Gartenpflege Düngen und Bodenpflege

Blumendünger selber machen – die besten Hausmittel

Kompost

Damit Blumen eine makellose Schönheit entfalten, gesund und vital bleiben, benötigen sie mehr Nährstoffe, als Beeterde oder Substrat liefern können. Damit es zu keinen Mangelerscheinungen kommt, erhalten sie während des Wachstums ergänzende Nahrung in Form von Stickstoff, Phosphor, Kalium und Spurenelementen. Das klingt nach reichlich Chemie, was auch für die meisten handelsüblichen Düngepräparate zutrifft. Ökologisch verantwortungsbewusster und gesünder ist es, Blumendünger selber zu machen aus Komponenten des täglichen Lebens. Das spart nicht nur bares Geld, sondern unterstreicht das gute Gewissen, ganz im Sinne des Umweltschutzes zu handeln. Welche die besten Hausmittel für Blumendünger sind, darüber gibt die folgende Aufstellung Auskunft.

Die besten Hausmittel im Einzelnen von A bis F

Abgestandenes Bier

Bier Hergestellt nach dem deutschen Reinheitsgebot, verfügt Bier über eine Fülle an Nährstoffen, die den Pflanzen gut tun. Stehen nach der letzten Party noch halbvolle Biergläser herum, wird der Gerstensaft nicht weggeschüttet, sondern als nahrhafter Blumendünger verwendet. Alle 4 bis 6 Wochen an die Pflanzen verabreicht, präsentieren sie im Ergebnis eine deutlich verbesserte Blühfreudigkeit.
Als erfreulicher Nebeneffekt macht sich eine abweisende Wirkung des Biergeruchs auf Schädlinge, wie Blattläuse oder Spinnmilben bemerkbar.

Alaun

Unsere Urgroßeltern hatten stets Alaun im Haus. Das vielseitige Kaliumaluminium-Alaun diente als Hausmittel bei blutenden Wunden, zum Gerben von Fellen oder Beizen von Möbeln. Moderne Gartenfreunde nutzen Alaun, um ihre Hortensien gezielt mit Eisen zu düngen. Darüber hinaus bewirkt das Präparat aus der Apotheke, dass weiße oder rosafarbene Hortensien sich wie von Zauberhand blau färben.

Aspirin

Zur Stärkung der Abwehrkräfte von Pflanzen, verwenden kundige Hobbygärtner die in Aspirin enthaltene Salicylsäure. Diese Substanz ist zudem in Weiden enthalten, die erwiesenermaßen als Weidenwasser das Wachstum und die Blüte fördern. Da es bislang an wissenschaftlichen Belegen für die Wirksamkeit von Aspirin als Blumendünger mangelt, wird dieser Aspekt kontrovers diskutiert.

  • 1 Aspirin auflösen in 1 Liter Regenwasser.
  • Alle 2 bis 3 Wochen die Pflanzen mit der Mischung gießen.

Ein unmittelbarer Düngeerfolg ist hier nicht zu erwarten. Um den Effekt bewerten zu können, sollte mindestens eine Saison lang Aspirin als Blumendünger getestet werden.

Backhefe

Trockenhefe Hausmittel Hefe treibt nicht nur Kuchen und Brot zur optimalen Entfaltung an, sondern fördert ebenso als Blumendünger Garten- wie Zimmerpflanzen.

  • Einen frischen Hefewürfel in 10 Liter Wasser zergehen lassen und zum Gießen verwenden.
  • Alternativ Trockenhefe in heißem Wasser auflösen und mit Regenwasser auffüllen.

Übrigens hat sich Hefe mittlerweile einen Namen gemacht als wirkungsvoller Kompostbeschleuniger. Aufgelöst in Wasser und zusätzlich angereichert mit Zucker, wird die Mischung mittels Gießkanne ausgebracht. Somit kommt das Hausmittel auf indirektem Weg als Blumendünger zum Einsatz.

Bananenschalen

Bananen gehören zu einer gesunden Ernährung für Kinder und Erwachsene einfach dazu. Die Schalen der süßen Früchte sind viel zu schade, um sie in der Mülltonne zu entsorgen, denn als Blumendünger verrichten sie ein gutes Werk. Obgleich der Stickstoffgehalt kaum der Rede wert ist, profitieren blühende Pflanzen zumindest von dem Gehalt an Kalium, Phosphor, Magnesium und verschiedenen Vitaminen.

  • Banane Bananenschalen trocknen, kleinschneiden und unter das Mulchmaterial mischen.
  • Im Herbst eingearbeitet ins Substrat, stärken getrocknete Bananenschalen die Winterhärte.
  • Im Mixer zerkleinert, ergeben sie eine ausgezeichnete Ergänzung zu Kaffeemehl und Teeblättern.

Wichtig zu beachten ist, dass einzig Bananen aus Bio-Anbau verwendbar sind als Blumendünger. Herkömmliche Früchte sind in der Regel stark belastet durch Pestizide aller Art und würden den liebevoll gepflegten Blumen eher schaden als nützen.

Barthaare

Orchideen sind edle und empfindliche Gewächse. Über die perfekte Gabe von Dünger können leidenschaftliche Orchideen-Gärtner stundenlang diskutieren. Geht es um die besten Hausmittel, rangieren die gesammelten Barthaare der letzten Trockenrasur ganz oben auf der Liste. Da dieser Blumendünger in keiner Weise die Gefahr der Überdüngung in sich birgt, spricht nichts dagegen, die Empfehlung an den eigenen Orchideen zu testen.

Cola

Das weltberühmte Kaltgetränk enthält nicht nur eine beträchtliche Menge an Zucker, sondern zudem Phosphor, einen wichtigen Pflanzennährstoff. Da verschalte Cola kaum noch genießbar ist, spricht nichts dagegen, das Getränk als Blumendünger zu verwenden. In diesem Zusammenhang ist die säuernde Wirkung auf das Substrat zu beachten, ähnlich wie bei Kaffeesatz. Daher sollte Cola stets in Maßen verwendet werden. Keinesfalls darf Coca Cola unmittelbar aus dem Kühlschrank an die Blumen verabreicht werden, weil sie einen derartigen Kälteschock wahrscheinlich nicht verkraften.

Eierwasser

Eierwasser Hausmittel Werden die Frühstückseier nach klassischer Manier in Wasser gekocht, geben die Schalen wertvolles Kalzium ab sowie Kohlenstoff und Sauerstoff. Dieses Wasser in den Abguss zu gießen, wäre demnach pure Verschwendung. Hobbygärtner sind folglich gut beraten, es zu sammeln und als Gießwasser für ihre Blumen zu nutzen.

Die besten Hausmittel im Einzelnen von G bis M

Geschnittene Finger- und Fußnägel

Die Verwendung geraspelter Hörner und Hufe von Schlachtvieh als stickstoffreicher Dünger im Hausgarten ist allseits bekannt unter der Bezeichnung Hornspäne oder Hornmehl. Weniger geläufig ist unter Hobbygärtnern, dass ebenfalls die Schnittreste menschlicher Finger- und Fußnägel als Blumendünger einen Beitrag leisten zu Wachstum und Blüte. Mit Rücksicht auf die optische Wirkung ist es ratsam, die Nagelstücke unter das Substrat zu mischen.

Kaffeesatz

Kaffeesatz Hausmittel Damit Blumen eine prächtige, lang andauernde Blüte entfalten, benötigen sie reichlich Stickstoff. Was nach dem Aufbrühen einer guten Tasse Kaffee im Filter zurück bleibt, enthält durchschnittlich 2 % Stickstoff, 0,4 % Phosphor und 0,8 % Kalium. Zugleich senkt Kaffeesatz den pH-Wert des Erdreichs, sodass Rhododendren und Azaleen ausgezeichnet auf diesen Blumendünger reagieren.

  • Aufgrund von Schimmelgefahr ausschließlich getrocknetes Kaffeemehl verwenden.
  • Filtertüten oder Pads werden wie gewohnt entsorgt.
  • Monatlich eine dünne Schicht Kaffeesatz in das Substrat einarbeiten.
  • Ab Juli/August blühende Stauden nicht mehr düngen.

Ist die Senkung des pH-Wertes nicht erwünscht, neutralisieren zerstoßene Eierschalen als Beigabe zum Kaffeemehl diese Wirkung.

Kaminasche

Werden im Kamin oder Grill prinzipiell unbehandelte Holzscheite verbrannt, fungiert die Holzasche anschließend als praktischer Blumendünger. Voraussetzung ist, dass keine Hochglanz Katalogseiten, sondern die Seiten der Tageszeitung zum Entzünden benutzt werden.

  • Den Naturdünger in einer Dosierung von 30 g pro m² im Beet ausstreuen.
  • Die restliche Holzasche als dünne Schicht auf dem Komposthaufen verteilen.

Da reine Kaminasche alkalisch wirkt, ist sie als Blumendünger für Pflanzen nicht geeignet, die ein saures Substrat bevorzugen, wie Moorbeetpflanzen oder Rhododendren.

Kartoffelwasser

Kartoffel Solanum tuberosum An diesem altbewährten Blumendünger dürfte es im gutbürgerlich geführten Haushalt nur selten mangeln. Aufgefangenes, abgekühltes Kartoffelwasser animiert Zimmerpflanzen aller Art zu einem kräftigen Wachstum und einer bezaubernden Blüte. Die ausgeschwemmten Nährstoffe werden dabei in Form von Gießwasser an die Pflanzen weitergegeben. Wie bei allen Hausmitteln, so ist eine Wirkung freilich erst im Laufe der Zeit zu erkennen.

Knochenmehl

Hat das Suppenfleisch in der Küche seine Aufgabe erfüllt, werden die gekochten Knochen nicht einfach entsorgt. Darin enthalten sind düngende Elemente, wie Phosphor oder Kalzium. Zermahlen zu Mehl, waren Knochen bis ins 20. Jahrhundert ein wichtiger Blumendünger, bis sie abgelöst wurden durch mineralische Präparate. Dank der Rückbesinnung auf altbewährte Hausmittel, gewinnt Knochenmehl heute wieder an Bedeutung für die Nährstoffzufuhr an Pflanzen. Angesichts der BSE-Gefahr, sollten Rinderknochen jedoch nicht an Nutzpflanzen als Dünger eingesetzt werden, sondern ausschließlich an Zierpflanzen.

Hinweis: Damit die Nährstoffe von den Blumen aufgenommen werden können, müssen sie zuvor von Mikroorganismen aufgeschlossen werden. Dieser zeitaufwändige Prozess beschleunigt sich, wenn Knochenmehl nicht unmittelbar an einzelne Pflanzen, sondern in das umliegende Erdreich eingearbeitet wird.

Die besten Hausmittel im Einzelnen von N bis Z

Pferdedung

Pferdemist Hobbygärtner, die zugleich stolze Pferdebesitzer sind, haben nicht selten die prächtigsten Blumen. Ihr Geheimnis liegt in der Verwendung von Pferdeäpfeln als Blumendünger.

  • Pferdedung für mehrere Monate trocknen lassen, damit die Ammoniakkonzentration sinkt.
  • Einzig reinen Pferdemist verwenden ohne Stroh, das Stickstoff bindet.

Aufgrund der Wärmeentwicklung ist Pferdedung ganz hervorragend geeignet für die Nährstoffversorgung der Pflanzen im Frühbeet. Darüber hinaus bietet der organische Dünger eine erstklassige Startdüngung im Frühjahr, indem man ihn zwischen den Pflanzen im Beet verstreut.

Speisenatron

Zahlreiche Zierpflanzen gedeihen umso prächtiger, je alkalischer das Substrat zusammengesetzt ist. Clematis beispielsweise, Rittersporn, Lavendel oder Salbei zählen dazu, sowie die meisten Steingartenpflanzen. Den adäquaten Blumendünger findet der Hobbygärtner im Küchenschrank in Form von Speisenatron. Während der Vegetationsphase alle 4 Wochen auf 2 Liter Gießwasser einen Esslöffel Backsoda untergerührt, fördert den Blütenflor ungemein.

Teeblätter

Teeblätter Teeliebhaber verwöhnen ihre Blumen nicht nur mit den Überbleibseln nach dem Brühvorgang, sondern setzen für ihre Pflanzen gerne auch einmal eine Kanne Tee auf. Im Gegensatz zum Kaffeesatz, enthalten Teeblätter zwar weniger Nährstoffe; die kräftigende Wirkung als Blumendünger ist freilich nicht zu verachten.

  • Tee als Gießwasser, stärkt die Vitalität von Rosen und lässt die Blätter glänzen.
  • Teeblätter eignen sich bestens als stärkendes Mulchmaterial im Rosenbeet.
  • Brennnessel-Tee vertreibt Blattläuse, wenn er mehrere Stunden ziehen konnte.
  • Aussaat, die mit Kamillentee befeuchtet wird, keimt rascher und schimmelt seltener.

Die etwas heiklen Zimmer-Azaleen, kultiviert in saurer Erde, nehmen Tee als Gießwasser gerne an, da es den pH-Wert zumindest auf niedrigem Niveau hält und im gleichen Zug die Nährstoffzufuhr unterstützt.

Zigarettenasche

Nachdem in Raucherhaushalten wiederholt beobachtet wurde, dass Zimmerpflanzen, auf deren Substrat eher achtlos Zigarettenasche abgeklopft wurde, deutlich üppiger blühten, als solche, die nicht als Aschenbecher missbraucht wurden, haben kluge Leute genauer recherchiert. Das Resultat ist vielen Hobbygärtnern inzwischen bekannt: Kleine Mengen an Zigarettenasche haben düngende Wirkung. Die Filter sind freilich zu entfernen, weil sie giftige Stoffe enthalten.

Fazit
In jedem Haushalt stehen die unterschiedlichsten Materialien bereit, die sich im Handumdrehen in einem ökologisch sinnvollen Blumendünger verwandeln. Wer sich bewusst macht, was in Kaffeesatz, Kartoffelwasser, Hefe oder Natron an wertvollen Nährstoffen für Blumen steckt, betrachtet die Dinge des täglichen Lebens mit völlig anderen Augen. Die besten Hausmittel, um Pflanzen natürlich zu düngen, werden nicht selten sogar aus Abfällen gewonnen, wie Kaminasche oder Bananenschalen. Als Blumendünger warten sie zwar nicht auf mit dem raschen, durchschlagenden Erfolg von mineralischen Düngepräparaten; langfristig gesehen, stärken sie indes das Wachstum, die Gesundheit und die Blühfreudigkeit.