Gartenpflanzen Stauden

Prachtscharte, Liatris spicata – Pflege, Schneiden und Überwintern

Prachtscharte

Als pflegeleichter Blüher, der nur wenige Ansprüche stellt, ist die Prachtscharte ideal für alle gemütlichen Gärtner – die keinen Aufwand betreiben aber dennoch Schönheit genießen möchten. Damit das ausgefallene Gewächs auch wirklich gedeiht, benötigt sie dennoch abgestimmte Pflegemaßnahmen und einen geeigneten Standort. Ansonsten wird selbst die robuste Prachtscharte schnell das Zeitliche segnen.

Der richtige Standort für die Prachtscharte

Die Prachtscharte ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet und zeigt sich hier auf lichten Wiesen. In hiesigen Gefilden benötigt sie einen ähnlichen Standort.

Sonnig und warm muss der Pflanzort von Liatris spicata daher sein, dann gedeiht die Prachtscharte und zeigt eine beeindruckende Blütenpracht. Dazu benötigt sie ausreichend Raum nach oben, denn immerhin kann die Pflanze eine Höhe von 60 cm bis 100 cm erreichen.

Tipp: Als nächste Nachbarn sind Nadelgehölze dringend zu vermeiden, denn diese würde den Boden für die Prachtscharte unbrauchbar werden lassen. Mit Gräsern, Rosen, Lavendel und Minze verträgt sie sich hingegen gut.

Substrat

Die optimale Erde für Liatris spicata ist kalkhaltig, locker und mäßig durchlässig. Das Substrat sollte Wasser speichern können, jedoch weder zur Verdichtung noch zu Staunässe neigen. Zudem benötigt die Prachtscharte eine große Menge an Nährstoffen. Auch diese sollten also bereits im Substrat enthalten sein.

Frische Gartenerde mit einer Kalkzugabe und Kompost vermengt erfüllt diese Anforderungen. Ebenso ist das Untermischen von Mulch von Vorteil.

Tipp: Bei hohem Grundwasser sollte eine Drainageschicht eingebracht werden, die den Abfluss des Wassers begünstigt.

Pflanzen

Die Liatris spicata kann ab etwa Mai in den Garten gepflanzt werden. Besonders ansprechend sind kleine Gruppen ungerader Anzahl. Als Orientierung sollten mindestens 20 cm Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen eingehalten werden. In der Regel passen so bis zu fünf Prachtscharten auf einen Quadratmeter.
Beim Einsetzen selbst ist nichts zu beachten. Dafür sollte anschließend jedoch eine dicke Schicht Mulch auf die Pflanzscheibe aufgetragen und die Prachtscharte angegossen werden.

Pflege

Steht die Prachtscharte am richtigen Standort und erhält bereits durch das Substrat ausreichende Nährstoffe, sind ihre sonstigen Ansprüche sehr gering.

Gießen, düngen und gelegentlich verschneiden – mehr ist im Grunde zur Pflege der Liatris spicata nicht notwendig. Und dieser ohnehin geringe Aufwand kann mit einigen Tricks sogar noch zusätzlich reduziert werden.

Gießen

Prachtscharte Die Prachtscharte verträgt weder anhaltende Staunässe noch Trockenheit. Der Wasserhaushalt sollte also ausgeglichen sein. Das Gießen der Prachtscharte ist immer dann sinnvoll, wenn die oberste Schicht des Substrats abgetrocknet und nicht mit baldigem Regenfall zu rechnen ist.

Zum Gießen der Prachtscharte reicht normales, frisches Leitungswasser vollkommen aus. Es ist sogar empfehlenswert. Denn die Liatris spicata ist Kalk liebend, sodass ihr, anders als den meisten Pflanzen, sogar hartes Leitungswasser gut tut. Das zusätzliche Gießen sollte mit sinkenden Temperaturen langsam reduziert werden. Denn gerade im Winter kann zu große Nässe tödlich für die Pflanze sein.

Tipp: Mulch im Substrat selbst und als schützende Auflage rund um die Prachtscharte verringert die Verdunstung. Feuchtigkeit wird länger gespeichert – ein Gießen der Liatris spicata ist deutlich seltener notwendig.

Düngen

Kompost und Kalk decken den Bedarf der Prachtscharte gut, wenn sie vor allem während der Blüte aller vier bis sechs Wochen frisch zugeführt werden. Auch ein Flüssig- oder Langzeitdünger für Blühpflanzen kann den Bedarf decken.
Im September sollte das Düngen jedoch beendet werden, damit sich die Prachtscharte auf die Ruhephase im Winter einstellen kann.

Tipp: Mulch hilft wiederum, den Aufwand zu minimieren – denn auch er wirkt düngend. Ist dieser im und auf dem Substrat vorhanden, muss lediglich während der Blütezeit im Sommer eine leichte zusätzliche Düngung erfolgen.

Schneiden

Wenn die Blüten der Prachtscharte im Herbst vertrocknen, dürfen sie auf der Höhe der Blätter abgeschnitten werden. Wer Samen gewinnen möchte, kann diese direkt aus den Schnitten sammeln.

Zusätzlich hierzu ist noch ein weiterer Schnitt notwendig. Dieser kann wahlweise im Herbst oder Frühjahr durchgeführt werden. Etwas empfehlenswerter ist der Schnitt im Frühjahr, zwischen Februar und März, vor dem ersten Austrieb. Dabei wird die Liatris spicata bis auf eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten. Alle welken und vertrockneten Pflanzenteile werden hierdurch ausreichend entfernt und geben Platz und Energie für neue Triebe frei. Bei dem Verschnitt sind keine Besonderheiten zu beachten. Eine saubere, scharfe Schere oder Heckenschere reicht vollkommen aus. Auch muss hier keine Vorsicht beim Hautkontakt zu Pflanzensaft walten.

Zudem kann Liatris spicata als Schnittblume dienen. Auch ein Abschneiden während der Blütezeit ist als problemlos möglich und wird von der Prachtscharte gut vertragen.

Überwintern

Die Prachtscharte ist, bei richtiger Pflege und geeignetem Standort robust und benötigt keinen gesonderten Schutz im Winter. Zumindest, wenn sie frei in den Garten gepflanzt wurde.

Prachtscharte Anders verhält es sich bei der Kultur im Kübel. Hier erhalten die Wurzeln keinen ausreichend Schutz, wodurch Frost gefährlich werden kann. Allerdings ist es selbst dann nicht notwendig, Liatris spicata nach innen zu verbringen. Das Einwickeln mit Gartenvlies, sodass Container und Erde bedeckt sind, reicht aus. Ebenso kann der Kübel in einen kalten aber frostfreien Raum gestellt werden.

Solange das Substrat nicht vollkommen ausgetrocknet ist, ist eine zusätzliche Wassergabe ebenfalls nicht notwendig. Staunässe muss im Winter sogar dringend vermieden werden. Ebenso aber extreme Trockenheit. Im Winterquartier ist daher bei Bedarf leicht zu wässern. An frostfreien Tagen kann bei dringendem Bedarf auch die Prachtscharte im Garten gegossen werden. Allerdings wirklich nur sehr leicht und keinesfalls schwemmend.

Vermehrung

Die Vermehrung der Prachtscharte kann auf zwei Wegen erfolgen. Zum einen durch Samen, zum anderen durch Teilung der Wurzelknollen. Beide Varianten sind einfach und haben gute Erfolgschancen.

Vermehrung durch Samen
Die Blüten der Prachtscharte blühen von oben nach unten ab, also in der entgegensetzten Richtung zu anderen Pflanzen. Nach der Blüte bilden sich an den Ähren kleine Fruchtkörper, in denen die Samen enthalten sind. Sobald die Früchte ebenfalls getrocknet sind, können sie ausgeschüttelt oder durch leichten Druck geöffnet werden.

Im folgenden Frühjahr, zwischen April und Mai, können die Samen direkt in das Beet gesät werden. Ein leichtes Abdecken mit Erde und Angießen reicht aus. Die Samen keimen, abhängig vom Wetter, recht schnell aus. Sie müssen lediglich noch vereinzelt werden. Dazu werden schlicht die schwächsten Triebe entfernt, wenn die Jungpflanzen im Durchschnitt eine Höhe von zehn bis fünfzehn Zentimetern erreicht haben.

Vermehrung durch Teilung
Wer die Liatris spicata etwas schneller vermehren und sich mit dem Pikieren nicht aufhalten möchte, sollte die Vermehrung durch Teilung bevorzugen. Bei dieser Variante wird die Prachtscharte zunächst ausgegraben, wobei möglichst viele Wurzeln erhalten bleiben müssen. Es gilt also, großzügig auszugraben und erst dann das Substrat schonend abzuklopfen.

Im Anschluss wird die Wurzel mittig geteilt. Dazu kann ein scharfes Messer oder auch ein sauberer Spaten verwendet werden. Sobald die Mutterpflanze auf diese Weise halbiert wurde, werden die so entstandenen Teile an den gewünschten Standorten erneut eingesetzt.

Auch hierfür ist der ideale Zeitpunkt das Frühjahr, nach dem letzten Frost. Frisches Substrat und ausreichendes Gießen beschleunigen das Anwachsen und erhöhen den Erfolg.

Umsetzen und Umtopfen

Ein Umsetzen oder Umtopfen der Prachtscharte ist im Grunde nur dann notwendig, wenn sich der erste Standort als ungeeignet erweist oder der vorhandene Platz nicht mehr ausreicht. Nach einigen Jahren kann es, vor allem in der Topfkultur, zu ausgelaugtem, verbrauchtem Substrat kommen. Auch dann ist ein Wechsel notwendig.
Ein regelmäßiger Eingriff ohne gegebenen Bedarf ist hingegen nicht von Nöten und auch nicht empfehlenswert.

Prachtscharte Beim Umtopfen, Umsetzen oder Substratwechsel sollte Folgendes beachtet werden:

  • Maßnahme möglichst auf das Frühjahr, nach dem letzten Frost legen
  • Wurzelschonend, also großzügig ausgraben
  • Altes Substrat gründlich entfernen
  • Entsprechend gedüngte oder gemischte Erde verwenden
  • Beim Umtopfen nur einen geringfügig größeren Behälter wählen

Auch beim anschließenden Angießen ist die goldene Mitte zu finden. Die Erde sollte gut feucht sein aber nicht durchtränkt werden.

Typische Krankheiten und Schädlinge

Die Prachtscharte ist ein wahrer Magnet für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln. Zumindest in der Blütezeit. Allergiker sollten sich das Pflanzen der Liatris spicata daher gut überlegen. Oder zumindest einen großen Abstand zu Fenstern, Türen und Essbereichen einhalten.

Schädlinge und Krankheiten halten sich hingegen größtenteils fern von der Liatris spicata. Die Prachtscharte ist dadurch ein robustes Gewächs, das sich äußerst widerstandsfähig zeigt.

Aus diesem Grund sind es meist auch Fehler in der Pflege, die zu Schäden an der Pflanze führen.

Wie beispielsweise ein zu schattiger Standort. Durch diesen kommt es nicht nur zu einer unterentwickelten Blüte. Die Pflanze kann bei zu wenig Sonne sogar allmählich eingehen.

Gleiches gilt bei einem dauerhaft zu feuchten Boden, Nährstoffmangel oder einem zu geringen Gehalt an Kalk. Wenige Blüten, welke, trockene oder verfärbte Stellen sind Anzeichen für zu geringe Minerale und Nährstoffe. Während sich fehlende Nährstoffe durch Düngung gut ausgleichen lassen, kann bei Staunässe, gerade bei niedrigen Temperaturen, schnell Fäulnis entstehen.

Die Pflanze wird welk, schmierig und verfärbt sich von unten nach oben dunkel. Ein Retten der Liatris spicata kann noch möglich sein, wenn dafür die betroffenen Stellen entfernt und das Substrat getrocknet wird. Sind hingegen bereits die Wurzeln von Fäulnis befallen, sollte die Prachtscharte vernichtet werden. Und das nicht auf dem Kompost, weil die Fäulnispilze hier nur einen erneuten Nährboden finden würden. Als Vorbeugung sind ein ausgeglichener Feuchtigkeitshaushalt, gute Belüftung und eine angemessene Düngung von Nöten.

Ist die Prachtscharte giftig?
Prachtscharte Die Liatris spicata ist in kleinen Mengen nicht giftig, sondern kann sogar als Heilpflanze verwendet werden. Daher stellt sie weder im Garten noch im Kübel eine Gefahr für Mensch und Tier dar.

Als Futterpflanze für Reptilien, Kaninchen und Meerschweinchen sollte sie aber ebenfalls nicht verwendet werden, da sie in größeren Mengen zu Unverträglichkeiten führen kann.

Beliebte Sorten der Liatris spicata

Die Prachtscharte blüht ursprünglich rosa-violett und erreicht eine recht beachtliche Höhe von bis zu 100 cm. Mittlerweile finden sich jedoch auch Sorten, die sich von diesen Eigenschaften unterscheiden.

  • Wie beispielsweise Liatris spicata Alba, Schneeweißchen und Floristan Weiß – die, wie ihre Namen bereits verraten, in der Farbe Weiß blühen.
  • Silver Tips wächst mit 1,5 Metern hingegen deutlich höher und hat eine überreiche, lavendelfarbene Blüte.
  • Die Liatris spicata Kobold befindet sich genau am anderen Ende des Spektrums und wird gerade einmal 40 cm hoch. Zudem sind die Blüten leicht Rosa oder Mauvefarben und setzen sich auch hierdurch von den anderen Sorten etwas ab. 

Fazit
Die Prachtscharte ist eine ausgesprochen anspruchslose und pflegeleichte Pflanze, die sich für Garten und Kübel gleichermaßen eignet. Dekorativ und attraktiv für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln benötigt sie nur wenig Aufwand. Und ist dadurch optimal für alle, die sich die Zeit im Garten eher mit Entspannung als Arbeit vertreiben möchten.