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Vergissmeinnicht (Pflanze) – Pflege und Blütezeit

Vergissmeinnicht Myosotis

Das Vergissmeinnicht (Myosotis) gehört zu den Raublatt- bzw. den Boretschgewächsen und ist ein ausdauernder und anspruchsloser Frühjahrsblüher. Mittlerweile gibt es diese Pflanze auch mit leuchtend weißen und rosafarbenen, meist fünfblättrigen Blüten. Diese können in Form von Trauben oder Büscheln wachsen. Teilweise werden im Handel auch mischfarbige Sorten angeboten.

Wuchs der Pflanze

Diese ursprüngliche Waldpflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 30 cm. Sie wächst buschig und verzaubert mit ihren duftenden, farbenfrohen Blütenpolstern. Das raue, leicht behaarte Laub bleibt den ganzen Winter über an der Pflanze und behält dabei seine grüne Farbe. Die Blätter erscheinen, je nach Art, entweder während oder nach der Blüte und entwickeln sich zu einem dichten Blattwerk.

Von dieser Pflanze gibt es sowohl ein- und zweijährige als auch mehrjährige Arten. In heimischen Gärten sind vor allem das Wald-Vergissmeinnicht und das Sumpf-Vergissmeinnicht zu finden, wobei Letzteres eine besonders feuchtigkeitsliebende Pflanze ist und sich von daher sehr gut für eine Uferbepflanzung an einem Teich eignet. Im Handel wird hauptsächlich Saatgut vom Waldvergissmeinnicht angeboten. Mit Beginn des Frühjahres werden dann auch vorgezogene Pflanzen angeboten, die sofort in den Garten ausgepflanzt werden können.

Sie können als Unterpflanzung verwendet, mit anderen Frühjahrsblühern wie z.B. Zwiebelblumen kombiniert werden aber auch Kübel und Balkonkästen verschönern. Gegenüber vielen anderen Pflanzen hat beispielsweise das Kaukasus-Vergissmeinnicht noch den Vorteil, dass es Schnecken abwehrt und so auch andere Pflanzen vor Schneckenfraß bewahren kann.

Aussaat

Das Vergissmeinnicht kann ab Mai in Schalen oder von Juni bis August direkt ins Freiland ausgesät werden. Diese Pflanzen blühen dann im darauf folgenden Frühjahr. Die Samen werden in Aussaaterde gelegt und nur leicht angedrückt. Da es sich bei dieser Pflanze um einen Lichtkeimer handelt, dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Demzufolge werden die entsprechenden Saatgefäße dann an einen schattigen bzw. dunkleren Platz gestellt, um optimale Bedingungen für eine Keimung zu schaffen.

Bei Temperaturen von etwa 18 Grad keimen die Samen dann innerhalb von zwei bis drei Wochen. Bis zur Keimung sollte das Substrat nicht austrocknen. Zugleich sollte auf eine nicht zu hohe Luftfeuchtigkeit geachtet werden. Sie sollte nicht mehr als 70 Prozent betragen. Anderenfalls könnte es zu einem Pilzbefall kommen.

Die Sämlinge werden dann in Abständen von etwa 10 cm vereinzelt und später nach draußen an ihren endgültigen Platz verpflanzt. Pflanzen, die bis Mitte Juli direkt im Freiland ausgesät wurden, können ab Ende August an Ort und Stelle vereinzelt werden. Eine Aussaat im Balkonkasten ist ebenfalls möglich. Dann sollten die Keimlinge allerdings so schnell wie möglich umgesetzt werden.

Aussaat im Gewächshaus
Soll die Anzucht der Pflanzen im Gewächshaus erfolgen, sollte vor allem auf eine konstante und gute Belüftung geachtet werden. Zudem sollte sich im Gewächshaus ein Thermometer befinden, um die Temperatur kontrollieren zu können, da das Vergissmeinnicht empfindlich auf zu hohe Temperaturschwankungen reagiert.

Pflanzung

Vergissmeinnicht Myosotis Wurden die Pflanzen im Topf vorgezogen und sind die Sämlinge groß genug, etwa im Spätsommer oder zu Herbstbeginn, können sie in den Garten ausgepflanzt werden. Dabei sollte man zwischen den einzelnen Pflanzen einen Pflanzabstand von etwa 20 cm einhalten.
Direkt im Garten ausgesäte Pflanzen stehen häufig zu dicht und sollten pikiert bzw. vereinzelt werden, damit jede einzelne Pflanze ausreichend Platz zum Wachsen hat. Wie bereits erwähnt, sollte auf die Luftfeuchtigkeit geachtet werden. Steigt diese über 70 Prozent, würde dies das Wachstum sowohl von Pilzen als auch der Blattmasse zu stark fördern. Ein Schutz vor Frost ist besonders bei so jungen Pflänzchen empfehlenswert.

Standortansprüche

Das Vergissmeinnicht gedeiht an unterschiedlichen Standorten sehr gut. Diese können halbschattig oder schattig und je nach Sorte auch hell sein. Die Pflanze bevorzugt durchlässige, humusreiche, leicht saure und feuchte Böden, wobei Feuchtigkeit besonders wichtig ist. So findet man auch vor allem in Uferbereichen von Teichen, Bächen oder Seen die größten Exemplare dieser Staude. Gegebenenfalls kann der Boden durch Kompost oder Torfbeimischungen entsprechend verbessert werden.

Schnitt

Für eine reiche Blüte im Folgejahr sollten mehrjährige Arten jedes Jahr nach der Blüte, zu Herbstende bzw. mit Beginn des Winters zurückgeschnitten werden. Das verhindert außerdem eine unerwünschte Selbstaussaat der Pflanze. Wünscht man jedoch eine Versamung, sollte man den Rückschnitt ins zeitige Frühjahr verlegen. Dann wird die Pflanze bodennah abgeschnitten. Bei einer Selbstaussaat sollte man bedenken, dass die Nachkömmlinge solcher Pflanzen nicht immer einen zufriedenstellenden Wuchs aufweisen.

Gießen und Düngen

  • Das Vergissmeinnicht sollte regelmäßig gegossen werden.
  • Vor allem im Sommer an besonders heißen Tagen auf eine ausreichende Bewässerung achten!
  • Regelmäßige Wassergaben sind auch bei Kultivierung in Kübel oder Balkonkasten unerlässlich.
  • Die Wurzeln des Vergissmeinnichts sind sehr salzempfindlich; ein weiter Grund für regelmäßiges Gießen
  • Staunässe sollte jedoch immer vermieden werden.
  • Vor jedem Gießen immer die oberste Bodenschicht gut abtrocknen lassen!
  • Gießen sollte man diese Pflanze grundsätzlich von unten.
  • Gedüngt werden sollte das Vergissmeinnicht nicht.
  • Anderenfalls drohen verschiedene Pilzerkrankungen.

Vermehrung

Die Vermehrung ist relativ leicht, da sich das Vergissmeinnicht, wenn es einmal gepflanzt ist, in der Regel selbst aussät. Das setzt natürlich optimale Standortbedingungen voraus.
Mehrjährige Exemplare lassen sich auch durch Teilung, über grundständige Stecklinge und teilweise auch über Wurzelschnittlinge vermehren, wie beispielsweise das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla).

Vermehrung durch Teilung
Vergissmeinnicht Myosotis Bei der Teilung wird die betreffende Pflanze nach der Blüte vorsichtig ausgegraben, geteilt und dann getrennt wieder eingepflanzt. Wichtig ist, dass jede neue Pflanze über ausreichend Wurzelwerk verfügt.

Vermehrung durch Stecklinge
Bei der Vermehrung über Stecklinge werden sogenannte grundständige Stecklinge verwendet. Das sind Stecklinge, die von Trieben entnommen werden, die sich unmittelbar über der Erde gebildet haben. Diese werden dann bodennah abgeschnitten und im Wasserglas oder der Erde zum Bewurzeln gebracht. Haben sich Wurzeln gebildet, kann gepflanzt werden.

Vermehrung über Wurzelschnittlinge
Wurzelschnittlinge zur Vermehrung des Vergissmeinnichts können im zeitigen Frühjahr oder im Herbst gewonnen werden. Dazu wird die Pflanze ausgegraben und zunächst der Wurzelstock freigelegt.

Dann werden von den jungen, kräftigen und gesunden Wurzeln etwa 3 cm lange Stücke abgeschnitten. Anschließend werden die einzelnen Wurzelstücke am unteren Ende schräg und am oberen gerade abgeschnitten, das ist wichtig, um später oben und unten nicht zu verwechseln.

Nun Holzkohlepulver auf beide Schnittstellen geben und diese trocknen lassen. Danach die Wurzelschnittlinge mit dem schrägen Ende nach unten in ein Substrat aus Torf und Sand stecken und etwa fingerdick mit Erde bedecken. Im Anschluss das Ganze angießen und mit Folie abdecken. Zeigen sich die ersten Wurzeln, kann umgepflanzt werden. Sind die Pflänzchen dann kräftig genug, können sie in den Garten ausgepflanzt werden.

Überwinterung

  • Vergissmeinnicht ist in der Regel winterhart.
  • Übersteht normalerweise auch besonders kalte Winter ohne Probleme.
  • Frühestmögliche Aussaat empfehlenswert.
  • Das härtet die Pflanzen für den Winter ab und macht sie widerstandsfähiger.
  • Trotz allem ist ein ausreichender Winterschutz empfehlenswert.
  • Abdeckungen aus Reisig oder Stroh kann vor starken Frösten schützen.
  • Eine dickere Schicht aus Laub oder Mulch bietet ebenfalls ausreichenden Schutz.

Blütezeiten der am häufigsten vorkommenden Arten

Vergissmeinnicht Myosotis Während der Blütezeit dieser Pflanzen wird fast das komplette Laub von den unzähligen kleinen und duftenden Blüten überdeckt. Um die Neubildung von Knospen anzuregen und gegebenenfalls die Blütezeit zu verlängern, sollte man regelmäßig verblühte und verwelkte Pflanzenteile abschneiden.

Das macht allerdings nur Sinn, wenn keine Selbstaussaat gewünscht wird. Bei der Pflanzung mehrerer Sorten garantiert dies eine relativ lange Blüte. Die Blütezeit variiert von Sorte zu Sorte. Einige öffnen Ihre duftenden Blüten bereits im April, andere wiederum entfalten erst im Frühsommer ihre volle Pracht.

Besonders häufig findet man in den Gärten das Wald-Vergissmeinnicht, eine mehrjährige krautige Pflanze. Äußerlich ähnelt es dem Acker-Vergissmeinnicht, ist aber etwas kleiner. Es blüht von April bis Juni in den Farben Blau, Rosa und Weiß, je nach Sorte. Auch das mehrjährige Sumpf-Vergissmeinnicht trifft man häufiger an. Es blüht hellblau, und zwar von Juni bis August.

Das Acker-Vergissmeinnicht kann sowohl ein- als auch zweijährig sein. Seine Blüten sind wesentlich kleiner als die des Wald-Vergissmeinnichts, während die Fruchtstiele länger sind. Es blüht von April bis September und kann in Ausnahmefällen Wuchshöhen von mehr als 30 cm erreichen. Das 25 bis 40 cm hohe gefleckte oder auch großblättrige Kaukasus-Vergissmeinnicht, ist mehrjährig und blüht von April bis Mai in strahlendem Blau.

Krankheiten und Schädlinge

Auch wenn das Vergissmeinnicht sehr robust ist, kann es, größtenteils aufgrund von Pflegefehlern, zu einem Befall mit Schädlingen aber auch Pilzkrankheiten kommen. Dazu gehören Blattläuse und Spinnmilben sowie der Echte Mehltau und Grauschimmel. Ein Befall mit dem Echten Mehltau ist am häufigsten. Grauschimmel und Schädlinge kommen wesentlich seltener vor.

Blattläuse 
Blattläuse befallen vor allem junge Triebe und Blütenknospen. Die betroffenen Pflanzenteile kräuseln sich, wodurch das Wachstum beeinträchtigt wird und was letztendlich zum Vergilben und Absterben der Pflanze führt.
Zur Bekämpfung von Blattläusen werden im Handel verschiedene biologische aber auch synthetische Mittel angeboten.

Spinnmilben
Spinnmilben Ein Befall mit Spinnmilben ist relativ selten. Man findet sie vor allem an Trieben, Blüten und an der Unterseite der Blätter. Betroffene Pflanzen haben zudem eine fahle Farbe.
Zur Bekämpfung kann man entsprechende Schädlingsbekämpfungsmittel aus dem Fachhandel einsetzen. Da die Spinnmilbe allerdings sehr hartnäckig ist, lohnt sich bei dieser Pflanze eine Bekämpfung in der Regel nicht. Dann ist es ratsam, sie zu entfernen.

Echter Mehltau 
Der Echte Mehltau zeigt sich an einem weißen Belag auf den Blättern, der sich relativ schnell über die ganze Pflanze ausbreitet. Ursächlich ist meist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Betroffene Pflanzen sollte man schnellstens entfernen und entsorgen, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Grauschimmel 
Bei einem Befall mit Grauschimmel bildet sich auf geschwächten oder absterbenden Pflanzenteilen wie Blättern, Blüten oder Stängeln, ein Belag aus dichtem, grauen Schimmel, der teils staubig ist. Dabei handelt es sich um den Schadpilz Botrytis cinera. Ursächlich für einen Befall ist auch hier zumeist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Zusammenhang mit niedrigen Temperaturen. Anfällig hierfür ist das Vergissmeinnicht eigentlich nur, solange es sich im Wachstum befindet.

Zunächst müssen alle betroffenen Pflanzenteile entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. Dann bietet sich eine Behandlung mit wirksamen Fungiziden speziell gegen den Grauschimmel an.

Fazit
Das Vergissmeinnicht ist zwar eine sehr robuste und anspruchslose Pflanze, trotz allem gibt es einiges zu beachten. So sollte beispielsweise weder zu viel noch zu wenig gegossen und auch auf den richtigen Standort geachtet werden. All das sorgt nicht nur für ein gutes und gesundes Wachstum und eine reichhaltige Blüte, es kann auch vor Schädlingen und Pilzbefall bewahren. Sollte es doch zu einem Pilzbefall kommen, sollten betroffene Pflanzen oder Pflanzenteile immer im Hausmüll und auf keinen Fall auf dem Kompost entsorgt werden, um eine Übertragung auf andere Pflanzen zu vermeiden.