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Gladiolen, Gladiolus – Pflanzen, Pflege und Überwintern

Gladiolen

Gladiolen gehören zu den prächtigsten Zierpflanzen überhaupt und sind dementsprechend beliebt. Hier erfahren Sie, wie Sie Gladiolus pflanzen, Pflegen und Überwintern, so dass Sie aus einmal gekauften Zwiebeln jedes Jahr neue Gladiolen gewinnen, und noch einiges mehr zu den schönen Pflanzen.

Gladiolen pflanzen

Gladiolen gehörten zu den Zwiebel-Blumen: Sie können zum Zweck der Vermehrung und zur Speicherung von Nährstoffen für magere Zeiten wie den Winter den unteren Teil ihrer Sprossachse und Blätter fleischig verdicken. Eine solche Blumenzwiebel besteht aus mehreren Zwiebelschalen in einer meist trockenen Zwiebeldecke und saftigen (empfindlichen) Innenblättern, mit der Knospe in der Mitte und einem verkürzten Stängelteil (Zwiebelscheibe) am Grund.

Gladiolen Wenn Sie eine Zwiebel in die Erde setzen, treibt diese Zwiebelscheibe aus ihrem Rand rundherum Wurzeln in den Boden. Die Knospe entwickelt sich nach oben hin. Bei den Gladiolen entwickelt sich aus jeder Zwiebel ein Blütentrieb mit zwei oder drei Blättern und einer Blütenähre. Die bekanntesten und beliebtesten Gladiolen sind großblütige, durch Zucht entstandene Hybrid-Formen.

Sie entwickeln sich auch aus sehr großen Zwiebeln. Sie sollten im Abstand von mindestens 30 cm ins Beet gesetzt werden. So haben Zwiebel und Pflanze genug Platz für ihr Wachstum. Es gibt aber auch kleinere Gladiolen, die in einem Abstand um 10 cm gesetzt würden.

Gladiolenzwiebeln kann man bereits im Spätherbst pflanzen, wenn Sie in einer Gegend mit mildem Klima wohnen. In kühleren Regionen sollten Sie die Gladiolen besser erst im Frühling oder im Frühsommer in die Erde setzen, ab Mitte Mai bis in den Juli hinein. Mit ein wenig Planung beim Setzen der Zwiebeln können Sie die Blütezeit der Gladiolen verlängern. Sie ist mit etwa zwei Wochen sehr kurz. Wenn Sie jedoch von Mitte Mai bis Anfang Juli über das Beet verteilt alle 10 Tage oder zwei Wochen Gladiolus pflanzen, werden diese auch entsprechend zeitverzögert blühen. So können Sie bis Anfang Oktober blühende Gladiolen genießen.

Die Wurzeln entwickelnde Zwiebelschale (flache Seite der Zwiebel) muss nach unten gerichtet sein, wenn die Zwiebel gepflanzt wird. Sie sollten die Zwiebeln bis zu gut zwei Drittel eingraben, weil die Pflanzen später recht schwer werden. Das Eingraben gibt ihnen Halt. Der Teil, aus dem sich der Blütentrieb entwickeln soll, sollte allerdings frei über der Erdoberfläche liegen.

Sie können Ihre Gladiolen auch als vorgezogene Pflanzen erwerben. Sie sehen ganz genau, welche Farbe die Blüte später entwickeln wird. Außerdem können Sie die vorgezogenen Pflanzen später setzen. So dass die Gladiolen auch in sehr rauen Regionen auf keinen Fall durch Frost geschädigt werden und trotzdem recht früh blühen.

Der richtige Standort

Der beste Standort für Gladiolen liegt sonnig und gut vor kräftigem Wind geschützt, die Blütenpflanzen kommen nämlich ursprünglich aus Afrika und dem Mittelmeerraum, sie lieben entsprechend warme Böden.

Gladiolen brauchen einen Boden mit einer sehr guten Drainage, schwere Böden sollten mit Sand versetzt werden. Nährstoffarmen Böden sollte ein wenig verrotteter Rindermist oder reifer Kompost zugemischt werden, bevor sie hineingesetzt werden.

Pflege

Gladiolen brauchen wirklich jede Menge Wasser, um ihre außergewöhnlich großen Blütenköpfe entwickeln zu können, Sie werden hier regelmäßig mit dem Gartenschlauch zusätzlich bewässern müssen, wenn es nicht gerade ununterbrochen regnet.

Die Erde sollte möglichst immer gleichmäßig feucht sein und nie zu nass, wenn Sie die Beete um die Gladiolen mulchen, hilft das ein wenig, die Feuchtigkeit im Boden recht ausgeglichen zu halten. Im Zweifel immer ein wenig zu knapp bewässern, Staunässe mögen die Gladiolen überhaupt nicht.

Gladiolen Bei der Blütenentwicklung hilft ein Blühpflanzendünger, und die sehr großblumigen Gladiolen sollten einen kleinen Stab zur Seite bekommen, damit die Blüten nicht abbrechen. Für mehrere Gladiolenbeete wird auch die Alternative empfohlen, im Stadium der noch blütenlosen Stiele ein Netz mit groben Maschen über das ganze Beet zu legen, durch das die Blüten sich dann entwickeln und Halt finden. Ob das gut aussieht, ist eine andere Frage, natürlicher wirkt sicher die Anpflanzung einer kleineren und widerstandsfähigeren Sorte.

Gladiolenblüten als Schnittblumen nutzen

Die prächtigen Gladiolen werden häufig mit dem Ziel gepflanzt, dass dem Gartenbesitzer die ganze Saison über frische Schnittblumen zur Verfügung stehen.

So sollten Sie die Blüten schneiden, damit sie Ihnen möglichst lange Freude machen: Die ersten Blüten können geschnitten werden, wenn sich gerade die zweite Knospe an der Blütenähre öffnet. Wenn die Gladiolen sich normal entwickeln, ist das in knapp bis gut drei Monaten nach dem Pflanzen der Fall, es gibt jedoch auch langsam wachsende Sorten, und wenn der Frühsommer sehr kalt ist, verlangsamt sich die Entwicklung auch.

Wenn Sie die Blütentriebe schneiden, sollten Sie die Blätter stehen lassen, die Gladiolen wachsen ja auch ohne Blüte weiter, sie werden auch wie gewohnt weiter gepflegt.

Die Blüte selbst sollte vorsichtig von der obersten Blütenknospe befreit werden, sobald die Gladiole in der Vase steht. Durch diesen „Trick“ kann man eine Gladiole in aller Regel zur vollen Blüte bringen, sie halten auch länger und neigen die Köpfe nicht vorne über, weil die Blüte zu schwer wurde.

Auch die Gladiolen in der Vase haben einen erheblichen Wasserbedarf, Sie sollten sie regelmäßig mit frischem Wasser versorgen.

Wenn Sie Ihre Gladiolen über mehrere Jahre hinweg kultivieren möchten, sollten Sie sich bei der Abnahme von Schnittblumen etwas zurückhalten – wenn Sie in der Wachstumsperiode zu viele Blüten abschneiden, könnte es passieren, dass die Zwiebel im nächsten Sommer nicht wieder ausschlägt.

Überwinterung

Die Zwiebelblumen ziehen sich zur Überwinterung in ihre Zwiebeln zurück, in diesem überwinternden Teil werden wichtige Moleküle wie Stärke gespeichert, die im Frühjahr dem neuen Austrieb zur Verfügung stehen. So kann in der nächsten Saison wieder ein neuer Blütenstängel mit Laubblättern wachsen.

Gladiolen Auf jeden Fall funktioniert das in der warmen Heimat der Gladiolen so, bei uns würden die Zwiebeln aber schlichtweg im Winter erfrieren und im Frühjahr keinen grünen Halm hervorbringen. Wenn Sie Gladiolen überwintern möchten, müssen Sie die Zwiebeln deshalb ausgraben und über den Winter trocknen und frostfrei lagern. So gehen Sie vor:

  • Die gesamte Gladiole wird vorsichtig mit der Grabegabel aus der Erde gehoben, wenn ihre Blätter im Herbst vertrocknet sind.
  • Nicht früher, die Blätter sollen gelb werden und langsam absterben, weil die Pflanze aus ihnen Nährstoffe einzieht.
  • Die Reste des Blattwerks werden kurz über der Zwiebel abgeschnitten.
  • Die Gladiole wird auf Zeitung gesetzt, bis die Erde trocken ist, dann sollten Sie per Hand und durch Schütteln möglichst viel Erde von den Zwiebeln entfernen.
  • Die Zwiebeln werden nun an einem warmen und gut durchlüfteten Ort auf Zeitungspapier getrocknet, bis außen keine Feuchtigkeit mehr zu entdecken ist.
  • Dann können die Zwiebeln in Papiertüten umziehen, in denen Sie den Winter über gelagert werden.
  • Die Lagertemperatur sollte 15 Grad nicht übersteigen.
  • Es kann beim Gartendesign des nächsten Jahres helfen, wenn Sie auf den Papiertüten vermerken, welche Zwiebeln welche Blütenfarben hervorbringen.

Überwinterte Gladiolen auspflanzen und vermehren

Wie gekaufte Gladiolenzwiebeln dürfen die überwinterten Zwiebeln auch erst nach dem letzten Frost in den Garten gesetzt werden. Auf Frost reagiert das Gewächs wirklich unwirsch.

Als Besonderheit ist zu beachten, dass sich an den Gladiolenzwiebeln Tochterzwiebeln gebildet haben werden, die Zwiebeln dienen den meisten Zwiebelpflanzen nicht nur als Überwinterungsorgane, sondern auch als Fortpflanzungsorgane.

Gladiolus Diese Tochterzwiebeln sind dazu gedacht, dass sie von der Mutterzwiebel getrennt werden und zu neuen, eigenständigen Gladiolen heranwachsen. Bis das wirklich prächtige Pflanzen werden, dauert es jedoch etwas, und die Tochterzwiebeln sind auch ziemlich klein. Sie können deshalb im ersten Jahr mit nur 5 cm Abstand gesetzt werden, nach der Überwinterung in der nächsten Saison dann mit 10 cm Abstand, und so weiter, bis es „erwachsene“ Gladiolen geworden sind.

Arten und Sorten

Die Gladiolen gehören zu den Schwertliliengewächsen, wie die Krokusse, die Freesien und die Schwertlilien auch, sie bilden in der Familie der Schwertliliengewächse eine eigene Gattung Gladiolus. In der ursprünglichen Heimat von Afrika bis in die Mittelmeerländer haben sich unterschiedlichste natürliche Arten der Gladiolen entwickelt, man zählt zwischen 180 und 260 Gladiolen-Arten. Viele dieser natürlichen Gladiolen-Arten werden kultiviert und sind zumindest über das Internet auch bei uns erhältlich. Hier eine Auswahl, wenn Sie gerne „echte“, ursprüngliche Gladiolen in Ihren Garten holen möchten:

  • Abessinische Gladiole oder Stern-Gladiole (Gladiolus callianthus): Wunderschöne weiße Blüte mit dunklem Stern in der Mitte
  • Kardinals-Gladiole (Gladiolus cardinalis): Aufregende Blüte in Kardinalrot und Weiß
  • Fleischrosa Gladiole (Gladiolus carneus): Blüht wirklich in zartem Rosa mit dunkleren roten Akzenten
  • Gewöhnliche Siegwurz (Gladiolus communis): Bei uns in milden Lagen winterharte „Ur-Glagiole“, bis ca. 1850 die übliche Zier-Gladiole
  • Blutrote Gladiole (Gladiolus cruentus): Auffallend knallroten Blüten
  • Primel-Gladiole (Gladiolus dalenii): Sehr langer, roter Blütenstand
  • Gladiolus illyricus Illyrische Siegwurz (Gladiolus illyricus): Zarte Gladiolen mit hell-violetten Blüten
  • Gegenblütige Gladiole (Gladiolus oppositiflorus): Beidseitig vom Trieb abgehende Blütenköpfe in allen Rosa- und Orangefarben
  • Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris): Einheimisch mit violetten Blüten, gilt als stark gefährdet
  • Schmetterlings-Gladiole (Gladiolus papilio): Zweireihig blühend, gelbe Blüte mit roten Akzenten und gewelltem Rand
  • Eintönige Gladiole (Gladiolus tristis): Weiße bis Cremefarbe Blüte mit violettbraunen Schattierungen

Der Ursprung unserer gewöhnlich im Handel vertriebenen Gladiolen waren zahlreiche wild wachsende Gladiolen, die im 18. Jahrhundert aus Südafrika nach Europa importiert wurden. Diese mit größeren Blüten als die heimischen Gladiolen ausgestatteten Arten wurden von den Züchtern in nun bereits über 200 Jahren durch wiederholte Kreuzungen zu den heute erhältlichen großblumigen Hybrid-Sorten entwickelt. Darunter befindet sich auch die Garten-Gladiole (Gladiolus × hortulanus).

Die Gladiolus × hortulanus-Hybriden werden in der Regel nur mit „Gladiolus“ und ihrem Zuchtnamen bezeichnet. Hier einige besonders schön gefärbte Sorten:

  • Gladiolus „Amsterdam“: Verschwenderisch üppige Blüten in strahlendem Weiß
  • Gladiolus „Nova Lux“ bekommt richtig schön quietsch-gelbe Blüten
  • G. „Peter Pears“ ist die berühmte Gladiole mit den riesigen, lachsfarbenen Blüten
  • G. „Windsong“: Blüten in verschiedenen kräftigen Farben mit kontrastierenden Akzenten in der Mitte

Krankheiten und Schädlinge

Thripse Vor allem die Hybriden werden immer wieder von Blasenfüßen (Thripse) befallen. Dann wird häufig Insektizideinsatz empfohlen. Als Vorbeugung sollen die Gladiolenzwiebeln vor dem Einpflanzen ein paar Stunden in eine Insektizidlösung gelegt werden.

Wenn Ihre Gladiolen jedoch immer wieder von Thripsen befallen werden, ist das wohl weder für die Gesundheit Ihrer Pflanzen noch die Gesundheit Ihrer Familie die passende Lösung. In diesem Fall sollten Sie besser zuerst den Standort und die Haltung überprüfen. Hilft das nichts, sollten Sie auf eine widerstandsfähigere, natürliche Gladiolen-Sorte zurückgreifen.