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Storchschnabel (Geranium) – Arten & Pflege

Storchschnabel

Die Pflanzen sind auf der ganzen Welt zuhause. Am besten gedeihen Geranium-Arten in kühl-gemäßigtem Klima. Die Blütenfarbe reicht von Weiß über Rosa und Purpurrot bis zu einem leuchtenden Blau. Oft ist eine deutliche Maserung der Kronblätter erkennbar. Zuerst wurden Geranium-Arten als Heilpflanzen angebaut. Erst später wurden daraus auch reine Zierpflanzen. Die Beliebtheit der einzelnen Arten richtet sich nach der derzeitigen Mode. Im Moment sind großblütige und farbintensive Arten angesagt. Storchschnäbel werden in fünf Gruppen eingeteilt: Waldgeranien, Wiesengeranien, die Sanguineum-Gruppe, die Palmatum-Gruppe und die dunklen Geranien.

Geranium-Arten

Es gibt ca. 400 Arten. 16 davon wachsen im Mitteleuropa. Sie werden für Steingärten oder Rabatten genutzt. Die wichtigste Art ist der Blutrote Storchschnabel. Dazu kommen Wiesen-Storchschnabel, Sumpf-Storchschnabel und Ruprechtskraut.

  • Blutroter Storchschnabel – leuchtend rot-violette Blüten, mag trockene, lockere, nährstoffarme und kalkreiche Böden
  • Ruprechtskraut – kleine rosafarbene Blüten, Blüte von April bis Herbst, mag schattige und stickstoffreiche Standorte
  • Sumpf-Storchschnabel – blüht rosa, pink bis purpurrot, ideal für Uferbepflanzungen und feuchte bis nasse Wiesen, blüht von Juni bis September
  • Brauner Storchschnabel – große, dunkel purpurschwarze Blüte, blüht von Mai bis Juni, bevorzugt schattige und feuchte Wald- und Gebüschränder
  • Wiesen-Storchschnabel – blüht hell blauviolett, Blüte von Juni bis August, mag nährstoffreiche, kalkhaltige Frischwiesen, gut im Staudenbeet
  • Purpur-Storchschnabel – intensiv rosarote kleine Blüten, stark verzweigte Pflanze, Blüte von April bis Juni, gedeiht im Mittelmeerklima am besten.
  • Kleiner-Storchschnabel – kleine blasslilafarbene Blüten, Blüte von Mai bis Oktober, mag nährstoffreiche, kalkarme, sandige bis lehmige Böden
  • Kaukassus-Storchschnabel – weiße, blau geaderte Blüten, Blüte Juni/Juli, eher Blattschmuckpflanze als Blühpflanze

Besonders schöne Geranium-Sorten

  • G. himalayense ’Plenum’ – gefüllte Sorte, violettblaue Blüte, Juni bis Juli, 30 cm hoch, Blüten halten recht lang, schwachwüchsig
  • G. cinerum ’Purple Pillow’ – besonders dunkle purpurrote Blüten, die extrem lang halten (3 Monate), Juni bis September, Blätter mit toller Herbstfärbung, 15 cm hoch
  • G. Hybride ’Salome’ – hellviolette Blüte mit dunkelpurpurner Mitte und Aderung, Juni bis September, 30 bis 40 cm, Spreizklimmer
  • G. ibericum ’White Zigana’ – weiße Blüte, purpur geadert, Juni/Juli, 40 bis 50 cm, schöne Herbstfärbung, gut für trockene und sonnige Plätze
  • G. nodosum ’Clos du Coudray’ – violette Blüte mit weißem Rand, Juni bis Oktober, 30 bis 50 cm, sehr schattenverträglich, Rückschnitt vor dem Versamen!
  • G. pratense ’Plenum Album’ – weiße, gefüllte Blüten, Juni/Juli, 60 cm hoch, sehr nostalgisches Aussehen, gut für englische Cottage-Gärten
  • G. pratense ’Plenum Violacum’ – tief violette gefüllte Blüten, Juni bis August, 60 cm hoch, Blüten wirken wie kleine Röschen, sehr filigran
  • G. pratense ’Summer Slies’ – hell lilablaue dichtgefüllte Blüten, Juni bis August, 60 cm hoch, sehr schöne Sorte

Storchschnabel – Pflege

StorchschnabelDer Storchschnabel gehört zu den sehr pflegeleichten Gartenpflanzen. Dazu ist er robust und nicht anfällig für Krankheiten. Auch Schädlinge gibt es kaum. Selbst Schnecken meiden die Pflanze. Wichtig zu wissen ist die Sorte oder besser noch die Pflanzenart, denn danach richtet sich der Standort. Ansonsten ist nicht viel zu beachten. Der Storchschnabel ist ausreichend winterhart und manche Arten sind sogar wintergrün. Alles in allem eine sehr empfehlenswerte Gartenpflanze.

Standort

Der Standort ist von den einzelnen Arten abhängig. Einige sind Sonnenanbeter, aber die meisten mögen eher Halbschatten bzw. gibt es auch Schattenpflanzen. Es ist also immer günstig, wenn man genau weiß, welche Pflanze man erwirbt, dann kann man sich nach dem Standort erkundigen. Wenn man die sonneliebenden Sorten zu dunkel pflanzt, blühen sie schlecht, überleben können sie aber auch da. Andersherum ist es ungünstiger. Schattenliebende Geranien in der prallen Sonne tragen meist Verbrennungen davon und können auch ganz eingehen.

  • Sonne, Halbschatten oder sogar Schatten, je nach Sorte bzw. Pflanzenart.
  • Storchschnabel gedeiht gut an Gehölzrändern, macht sich prima als Begleitpflanze für Strauchrosen oder anderen höheren Stauden.

Pflanzsubstrat

Was das Pflanzsubstrat betrifft, ist der Storchschnabel recht anspruchslos. Er kommt mit den meisten Gartenböden klar. Ansonsten muss auch hier die Pflanzenart bekannt sein. Einige mögen extrem trockenen, steinigen oder sandigen Boden und einige brauchen es etwas feuchter. Das ist unterschiedlich.

  • Die meisten Sorten bevorzugen einen durchlässigen Boden mit hohem Kalkanteil.
  • Günstig ist ein leicht feuchter, humoser, lockerer Boden.
  • Bei sauren Böden ist eine Aufkalkung sinnvoll.
  • Staunässe ist zu vermeiden!

Pflanzen

StorchschnabelDas Pflanzen der Gewächse ist einfach. Günstig ist, den Storchschnabelballen vor dem Pflanzen in Wasser zu tauchen, damit er sich richtig voll saugen kann. Ansonsten wird ganz normal gepflanzt, wie bei anderen Stauden auch. Wichtig ist, einen Pflanzabstand einzuhalten, sonst behindern sich die Pflanzen gegenseitig beim Wachsen. Höher wachsende Arten eher in den Hintergrund pflanzen, kleinere an die Vorderseiten der Rabatten.

  • Pflanzabstand 20 bis 40 cm.
  • Am besten wirkt Gruppenpflanzung. So bilden sich dichte Teppiche.
  • Nicht zu viele Sorten durcheinander pflanzen, das gibt kein harmonisches Gesamtbild. Lieber auf wenige Sorten zurückgreifen und davon dann Grüppchen pflanzen.
  • Nach dem Anpflanzen gut wässern, auch in den nächsten Wochen.

Gießen und Düngen

Gießen ist hauptsächlich nach der Pflanzung wichtig, bis der Storchschnabel angewachsen ist. Dann versorgen sich die Pflanzen selbst. Für eine reiche Blüte ist genügend Dünger notwendig.

  • Frisch gepflanzte Storchschnäbel benötigen regelmäßig Wassergaben, bis zum Anwachsen.
  • Sind die Pflanzen angewachsen kommen sie auch mit Trockenheit gut klar.
  • Nur bei langanhaltender Trockenheit hin und wieder gießen.
  • Düngen im Frühjahr beim Austrieb.
  • Man nutzt Volldünger, der aber keinesfalls überdosiert werden darf.

Schneiden

Der Storchschnabel wird wie andere Stauden auch geschnitten. Es gibt keine Besonderheiten.

Entweder schneidet man nach der Blüte oder im zeitigen Frühjahr bei Austriebsbeginnn (Anfang Februar bis März) etwa handhoch zurück.Wer eine Zweitblüte der Pflanzen fördern möchte, der muss die verblühten Stängel abschneiden, dass sich keine Samen entwickeln können. Ansonsten wird die gesamte Kraft der Pflanze in die Samenbildung gesteckt.

Überwinterung

Ein Winterschutz ist nicht erforderlich. Die Pflanzen sind ausreichend winterhart, auch in frostgefährdeten Lagen. Manche Arten fallen sogar im Winter noch durch ihre schicken Blätter auf.

Vermehrung

StorchschnabelStorchschnabel ist leicht zu vermehren. Man kann einzelne Teile abteilen, Samen aussäen und die Pflanze über Kopf- und Wurzelstecklinge vermehren.

Besonders die Wildformen vermehren sich leicht durch Samen. Sie können schnell weite Teile des Gartens überwuchern. Sämlinge müssen regelmäßig entfernt werden. Am besten schneidet man die Samenstände ab, bevor sie reif werden. Besonders der Wiesen-Storchschnabel breitet sich schnell aus.

Krankheiten und Schädlinge

Der Storchschnabel ist eine sehr gesunde und robuste Pflanze. Es sind keine Krankheiten und Schädlinge bekannt, welche diesem Gewächs ernstlich Schwierigkeiten machen würden. Selbst Schnecken meiden diese Pflanzen.

Fazit
Der Storchschnabel ist eine der genügsamsten und pflegeleichtesten Gartenpflanzen. Man muss sich, nachdem er angewachsen ist, kaum noch um ihn kümmern. Etwas düngen und einmal im Jahr abschneiden, mehr muss nicht getan werden. Dafür belohnen die Pflanzen einen noch mit jeder Menge Blüten und auch mit schönem Laub. Viel mehr kann man nicht verlangen.
Inzwischen hat sich eine große Fangemeinde der Storchschnäbel gebildet. Es gibt zahlreiche Foren und Pflanzenbörsen. So kann man Erfahrungen austauschen und begehrte Pflanzen tauschen oder kaufen. Beim Gärtner hat man meist nur wenige Arten bzw. Sorten zur Auswahl. Im Internet gibt es schon deutlich mehr Angebote. Bei Hobbygärtnern kann man dann noch die eine oder andere Pflanze erwerben, die sonst nicht zu bekommen ist.