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Studentenblume (Tagetes) – Aussaat & Pflege

Studentenblume

Sie sind schmückend, pflegeleicht und beinahe unverwüstlich: die Studentenblume. Bereits diese Vorzüge allein lassen die kleinen Korbblütler zu beliebten Pflanzen für Beet und Balkon werden. Die Tagetes, wie die Studentenblume auch genannt wird, hat jedoch noch mehr zu bieten und ist ausgesprochen nützlich.

Idealer Standort für die Studentenblume

Die Studentenblume stammt aus den eher trockenen und warmen Gebieten Amerikas, selbst direkte und volle Sonne verträgt sie daher ausgesprochen gut. Auch im Halbschatten zeigt sie jedoch ihre üppige Blütenpracht. In Bezug auf Licht ist die Tagetes also nicht wählerisch. Ebenso wenig, wenn es zum Substrat kommt. Dieses muss nicht sonderlich reichhaltig sein, ein mäßiger Gehalt an Nährstoffen reicht vollkommen aus. Gelegentliches Düngen darf sein, sollte aber bei der Studentenblume nicht übertrieben werden. Luftig und durchlässig muss der Bodengrund hingegen in jedem Fall sein. Staunässe sollte ebenso vermieden werden, wie anhaltende Trockenheit.

Tipp: Eine Schicht Mulch hilft dabei, die Häufigkeit des Gießens zu reduzieren und macht das Düngen unnötig.

Der optimale Standort der Tagetes auf einen Blick

  • Direkte Sonne bis Halbschatten
  • Durchlässiger, luftiger Bodengrund
  • Mäßiger Nährstoffgehalt
  • Feucht halten, Staunässe und Austrocknen vermeiden

Vorziehen und Pflanzen

Studentenblume Die Tagetes reagiert empfindlich auf Bodenfrost und sollte daher erst dann ins Freie, wenn dieser sicher vorüber ist. Für gewöhnlich gibt hier das Ende der Eisheiligen den Startschuss. Wer die Studentenblume selbst aus Samen vorziehen möchte, kann das in der Wohnung bereits ab März. Nötig ist hierfür lediglich ein sonniger Fensterplatz, an dem die Jungpflanzen nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Zu warm sollte es für eine gesunde Keimung und erstes Wachsen auch nicht sein, beste Ergebnisse lassen sich mit einer Temperatur zwischen 15 und 18°C erzielen.

Sind die frostigen Monate überstanden, kann die Studentenblume auf Balkon, Terrasse oder in den Garten ziehen. Wie viel Platz sie benötigt, hängt von der gewählten Art ab. Mit einer Sortenvielfalt von über 50 Varianten hat die Tagetes ganz unterschiedliche Platzansprüche. Sehr hoch wachsende Studentenblumen, die bis zu 75cm werden, stehen kompakten Arten gegenüber, die bodennah bleiben.
Samengewinnung und Aussaat

Die Samen der Tagetes können kinderleicht aus verwelkten Blüten der Pflanze gewonnen werden. Wer selbst vorziehen oder aussäen möchte, sollte also rechtzeitig daran denken, einige vertrocknete Blüten zu retten und den Samen aus ihnen herauszuschütteln. Trocken, kühl und dunkel aufbewahrt überstehen diese den Winter problemlos.

Hinweis: Den Samen unbedingt beschriften, dann entsteht im Frühjahr keine Verwirrung.

Aussaat

Die Aussaat gestaltet sich ebenso unproblematisch, wie die Wahl des Standortes. Anzuchterde oder ungedüngte Kokosfaser eignen sich optimal. In jedem Fall sollte das Substrat nur einen mäßigen Nährstoffgehalt aufweisen, durchlässig und luftig sein. Ist die Erde zu reichhaltig, schießen die Pflanzen zu schnell in die Höhe. Das Ergebnis sind dünne Keime, die leicht umknicken und anfällig sind. In der Wohnung können die Samen bereits Tagetes ab März vorgezogen werden. Direkt ins Freie ausgesät werden dürfen die Studentenblumen erst bei vollständiger Freiheit von Bodenfrost. Denn auch die Samen vertragen Temperaturen unter dem Frostpunkt nicht.

  • Direkte Sonne vermeiden
  • Ungedüngte Erde wählen
  • Erde feucht halten
  • In der Wohnung auf eine Temperatur zwischen 15 und 18°C achten
  • Düngen und einen zu hohen Nährstoffgehalt vermeiden
  • Jungpflanzen ab einer Höhe von 8 bis 10cm vereinzeln
Tipp: Wer direkt drei bis fünf Samen pro Blumentopf oder Saatstelle sät, erspart sich das spätere Vereinzeln der Pflanzen.

Die Pflege der Studentenblume

Die Tagetes ist im Normalfall, wie bereits erwähnt, äußerst pflegeleicht und anspruchslos. Um eine anhaltende, lange und volle Blüte zu erreichen, müssen lediglich die vertrockneten Blüten und Blätter möglichst regelmäßig entfernt werden.

Hier gibt es allerdings auch Ausnahmen. Empfindlichere oder anspruchsvollere Zuchtformen, die stark in die Höhe wachsen oder mit gefüllten und daher schweren Blüten aufwarten, können teilweise Pflanzhilfen und Befestigungen benötigen.

Hinweis: Erst im Spätsommer und Herbst einige Blüten vom Samen befreien. Auf diese Weise verbringt das Saatgut nur eine kurze Zeit in der Lagerung, dadurch erhöht sich die Keimwahrscheinlichkeit.

Düngen

Die meisten Formen der Studentenblume, vor allem die ursprünglichen Varianten, sind recht anspruchslos. Ein Düngen ist daher nur dann notwendig, wenn die Pflanzen ein geringes Wachstum zeigen und sich die Triebe lediglich dünn und schwach entwickeln. Ein gewöhnlicher Dünger für Blühpflanzen reicht aus.
Alternativ kann die Studentenblume auch von einer Mulchschicht umgeben werden, die das Bodensubstrat allmählich mit Nährstoffen anreichert.

Wird die Tagetes mit zu vielen Nährstoffen versorgt, wird sie zunächst stark wachsen. Die Blütenpracht bleibt dabei aber auf der Strecke. Lediglich die Blätter profitieren vom Überangebot. Das Ergebnis ist zwar immer noch dekorativ, Liebhaber der feurigen Farben werden jedoch enttäuscht sein.

  • Nur düngen, wenn unbedingt notwendig
  • Bei reichhaltigem Boden oder Mulch gänzlich auf zusätzliche Nährstoffe verzichten

Gießen

Die Studentenblume mag ebenso wenig überschwemmt, wie ausgetrocknet werden. Mäßig feuchte Erde ist ideal. Abhängig vom gewählten Standort kann daher regelmäßiges Gießen notwendig sein. Vor allem wenn die Tagetes in der direkten Sonne steht, auf dem Balkon oder der Terrasse für einen feurigen Akzent sorgt, kann sogar tägliches Wässern auf dem Plan stehen. Mit der Menge sollte es aber nicht übertrieben werden, denn Staunässe verträgt die Tagetes nicht.

Tagetes An einem schattigen Platz im Garten, von einer Schicht Mulch geschützt, reicht gelegentlicher Regen meist vollkommen aus. Natürlich sollte aber darauf geachtet werden, dass die Studentenblume auch hier nicht austrocknet.

  • Mäßig gießen
  • Auf leicht feuchte Erde achten
  • Staunässe und Trockenheit vermeiden

Krankheiten und Schädlinge

Die Studentenblume und ihre vielfältigen Unterarten und Hybriden sind so resistent wie pflegeleicht. Allerdings nur gegenüber Krankheiten. Bei Insekten und Schnecken sieht das ganz anders aus, denn diese fressen Blüten und Blätter der Tagetes nur allzu gern. Wird die Studentenblume als dekorative Blühpflanze genutzt, sollte sie also so früh wie möglich zumindest mit Schneckenkorn geschützt werden. Andere Schutzmaßnahmen sind nicht notwendig. Und die Anziehungskraft auf Schnecken kann auch zum Vorteil im Garten werden.

  • Tagetes sind resistent gegenüber Krankheiten
  • Bei feuchtem, warmen Wetter, mit Schneckenkorn schützen

Blumenbeet oder zwischen dem Gemüse?

Die Studentenblumen – ob ursprüngliche Formen oder gezüchtete Varianten – zeichnen sich durch eine lange, üppige Blüte aus. Diese zeigt sich meist in Gelb, Orange und Rot. Gefüllt oder ungefüllt sind die Tagetes dadurch ein sonniger Blickfang und können als Akzent im Blumenbeet, als Begrenzung oder auch zwischen farblich passenden Rosen einen ansprechenden Platz finden. Durch ihren geringen Nährstoffbedarf wirkt sich ein naher Standort an anderen Pflanzen – egal ob Gemüse-, Obst- oder Zierpflanzen – auch nicht negativ auf deren Entwicklung aus.

Die anziehende Wirkung, die Studentenblumen besonders auf Schnecken haben, kann neben dem Blumenbeet aber auch im Gemüse genutzt werden. Denn die Tagetes zieht die Aufmerksamkeit unweigerlich auf sich. Bei einem bestehenden Schneckenproblem können preisgünstige Studentenblumen daher als Lockfalle genutzt werden.

Die Studentenblume als Wohltat für den Boden

Studentenblumen sind nicht nur hübsch anzusehen und leicht in der Pflege, sie sind auch ausgesprochen nützlich. Denn zum einen ziehen sie Schädlinge auf sich und halten diese so von Angriffen auf empfindlichere Pflanzen ab. Zum anderen verbessern sie die Struktur des Bodens und entziehen ihm nur sehr geringe Mengen an Nährstoffen.

Studentenblume Zusätzlich wohnt den Tagetes noch eine weitere Wirkung inne: So anziehend sie auf Schnecken wirken, so abschreckend sind sie auf Nematoden. Bei regelmäßiger Pflanzung von Studentenblumen im Garten verringert sich die Anzahl der schädlichen Würmer im Erdreich deutlich. Auch anfällige Pflanzen können davon profitieren.

  • Tagetes hat eine positive Auswirkung auf die Struktur des Erdreichs
  • Entziehen dem Boden nur wenige Nährstoffe
  • Wirken abschreckend auf schädigende Nematoden

Einjährig oder Überwintern?

Studentenblumen sind in der Regel nicht nur einjährig, ihre Empfindlichkeit gegenüber Frost sorgt aber dafür, dass sie bei Temperaturen im Minusbereich schnell eingehen. Wer dies verhindern möchte, beispielsweise bei sehr seltenen oder sehr schönen Exemplaren, sollte die Pflanzen also rechtzeitig zum Überwintern in frostfreie Bereiche bringen. Zu warm sollte es hier jedoch auch nicht sein. Wie bei der Aussaat und dem Vorziehen sind auch hier 15 bis 18°C ideal.
Da die Gewinnung von Samen und die Anzucht aber so einfach sind, ist ein platzraubendes Überwintern an sich unnötig. Werden die Samen im Spätsommer oder Herbst aus den Blüten entfernt, trocken, dunkeln und einigermaßen kühl gelagert, steht einer erneuten Aussaat nichts im Wege.

  • Überwinterung der Pflanzen ist möglich, solange absolut frostfrei
  • Auch bei der Überwinterung auf Temperaturen zwischen 15 und 18°C achten
  • Hellen Standort für die Überwinterung wählen
Hinweis: Die Gewinnung von Samen und neue Aussaat im Frühjahr ist einfacher als die Überwinterung der ganzen Pflanzen und spart Platz.

Tagetes – Essbar oder giftig?

Gefüllt oder ungefüllt, hoch wachsend oder bodendeckend – die Zuchtformen der Studentenblumen sind vielfältig. Daher gibt es ebenso giftige, wie essbare Varianten. Die essbaren Tagetes, wie beispielsweise Tagetes tenuifolia und Tagetes filifolia, sind ein exotischer Genuss. Je nach Art kann man sie als essbare Dekoration, als Gewürz, Tee, eigenständige Beilage oder Zugabe in Süßspeisen und Salaten verwenden. Ebenfalls Tagetes abhängig von der jeweiligen Art werden Blüten oder Kraut und Stiele verwendet. Verholzte Stücke sollten in jedem Fall nicht im Kochtopf oder auf dem Teller landen.

Übersicht über einige essbare Tagetes:

  • Tagetes tenuifolia – trägt einen Zitrusgeschmack
  • T. filifolia – erinnert an Lakritz
  • T. lucida – ähnlich Anis oder Waldmeister
Hinweis: Essbare Tagetes sind nur selten erhältlich und zudem preisintensiver als andere Formen, eine Überwinterung oder Vermehrung durch Samen ist hier also besonders sinnvoll.

Die Studentenblume als Heilpflanze

Neben der Verwendung als Dekoration und essbare Pflanze kann die Tagetes in Form von ätherischen Ölen und direkt als Kraut und Blüte als Heilpflanze eingesetzt werden. Und als solche hat sie bereits eine lange Tradition. So spielten die wilden Formen bei den Azteken eine heilende Rolle und wurden auch bei spirituellen Zeremonien eingesetzt.

Heilende Wirkungen der Tagetes

  • Wirkt sich positiv auf Hühneraugen, Hornhaut und Schwielen aus
  • Steigert Lebenslust, Energie und Konzentration
  • Wirkt ausgleichend und anregend

Inwieweit die Tagetes tatsächlich heilt, ist allerdings nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Zudem kann es bei der äußeren Anwendung auch zu Reizungen und Ausschlägen der Haut kommen. Hier ist also Vorsicht angeraten.

Fazit
Die Studentenblume, Tagetes oder Samtpflanze, ist eine ideale Blühpflanze für Garten, Balkon und Terrasse. Selbst für Menschen, die nicht über einen grünen Daumen verfügen. Zudem sind die Tagetes sehr preisgünstig, können aber auch problemlos selbst vermehrt werden. Einziger Nachteil: Werden die Studentenblumen nicht gegen Schneckenfraß geschützt, können sie über Nacht vollständig kahl gefressen werden.