Gartenpflanzen Stauden

Funkien, Hosta – Pflanzen, Pflege, Vermehrung und Sorten

Funkien

Die Funkien oder Hosta sind bei uns mächtig im Kommen. Im nachfolgenden Artikel erfahren Sie, warum das so ist und warum eine Hosta wirklich jedem Garten etwas Gutes tun kann. Und wenn Sie dann überzeugt sind, können Sie auch gleich nachlesen, was beim Pflanzen, bei der Pflege und der Vermehrung einer Funkie alles zu beachten ist und welche Sorten es gibt.

Pflanzen und Pflege der Funkien

In den allermeisten Fällen haben Sie es mit einer Hosta ventricosa zu tun, wenn Sie im Handel eine Funkie kaufen. Deren Pflege wird deshalb nachfolgend behandelt (die anderen Arten haben jedoch die gleichen Grundbedürfnisse):

Der beste Standort für eine Hosta ventricosa oder Glocken-Funkie liegt im Halbschatten. Diesen sollten Sie gut beregnen, dass die Funkie nie dursten muss. Der Boden sollte frisch und nicht zu nährstoffreich sein. Mit magerem Boden haben die anspruchslosen Stauden weniger Probleme als mit überdüngten Flächen.

Wenn Sie mehrere Hosta setzen, sollten Sie zwischen den einzelnen Pflanzen genügend Raum lassen, man rechnet so etwa drei Funkien pro Quadratmeter. Wenn den Glocken-Funkien ihr Standort wenigstens einigermaßen gefällt, werden sie nämlich gewaltig in die Breite gehen, ausreichende Bewässerung vorausgesetzt.

Hostas fühlen sich als Unterpflanzung von Sträuchern und Bäumen wohl, wenn jedoch nichts direkt über ihnen wächst, reicht ihnen sogar das Licht an einem vollkommen schattigen Platz. Die Pflanzen werden zwischen einem halben und einem Meter hoch. Sie wachsen ohne zu verholzen (krautig) und sind im Allgemeinen sehr robust und ziemlich ausdauernd.

Die Glocken-Funkie hat sich in der Mitte und im Süden Chinas entwickelt, wo die Temperaturen ganz ähnlich sind wie bei uns. Sie ist bei uns unproblematisch über den Winter zu bringen und auch in kälteren Regionen völlig winterhart.

Hostas können in den Garten oder in Kübel gepflanzt werden. Die dürfen dann auch einmal in die Sonne gestellt werden, bloß nicht in die pralle Mittagssonne im Hochsommer. In ihrer Heimat wächst die Glocken-Funkie bis in Höhen von über 2 km. Einige Sonnenintensität sind sie deshalb gewohnt. Wenn der Kübel auf der Terrasse in der Sonne steht, müssen Sie aber sehr genau aufpassen, dass die Hosta nicht austrocknet.

Hosta Im Herbst verabschieden sich die Funkien von ganz alleine: Sie ziehen über den Winter ein, ohne irgendwelche Arbeit für den Gartenbesitzer, der sich im Frühjahr einfach auf die absolut zuverlässig erscheinenden Triebe freuen darf.

So einfach ist die grundsätzliche Pflege einer Hosta, etwaige besondere Wünsche der einzelnen Arten sind weiter unten bei diesen aufgeführt.

Hosta vermehren

Auch bei der Vermehrung gibt sich die umgängliche Hosta erfreulich unkompliziert. An einem gutem Standort vermehrt sie sich nämlich ganz von alleine. Sie können beobachten, wie die Horste immer umfangreicher werden, und wenn Sie Funkien für einen neuen Standort brauchen, nehmen Sie sich einfach ein Stück ab.

Die Horste sollten entweder im Frühjahr oder im Herbst getrennt werden. Bevor die Blätter richtig reif sind oder nach der Blüte, wenn sie verwelkt sind.

Sie können die Hosta auch durch Samen vermehren. Dazu können Sie die Samenstände austrocknen lassen, dann die Samen abnehmen und diese in Anzuchttöpfe sähen. Oder Sie warten einfach ab, bis Ihre Hosta sich selbst vermehrt, indem sie den Samen in der Umgebung verteilt. Wenn Sie eine Hosta-Hybride erworben haben, müssten Sie bei der Vermehrung aus Samen zwar damit rechnen, dass eine völlig anders als die Mutterpflanze aussehende Pflanze entsteht, aber vielleicht ist ja gerade das spannend.

Die Hosta im Einsatz

Die Funkien sind aus ihrer Heimat gewohnt, unter Büschen zu wachsen, wo sie unter recht ärmlichen Bedingungen und sehr wenig Licht zurechtkommen müssen. Damit sind sie für den deutschen Gärtner etwas ganz Besonderes. Endlich eine Pflanze, die sich im Schatten wohl fühlt. Und dann auch noch richtig dekorativ!

Nach solchen Pflanzen haben viele Gärtner schon lange gesucht, um auch den von Licht benachteiligten Gartenbereichen endlich eine attraktive Gestaltung zukommen zu lassen. Das ist mit den Funkien als Blattschmuckstauden schnell erledigt. Sie hauchen jedem schattigen und halbschattigen Bereich im Garten gerne Leben ein, auch jedem schattigen und halbschattigen Fleckchen auf der Terrasse.

Funkien Aber es wäre grundlegend falsch, die schmucke Hosta nur als „Lückenbüßer“ für dunkle Plätze zu betrachten. Sie kann noch viel mehr. Inzwischen gibt es Sorten für wirklich jeden Standort im Garten, auch für sonnige Plätze, und das in allen Größen. Deshalb wurde die Hosta im Jahr 2009 vom Bund deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres gewählt- Deshalb betrachten Gartenfachleute die Blattschmuckstaude seitdem als Aufsteiger, auch wenn die komplette Sortenauswahl in den Pflanzenabteilungen der Baumärkte oder Gartencenter noch nicht angekommen ist und eher einem kleinen Kreis von Kennern vorbehalten bleibt.

Auch wenn Sie überhaupt keinen Garten haben, können Sie mit den Funkien gestalten. Im Kübel wachsen buntblättrige Hosta zu repräsentativen Terrassendekorationen heran. Auf dem Balkon entfalten niedliche Zwerg-Hostas ihre Farbenpracht. Den Einsatzmöglichkeiten für Funkien sind wenig Grenzen gesetzt, bis auf die Qual der Wahl.

Funkien für nachhaltig denkende Gärtner

Das kann deshalb behauptet werden, weil die Hostas sich im Garten in einer Art und Weise entwickeln, die uns genau im Gegenteil zu schnell wachsenden, aber auch schnelllebigen (und schnell ablebenden) Hybriden wieder einmal vor Augen führt, worum es im Garten eigentlich geht.

Ein Garten sollte Entwicklung bedeuten, nicht immer schnell und möglichst wenig zum Wegwerfen. Dieses Erlebnis bietet und eine Hosta – Sie ist alles andere als eine „Turbo-Staude“, sondern verlangt Geduld, die sie mit Langlebigkeit, wachsender Schönheit und wachsender Ausbreitung belohnt. Wer die Geduld zum Warten aufbringt, bekommt jedes Jahr „ein bisschen mehr Hosta“, solange, dass Sie eine Funkie eigentlich vererben könnten.

Kleiner Steckbrief der Hosta

Funkien Die Funkien oder Hosta heißen mit deutschem Namen Herzblattlilien und sind eine Gattung der Agavengewächse. Die sind wiederum eine Unterfamilie in der Familie der Spargelgewächse. Diese Gattung Funkie oder Hosta wurde fast gleichzeitig vom deutschen Botaniker Heinrich Christian Funck und dem österreichischen Botaniker Nicolaus Thomas Host entdeckt, daher die beiden botanischen Namen.

Hostas haben sich vorwiegend in Japan und den umliegenden asiatischen Gebieten entwickelt. Einige Arten konnten sich in den Westen und Norden bis nach Korea, China und Russland ausbreiten. Etwa 45 Arten Funkien gibt es, von denen aber nur wenige kultiviert werden. Hier ein Überblick über die Sorten:

Zierliche Weißrand-Funkie (Hosta decorata)

Ausdauernde krautige Pflanze, die etwa 50 Zentimeter hoch wird und handgroße Blätter entwickelt. Die Blätter sind am Rand meistens weiß. Die Unterseite glänzt ein wenig, die Blüten erscheinen zwischen Juli und August. Die Zierliche Weißrand-Funkie verbreitet sich über unterirdische Ausläufer. Diese Funkie kommt aus Japan und ist nur als Kulturpflanze bekannt. Sie ist ein guter Bodendecker für schattige und halbschattige Standorte.

Die einzige anders aussehende Zuchtsorte der Zierlichen Weißrand-Funkie ist die Hosta „Decorata Normalis“, die komplett grüne Blätter und fruchtbare Blüten hat.

Blaublatt-Funkie (Hosta sieboldiana)

Sie kommt ebenfalls aus Japan. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 70 Zentimetern. Die Blütenstängel werden nur wenig höher als die Blattrosetten. Die Blatt-Oberseiten sind ausdrucksstark blaugrün, die Blätter sind ein gutes Stück größer als die der Weißrand-Funkie. Die Blaublatt-Funkie blüht von Juni bis Juli oder August in helllila. Die Blaublatt-Funkie entwickelt keine Ausläufer, sondern nur ein kurzes Rhizom. Sie ist damit die richtige Hosta für halbschattige Gehölzränder und Rabatten. Die Blaublatt-Funkie wird bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts kultiviert und ist in mehreren Sorten erhältlich, z. B.:

  • Funkien Hosta sieboldiana „Amplissima“: Dichte Horste mit großen Blättern, waagerechte Blütentrauben
  • Blaue Gelbrand-Funkie „Frances Williams“: Blaugrüne Blätter, leicht „gerunzelt“ mit unregelmäßigem gelben Rand
  • Dauergold-Funkie „Semperaurea“: Gelbgrüne bis dunkelgrüne Blätter und weiße Blüten
  • Große Blaublatt-Funkie „Elegans“: Ziemlich runde, stark blaugrau gefärbte Blätter mit Riefen, auch bekannt als Hosta „Fortunei“ bzw. Hosta sieboldiana var. elegans
  • Gefleckte Löffelblatt-Funkie „Tokudama Aureonebulosa“: Im Aussehen wie „Tokudama“, mit einem gelben Fleck im Zentrum der Blätter, wächst schneller als die Löffelblatt-Funkie
  • Hosta sieboldiana „Hypophylla“: Fast runde Blätter und kurze Blütenstängel, die die Blätter nicht überragen
  • Löffelblatt-Funkie „Tokudama“: Herzförmige bis runde Blätter, löffelartig nach oben gebogene Blattränder
  • Zwerg-Löffelblatt-Funkie „Blue Mouse Ears“ Miniatur-Hosta, die mehrfach ausgezeichnet und 2008 zur Hosta des Jahres gewählt wurde

Weißrand-Funkie oder Schmalblatt-Funkie (Hosta sieboldii)

Eine japanische Weißrand-Funkie, die ein Rhizom und kurze unterirdische Ausläufer entwickelt. Sie wird nur 20 bis 30 cm hoch, seltener 50 cm, und hat breite, dünne lanzenförmige Blätter, die an der Oberseite mittelgrün oder dunkelgrün oder gelblich mit schmalem weißen Rand sind. Die Blüten sind violett mit weißem Saum, bei Hosta sieboldii „Alba“ durchgehend weiß, sie erscheinen im Juli und August.

Diese Weißrand-Funkie ist ein guter Bodendecker, der nur in wenigen Sorten gezüchtet wird.

Die Glocken-Funkie (Hosta ventricosa)

Sie hat sich nur in China entwickelt, in Wäldern und auf grasigen Hängen bis in Höhenlagen hinein. Sie ist die wichtigste Art und wird in vielen Sorten fast überall auf der Welt als Zierpflanze eingesetzt.

Die Glocken-Funkie kann bis zu einem Meter hoch werden und bildet ein Rhizom, ihre Blätter sind herzförmig und etwas ledrig, fast glatt, sehr dunkelgrün und an der Unterseite stark glänzend. Die Glocken-Funkie bekommt mittelgroße Blätter und pro Pflanze im August 20 bis 30 violettblaue, glockenförmige Blüten.

Bekannte Sorten der weltweit verbreiteten Zierpflanze sind:

  • Hosta ventricosa „Aureomaculata“, deren Blätter gelb gefleckt sind, und
  • Hosta ventricosa „Aureomarginata“, die Blätter mit unregelmäßigem gelben Rand entwickelt.

Vorsicht bei der Sortenwahl

Hosta Die einzelnen Funkien-Arten können sehr interessant gefärbte Blätter zeigen. Von gelb über blaugrau zu allen Grüntönen, auch die Muster sind vielfältig, z. B. panaschierte Formen. Deshalb ist es eigentlich schade, dass im normal sortierten Handel seit ungefähr der Jahrtausendwende fast immer nur noch die Glocken-Funkie angeboten wird. Auch wenn es von ihr immer mehr Sorten gibt. Als die Funkien-Arten auch außerhalb des spezialisierten Fachhandels noch große Bedeutung hatten, war das Bild vielfältiger.

Aber diese Sorten-Auswahl ist dafür wirklich beeindruckend: Es gibt inzwischen riesig große und zwergenhaft kleine Funkien, blaue und fast weiße, grüne und goldgelbe, mit unzähligen Mustern und Panaschierungen, am Rand oder im Zentrum der Blätter. Hostas duften oder überraschen mit roten Stielen, wachsen überhängend oder aufrecht, entwickeln gewellte oder gekräuselte Blattränder, ganz wie Ihre Phantasie es verlangt.

Züchter rund um unseren gesamten Globus, sind ständig damit beschäftigt, neue Sorten auf den Markt zu bringen. Mehr als 4000 Sorten sind inzwischen registriert. Jedes Jahr kommen unzählige dazu. Langweilig wird es Ihnen mit den Hostas sicher nicht werden.

Auch wenn die Sammelleidenschaft Sie packen sollte, sollten Sie sehr genau hinsehen, wenn Sie Hosta kaufen gehen. Es werden heute viele Hosta-Neuheiten angeboten, die fern von traditioneller gärtnerischer Arbeit „designt“ wurden, mitunter sogar im Labor aus Zellkulturen entstehen und dann massenhaft reproduziert und vermarktet werden. Bei solchen Funkien bleiben dann auch die traditionellen gärtnerischen Werte auf der Strecke:

  • Null Wiedererkennbarkeit
  • keine Stabilität der Sorteneigenschaften
  • keine Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit

Sie sollten sich deshalb beim Hosta-Kauf besser bei einem Gartenbaubetrieb umsehen, der nicht jede Neuheit anbietet, sondern eine durchdachte Zahl von ausgewählten und empfehlenswerten Sorten im Angebot hat. Einige der neuesten Züchtungen werden bei Hosta-Liebhabern sicher auch darunter sein.

Fazit
Hosta sind nicht nur sehr pflegeleichte und anspruchslose, sondern auch sehr spannende Stauden, die zu Recht bei uns immer mehr Liebhaber finden. Die ersten Sorten werden schon als Sammelobjekte gehandelt, wenn Sie sich in Zukunft zum Hosta-Spezialisten entwickeln, könnten Sie mit der Blattschmuckstaude vielleicht sogar Karriere machen.