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Adonisröschen – Pflege-Anleitung des Adonis vernalis

Adonisröschen

Noch vor wenigen Jahren konnte man das gelb blühende Adonisröschen wild wachsend in fast ganz Europa antreffen. In Deutschland ist sie zur Seltenheit geworden. Das mag daran liegen, dass Adonis vernalis bereits seit der Antike als Heilpflanze geschätzt wird. Auch die Verdrängung und Bebauung der natürlichen Standorte, wie Magerrasen und sonnige Hänge, tragen zum rabiaten Schwund des Adonisröschens bei. Ein Grund mehr, das zierliche Gewächs als Zierblume im heimischen Garten zu pflegen. Die seltene und streng geschützte Pflanze stellt einige Anforderungen an „ihren“ Gärtner.

Steckbrief

  • Adonisröschen gehören der Familie der Hahnenfußgewächse an.
  • Die ausdauernd krautige Pflanze kann eine Wuchshöhe von bis zu 50 cm erreichen.
  • Unter idealen Witterungsbedingungen öffnen sich die gelben Blüten bereits ab Ende Februar bzw. Anfang März.
  • Die gelben Blüten vom Frühlings-Adonisröschen öffnen sind nur bei Sonnenschein.
  • Alle Pflanzenteile von Adonis vernalis sind giftig und nicht für den Verzehr geeignet.
  • Das sommergrüne Laub verwelkt im Sommer, das Gewächs zieht sich ins Erdreich zurück.

Standort und Substrat

Das Adonisröschen mag es sonnig und warm. Große, Schatten spendende Pflanzennachbarn werden als Störung empfunden. Meiden Sie halbschattige und schattige Plätze. Nur so können Sie sich an der Blütenpracht von Adonis vernalis erfreuen. Bei der Suche nach dem optimalen Standort muss eines berücksichtigt werden: Die Pflanze mit den gefiederten Laubblättern ist giftig. Bei Menschen und Tieren gleichermaßen. Spielende Kinder und Haustiere sollten nicht in die Nähe der Gewächse gelangen können. Ein Verzehr der Pflanze kann bei Menschen und Vierbeinern zu schweren Vergiftungserscheinungen führen.
Durch die langen und weitverzweigten Wurzeln von Adonis vernalis ist es ratsam, einen von unterirdischen Baumaßnahmen unbelasteten Standort auszuwählen. Rohre und im Erdreich verlaufende Leitungen können selbst keinen Schaden nehmen, können allerdings die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Pflanzen erschweren. Besondere Anforderungen muss das Substrat erfüllen. Während andere Blühpflanzen einen humusreichen Boden brauchen, kann es dem Adonisröschen gar nicht mager genug sein.

  • Lockeres, sandiges Substrat wird bevorzugt.
  • Ein hoher Kalkgehalt im Erdreich fördert das Wachstum.
  • Lehmigen Gartenboden mit großen Mengen Sand und Kalk aufbereiten.

Adonis auf der Wiese Das Hahnenfußgewächs ist die ideale Begleitpflanze für Halb- und Trockenrasen. Im Steinbeet bringt die Pflanze Farbe in die felsige Landschaft. Das Frühlings-Adonisröschen lässt sich gut mit anderen Artverwandten, wie beispielsweise dem Sommer-Adonisröschen (Adonis aestivalis) und dem Brennendroten Teufelsauge (Adonis flammea), kombinieren. Hanglagen bzw. Hügelbeete sind ausgezeichnet für die früh blühenden Pflanzen geeignet. Durch die leichte Schräglage kann überschüssiges Regenwasser schneller abfließen.

Gießen und Düngen

Als Steppenpflanze verfügt das Adonisröschen über ein weitverzweigtes Wurzelsystem, welches bis zu 80 cm in die Tiefe reicht. Mit diesem ist die Pflanze in der Lage, selbst bei langer Trockenheit Wasser aus den unteren Bodenschichten zu ziehen und ist nicht angewiesen auf Regen- oder Gießwasser. Junge und frisch gepflanzte Frühlings-Adonisröschen müssen im ersten Jahr regelmäßig gegossen werden.

  • Kalkhaltiges Wasser fügt den Pflanzen keinen Schaden zu.
  • Gegossen wird am frühen Morgen oder am Spätnachmittag.
  • An frostfreien Tagen in der kalten Jahreszeit mäßig wässern.

Damit das Gieß- und Regenwasser leicht abfließen kann, sollten Sie das Erdreich 2 bis 3 Mal jährlich mulchen. Gehen Sie behutsam vor, damit die Pflanze keinen Schaden erleidet. Ein stark verdichteter Boden kann selbst der robusten Adonis vernalis enorm zusetzen. Dem können Sie mit feinen Kieselsteinen Abhilfe schaffen. Diese werden großzügig unter das Substrat gemischt. Wie eine Art natürliche Drainage sorgen sie dafür, dass Regenwasser schneller von der Oberfläche abgeleitet wird. Gleichzeitig gelangen Nähr- und Sauerstoff leichter in die tiefer liegenden Erdschichten. Ein Vorteil, von dem auch andere Pflanzen in der Nachbarschaft profitieren. Auf die Pflege und die Gartenarbeit haben die kleinen Steine im Boden keinen negativen Einfluss.

sommer adonisröschen Die Pflanzen mit dem fiedrigen Laub fühlen sich in einem nährstoffarmen Substrat wohl. Adonisröschen reagieren empfindlich auf eine übertriebene Pflege. Das bedeutet nicht, dass sie die Pflanze komplett sich selbst überlassen sollten. Bringen Sie jährlich eine geringe Menge Hornspäne oder Kompost aus und arbeiten Sie dieses Material in den Boden ein.

Tipp: Durch die abwärts strebenden, langen Wurzeln ist eine Kultivierung vom Frühlings-Adonisröschen im Pflanzgefäß nicht ratsam. Das Gewächs kümmert und bildet kaum Blüten aus.

Pflanzung

Das pflegeleichte Adonisröschen mag es gerne ungestört. Die Pflanze braucht Zeit, um sich ungestört entwickeln zu können. Wählen Sie in Ihrem Garten einen Platz aus, der diese Anforderungen erfüllt. Der beste Zeitpunkt für die Auspflanzung ist der Spätsommer. Die Hahnenfußgewächse können sich an den neuen Pflanzort gewöhnen und Reserven für die kalte Jahreszeit sammeln. Adonis vernalis ist einfach zu pflanzen:

  • Das Pflanzloch sollte die doppelte Breite und etwa 1/3 mehr Tiefe als das Wurzelgeflecht betragen.
  • Herkömmliche Gartenerde gemäß den Anforderungen des Hahnenfußgewächses aufbereiten.
  • Geringe Mengen Kompost im Pflanzloch ausstreuen.
  • Adonisröschen einsetzen und das Substrat zurückfüllen.
  • Kräftig angießen.

Das kompakte Staudengewächs kann eine Wuchshöhe von 50 cm erreichen und kommt besonders gut in einer Gruppenpflanzung zur Geltung. Dabei werden bis zu zehn Gewächse pro Quadratmeter gesetzt. Auch mit anderen Pflanzen, die eine ähnliche Anforderung in puncto Standort und Substrat haben, macht das Adonisröschen eine gute Figur. Gleichwertige Gewächse sind beispielsweise:

  • Klatschmohn (Papaver rhoeas)
  • Blaue Kornblumen (Cyanus segetum Hill)
  • Weiße Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris ‚Alba‘)
  • Stengel-Silberdistel (Carlina acaulis ssp. Simplex)

Adonis vernalis Halten Sie bei der Pflanzung einen Mindestabstand von etwa 20 cm zwischen den einzelnen Gewächsen hin ein. Das Adonisröschen ist auch eine ideale Pflanze für Kiesbeete.

Tipp: Ältere Pflanzen können aufgrund der Wurzeln nur mit hohem Aufwand umgesetzt werden.

Vermehren

Im Gegensatz zu anderen, mehrjährigen Stauden, erfolgt die Vermehrung von Adonis vernalis nicht über Wurzelteilung. Nicht nur, dass die Wurzeln der Pflanze oft bis zu 1 m tief in den Boden ragen. Das Adonisröschen reagiert empfindlich auf jede Art von Störung. Selbst die geringste Verletzung des Wurzelgeflechts kann zum Tod der Pflanze führen. Wer die Hahnenfußgewächse im heimischen Staudenbeet kultivieren will, muss aber keineswegs einen Streifzug durch zahlreiche Gärtnereien starten. Sie benötigen lediglich Samen, die Sie aus dem Fachhandel oder von befreundeten Gärtnern beziehen können. Diese Art der Vermehrung ist ein reines Geduldsspiel, denn Adonis vernalis ist alles andere als keimfreudig. Häufig beginnen die Schwierigkeiten schon mit dem Sammeln der feinen Samen. Als grüne Körner um eine Spindel angeordnet, sind sie ein Leckerbissen für Ameisen und Mäuse. Die Samen werden im noch grünen Stadium abgeerntet. In dieser „Milchreife“ keimen die Körner relativ schnell.

  • Die Samen für einige Stunden in lauwarmes Wasser einlegen, damit sich die Körner vollsaugen können.
  • Zur Keimung wird ein warmer, heller Standort mit sandigem Lehm benötigt.
  • Bedecken Sie die Samen nur minimal mit Substrat.
  • Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht und entfernen Sie regelmäßig störendes Unkraut.

Nicht immer keimen alle Samen zuverlässig. Aus diesem Grund ist es wichtig, möglichst viele Körner auf einmal auszusäen. Bis zum Spätsommer zeigen sich die ersten grünen Triebe, treiben allerdings erst im warmen Frühjahr des Folgejahres kräftig aus. Es lohnt sich, die Keimlinge zum Schutz vor Kahlfrost mit Reisig locker abzudecken. Ab März können Sie die jungen Frühlings-Adonisröschen pikieren und an ihren endgültigen Standort verpflanzen. In der ersten Wachstumsphase benötigen die Gewächse Nährstoffe. Die kleinen Wurzeln der Hahnenfußgewächse sind noch nicht in der Lage, die wichtigen Mineralien aus dem Boden zu ziehen. Vermischen Sie das Erdreich mit Kompost bzw. Humus.

Adonisröschen Für eine gezielte Keimung können Sie die Samen von Adonis vernalis in einem flachen Pflanzgefäß ausstreuen. Standort und die Zusammensetzung des Substrats bleiben gleich. Der Vorteil: Man bewahrt den Überblick darüber, was im Kübel keimt und kann gezielt unerwünschte Pflanzen sofort beseitigen. Bis zur Ausbildung der ersten Blüten können 2 bis 3 Jahre vergehen. Verlieren Sie nicht die Geduld.

Tipp: Fühlt sich das Adonisröschen am Pflanzort wohl, trägt es gerne aktiv zu seiner Vermehrung bei. Entfernen Sie bei Bedarf die Samen rechtzeitig, um das zu verhindern.

Schneiden

Ein Rückschnitt von Adonis vernalis ist nicht notwendig. Schneiden Sie lediglich verwelkte oder abgestorbene Blätter und Triebe bodennah zurück. Achten Sie auf einen ausreichenden Schutz, damit Sie nicht in Kontakt mit den Pflanzensäften kommen. Eine ausreichende Reinigung sollte  auch dem verwendeten Werkzeug zufallen. So vermeiden Sie gleichzeitig, dass sich Pilzerreger und Keime ungehemmt im Garten ausbreiten können und andere Pflanzen befallen.

Überwintern

Ältere Hahnenfußgewächse sind winterhart, Kahlfrost und zweistellige Minustemperaturen können ihnen keinen Schaden zufügen. Eine Ausnahme bilden Keimlinge und frisch gepflanzte Adonisröschen.

  • Schützen Sie die Pflanzen mit Rindenmulch, Reisig oder welken Blättern.
  • Das Material rechtzeitig vor dem Austrieb im Frühjahr entfernen.
  • An trockenen, frostfreien Wintertagen mit geringen Mengen Wasser gießen.

Bei der Aussaat im Pflanzgefäß sollten Sie auch für die kalte Jahreszeit Vorbereitung treffen: Der Kübel wird im Winter mit Sackleinen umwickelt und mit welken Blättern bzw. Reisig abgedeckt.

Schädlinge und Krankheiten

Schadhafte Insekten und Pilzerreger bzw. Keime können den Pflanzen im Garten enorm zusetzen. Bei einem starken Befall ist es in einigen Fällen unumgänglich, die Gewächse zum Schutz der anderen Stauden vollständig zu entfernen. Beim Adonisröschen sind es Schnecken, welche das fein gefiederte Laub buchstäblich zum Fressen gern haben. Die schleimigen Gartengesellen schaffen es innerhalb weniger Nächte, das gesamte Gewächs dem Erdboden gleichzumachen. Will man sich noch in dem Jahr an der Blüte erfreuen, sollte schnell für Abhilfe gesorgt werden:

  • Sammeln Sie die Schnecken regelmäßig in der Dämmerung ab.
  • Fressfeinde im Garten fördern, wie beispielsweise Igel und Tigerschnegel.
  • Unliebsame Gewächse als Beeteinfassung pflanzen, wie Kamille und Farnkraut.
  • Kaffeesatz rings um die stark betroffenen Pflanzen streuen.
  • Eine dicke Schicht Sand um die Beete ausbringen.

Adonisröschen rot Die Liste der Möglichkeit zur Bekämpfung von Schnecken ist groß. Nicht alle Maßnahmen wirken immer zuverlässig. Das gilt für Kaffeesatz ebenso wie für die Pflanzen, welche die Schädlinge fernhalten sollen. Verzichten Sie zum Schutz von Kleinsäugern und nützlichen Insekten auf das Ausbringen von chemischen Mitteln. Zu den besten, vorbeugenden Methoden gehörte eine ausgewogene Pflanzenarten-Vielfalt im Garten. Die Schädlinge finden dadurch überall im Garten Nahrung und lassen sich leichter von den geliebten Ziergewächsen fernhalten. Ein gut gemeinter Hinweis: Hände weg von den häufig erwähnten „Bierfallen“. Durch den Geruch locken Sie nicht nur die eigenen Schnecken an. Auch die schleimigen Gesellen aus der Nachbarschaft werden dem schaligen Bier nicht widerstehen können.

Fazit

Das winterharte Adonisröschen ist eine robuste, mehrjährige Pflanze. Hinsichtlich Standort und Pflege stellt Adonis vernalis einige spezielle Anforderungen an den passionierten Hobbygärtner. Hat das Hahnenfußgewächs einmal im eigenen Garten Fuß gefasst, erfreut es jährlich im Frühjahr durch seine gelbe Blütenpracht.