszeit der Cymbidium-Orchidee ist im Frühling und im Sommer. Manchmal wachsen die Pflanzen auch während des Winters ein bisschen. Dann kann auch in dieser Jahreszeit aller vier Wochen ein wenig Dünger gegeben werden.

Überwintern

Während des Winters sind die Blüten bereits ausgebildet und die Cymbidium-Orchidee befindet sich nicht mehr in der Hauptwachstumszeit. Deshalb kann sie etwas kälter stehen und benötigt auch keine großen Temperaturschwankungen mehr. Am Tag sind Temperaturen von 15 bis 20 °C ideal und nachts genügen 10 bis 15 °C. Diese Bedingungen herrschen im Winter im Haus, deshalb sollte die Cymbidium-Orchidee spätestens vor dem ersten Frost herein geholt werden. Im Zimmer ist ein heller Standort ideal. Eine direkte Einstrahlung der Wintersonne ist willkommen. Zwar muss auch während des Winters die Wurzelknolle der Pflanze feucht gehalten werden, doch das kann mit minimalen Wassergaben geschehen, weil die Pflanze in dieser Zeit nicht mehr so viel trinkt. Deshalb braucht man ihr nur noch schlückchenweise Gießwasser zu verabreichen.

Krankheiten und Schädlinge

Orchidaceae Cymbidium Orchideen In einer zu trockenen Umgebung mit einer Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent, kann die Cymbidium-Orchidee schnell von Spinnmilben befallen werden. Zudem setzen sich in den Hüllenblättern der Bulben oft Schildläuse fest. Deshalb sollten die Wurzelknollen beim Umtopfen auf Schädlinge untersucht werden. Meist hilft es, sie einfach abzuduschen.

Fazit
Die Cymbidium-Orchidee ist passionierten Pflanzenzüchtern zu empfehlen, die bereit sind, der Pflanze zu jeder Jahreszeit die Umgebung zu bieten, die der ihrer natürlichen Heimat in den Gebirgen Asiens und der angrenzenden Pazifikregion ähnlich ist. Wer der Cymbidium-Orchidee einen geschützten Standort mit ausreichend Luftfeuchtigkeit und Helligkeit gewährt sowie während des Sommers auf eine wechselwarme Kultivierung achtet, kann sich jedes Jahr im Winter an attraktiven und langlebigen Blüten freuen, die ihresgleichen suchen.