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Traubenhyazinthe, Muscari: Pflanzen, Pflege und Vermehren

Traubenhyazinthe

Blaue Farbtupfer innerhalb eines sattgrünen Blumenbeetes – mit der Traubenhyazinthe können im heimischen Garten leicht dekorative und stilvolle Akzente gesetzt werden. Zahlreiche Arten der Pflanze, die zur Gattung der Muscari und zur Familie der Hyazinthengewächse gehört, stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien. Als besonders auffällig präsentieren sich die leuchtend blauen Blüten mit weißem Saum, die in üppigen Trauben an langen Stängeln sitzen. Anspruchslos und robust, finden auch Anfänger schnell Gefallen an dem Gewächs: Wenn die Traubenhyazinthe an einem optimalen Standort ungestört gedeihen darf, funktioniert auch die Vermehrung von selbst.

Idealen Standort und optimalen Boden wählen

Da sich die Traubenhyazinthe sehr robust präsentiert, kommen für den Standort unterschiedliche Bereiche im Garten in Frage. Besonders gut gedeiht das Gewächs in der vollen Sonne; es werden jedoch auch Plätze unter lichten Laubbäumen vertragen. Beim Kultivieren im Schatten muss außerdem mit einer eher spärlichen Blütenbildung gerechnet werden. Die Traubenhyazinthe wird bevorzugt in Steingärten oder am Gehölzrand eingesetzt; am besten kommt die Pflanze zur Geltung, wenn sie gruppenweise kultiviert wird, zum Beispiel auf Rabatten und Beeten oder aber als Beetumrandung. Stilvoll wirkt das Gewächs zwischen Tulpen, Narzissen, Bellis, Märzenbecher oder Forsythien. Die Kultivierung ist sowohl im Freiland als auch im Topf oder aber im Balkonkasten möglich; allerdings muss bei der Haltung in Pflanzengefäßen auf eine besonders gute Drainage geachtet werden.

Traubenhyazinthe

Soll die Traubenhyazinthe in einem Blumentopf gezogen werden, kann herkömmliche Gartenerde für die Anzucht zum Einsatz kommen. Im Freiland kultiviert, sollte das Substrat bestimmte Eigenschaften aufweisen:

  • durchlässig für Wasser
  • sandig-lehmige Zusammensetzung
  • nicht zu feucht
  • nicht zu schwer

Liegt ein besonders schwerer Boden vor, sollte das Substrat vor der Verwendung etwas aufgelockert werden. Dies gelingt beispielsweise mit Sand, den man unter die Erde mischt. Grundsätzlich zeigen sich Traubenhyazinthen sehr flexibel und gedeihen auf zahlreichen Böden; selbst bei magerem Substrat ist ein Kultivieren noch möglich.

Gießen, Düngen und Schneiden

Die Traubenhyazinthe benötigt nur wenig Pflege; allerdings sollte die Pflanze regelmäßig gegossen werden. Damit das Gewächs optimal gedeiht, hat es sich darüber hinaus als sinnvoll erwiesen, zusätzlich Dünger einzugeben. Die Erde im zeitigen Frühjahr mit reichlich Kompost angereichert, kann sich die Traubenhyazinthe besonders gut entfalten. Alternativ können auch Blühdünger zum Einsatz kommen; diese sollten einmal vor und einmal während der Blütezeit ausgegeben werden.
Hinweis: Der Blühdünger sollte einen hohen Anteil an Phosphor aufweisen.

Traubenhyazinthen sind in der Lage, sich zügig selbst zu vermehren. Falls eine Vermehrung allerdings nicht gewünscht ist, sollte die Pflanze rechtzeitig zurück geschnitten werden. Bevor die Blätter komplett vertrocknet sind, sollten diese abgeschnitten werden.

Richtig überwintern

Traubenhyazinthen gehören zu den Frühlingsblumen, die mit Hilfe von Blumenzwiebeln gedeihen. Diese Zwiebeln sind frostfrei und können während der kalten Jahreszeit im Boden belassen werden. Wenn die Zwiebeln im Blumentopf kultiviert werden, muss bereits im Herbst ein adäquates Winterquartier gesucht werden. Der gewählte Standort muss frostfrei und dunkel sein. Während der Überwinterung wird die Erde normal feucht gehalten. Die Pflanze wird außerdem einmal vor dem Austrieb gedüngt. Sobald das Gewächs aus der Erde austreibt, wird ein hellerer Standort ausgewählt.

Vermehrung

Traubenhyazinthe

Die Vermehrung der Traubenhyazinthe wird häufig von der Pflanze selbst übernommen. Mit Hilfe von Samen, die das Gewächs ausstreut, entstehen neue Pflanzen. Bei besonders guten Standortbedingungen können sich dann farbenfrohe Blütenteppiche entwickeln. Um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern, sollten die Blätter vor dem Vertrocknen abgeschnitten werden. Falls eine gezielte Vervielfältigung der Pflanze gewünscht ist, können die Samen gesammelt und an ausgewählten Standorten ausgesät werden. Dabei sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:

  • Aussaat im Frühjahr oder im Herbst
  • zu Beginn gut wässern
  • Blüte erscheint erst nach einigen Jahren

Meist wird die Vermehrung der Traubenhyazinthe jedoch mit Hilfe von Brutzwiebeln vorgenommen. Diese wachsen direkt an der Mutterzwiebel heran und können während der Sommermonate ausgegraben werden. Im Herbst erfolgt dann das Einsenken der Zwiebeln in die Erde.

Hinweis: Die Vermehrung über Tochterzwiebeln funktioniert ausschließlich bei Gewächsen, die im Freiland kultiviert werden.

Darüber hinaus kann die Traubenhyazinthe jedoch auch über Teilung vermehrt werden. Insbesondere bei größeren Beständen hat sich diese Methode bewährt. Zu diesem Zweck werden die Pflanzen nach der Blüte mit dem Spaten vorsichtig aus der Erde gehoben. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden. Die Teilung selbst erfolgt durch Auseinanderziehen der einzelnen Wurzelabschnitte. Die derart geteilten Gewächse sollten sofort eingesetzt werden.

Traubenhyazinthen anpflanzen

Häufig sind im Fachhandel bereits vorgezogene Zwiebeln erhältlich, die vor allem im späten Winter und im zeitigen Frühjahr angeboten werden. Meist handelt es sich um blühende Gewächse. Allerdings ist bei der Verwendung solcher Zwiebeln Vorsicht geboten: Häufig nur wenig robust und nicht besonders widerstandsfähig, eignen sie sich vor allem für Schalen, Balkonkästen oder als Zimmerschmuck. Wer die herbstliche Pflanzsaison allerdings verpasst hat, kann mit diesen Zwiebeln auch einen Versuch auf Beeten wagen. Meist gestaltet sich jedoch das Kultivieren im Freiland schwieriger.

Bevor die Pflanzung der Traubenhyazinthen geplant wird, sollten die zum Einsatz kommenden Zwiebeln sorgfältig geprüft werden. Diese sollten folgende Kriterien erfüllen:

  • gesund und frei von Faulstellen
  • prall, fest und saftig
  • groß, aber frei von Anteilen schwammigen Gewebes
  • keine eingetrockneten Exemplare verwenden
Bauernbübchen

Als Faustregel für das Einpflanzen von Traubenhyazinthen gilt: Die Zwiebeln werden dreimal so tief gesteckt, wie sie selbst hoch sind. Die Pflanzentiefe bei Traubenhyazinthen beträgt demnach zwischen fünf und acht Zentimetern. Beim Einpflanzen muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Spitzen nach oben zeigen. Zur Unterseite hin müssen die Pflanzenorgane Erdkontakt aufweisen. Das Pflanzenloch wird am besten mit einem Spaten ausgehoben. Der Untergrund sollte entsprechend gelockert werden; anschließend werden die Zwiebeln in die Erde eingegeben. Der Abstand zwischen den einzelnen Gewächsen sollte im Idealfall vier bis sechs Zentimeter betragen.

Grundsätzlich sollten bei dieser Pflanzenart immer mehrere Exemplare gesetzt werden! Nach dem Einstecken in die Erde werden die Gewächse mit dem Substrat abgedeckt. Die Oberfläche wird vorsichtig angedrückt oder angeklopft. Liegen besonders schwere Böden vor, auf denen Traubenhyazinthen schlecht gedeihen, sollte der Boden entsprechend aufbereitet werden. Zu diesem Zweck wird das Pflanzenloch etwas tiefer ausgehoben; auf dem Grund bringt man zunächst eine Drainageschicht an, die etwa drei Zentimeter stark sein sollte. Am besten funktioniert dies mit Sand. Bevor das Substrat wieder eingefüllt wird, sollte dieses ebenfalls mit Sand vermischt werden.

Alternativ funktioniert die Bepflanzung auch im Rasen. Allerdings muss zu diesem Zweck zunächst die Grasdecke durchbrochen werden. Zu diesem Zweck hebt man die Grasnarbe in kleinen Stücken ab. Alternativ kann der Rasen auch mit einem Spaten H-förmig eingestochen werden. Anschließend lassen sich die Soden nach Abtrennung der Wurzeln leicht aufklappen. Jetzt kann der Untergrund gelockert werden. Die Zwiebeln werden eingepflanzt und die Grassoden werden über die Einpflanzstelle gelegt. Die Ränder werden sorgfältig fest gedrückt.

Grundsätzlich können die Zwiebeln von Traubenhyazinthen allergische Reaktionen auslösen. Aus diesem Grund sollte beim Pflanzvorgang Handschuhe getragen werden.

Krankheiten effektiv bekämpfen

Bauernbübchen

Als typische Krankheit der Traubenhyazinthe präsentiert sich der Brandpilz. Diese Pilzgruppe, von denen 1200 unterschiedliche Arten existieren, sind sehr hoch entwickelt und können die Pflanze nachhaltig schädigen. Ist die Infektion einmal erfolgt, wird die gesamte Pflanze innerhalb kurzer Zeit mit dem Myzel durchwuchert; allerdings zeigen sich die charakteristischen Symptome häufig überwiegend an einem ausgewählten Pflanzenorgan. Bei der Traubenhyazinthe präsentiert sich insbesondere an den Blütenköpfen ein charakteristisches Schadbild:

  • schwarze, verkohlt wirkende Flecken
  • mitunter staubend
  • weiße Flecken oder helles Sporenpulver (heller Brand)

Das Risiko eines Befalls mit Brandpilzen ist vor allem bei solchen Pflanzen erhöht, die nicht optimal gepflegt werden. In diesem Zusammenhang spielt vor allem auch ein ungünstiger Standort eine große Rolle; ungünstige Bereiche im Garten oder eine zu dichte Pflanze können die Anfälligkeit der Traubenhyazinthe deutlich erhöhen. Ist die Pflanze bereits erkrankt, sollten die betroffenen Teile entfernt werden. Darüber hinaus ist jedoch auch eine gezielte Vorbeugung möglich; mit Hilfe von diversen Pflanzenstärkungsmitteln kann das Gewächs gezielt vor den Pilzen geschützt werden. Zu diesem Zweck hat sich insbesondere eine Brühe aus Ackerschachtelhalm bewährt.

Darüber hinaus kann sich ein ungünstiges Bewässerungsverhalten nachteilig auf die Pflanze auswirken; besonders zu große Wasserportionen, die in einem Gießvorgang verabreicht werden, sowie stehendes Wasser oder zu feuchte Erde können einen Fäulnisprozess hervorrufen, der vor allem die Zwiebeln betrifft. In diesem Fall sollte der Boden entsprechend aufbereitet werden. Angefaulte Zwiebeln müssen entfernt und durch neue Exemplare ersetzt werden.

Muscari

Als klassische Schädlinge der Traubenhyazinthen sind vor allem Mäuse bekannt, zum Beispiel Feldmäuse oder Wühlmäuse. Die Nager verursachen einen Fraßschaden, der vor allem die Zwiebeln betrifft und diese faulen lässt. Allerdings sollten die Mäuse nicht durch chemische Mittel bekämpft werden. Das Kultivieren spezieller Pflanzen – zum Beispiel Kaiserkrone, Hundszunge, Knoblauch und Wolfsmilch können helfen, insbesondere Wühlmäuse fernzuhalten. Auch das Ausbringen von petroleumgetränkten Lappen in den Gängen der Nager trägt zu Dezimierung des Bestandes bei. Haustierbesitzer profitieren in diesem Fall vom Jagdtrieb der Katzen; wenn diese nicht direkt nach der Geburt vom Muttertier entfernt wurden, konnten sie gezielt Jagdfähigkeiten erlernen, die sie im heimischen Garten einsetzen können. Auf diese Weise wird der Bestand an Wühlmäusen und Feldmäusen auf natürliche Weise gemindert.

Fazit
Die Traubenhyazinthe stellt für viele Bereiche im Garten eine echte Bereicherung dar; die farbenfrohen Blüten passen zu zahlreichen anderen Gewächsen, wirken aber auch innerhalb einer Rasenfläche ansprechend. Optimal gepflegt, präsentiert sich die Pflanze recht robust und widerstandsfähig. Befinden sich in der Gartenanlage nicht zu viele Mäuse, die Zwiebeln schädigen können, werden Gartenbesitzer lange Freude an der Traubenhyazinthe haben.