Gartenpflanzen Ziersträucher & Sträucher

Forsythie, Forsythia: Pflanzen, Schneiden und Pflege

Forsythie

Sie begrüßt den Frühling mit leuchtend gelber Blütenpracht und bereichert den Garten im Sommer als dichter, immergrüner Zierstrauch. Nicht von ungefähr wird die Forsythie von begeisterten Hobbygärtnern auch als Goldflieder oder Goldglöckchen bezeichnet. Forsythia zählen zur Pflanzenfamilie der Ölbaumgewächse und stammen ursprünglich aus Südosteuropa und Asien. In den hiesigen Regionen zeigen sich bereits ab März und April die unzähligen, bis zu 4 Zentimeter großen Blüten. Nach der Blüte, die bis in den Juni hinein andauert, entwickeln sich die 6 cm langen, grünen Blätter dicht an dicht. Da die Forsythie nicht nur schön anzusehen, sondern zudem ausgesprochen pflegeleicht ist, steht sie auch bei den Einsteigern unter den Hobbygärtnern auf der Wunschliste ganz oben.

Pflanzen

Mit der Forsythie erhält der Gartenfreund ein wahres Multitalent für die Gestaltung seiner Anlage an die Hand. Der dekorative Strauch, der bis zu 3 Meter hoch wächst, kommt mit den unterschiedlichsten Licht- und Bodenverhältnissen zurecht. Bei der Wahl des Standortes kann daher bedenkenlos die optische Wirkung an erster Stelle der Entscheidungskriterien stehen, denn ob es dort sonnig, halbschattig oder schattig ist, spielt erst hinsichtlich der Pflege eine Rolle. Ebenso beeinflusst die Bodenbeschaffenheit das Wachstum der Forsythie kaum. Lediglich auf besonders trockene und kalkhaltige Erde reagiert der Zierstrauch nicht so gut. Die beste Zeit zum Pflanzen ist das Frühjahr, wenn der Frost aus dem Boden gezogen ist. Am gewählten Standort wird ein Pflanzloch ausgehoben, das etwa doppelt so groß ist, wie der Wurzelballen. Für den Fall, dass an dieser Stelle Staunässe entstehen kann, wird eine Drainage gelegt.

So robust die Forsythie auch sein mag, befinden sich ihre Wurzeln permanent in durchnässter Erde, werden sie zwangsläufig faulen. Daher wird der Boden des Pflanzlochs mit einer Grabegabel gelockert und mit einer Schicht aus Kies oder Tonscherben bedeckt. Darüber kommt dünne Schicht Gartenerde, die idealerweise mit einigen Handvoll Hornspänen oder etwas Kompost vermischt ist. In die Mitte des Pflanzlochs wird nun die Forsythie platziert, eingegraben und gut angegossen. Da sie mit allen anderen Gewächsen des Gartens gut auskommt, sind hinsichtlich ihrer Nachbarschaft keine Besonderheiten zu beachten. Als Solitärpflanze sollte der Pflanzabstand mindestens 1 Meter betragen, das sie im Laufe der Zeit eine ausladende Wuchsform bildet. Als Heckenpflanze wird ein Abstand von 50 Zentimetern als ideal betrachtet. Für die Pflanzung der Zwerg-Forsythien gilt maximal die Hälfte der genannten Werte. Wird die Forsythie als Kübelpflanze kultiviert, ist gute Gartenerde ebenso als Substrat geeignet, wie herkömmliche Blumenerde. Auf eine Drainage über dem Wasserablaufloch darf in diesem Fall nicht verzichtet werden.
Pflege

Forsythie

Es nur einige wenige Pflegefaktoren zu berücksichtigen:

  • bei Trockenheit gut gießen
  • am sonnigen Standort mulchen
  • im Kübel regelmäßig wässern
  • kein Düngen erforderlich
  • Kübel im Winter mit Folie umwickeln.

Gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist die Forsythie weitgehend resistent.

Schneiden

Forsythia zählen zu den Gehölzen mit mesotonem Wuchs. Das bedeutet, dass sich die jungen Triebe zumeist in der Mitte der älteren Zweige entwickeln. Auf diese Weise entstehen im Laufe der Jahre an den älteren Trieben im oberen Teil dichte, besenartige Verzweigungen, was zu einer Beeinträchtigung der Blühfähigkeit führt. Darüber hinaus beugen sich die Langtriebe unter diesem Gewicht bogenförmig nach außen, sodass der Strauch in die Breite geht und von unten her verkahlt.

Auslichtungs- und Erhaltungsschnitt
Als ein bemerkenswert wüchsiger Zierstrauch, erhält die Forsythie vorzugsweise jedes Jahr, spätestens aber alle 2 bis 3 Jahre einen Auslichtungs- und Erhaltungsschnitt. Da die Blüten bereits im Vorjahr an den einjährigen Trieben angelegt werden sowie an den kurzen Zweigen an den Seiten der zwei- und dreijährigen Triebe, erfolgt der Schnitt gleich nach der Blüte. Damit ist sichergestellt, dass der Strauch ausreichend Zeit zur Verfügung hat, um die Knospen für das nächste Jahr anzulegen. Die ältesten Zweige werden dabei von zu starken Verästelungen befreit, und bis zu einer starken Knospe hin gekürzt. Spätestens alle 3 Jahre ist es an der Zeit, ein Drittel der alten Triebe direkt an der Strauchbasis zu entfernen. Gartenfreunde, die eine kompakte oder runde Wuchsform anstreben, warten mit dem Schneiden bis Juni oder Juli, weil sie ansonsten aufgrund des starken Austriebs zwei Mal zur Heckenschere greifen müssten. Bilden die Forsythien eine dichte Hecke, geduldet sich der umweltbewusste Gartenfreund mit dem Schneiden bis August oder September, damit die häufig dort brütenden Vögel nicht gestört werden. Lediglich die neuen Triebe, die aus der Hecke herausstehen, werden – der Optik wegen – abgeschnitten.

Verjüngungsschnitt
Es kann verschiedene Ursachen haben, dass ein radikaler Verjüngungsschnitt der Forsythie erforderlich ist. Wurde der Strauch beispielsweise mehrere Jahre nicht geschnitten oder von einer Pilzkrankheit befallen – was allerdings eher selten der Fall ist -, kommt der Hobbygärtner nicht umhin, beherzt zur Tat zu schreiten. Der optimale Zeitpunkt für die Schnittmaßnahme ist der Winter oder das zeitige Frühjahr vor dem Austrieb. Dabei werden alle Zweige, bis auf vier oder fünf der kräftigsten Triebe so weit gekürzt, dass sie nur noch wenige Zentimeter über dem Boden stehen. Die verbliebenen Triebe werden abschließend so zurechtgeschnitten, dass sie zu einer neuen, wohlgeformten Krone verzweigen können. Die Chancen stehen gut, dass die Forsythie sich wieder regeneriert und zu alter Schönheit zurückkehrt, wenn der Verjüngungsschnitt auf zwei Jahre verteilt wird.

Forsythie

Zwerg-Forsythien schneiden
Für kleinere Gärten haben die Züchter Zwerg-Forsythien entwickelt, die maximal 100 cm in die Höhe wachsen. Da diese Sträucher recht schwachwüchsig sind und aufgrund ihrer kurzen Triebe sehr dicht verzweigen, ist nur alle zwei bis drei Jahre ein gemäßigter Erhaltungsschnitt erforderlich. Es genügt, wenn einige Triebe um etwa ein Drittel gekürzt werden, um ihre Blühfreudigkeit zu erhalten.

Übrigens führen kundige Gartenfreunde im Winter eine zusätzliche Schnittmaßnahme durch, die ein ganz anderes Ziel verfolgt. Werden am Barbaratag, dem 4. Dezember, einige kräftige Triebe der Forsythie abgeschnitten und in eine Vase gestellt, verschönern sie zu Weihnachten das Heim mit wunderschöner Blütenpracht.

Vermehren

Befindet sich erst einmal eine Forsythie im Garten, ist es nicht mehr erforderlich, weitere Jungpflanzen zu kaufen, wenn der Bestand vergrößert werden soll. Der pflegeleichte Zierstrauch lässt sich problemlos vermehren.

Stecklingsvermehrung
Die ideale Zeit, um die Forsythie mithilfe von Stecklingen zu vermehren, ist gleich nach der Blüte. Hierzu wird ein Trieb mit einer Länge von 10 cm bis 15 cm von der Spitze her abgeschnitten, der im unteren Teil bereits leicht verholzt ist. Zudem sollte er über einige Blätter verfügen, denn in diesem Fall bilden sich die neuen Wurzeln schneller. Eventuell vorhandene Knospen und Blüten werden entfernt sowie die Blätter am unteren Ende des Triebs. Ist der Sommer warm und sonnig, können die Stecklinge gleich ins Beet gepflanzt werden. Sicherer ist es jedoch, wenn sie in einen Blumentopf gesteckt werden, der mit Anzuchterde gefüllt ist und über ein Ablaufloch für überschüssiges Wasser verfügt. Der Topf wird an einen warmen Platz gestellt, der nicht unter direkte Sonneneinstrahlung geraten kann. Eine übergestülpte Plastiktüte sorgt nicht nur für ein feuchtwarmes Klima, sondern verhindert darüber hinaus, dass Insekten während des Sommers ihre Eier in dem Substrat ablegen und die Larven die jungen Wurzeln anknabbern. Während der Steckling bis zum nächsten Frühjahr damit beschäftigt ist, den Blumentopf zu durchwurzeln, wird die Anzuchterde permanent leicht feucht gehalten. Die Plastiktüte wird täglich gelüftet, damit sich darunter kein Schimmel bildet. Sobald im nächsten Jahr der Frost aus dem Boden gezogen ist, kann die junge Forsythie ins Beet gepflanzt werden.

Forsythie

Absenker
Eine ebenso unkomplizierte Methode der Vermehrung funktioniert durch Absenker. Am besten geeignet ist ein kräftiger Trieb, der sich bis auf den Boden ziehen lässt. Dort wird die Erde etwas aufgelockert und eine Rinne angelegt. Bevor der Trieb dorthinein gelegt wird, nehmen geübte Hobbygärtner ein scharfes Messer zur Hand und ritzen ihn an mehreren Stellen leicht ein, um die Wurzelbildung zu beschleunigen. Der Trieb wird daraufhin mit Erde bedeckt, wobei seine Spitze noch herausschaut. Mit einigen Steinen wird der Absenker daran gehindert, sich wieder aufzurichten. Eine clevere Idee ist die Befestigung mit den Heringen eines Campingzeltes. Die Spitze des Triebes wird an einem Pflanzstab festgebunden, damit der junge Zierstrauch gerade in die Höhe wächst. So mit seiner Mutterpflanze verbunden, verbleibt der Absenker bis zum nächsten Frühjahr und ist dann ausreichend verwurzelt, um an einen neuen Standort umgepflanzt zu werden.

Da es sich bei der allseits beliebten Garten-Forsythie um einen Hybriden handelt (Forsythia x intermedia), gelingt eine sortenreine Vermehrung durch Samen nur sehr selten.

Beliebte Forsythien-Sorten

Neben der Garten-Forsythie haben die Züchter verschiedene Sorten entwickelt, von denen einige der populärsten im Folgenden vorgestellt werden:

Goldrausch

  • Wuchshöhe bis zu 300 cm
  • Wuchsbreite 200 cm bis 300 cm
  • große, gelbe Blüten
  • blüht als erste Forsythie ab Anfang März
  • bis zu 12 cm lange Blätter
  • winterhart

Spectabilis

  • bildet bogig überhängende Triebe
  • viele leuchtend gelbe Blüten
  • herrliche Laubfärbung im Herbst
  • Wuchshöhe bis 300 cm
  • Wuchsbreite bis 200 cm
  • winterhart

Minigold

  • Forsythie beliebte Zwerg-Forsythie
  • Wuchshöhe 100 cm bis 150 cm
  • Wuchsbreite 80 cm bis 130 cm
  • goldgelbe Blüten
  • tiefgelbe Herbstfärbung des Laubs
  • winterhart

Schneeforsythie

  • zierlicher Strauch bis 150 cm Höhe
  • weiße Blütenpracht
  • aromatischer Mandelduft
  • ideal geeignet als Kübelpflanze
  • Winterschutz erforderlich

Lynwood

  • viele knallgelbe Blüten
  • Wuchshöhe 300 cm und mehr
  • beliebtes Eierbäumchen zu Ostern
  • winterhart

Mikador

  • neue Züchtung
  • sehr kompakter Wuchs bis 100 cm hoch
  • bildet viele Verzweigungen
  • lange Blütezeit März bis Mai oder Juni
  • winterhart

Weekend

  • mittelhoher Zierstrauch
  • Wuchshöhe 180 cm bis 250 cm
  • breit verzweigt und dicht
  • goldgelbe Blüten März bis Mai
  • winterhart
Forsythie

Die klassischen Forsythien-Sorten sind bestens geeignet als auffällige Solitärpflanzen und farbenfrohe Sichtschutzhecke. Die Zwerg-Forsythien sorgen dafür, dass auch der kleine Garten nicht auf das gelbe Farbenspiel im zeitigen Frühjahr verzichten muss.

Fazit
Der Volksmund nennt sie Goldglöckchen und könnte es treffender nicht ausdrücken; Forsythien zählen zu den ersten Frühlingsboten und fesseln die Blicke mit einem Meer aus goldgelben Blüten. Im Sommer verschönern sie mit ihren sattgrünen Blättern den Garten oder dienen als attraktiver Sichtschutz in Form einer dichten Hecke. Sie nehmen nahezu jede Standortbedingung problemlos hin und gedeihen in allen Böden, solange sie nicht zu kalkhaltig und trocken sind. Große Ansprüche an ihre Pflege stellt die Forsythie nicht, abgesehen von einem jährlichen Erhaltungsschnitt. Als Kübelpflanze dekoriert sie Balkon und Terrasse bereits ab März mit ihren leuchtend gelben Blüten. Gleichzeitig ist die zierliche Schneeforsythie mit strahlend weißen Blüten unaufhörlich dabei, ebenfalls die Herzen der Gartenfreunde zu erobern.