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Golliwoog, Callisia repens – Pflege der Futterpflanze

Golliwoog-Pflanze

Die Callisia repens ist eine krautig wachsende, ausdauernde Pflanze, die eine Vielzahl von kleinen, fleischigen Blättern trägt. Bei ihrer Pflege ist das Kriechende Schönpolster nicht sehr anspruchsvoll, sodass sie sich auch für Anfänger eignet, die keinen grünen Daumen haben. Gefällt der Pflanze etwas nicht, so ist das sofort zu erkennen, denn sie verändert ihre Blattfarbe. Bei optimaler Pflege sind die Blätter oben saftig grün und auf der Unterseite violett. Das sonst saftige Grün wird bei zu hoher Sonneneinstrahlung blassgelb, bei zu dunklen Standorten komplett Lila.

Steckbrief

  • botanischer Name: Callisia repens
  • andere Namen: Kriechendes Schönpolster, Hängende Callisie
  • gehört zur Familie der Commelinagewächse (Commelinaceae)
  • ausdauernd krautig wachsende Pflanze
  • Wuchshöhe: bis zu 30 cm, meist jedoch überhängend, kriechend
  • Blätter: eiförmige, fleischige Blätter, auf der Oberseite grün, unten Lila bis Bronze
  • Blüten: eher unscheinbare, bis 1 cm breite, weiße Blüten
  • immergrün
  • Verwendung: Ampelpflanze, Ergänzungsfutter für viele Tierarten

Vorkommen

Wild wachsende Formen der Callisia repens stammen aus Süd- und Mittelamerika sowie den tropischen Gebieten Afrikas. Dort haben sie sich entweder als hängende Aufsitzerpflanze auf Bäumen oder am Waldrand auf dem Boden etabliert. Das Kriechende Schönpolster wächst als ausdauernde Pflanze und bildet auf dem Boden kriechende Matten aus langen Trieben mit kleinen, saftigen Blättern, die nach vorne hin spitz zulaufen. Die Pflanze ist leicht sukkulent. Das bedeutet, sie kann Wasser in ihren Blättern speichern.

Standort

Das Kriechende Schönpolster benötigt einen hellen Standort möglichst ohne direkte Sonneneinstrahlung. Halbschattige Standorte werden problemlos toleriert, aber die pralle Sonne – vor allem hinter einem Südfenster – führt schnell zu Verbrennungen auf den zarten Blättchen. An einem warmen und feuchten Standort können die Triebe der Callisia repens bis zu einem Meter lang werden. Hitze toleriert die Pflanze gut, insofern das Substrat und die Luft feucht genug sind.

  • Lichtbedarf:  heller Halbschatten, indirektes Licht
  • Morgensonne, Abendsonne, Wintersonne
  • Temperatur: gleichmäßige warme Temperaturen bei 20 bis 25 Grad
  • liebt hohe Luftfeuchtigkeit
  • ganzjährig für die Wohnungskultur geeignet
  • kann im Sommer auch ins Freie

Substrat

Bei ihrem Substrat ist die Callisa repens nicht sehr wählerisch, insofern es nicht zu viele Nährstoffe enthält. Die Erde sollte das Wasser gut speichern können, aber dennoch nicht zu schwer sein. Staunässe und schlechte Drainage führen in der Regel schnell zu Wurzelfäule. Geringe Mengen an Torf oder anderen sauren Medien werden gut vertragen.

  • Aussaaterde
  • Kakteenerde
  • Grünpflanzenerde
  • Kräutererde

Gießen und Düngen

Ein Golliwoog bevorzugt ständig feuchte, aber keine nasse Erde. Am besten wird der Topf in einen Untersetzer gestellt und von unten gegossen. Wasser, das nach etwa zehn Minuten nicht vom Substrat aufgesaugt wurde, wird weggegossen. Die Pflanze hat leicht sukkulente Eigenschaften und verträgt keine Staunässe. Dank ihres guten Wasserspeichervermögens kommt die Callisia repens auch einmal einige Zeit ohne Gießen aus. Voraussetzung dabei ist, dass die Luftfeuchtigkeit hoch genug ist. Deshalb tut es der Callisia gut, wenn sie wöchentlich mit etwas Wasser besprüht wird, vor allem unter heißen und trockenen Standortbedingungen.

Als Ampel- oder Zimmerpflanze kultiviert, freut sich die Callisia repens über gelegentliche Düngergaben zwischen April und August. Gedüngt wird entweder mit Flüssigdünger über das Gießwasser in einem Rhythmus von etwa sechs bis acht Wochen. Alternativ eignen sich auch Langzeitdünger wie Hornspäne oder Düngestäbchen für Grünpflanzen. Da die Hängende Callisie jedoch keinen hohen Nährstoffbedarf aufweist, reicht es aus, sie frühestens ein Jahr nach dem Kauf oder einem Umtopfen in frisches Substrat zu düngen.

Besonderheiten bei Futterpflanzen

Katze Wer seinen Golliwoog an Tiere verfüttern möchte, sollte bevorzugt Pflanzen aus dem Zoohandel (mit biologischer Herkunft) oder selbst gezogene Pflanzen verwenden. Exemplare aus dem Supermarkt oder der Gärtnerei könnten mit Pflanzenschutzmitteln behandelt oder gedüngt sein, worauf Ziervögel oder auch viele andere Tiere empfindlich reagieren. Für die Kultivierung eignet sich in diesem Fall Anzuchterde oder Kakteenerde, die sehr nährstoffarm sind. Alternativ kann aber auch eine gute Kräutererde als Substrat eingesetzt werden, da diese meist mit organischen Düngern wie Kompost versetzt ist. Organische Dünger setzten nur langsam ihre Nährstoffe frei und führen daher nicht zur Anreicherung von Nährstoffen im Boden. Wer seine Callisia repens trotzdem düngen möchte, sollte organische Dünger bevorzugen (Kompost, Hornspäne). Pflanzen, die in biologischem Substrat gezogen werden, können mitsamt Topf in den Käfig, das Gehege oder die Voliere gestellt werden. Alternativ ist es natürlich möglich, einzelne Triebe abzuschneiden und diese zu verfüttern.

Tipp: Bei manchen Tieren ist die Pflanze sehr beliebt. In wenigen Tagen sind alle grünen Teile kahl gefressen. Es empfiehlt sich daher, gleich ein paar neue Golliwoog-Pflanzen heranzuziehen, damit immer Nachschub vorhanden ist.

Schneiden

Einen regelmäßigen Schnitt benötigt die Callisia repens nicht. Ihre Triebe wachsen stetig in die Länge und sie bildet zudem immer wieder neue Triebe aus. Verkahlt die Pflanze im Alter von innen, führt ein starker Rückschnitt in der Regel nicht wieder zum Neuaustrieb an der Basis. In diesem Fall ist es besser, Stecklinge zu schneiden und diese zwischen die Triebe in den Boden zu stecken. Wer seinen Golliwoog als Futterpflanze nutzt, darf die Pflanze nie zu stark abernten, da das den Golliwoog schwächt. Am einfachsten ist es, gleich mehrere Pflanzen zu kultivieren, wenn der Bedarf entsprechend hoch ist.

Umtopfen

Bei der Kultivierung der Hängenden Callisie im Zimmer sollte man bei älteren Pflanzen möglichst große Töpfe bis etwa 50 cm Durchmesser verwenden. Die Pflanze wächst zwar nicht besonders schnell, mag aber keine beengten Wurzeln. In der Regel sollte man den  Golliwoog nach spätestens zwei Jahren umtopfen oder zumindest in frisches Substrat stellen. Damit die Pflanze einen möglichst guten Start hat, kann man sie gleich nach dem Kauf in einen etwas größeren Topf setzen.

Hinweis: In Töpfen von mindestens 20 cm Durchmesser wächst ein Golliwoog in der Regel so üppig, dass für die Tiere mindestens ein- bis zweimal in der Woche ein wenig abgeschnitten werden kann.

Vermehren

Die Callisia repens aus Samen zu ziehen, ist nicht schwierig, jedoch recht zeitintensiv. Besser und einfacher ist eine Vermehrung aus Stecklingen oder Absenkern zu realisieren.

Stecklinge

Die Stecklinge des Kriechenden Schönpolsters können entweder eingepflanzt oder in ein Glas mit Wasser zur Bewurzelung gestellt werden. In beiden Fällen sollte der Steckling nach dem Abschneiden für etwa zwei Stunden an einen schattigen Platz gelegt werden, damit die Schnittstelle antrocknen kann.

  • Zeitpunkt: ganzjährig
  • kräftige, gesunde Triebe schneiden
  • Länge: etwa 15 cm
  • untere Blätter entfernen
  • mindestens zwei bis drei Blattpaare stehen lassen
  • Triebspitze kappen
  • in ein (dunkles) Glas mit Wasser stellen
  • alternativ in feuchte Anzuchterde oder sandiges Substrat stecken
  • der untere Blattknoten (wo vorher die Blätter waren) muss immer im Wasser oder der feuchten Erde stehen
  • immer gleich mehrere Stecklinge in einen Topf setzen
  • Standort: halbschattig
  • Temperatur: 20 bis 25 Grad
  • Dauer bis zur Bewurzelung: etwa 2 bis 4 Wochen

Callisia repens Bei Stecklingen in Substrat sollte nach dem Einstecken die Erde leicht angedrückt werden, damit Stängelende und feuchtes Substrat in engen Kontakt kommen und der Steckling nicht einfach austrocknet. Zudem empfiehlt es sich, den Topf in einen Gefrierbeutel zu stellen, in den vorher ein wenig Wasser gegossen wurde. Der verschlossene Beutel speichert die Feuchtigkeit und lässt ausreichend Licht zum Wachstum des Stecklings durch. Einmal in der Woche kurz lüften, bis der Steckling anfängt zu wachsen. Die Bildung neuer Blätter ist ein eindeutiges Anzeichen dafür, dass sich Wurzeln gebildet haben. Ab sofort kann der Golliwoog wie eine adulte Pflanze behandelt werden.

Absenker

Einige Pflanzen kann man einfach und schnell durch Absenker vermehren. Das funktioniert nicht nur bei Salbei und Johannisbeeren, sondern auch beim Golliwoog. Hierzu wird einfach ein langer Trieb der Pflanze an der Mutterpflanze belassen und in einen Topf mit Erde gesenkt. Das kann ein zweiter Topf mit Substrat sein oder auch der eigene Topf des Kriechenden Schönpolsters.

  • gesunden, langen Trieb auswählen
  • an der Stelle, wo er die Erde berührt, Blätter entfernen
  • in die Erde eindrücken und mit etwas Substrat bedecken
  • hält der Trieb nicht von alleine, muss nachgeholfen werden
  • von oben mit einem kleinen Stein oder Holzstück beschweren
  • Triebspitze muss weiterhin aus der Erde herausschauen
  • nach erfolgreicher Bewurzelung abtrennen

Verjüngen

Ältere Exemplare der Hängenden Callisie neigen zum Verkahlen der wurzelnahen Triebteile. Vorbeugend kann die Pflanze regelmäßig (ein wenig) eingekürzt werden, dann bleiben die Blätter in den unteren Regionen erhalten. Ist eine Pflanze schon recht verkahlt, stellt das auch kein Problem dar. Es werden einfach ein paar Stecklinge geschnitten und in die Mitte der Pflanze ins Erdreich gesteckt. Das Ganze funktioniert auch mit Absenkern, die rückwärts gerichtet so nah wie möglich in die Topfmitte geführt werden.

Was macht Callisia repens zur beliebten Futterpflanze?

Das Kriechende Schönblatt ist voller ballaststoffreicher Rohfasern und liefert wichtige Mineralstoffe und Vitamine. Aber auch als Wasserspender eignet sich die Pflanze durch die saftigen Blätter ausgesprochen gut, vor allem für Tiere, die ihre Tränke nicht besonders gut annehmen.

  • hoher Anteil an Ballaststoffen
  • hoher Feuchtigkeitsgehalt
  • Carotine (Provitamin A)
  • Vitamin E
  • Kalzium
  • Magnesium
Hinweis: Der Golliwoog ist nicht als Alleinfutter, sondern nur als Ergänzungsfutter geeignet.

Überwintern

Pflanzen, die über den Sommer an einer geschützten Stelle im Freien stehen, müssen spätestens dann nach drinnen wandern, wenn die nächtlichen Temperaturen unter 10 Grad fallen. Der Golliwoog kann aber auch ganzjährig in der Wohnung kultiviert werden. Wenn die Räume im Winter geheizt werden und die Luft trocken wird, hat sich das regelmäßige Einsprühen der Blätter mit entkalktem Wasser bewährt. Einfacher ist es jedoch, die Callisie gleich in einem etwas kühleren, aber hellen Zimmer unterzubringen. Je kühler das Kriechende Schönpolster steht, umso weniger Gießwasser benötigt die Pflanze.

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten sind bei der Callisia repens selten. Häufig führen Pflegefehler zu einem reduzierten Wachstum, Verfärbungen oder dem Absterben der Pflanze.

  • starkes Aufhellen der Blätter: meist darauf zurückzuführen, dass der Golliwoog plötzlich an einem helleren Standort steht. Das wächst sich zwar wieder heraus, prinzipiell sollte man die Pflanze aber langsam an andere Standortverhältnisse anpassen
  • braune Blätter: zu niedrige Luftfeuchtigkeit oder Staunässe
  • Spinnmilben oder andere saugende Insekten: zu niedrige Luftfeuchtigkeit im Winter. Für Futterpflanzen keine Schädlingsbekämpfungsmittel benutzen. Lediglich mit Wasser abbrausen.

Fazit
Pflege und Vermehrung eines Golliwoog sind nicht schwer. So können auch relativ unerfahrene Hobbygärtner die Pflanze selbst kultivieren, ohne immer wieder neue Callisien im Zoogeschäft kaufen zu müssen. Wer die Callisia repens selbst als Futterpflanze anbaut, sollte auf mineralische Dünger verzichten und stattdessen lieber Kompost oder Hornspäne verwenden. Das vertragen die Tiere besser.