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Gazanie, Gazania, Mittagsgold – Pflege und Überwintern

Gazanie

Das Mittagsgold öffnet seine farbenprächtigen Blüten nur an sonnigen Tagen zwischen den späten Morgenstunden und dem frühen Nachmittag. Dieses Verhalten hat der Gazanie, die ursprünglich aus Südafrika stammt, ihren deutschen Namen eingebracht. An trüben Tagen und bei Regen bleiben die Blüten der sonnenhungrigen Blume geschlossen. Die Farbvariationen reichen von Cremeweiß, Rosa und Pink über Rottöne bis hin zu einem kräftigen Gelb mit braunen Strahlen.

Farbvarianten

Als Zierpflanze werden in hiesigen Gärten spezielle Züchtungen (Hybriden) verwendet, die ursprünglichen Pflanzen sind nicht verbreitet. Die Blätter der Gazanie sind schmal und grün, selten auch silbrig-grau. Auf der Blattunterseite erscheinen sie filzig graugrün. Die Besonderheit dieser Blume sind jedoch nicht die Blätter, sondern ihre leuchtend farbigen Blüten, die nahezu unermüdlich den ganzen Sommer über blühen. Obwohl die Mittagsblumen einen ähnlichen Namen tragen, handelt es sich beim Mittagsgold (auch Mittagsgoldblume oder Sonnentaler genannt) um eine andere Pflanze. Die ein- oder mehrfarbigen Blüten können bis zu zehn Zentimeter Durchmesser erreichen.

Gelb blühend:

  • Chansonette Yellow
  • Daybreak Orange Cream
  • Kiss Yellow Flame

Orange/Bronze:

  • Daybreak Bright Orange
  • Mini Star Tangerine
  • Kontiki Orange

Rosa/Weiß:

  • Gazanie Daybreak Pink
  • Chansonette Plus Pink

Weiß:

  • Kiss Frosty White
  • Mini Star Weiß

Standort

Da das Mittagsgold seine Blüten nur bei Sonneneinstrahlung öffnet, sollte ihm ein exponierter Platz in der vollen Sonne gewährt werden. Die Pflanze eignet sich hervorragend für die Bepflanzung von Beeten, Steingärten und auch für die Terrasse oder den Balkon. In verregneten und trüben Sommern kann die Blüte allerdings spärlich ausfallen oder ganz ausbleiben. Deshalb sollte sie mit anderen blühfreudigen Pflanzen vergesellschaftet werden, damit auch an bewölkten Tagen eine reiche Blüte gesichert ist. Ist das Wetter schön und die Sonne zeigt sich häufig, gehört die Blume zu den reichhaltig und lang blühenden Pflanzen in unseren Gärten, die nur wenig Pflege benötigt.

  • Blütezeit: Juni bis zu den ersten Frösten.
  • Wuchshöhe: 15-30 Zentimeter, buschig
  • Lichtbedarf: vollsonnig
  • Boden: lehm- und sandhaltig
  • pH-Wert: neutral bis schwach sauer
  • Wasserbedarf: Mittel
  • Gute Wasserdurchlässigkeit (mag keine Staunässe).
  • Bevorzugen karge Böden.

Auf nährstoffarmen Böden fällt die Blüte reichhaltig aus. Ist der Boden zu fett, bilden sich statt zahlreicher Blüten nur viele Blätter.

Übrigens: Ein wichtiger Faktor für einen geeigneten Boden ist dessen Fruchtbarkeit. Diese wird hauptsächlich durch den Anteil an Humus bestimmt. Ist ein Boden reich an Humus, ist der Gehalt an abgestorbenen Pflanzenteilen hoch, die zu Humus zersetzt werden. Der Boden kann somit sehr viel Wasser und auch Nährstoffe speichern. Deshalb wird er auch als fetter oder schwerer Boden bezeichnet. Auf ihm gedeihen Pflanzen gut, die einen hohen Nährstoffbedarf aufweisen. Andere Gewächse dagegen benötigen einen gut durchlässigen Boden. Das sind meist Untergründe mit einem hohen Sand- oder Kiesanteil. Diese leiten das Wasser gut ab und haben zudem einen deutlich geringeren Nährstoffgehalt. Hier gedeihen viele trockenheitsresistente Pflanzen oder Wildpflanzen – wie auch das Mittagsgold.

Pflanzen

Gazanie Meist werden in die Beete im Garten Stauden gepflanzt, die einen hohen Nährstoffgehalt und gutes Wasserspeichervermögen benötigen. Diese Erde ist für die Gazanie nur schlecht geeignet. Ein besserer Platz findet sich in Trockenbeeten, Präriegärten oder Steingärten, wo der Boden häufig sehr karg und sandhaltig ist. Hier kann das Mittagsgold direkt eingepflanzt werden. In allen übrigen Beeten ist ein wenig Vorbereitung notwendig.

  • Zeitpunkt: Nach den Eisheiligen Mitte Mai
  • Pflanzabstand: 15-20 Zentimeter
  • Gruppenpflanzung: 4-5 Pflanzen
  • Boden gut umgraben und auflockern.
  • Einen sehr hohen Anteil an Sand oder Kies zumischen.
  • Bei nassen Böden mindestens zehn Zentimeter Drainageschicht legen und etwas über Bodenniveau anpflanzen.
  • Pflanzloch: zweifache Topfgröße
  • Mit sandiger Erde auffüllen und leicht andrücken.
  • Leicht angießen.

Tipp: Je dunkler und krümeliger der Boden ist, umso fetter – also nährstoffreicher – ist er.

Gießen und Düngen

Gazanien müssen an ihrem vollsonnigen Standort regelmäßig gegossen werden. Dabei ist vor allem darauf zu achten, dass keine Staunässe entsteht. An sehr heißen Tagen empfiehlt es sich daher, lieber morgens und abends wenig zu gießen als einmal sehr viel. Haben die blühfreudigen Pflanzen nasse Füße, beginnen schnell ihre Wurzeln zu verfaulen. Das führt unweigerlich zum Absterben der gesamten Pflanze. Da eine Düngung des Mittagsgoldes nur zu vermehrtem Blattwachstum und Verminderung der Blütenanzahl führt, sollte eine reiche Düngergabe ausbleiben. Lediglich auf extrem kargen Böden ist einmal im Jahr die Gabe eines phosphorhaltigen Düngers angebracht (wenig Langzeitdünger).

Schneiden

Gazanie Da die Gazanie von ganz alleine zu einem buschigen Strauch von nur etwa 30 Zentimeter Höhe heranwächst, ist ein Schnitt nicht notwendig. Vertrocknete Blütenstände sollten jedoch regelmäßig ausgeputzt werden. Diese Maßnahme regt die Bildung neuer Knospen an und kann damit die Blüte bis in den späten Herbst hinauszögern.

Kübel- und Balkonpflanzung

Das Mittagsgold eignet sich auch hervorragend für die Pflanzung in Kübel, Balkonkästen und Schalen auf einer sonnigen Terrasse oder einem Südbalkon. Hier können die Blumen zusammen mit anderen sonnenhungrigen Pflanzen kultiviert werden. Damit sie sich wohlfühlen, sollte Folgendes beachtet werden:

  • Immer Drainageschicht aus Blähton oder Kies anlegen.
  • Normale Pflanzerde hälftig mit Sand oder feinem Split mischen.
  • Alternativ Kakteenerde benutzen.
  • Nur mäßig gießen, Erde darf auch kurzfristig antrocknen.
  • Nicht düngen.
  • Nur mit Pflanzen vergesellschaften, die ähnliche Bedingungen benötigen.

Pflanzbeispiel für einen Balkonkasten von einem Meter Breite:

  • 2 x Husarenknöpfchen
  • 2x Mittagsgold
  • 2 x Gelber Sonnenschein
  • 2 x Wandelröschen
  • 1 x Zauberglöckchen

Trockenmauern
Neben den klassischen Pflanzungen in Beete, Steingärten oder Balkonkästen können Gazanien auch besonders originelle Plätze einnehmen: Selbst in den Fugen von Trockenmauern breiten sie sich gerne aus. Ideal für jeden Gärtner, der einen außergewöhnlichen Akzent in seinen mediterranen Garten setzen möchte.

Vermehrung durch Samen

Gazanie Mittagsgold kann sehr einfach aus Samen gezogen werden. Es lohnt nicht, die Samen aus den eigenen Gazanien im Garten zu vermehren. Das hat verschiedene Gründe. Oft sind die Samen aus den Hybriden nicht keimfähig, zudem bilden sich hervorstechende Farbmerkmale schnell zurück. Wer möchte, kann es aber gerne testen. Vielleicht entwickelt sich ja die eine oder andere interessante Farbvariante. Es ist einfacher, im Fachhandel neue Samen zu kaufen, damit die Freude an der schönen Pflanze ungetrübt bleibt. Die buschige Blume ist ein Lichtkeimer, deshalb dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt werden.

  • Zeitpunkt: Januar bis Anfang April
  • Keimtemperatur: 18-22 Grad
  • Erde: Leicht humose Anzuchterde mit hohem Sandanteil
  • Samen nicht mit Erde bedecken.
  • Bis zum Keimen hell stellen.
  • Keimdauer: etwa 15 Tage
  • Nur leicht feucht halten.
  • Minigewächshaus nutzen oder Topf mit durchsichtiger Plastiktüte abdecken (mit ein paar Löchern).
  • Tägliches Lüften verhindert den Ansatz von Schimmelpilzen.
  • Nach wenigen Wochen pikieren (in einzelne Pflanztöpfe umtopfen).
  • Zeitpunkt: wenn die Pflänzchen vier bis sechs Blättchen haben.
  • Vorsicht, dass die zarten Wurzeln nicht beschädigt werden.
  • Ab Anfang Mai langsam ans Freiland gewöhnen (tagsüber).
  • Ab Mitte Mai ins Freiland einpflanzen.

Damit die Pflanzen besonders kräftig werden, ist es notwendig, dass sie ab der Keimung genügend Licht bekommen. Sie sollten aber niemals direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, denn das kann zu Verbrennungen und Vertrocknen führen. Am besten eignet sich eine Fensterbank vor einem Ostfenster. Haben die Jungpflanzen zu wenig Licht, zeigt sich das an schnellem Wachstum und dünnen Trieben mit großen Blattabständen.

Einjährig oder mehrjährig?

Gazanie Im klassischen Sinn versteht der Gärtner unter einjährigen Pflanzen solche Arten, die innerhalb von nur einer einzigen Vegetationsperiode keimen, blühen und Samen bilden. Danach sterben sie ab. Diese Pflanzen sind oft krautartig und zeigen selten Verholzungen, da sie den kalten Winter nicht überstehen müssen. Zu den Einjährigen werden auch solche Pflanzen gezählt, die in unseren Breitengraden nur eine sehr kurze Lebenserwartung haben. Diese kurze Lebenserwartung ist fast immer auf die fehlende Frostresistenz zurückzuführen. Hierzu gehört auch das Mittagsgold. Zwar können sie zum Überwintern ins Haus geholt werden, doch leidet das Mittagsgold dann oft unter dem langen Sonnenmangel. In der Regel zeigen sich die Pflanzen dann in den folgenden Jahren nicht mehr so blühfreudig. Deshalb werden sie im Handel den Einjährigen Pflanzen gleichgestellt, im Herbst aus dem Garten entfernt und auf den Kompost geworfen.

Überwintern

In warmen Klimazonen, die keine kalten Winter kennen, entwickelt sie sich zu einem mehrjährigen Busch. In ihrer Heimat gehört das Mittagsgold zu den ausdauernden Pflanzen, die in der Regel aber nicht älter als ein paar Jahre werden. In hiesigen Breitengraden wird das Mittagsgold wie eine einjährige Pflanze behandelt, da viele Gärtner die Mühe scheuen, sie jedes Mal im Herbst auszugraben und im Haus zu überwintern. Dies ist jedoch unbedingt notwendig, denn starke Fröste überlebt das Mittagsgold nicht.

  • Pflanze mit Wurzelballen im Herbst ausgraben.
  • In geeigneten Topf setzen.
  • Standort: hell, aber keine direkte Sonne
  • Temperatur: 5-10 Grad
  • Regelmäßig wenig gießen.
  • Wurzelballen eher trocken halten, aber niemals ganz austrocknen lassen.
  • Ab April langsam an die kühlen Temperaturen gewöhnen (abhärten).
  • Nachts und bei Frösten ins Haus holen.
  • Ab Mitte Mai (Eisheiligen) ins Freiland setzen.

Krankheiten und Schädlinge

Gazanie Welke Pflanzen wurden in der Regel entweder zu viel gegossen oder ihr Standort liegt einfach zu dunkel. Es kommt immer auf den Einzelfall an, ob sich die Pflanzen wieder erholen. Sind die Wurzeln einmal faul, kommt meist jede Rettung zu spät. Bei schlechten Standortbedingungen werden die Gazanien zudem gerne von Blattläusen oder Milben befallen, welche die Blätter sichtbar beschädigen können. Deshalb muss aber nicht gleich zur chemischen Keule gegriffen werden: Die Pflanze kann mit Seifenlauge besprüht werden, damit die Schädlinge absterben. Zusätzlich ist eine Überprüfung der Boden- und Lichtverhältnisse angebracht. Mehltau und Grauschimmel treten immer dann auf, wenn der Boden schlecht durchlüftet wird. Gegebenenfalls Blähton oder Kies in den Boden einarbeiten. Ein altes Hausmittel gegen den Befall: Vollmilch mit Wasser (Verhältnis 1:8) mischen und auf die Pflanzen sprühen.

Fazit
Farbenprächtige Pflanzen für Garten und Balkon gibt es viele – jedoch nur wenige, die sowohl die pralle Sonne wie auch karge Böden aushalten. Nahezu perfekt für diese unwirtlichen Bedingungen zeigt sich jedoch die Gazanie. Sie benötigt nur wenig Pflege und gedeiht sogar in den schmalen Ritzen von Trockenmauer ausgesprochen gut. Doch obwohl das Mittagsgold die Trockenheit liebt, muss es regelmäßig gegossen werden. Die Farbvarianten reichen von einem satten Gelb und Orange über Rosa- und Pinktöne bis zu einem cremigen Weiß. Es gibt sie sowohl einfarbig wie auch mehrfarbig.