Zimmerpflanzen Grünpflanzen und Blühpflanzen

Zimmeraralie, Fatsia japonica – Pflege und Schneiden

Zimmeraralie

Die Zimmeraralie macht es dem Hobbygärtner leicht, sie ins Herz zu schließen. Mit einem prachtvollen Blätterwerk, tiefgrün, glänzend und dekorativ gelappt, verbreitet sie in Wohnräumen, Wintergärten und im Garten fernöstlichen Charme. Versinken andere Pflanzen im Herbst in ihre Winterruhe, präsentiert die Fatsia japonica eine aparte, cremeweiße Blüte und einen doldigen Fruchtstand mit zierlichen Steinfrüchten. Ein mitteleuropäischer Winter sollte ihr freilich nicht zugemutet werden. Es wäre auch zu schade, im Haus auf die schmückende Wirkung des immergrünen Strauchs während der tristen Jahreszeit zu verzichten. Wie dieses grüne Kleinod Asiens sich hinsichtlich Pflege und Schneiden erweist, stellen die folgenden Zeilen dar.

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie Araliengewächse (Araliaceae).
  • Name der Art: Zimmeraralie (Fatsia japonica).
  • Beheimatet in Japan und Korea.
  • Wuchshöhe 100 cm bis 300 cm und darüber hinaus.
  • Immergrüner Strauch mit bedingter Winterhärte bis – 2° Celsius.
  • Kultivierung als kleiner, unverholzter Baum ist möglich.
  • Dunkelgrüne, gelappte Blätter mit 10 cm bis 40 cm Länge.
  • Doldige, cremefarbene Blüten im fortgeschrittenen Alter.
  • Zart-violette Steinfrüchte mit 5 mm Durchmesser.

Die Zimmeraralie enthält Saponine, eine natürliche Form von Steroiden, die wahrscheinlich als Defensivwaffe gegen Pilzinfektionen dient. Dieser Inhaltsstoff macht die Pflanze für Menschen leicht, für alles anknabbernde Katzen hingegen stark giftig.

Substrat und Bodenqualität

Fatsia japonica im Topf Die Zimmeraralie stellt keine übertriebenen Ansprüche an die Erde, ganz gleich, ob sie im Kübel oder im Beet kultiviert wird.

  • Im Pflanzgefäß eignet sich handelsübliche Blumenerde auf Kompostbasis.
  • Als Beetpflanze bevorzugt sie humoses Erdreich, durchlässig, frisch und feucht.
  • Je höher der natürliche Nährstoffgehalt, desto zügiger geht das Wachstum voran.

Zur Vorbeugung unerwünschter Staunässe mischen erfahrene Hobbygärtner Füllstoffe bei, wie Sand, Perlite, Holz- oder Kokosfasern. Auf den pH-Wert ist kein sonderliches Augenmerk zu richten. Allzu sauer sollte die Scholle freilich nicht sein, wie in der Nachbarschaft von Zeigerpflanzen, wie Rhododendron, Stiefmütterchen oder Gänseblümchen.

Standort

Da die Fatsia japonica ein rasches Wachstum an den Tag legt, nehmen die herrschen Lichtverhältnisse erheblichen Einfluss auf den Habitus. Die Triebe entwickeln sich einzig dort kurz und kräftig, wo ihnen eine ausreichende Menge an Tageslicht zur Verfügung steht. Andernfalls vergeilen sie innerhalb kurzer Zeit, wobei sie eine ungesunde, hellgrüne Farbe annehmen. Unter praller Sonne, insbesondere, wenn sie hoch am Himmel steht, erleiden die prachtvollen Blätter rasch einen Sonnenbrand.

  • Halbschattige Lage mit milder Morgen- und Abendsonne.
  • Vorzugsweise windgeschützt, bei 18° bis 20° Celsius.
  • Sommerliche Hitze verursacht weiche, hängende Blätter und Triebe.

In Zimmerkultur mag die asiatische Blattschmuckpflanze nicht von trockener Luft umgeben sein. Ihre bis zu 40 cm langen Triebe können das imposante Laub dann nicht tragen, weil sie durch Feuchtigkeitsmangel geschwächt sind. In diesem Fall neigen sie sich schlaff zu Boden. Ein simpler gärtnerischer Kniff sorgt hier für Abhilfe. Der Untersetzer wird mit Kieselsteinen und Wasser gefüllt. Der aufsteigende Wasserdampf hüllt die Zimmeraralie permanent ein und fördert ein kompaktes, straff-aufrechtes Wachstum.

Gießen

Im Verlauf der Wachstumsperiode zeichnet sich die Fatsia japonica aus durch einen hohen Wasserbedarf. In dieser Hinsicht ist vom Hobbygärtner ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Es gilt, den Durst der Pflanze zu stillen, ohne ihren Wurzelballen der Gefahr von Staunässe auszusetzen.

  • Von März bis Oktober das Substrat konstant feucht halten, ohne es zu durchnässen.
  • Die Oberfläche darf zwischen den Wassergaben nur leicht antrocknen.
  • Ausschließlich zimmerwarmes Wasser verwenden, um einen Kälteschock zu vermeiden.
  • Möglichst nicht über die Blätter wässern, sondern unmittelbar auf den Wurzelbereich.

Blätter der Zimmeraralie Sofern sich im Untersetzer von Kübelpflanzen keine Kieselsteine befinden, entfernt ein umsichtiger Pflanzenfreund das darin gesammelte überschüssige Gießwasser nach spätestens einer halben Stunde.

Düngen

Eine Pflanze, die innerhalb kurzer Zeit eine derart umfangreiche Biomasse ausbildet, weist einen entsprechend hohen Bedarf an Nährstoffen auf. Botaniker rechnen die Zimmeraralie demzufolge den stark zehrenden Pflanzen zu und empfehlen eine angemessene Düngung.

  • Während der Wachstumsphase alle 2 Wochen Flüssigdünger applizieren.
  • Ideal ist ein Stickstoff-betonter NPK-Flüssigdünger für Grünpflanzen.
  • Im Beet ist organischer Dünger, wie Kompost, Hornspäne und Guano geeignet.

Hobbygärtner betrachten Stickstoff als den Motor des Pflanzenwachstums. Als einer der Hauptnährstoffe, steht dieses Element einer Fatsia japonica rasch zur Verfügung, weil es mithilfe des Gießwassers unmittelbar an die Wurzeln herangetragen und dort sogleich aufgenommen wird. Leidet die Pflanze an Stickstoff-Mangel, reduziert sich unter anderem die Produktion von Chlorophyll, was zu kümmerlichem Blätterwachstum führt. Andererseits darf es nicht zu einer Überversorgung mit Stickstoff kommen, weil in diesem Fall das Substrat versalzt, was die Zimmeraralie schwächt. Die Dosierung eines mineralischen Flüssigdüngers sollte daher exakt nach den Angaben des Herstellers vorgenommen werden. Im Rahmen der Verwendung organischen Düngers besteht hingegen keine Gefahr der Überdüngung.

Tipp: Die Zimmeraralie ab und zu mit ein wenig Kaffeesatz zu verwöhnen, fördert ein gesundes, kräftiges Blätterwachstum.

Schneiden

Findet die Fatsia japonica einen adäquaten Standort mit ausreichenden Lichtverhältnissen vor, gedeiht sie in einer kompakten, dichten Form. Ein Schnitt ist demzufolge nicht zwingend erforderlich, solange sie sich in den gewünschten Dimensionen entwickelt. In Zimmerkultur kann es indes vorkommen, dass sie zu sehr in die Höhe geht oder der Freizeitgärtner sich einen buschigeren Habitus wünscht. In diesem Fall vollbringt ein wohl überlegter Schnitt wahre Wunder. Diese Pflegemaßnahme ist während der gesamten Wachstumsperiode möglich, wenn Bedarf besteht.

  • Zu lange Triebe mit einem scharfen Messer stutzen.
  • Das Werkzeug knapp über einem schlafenden Auge (Wölbung unter der Rinde) ansetzen.
  • Im Minimum muss ein Blattknoten am Trieb verbleiben, weil er andernfalls stirbt.

Blüte der Zimmeraralie Schnell wachsende Pflanzen, wie die Fatsia japonica können überdies mittels Entspitzen in Form gehalten werden. Dabei bricht der geübte Gärtner die Triebspitzen auf einer Länge von 1 cm bis 3 cm mit Daumen und Zeigefinger ab. Bei stärkeren Pflanzenteilen kann auch eine Schere verwendet werden. Bei dieser Vorgehensweise ist ebenfalls von Vorteil, den Trieb über einem schlafenden Auge auszubrechen. Auf diese Weise wird der ruhende Blattknoten zum Wachstum animiert.

Bei Platzmangel nicht entspitzen

Zieht der Pflanzenfreund einen Rückschnitt in Betracht, weil die Zimmeraralie zu viel Platz beansprucht, macht das Entspitzen wenig Sinn. Im ersten Moment ist der Trieb zwar kürzer, erfährt freilich zugleich einen Impuls zum verstärkten Wachstum. Längerfristig wirkt sich ein beherzter Rückschnitt aus, den die Pflanze ohne weiteres akzeptiert. Diese Maßnahme findet vorzugsweise nicht während der Hauptvegetation statt, sondern kurz vor Beginn der Winterruhe.

Bitte beachten: Das Schnittgut darf keinesfalls auf einer Wiese mit Pferden entsorgt werden. Zimmeraralie ist botanisch verwandt mit Efeu und nahezu ebenso giftig für diese Tiere. Gegen eine Entsorgung auf dem Kompost ist hingegen nichts einzuwenden.

Überwintern

Von November bis Februar stellt die Fatsia japonica ihr Wachstum ein. Darauf stimmt ein kundiger Gärtner die Pflege während dieser Zeit ab. Verbrachte die Zimmeraralie im Kübel den Sommer im Freien, zieht sie mit Beginn der Frostperiode um in ein Winterquartier.

  • Während der Winterruhe kühler stellen bei 8° bis 10° Celsius.
  • Je wärmer der Standort, desto höhere Temperaturen sollten dort herrschen.
  • Sparsamer gießen, ohne Ballentrockenheit zu verursachen und nicht düngen.
  • Bei durchgängiger Zimmerkultur erübrigen sich Überwinterungsmaßnahmen.

Je älter die Fatsia japonica, desto robuster erweist sich ihre Konstitution, sodass sie durchaus die kalte Jahreszeit auf dem Balkon übersteht, sofern sie einen angemessenen Winterschutz erhält.

  • Den Kübel dick mit Luftpolsterfolie umhüllen und auf einen Holzblock stellen.
  • In einer windgeschützten Ecke bzw. vor der Südwand des Hauses platzieren.
  • Die Triebe zurückschneiden oder einen Jutesack überstülpen.

Fatsia japonica Zusätzlich wird der Wurzelballen abgedeckt mit einer Schicht aus Laub, Stroh, Reisig oder Tannenwedeln. Es sind weniger die oberirdischen Pflanzenteile, denen frostige Temperaturen Schaden zufügen. Vielmehr besteht die Gefahr, dass der Wurzelballen durchfriert oder vertrocknet. Angesichts von Kahlfrost, wenn tiefe Minustemperaturen herrschen, ohne dass Schnee fällt, gießt der umsichtige Gärtner die Pflanze an einem frostfreien Tag.

In milden Weinbauregionen bestehen gute Aussichten, dass die Fatsia japonica im Beet überwintert. Ohne einen gebührenden Winterschutz gelingt das Vorhaben indes nicht. Empfehlenswert ist ein großzügig bemessenes Anhäufeln des Wurzelbereichs mit Laub und Erde. Darüber hinaus schützt eine Hülle aus isolierendem Gartenvlies die Triebe. Es ist kein Grund zur Beunruhigung, wenn die Pflanze vollständig zurückfriert. Eine gesunde, vitale Zimmeraralie treibt im nächsten Frühjahr wieder aus.

Vermehren

Die Fatsia japonica hat durchaus das Zeug, als alleinige Zimmerbepflanzung die Wohnung in eine grüne Wohlfühloase zu verwandeln. Da sie sich ganz unkompliziert vermehren lässt, dürfte dieser Aspekt insbesondere für Anfänger von Interesse sein. Es stehen obendrein gleich mehrere Vorgehensweisen zur Auswahl bereit.

Kopfstecklinge

Ein geeigneter Kopfsteckling verfügt über mindestens 3 bis 4 Blattknoten. Er wird entlaubt bis auf das obere Blattpaar. Die Stecklinge werden einzeln in 6-cm-Töpfe oder zu Dritt in 11-cm-Töpfe so tief eingesetzt, dass nur noch die Blätter zu sehen sind. Als Substrat eignet sich ein nährstoffarmes Torf-Sand-Gemisch oder handelsübliche Anzuchterde.

  • Substrat und Stecklinge mit Wasser aus der Sprühflasche anfeuchten.
  • Den Töpfen eine Plastiktüte überziehen oder sie in ein Minigewächshaus verbringen.
  • Hell und warm aufbewahren bei mindestens 20° Celsius.

Treiben die Stecklinge frisch aus, findet im Substrat die gewünschte Bewurzelung statt. Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die zügig wachsenden Jungpflanzen ausgereift sind, um in normales Substrat umgetopft zu werden.

Aussaat

Da eine Zimmeraralie in den hiesigen Regionen nur selten Früchte trägt, wird das Saatgut im Fachhandel erworben. Je frischer die Samen, desto besser werden sie keimen. Eine längere Lagerung sollte demzufolge vermieden werden.

  • Von Dezember bis Mai ist die beste Zeit für eine Aussaat.
  • Töpfe oder Saatschale mit Aussaaterde füllen und anfeuchten.
  • Die Samen in das Substrat stecken und dünn übersieben.
  • Bei konstant 18° Celsius permanent leicht feucht halten.

Fatsia japonica Die Keimlaune der Samen hebt sich, wenn ihnen ein feucht-warmes Mikroklima geboten wird. Wie bei der Stecklingsvermehrung, hat sich der simple gärtnerische Kniff mit der Plastiktüte auch bei dieser Verfahrensweise bewährt.

Bereits nach 4 Wochen sind die Sämlinge soweit, um in Einzeltöpfe pikiert zu werden. Strebt der Gärtner eine besonders buschige Fatsia japonica an, setzt er je 3 Pflänzchen in einen 11-cm-Topf. Einzelpflanzen geben sich mit einem 9-cm-Topf zufrieden. Das Erdreich sollte nach wie vor nährstoffarm beschaffen sein, damit die kleinen Zimmeraralien sich bei der Durchwurzelung Mühe geben. Als zusätzlichen Ansporn fügen pfiffige Freizeitgärtner am Topfboden eine dünne Schicht Kompost ein.

Schöne Sorten

Als einzige ihrer Art innerhalb der Araliengewächse, bietet die Zimmeraralie zwar eine recht überschaubare Sortenvielfalt. Einige Exemplare bezaubern freilich mit wunderschönen panaschierten Blättern.

Zimmeraralie ‚Variegata‘ (Fatsia japonica ‚Variegata‘)

  • Wuchshöhe in Zimmerkultur bis 250 cm.
  • Weiß-grün gezeichnetes Laub.

Zimmeraralie ‚Anteprima‘ (Fatsia japonica ‚Anteprima‘)

  • Schöne Sorte mit gelb panaschierten Blättern.
  • Vermehrung einzig mittels Stecklingen möglich.

Zimmeraralie – Efeuaralie (Fatsia japonica x Hedera helix)

  • Aralie mit den kletternden Eigenschaften von Efeu.
  • Wuchshöhe bis 120 cm in Zimmerkultur.

Fazit
Die Zimmeraralie gilt als Paradebeispiel einer pflegeleichten Blattschmuckpflanze, deren Kultivierung selbst Anfängern keine Schwierigkeiten bereitet. Zentrale Aspekte in der Pflege sind ein geeigneter Standort mit angemessenen Lichtverhältnissen, bei nicht allzu hohen Temperaturen zwischen 18° und 20° Celsius. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, darf die Fatsia japonica nur nicht austrocknen, damit sie über Jahre hinweg mit ihren imposanten Blättern die Wohnung dekoriert. In Regionen mit gemäßigtem Klima ist sogar eine Auspflanzung im Beet denkbar, wenn ein passender Winterschutz erfolgt.