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Mohnblumen, Klatschmohn – Aussaat, Pflanzen und Pflege

Mohnblumen

Als rote Farbtupfer auf Äckern und Wiesen fallen die markanten Blüten ebenso auf wie an Rande eines Feldweges oder einer Straße. – Der Klatschmohn, der zu der Familie der Mohngewächse gehört, erfreut sich auch in heimischen Gärten zunehmender Beliebtheit. Das auffällige Gewächs erreicht eine Größe von bis zu 80cm und birgt große, dunkelrote und sehr dekorative Blütenblätter, die einen Durchmesser von bis zu knapp zehn Zentimetern aufweisen können. Korrekt ausgesät und optimal gepflegt, lässt sich die dekorative Pflanze leicht kultivieren, weshalb der Klatschmohn die beliebteste Art der Gattung Mohnblume (Papaver) darstellt.

Mohnblumen – Arten

Alle Arten, die zu den Mohnblumen gezählt werden können, zeichnen sich durch große, recht auffällige Blüten aus, die insgesamt vier Kronblätter sowie kapselförmige Früchte bergen. Für den Anbau im heimischen Garten eignen sich vor allem drei ausgesuchte Arten:

  • Klatschmohn
  • weißer Alpenmohn
  • Türkenmohn
  • Islandmohn

Der weiße Alpenmohn kommt vor allem in den Nordalpen vor, wo das Gewächs auf besonders kalkhaltigem Boden gedeiht. Die büschelige Staude wirkt besonders aufgrund ihrer schneeweißen Blütenblätter außerordentlich dekorativ. Ähnlich prachtvoll präsentiert sich der Türkenmohn, dessen Blüte eine scharlachrote Farbe aufweisen. Das Gewächs ist vor allem im Kaukasus und in der Nordosttürkei beheimatet; leider weist die Staude eine recht kurze Blütezeit auf. Als blaugrüne Variante der Mohnblume präsentiert sich der Islandmohn, der vor allem in der arktischen Tundraregion verbreitet ist.

Klatschmohn – Standort und Boden

Klatschmohn Klatschmohn gedeiht am besten in möglichst sonnigen Bereichen im Garten; keinesfalls darf sich der Standort im Schatten befinden, da die Pflanze ausreichend Licht und Wärme benötigt. Bei der Wahl des geeigneten Standortes sollten auch dekorative Aspekte mit berücksichtigt werden; so wirkt die scharlachrote Pflanze besonders gut in Gesellschaft mit Fetthenne, Iris, Schafgarbe, Lupinen und anderen Stauden. Besonders edle Kombinationspartner sind Rittersporn, Schleierkraut, Goldrute und vor allem Rosen. Als klassische Partner präsentieren sich jedoch Kornblumen und Margeriten, die einen sehr dekorativen Kontrast zu den leuchtend roten Blüten des Klatschmohns bilden. Grundsätzlich kommen unterschiedliche Bereiche im Garten für die Kultivierung der Gewächse in Frage, solange diese ausreichend besonnt werden; innerhalb einer Wildblumenwiese oder im Rahmen von naturnahen Grünanlagen wirken die farbintensiven Blumen jedoch besonders hübsch. Egal ob in Einzelstellung oder innerhalb von Gruppen auf Beeten und Rabatten – Klatschmohn kann immer wieder neu kombiniert werden.

Der gewählte Standort sollte eine optimale Substratmischung bieten, in der das Gewächs gut gedeihen kann. Bei der Wahl der Erde sollte vor allem darauf geachtet werden, dass eine ausreichende Durchlässigkeit vorhanden ist. Das Substrat ist im Idealfall tiefgründig und nicht zu nährstoffreich; bei Böden mit sehr hohem Anteil an Nährstoffen besteht die Gefahr, dass die Blumen schnell in die Höhe schießen. Durch das Blütengewicht knicken die Halme häufig um. Es sollten bevorzugt Lehmböden zum Einsatz kommen, die eventuell mit Sand verfeinert werden.

Tipp: Besonders gut gedeiht der Klatschmohn, wenn dem Substrat Schotteranteile beigegeben werden.

Optimale Pflege

Die Pflege des Klatschmohns ist wenig aufwändig. Als recht robustes Gewächs übersteht die Pflanze auch längere Trockenzeiten ohne Probleme. Im Garten kultiviert, gedeiht Klatschmohn jedoch am besten, wenn er regelmäßig bewässert wird. Eine zusätzliche Düngung ist nicht erforderlich. Zur optimalen Pflege des Klatschmohns gehört vor allem auch das regelmäßige Entfernen von abgeblühten Pflanzenbestandteilen. Zusätzlich werden die Pflanzen nach der Blüte komplett aus der Erde entfernt und kompostiert; andernfalls findet die Selbstaussaat der Pflanze statt.

Eine Überwinterung spielt beim Klatschmohn keine Rolle, da es sich um eine einjährige Pflanze handelt. Wenn eine Aussaat jedoch im Frühherbst erfolgt, müssen die Samen den Winter überstehen. In diesem Fall überwintert das Gewächs als Rosettenpflanze und blüht im Folgejahr bereits zu einem früheren Zeitpunkt. Lediglich mehrjährige Sorten, wie beispielsweise Türkenmohn, überwintern als fertige Pflanze. Dann sollte das Gewächs bereits im Herbst bis knapp über dem Boden zurück geschnitten werden. Das Schnittgut kann dann als Winterschutz eingesetzt werden. Zusätzlich eignen sich auch Tannenzweige, Geschreddertes oder Laub, die vor allem vor Kahlfrost schützen.

Vermehrung

Die Vermehrung von Mohnblumen kann auf unterschiedliche Weise erfolgen:

  • Mohnblumen durch Selbstaussaat
  • durch gezielte Aussaat
  • mit Hilfe von Wurzelstecklingen

Falls Klatschmohn zur Selbstaussaat angeregt werden soll, muss man nach der Blüte einige Pflanzen stehen lassen. Dann streuen die Blumen selbstständig ihre Samen aus.

Wenn der Klatschmohn jedoch zum ersten Mal an einem bestimmten Standort im Garten kultiviert werden soll, ist eine gezielte Aussaat erforderlich. Zu diesem Zweck sollten in einem ersten Schritt von erwachsenen Pflanzen die Samenkapseln entfernt werden. Am besten eignet sich hierfür ein Tag, an dem sonnige Bedingungen herrschen. Durch mehrmaliges Schütteln können die Samen aus den Kapseln entfernt werden. Bis zur Verwendung muss das Saatgut sorgfältig aufbewahrt werden. Die Lagerung gelingt am besten unter trockenen und kühlen Bedingungen. Die Aussaat beginnt dann ab Ende März und endet Anfang April.

Um das Aussäen möglichst gleichmäßig zu gestalten, können einige Samen mit einer Handvoll feiner Erde oder Sand gemischt werden; auf diese Weise wird effektiv verhindert, dass zu viele Samen auf einen Bereich gelangen. Das Saatgut wird einfach auf die vorbereitete Erde ausgegeben. Am besten funktioniert das durch schlichtes Streuen mit der Hand oder mittels einer breitwürfigen Verteilung. Nach dem Ausstreuen werden die Samen nur ganz leicht mit Erde bedeckt, so dass sich eine Pflanztiefe von etwa einem halben Zentimeter ergibt. Jetzt muss der Boden stets leicht feucht gehalten werden. Es hat sich grundsätzlich bewährt, die Samen bereits an dem endgültigen gewünschten Standort auszubringen; die Pflanzen bilden recht lange und kräftige Pfahlwurzeln aus, die ein Umsetzen zu einem späteren Zeitpunkt erschweren.

Die meisten Mohnsorten, besonders jedoch der Türkenmohn, können auch über Wurzelstecklinge vermehrt werden. Zu diesem Zweck werden die Wurzeln der Gewächse ausgegraben bzw. teilweise freigelegt. Als bester Zeitpunkt für diese Maßnahme hat sich der Spätherbst erweisen. Als geeignetes Material zum Vermehren dienen gesunde, kräftige Wurzeln, die bleistift-, besser fingerdick sind und in der Nähe des Wurzelhalses abgetrennt werden. Das gewählte Material wird anschließend gereinigt und von Seitenwurzeln befreit. Jetzt kann das Vermehrungsmaterial in bis zu 8cm lange Stücke geschnitten werden. Der obere Teil sollte dabei gerade, der untere in Schräghaltung geschnitten werden. Das Einstecken erfolgt anschließend in lockere und durchlässige Aussaaterde. Ein kühler Standort ist jetzt wichtig; dieser sollte Temperaturen von 10°C nicht übersteigen. Der Wurzelsteckling wird stets leicht feucht gehalten. Optimal gepflegt, beginnen die Stecklinge nach vier bis sechs Wochen zu treiben. Anschließend ist ein Umtopfen erforderlich:

  • Zeitpunkt: nach Ausbildung einiger Blätter und Wurzeln
  • trockener Standort
  • zurückhaltende Düngung

Schädlinge und Krankheiten

Blattlaus Je nach Art werden Mohnblumen vor allem von Blattläusen befallen. Als Schadbild präsentieren sich stark eingerollte, aber auch gekräuselte und mitunter blasig aufgetriebene und klebrige Pflanzenteile. Die Schädlinge selbst sind häufig dicht gedrängt unter den Blättern zu finden. Im Verlauf des Befalls fangen die Triebe an zu kümmern. Abhilfe schaffen vor allem Lösungen aus Schmierseife, die gezielt in die Pflanze eingebracht werden. Auch Rainfarntee oder Brennnesselauszug helfen. Darüber hinaus hat es sich bewährt, gezielt Nützlinge zu fördern, zum Beispiel Gallmilben oder Florfliegen.

Als klassische Erkrankung kann Mohnbrand bei den Gewächsen der Papaver zu einem Problem werden. Diese Bakterienkrankheit wird meist durch anhaltende Feuchtigkeit ausgelöst. Die Blätter zeigen zunächst durchsichtige Flecken, die sich im Verlauf der Erkrankung braun färben. Um die Pflanze vor einem Befall zu schützen, hat es sich bewährt, beim Pflanzen von Mohnblumen auf einen ausreichenden Abstand zwischen den einzelnen Exemplaren zu achten.

Eine weitere klassische Krankheit, die Mohnblumen betreffen kann, stellt der Falsche Mehltau dar. Unterschiedliche Schaderreger, die zu den Algenpilzen gezählt werden, verursachen ein charakteristisches Schadbild. So zeigt sich vor allem auf den Unterseite der Blätter ein weißlich grauer bis bräunlicher Überzug, der eine samtige Konsistenz aufweist. Auf der Blattoberseite präsentieren sich häufig gelbe oder braune Flecken, die sich teilweise auch auf den Stängeln zeigen. Bei einem Befall können vorbeugend diverse Pflanzenstärkungsmittel zum Einsatz kommen. Hierzu zählen beispielsweise Schachtelhalmauszüge, aber auch Knoblauchbrühen haben sich bewährt. Infizierte Pflanzenteile sollten so schnell wie möglich entfernt werden. Bei einem starken Befall hilft häufig nur noch ein spezielles Fungizid. Als sehr vorteilhaft haben sich in diesem Zusammenhang Präparate erwiesen, die systemisch über die Blätter und Wurzeln aufgenommen werden. Bei der Behandlung sollte insbesondere die Unterseite der Blätter sehr sorgfältig bedacht werden.

Beachtenswertes bei der Verwendung als Schnittblume

Mohnblumen Klatschmohn erfreut sich als Schnittblume besonderer Beliebtheit. Um das Gewächs in der Wohnung möglichst lange haltbar zu machen, sind bereits beim Schneiden bestimmte Aspekte zu beachten. So kann der Schnitt erfolgen, sobald sich erste Farben ausbilden. Allerdings müssen die Blüten zum Zeitpunkt des Schneidens noch geschlossen sein. Geschnitten wird am besten mit einer Pflanzenschere oder mit einem scharfen Messer. Anschließend wird die Mohnblume – als eine schnelle Möglichkeit zur Verlängerung der Haltbarkeit – unter heißes Wasser gehalten. Alternativ kann das Gewächs auch kurz abgeflammt werden. Nach der Behandlung wird die Blume in eine Vase gestellt, die frisches Leitungswasser enthält.

Wirkungen des Klatschmohns – giftig und heilend

Der Milchsaft und die Samen des Klatschmohns enthalten das Alkaloid Rhoeadin; aufgrund dieses Wirkstoffes wird die Pflanze als giftig eingestuft. Beim Verzehr einzelner Pflanzenteile können insbesondere bei Kindern Vergiftungserscheinungen auftreten. Hierzu zählen vor allem Magen- und Darmbeschwerden wie Übelkeit und Erbrechen; aber auch Krämpfe und Schläfrigkeit können auftreten. Bei der Haltung von Großvieh ist ebenfalls Vorsicht geboten: Schweine, Kühe, Rinder und Pferde können sich ebenfalls vergiften, wenn sie Klatschmohn verzehren. Folgende Erscheinungen lassen auf eine Vergiftung schließen:

  • nervöse Erregungszustände
  • Schreckhaftigkeit
  • Magen- und Darmbeschwerden
  • epileptische Anfälle
  • Bewusstlosigkeit

Neben der Giftwirkung profitierte jedoch insbesondere die Volksheilkunde auch von diversen heilenden Eigenschaften, die der Klatschmohn entfaltet. So wurden einzelne Pflanzenteile beispielsweise gegen Husten und als Beruhigungsmittel eingesetzt. Die Anwendung gilt heute jedoch als obsolet.

Fazit
Mohnblumen sind bezüglich Standort und Bodenverhältnisse recht anspruchslos. Das Gewächs kann flexibel eingesetzt werden. Doch bei der Kultivierung sollte immer auch daran gedacht werden, dass die enthaltenen Alkaloide ein Giftpotential bergen. Umsichtig gepflanzt und optimal gepflegt, haben Hobbygärtner sicher lange Freude an dem dekorativen Klatschmohn – und bekommen Lust, auch noch andere Sorten der Mohngewächse auszuprobieren.