Gartenpflanzen Rosen

Rosenschere – Typen, Preise und Pflege

Rosenschere

Wer seinen Garten entspannt handhabt, braucht nicht sehr viele Gartengeräte. Harke, Spaten, Unkrautstecher, Schere(n), Schubkarre, meist Rasenmäher und vielleicht noch Häcksler. Sicher mit der ein oder anderen Ergänzung für spezielle Kulturen. Es lohnt sich jedoch, mit einer schmalen Ausstattung an Gartengeräten zu beginnen. Dann können Sie sich nämlich die Zeit nehmen, diese Geräte genauso auszusuchen, dass sie optimal Ihren Ansprüchen entsprechen, auf Ihren Garten, Ihre Körpermaße und Ihre Körperkraft zugeschnitten sind. So wird das Arbeiten im Garten richtig entspannt. Die Rosenschere gehört einfach dazu.

Rosenschere im Garten

Die Rosenschere war ursprünglich einmal eine Rebenschere, hat ihre Erfolgs-Laufbahn also im Weinbau begonnen. Es gibt kaum etwas, was sorgfältiger beschnitten wird als der Weinstock im Rebbau, jeder überflüssige Ast kann eine Traube weniger bedeuten. Die hier eingesetzte Schere muss wirklich leistungsfähig sein und gut in der Hand liegen.

In Hausgärten gibt es viele Gehölze, die in der Größe einem Weinstock ähneln. Der Gärtner muss diese Gehölze jedes Jahr beschneiden, die Schere des Weinbauers hat die ideale Größe dazu. Und eine besondere Klingenform, mit einem überaus praktischen Detail – pfiffige Hobbygärtner haben die Schere des Weinbauers sehr schnell für sich entdeckt, in der Hochblüte der Kulturrosen als Rosenschere, bald wurde sie zum Standardwerkzeug des Gärtners, zur typischen Gartenschere.

Die Besonderheit einer guten Rosenschere

Die besondere Klingenform macht die Rebschere zur Rebschere, ist aber auch das entscheidende Merkmal, weswegen die Hobbygärtner die Rebenschere zur Rosenschere gemacht haben: Diese Schere hat unten am Klingenansatz eine halbrunde Aussparung, mit der der Weinbauer die Spalierdrähte der Reben schneidet. Diese Aussparung sitzt genau dort, wo die Klinge die größte Hebelkraft hat, und schneidet auch mühelos jeden Trieb, der in diese Aussparung gelegt wird. Auch viele Triebe, wenn Gehölze kräftig beschnitten werden müssen.

Rosenschere Eine gute Rebenschere ermöglicht ermüdungsfreies Arbeiten, sie wurde für Profis hergestellt und musste ihre Tauglichkeit bereits bei der Nutzung durch Profis beweisen; lange Stunden hintereinander, Rebstöcke werden beschnitten, wenn sie ausschlagen, oft über die Länge eines gewöhnlichen Arbeitstages hinaus. Wenn eine Schere da nicht passgenau in der Hand liegt und vorbildlich ihre Aufgabe erledigt, macht sie weder bei Profis im Weinbau noch sonst wo Karriere…

Nur echt mit Bypass

Nachdem die Rosenschere zur liebsten Gartenschere avanciert ist, werden alle möglichen Gartenscheren mit Beinamen Rosenschere verkauft. Es sind aber nicht immer Rosenscheren, Gartenscheren arbeiten nämlich mit zwei verschiedenen Schnittmechanismen:

  • Eine Gartenschere mit Amboss-Prinzip hat eine Klinge, die auf ein flaches, stumpfes Gegenstück aufsetzt.
  • Das ist ein Prinzip, dessen Funktionen sorgfältige Überprüfung brauchen.
  • Denn nur wenn diese Klinge scharf ist, trennt sie das Schnittgut sauber ab.
  • Ist sie nur leicht unscharf, quetscht sie, mit hässlicher Schnittwunde.
  • Wenn das Schnittgut zu dick oder fest ist, passiert das gleiche.
  • Für Astscheren denkbar, aber weder für Weinstöcke noch für Rosen angenehm.
  • Deshalb arbeiten Reb- bzw. Rosenscheren mit einer anderen Schnitttechnik.
  • Eine echte Rosenschere arbeitet immer mit Bypass-Mechanismus.
  • Also mit zwei Klingen, die aneinander vorbei gleiten, schneiden und nicht durch Pressen trennen.
  • Quetschen geht hier schon von der Logik her nicht, bei zu kräftigen Ästen bleibt die Schere einfach mitten im Schnitt stecken.
  • Das kann dann immer noch ein glatter Schnitt werden, z. B. durch neu Ansetzen nach einer Pause.
  • Eine Rosenschere mit Bypass-System muss natürlich auch geschärft werden, aber meist in erheblich größeren Abständen

Qualität lohnt sich

Die Rosenschere überzeugt also durch eine besondere Klingenform (Aussparung in der Klinge), eine besonders gut schneidende Bypass-Klinge und eine besondere ergonomische Form, das ist schon eine Menge.

Rosen schneiden Als die Reb-/Rosenschere noch ein reines Profi-Gerät war, konnten Sie auch noch sicher sein, dass das vierte wichtige Merkmal vorzufinden, die gute Qualität. Seit „Geiz ist geil“ bei uns Einzug gehalten hat, ist das nicht mehr selbstverständlich. Falls Sie in Versuchung geraten sollten, die schöne Rosenschere für 1,99 Euro vom Grabbeltisch oder der farbenprächtigen, aber reichlich unscharfen Abbildung im Internet mitzunehmen, hier die Argumente, warum Sie sich das verkneifen sollten:

Kann nicht falsch sein, kostet ja nichts? Das ist ein Irrglaube. Solche Scheren kosten eine Menge, wenn sie Ihnen beim Schnitt des ersten dickeren Astes um die Ohren fliegen. Auch wenn Griffe brechen und scharfe Bruchkanten sich in die Hände bohren, kann es ernsthafte Verletzungen geben.

  • No-Name-Importe verursachen gerne Beschwerden durch Nutzung, von blutig gescheuerten Händen bis zu Sehnenentzündungen
  • Klingen meist schnell stumpf, Hebel verziehen sich und sind kaum noch auf und ab zu bewegen
  • Gerade bei den „Alles- und Billig-Händlern im Internet“ handelt es sich häufig um „parasitäre Geschäftsmodelle“.
  • wer hier kauft, schneidet sich im Zweifel doppelt ins eigene Fleisch

Genug gemeckert, aber es lohnt sich wirklich, Ausschau nach Qualitätsprodukten zu halten. Nicht allein deshalb, weil nur mit denen das Arbeiten auf Dauer sicher ist und Spaß macht. Sondern auch deshalb, weil wir Verbraucher mit unserem Kauf entscheiden, ob es in Zukunft noch Qualitätsprodukte geben wird. Oder ob wir mit nicht schneidenden Gartenscheren, nach Betrieb über 10 Sekunden schmelzenden Haushaltsgeräten, pünktlich zum Ablauf der Garantie schwarz bleibenden Fernsehern und bei leerem Akku zum Wegwerfartikel mutierenden Handys leben müssen.

Qualität finden

Die Firmen, bei denen Sie Qualitätsprodukte kaufen können, sind auch im Internet zu finden, nur vielleicht nicht ganz vorne auf der ersten Seite, weil sie lieber Geld für Produktqualität als für Werbung ausgeben. Aber dafür gewöhnlich mit Internetseiten, auf denen Sie umfassend und übersichtlich informiert werden.

Schere Eine Rosenschere von guter Qualität gibt es nicht für 2,- Euro, die Produkte der Qualitätshersteller sind aber häufig sehr viel günstiger als angenommen. Mehr als den normalen Durchschnittspreis für unergründliche Import-Scheren bezahlen Sie für eine Rosenschere auch beim spezialisierten Hersteller nur dann, wenn Sie sich Ihre ganz persönliche Schere anfertigen lassen …

Bei einem Hersteller wie der Scherenmanufaktur Paul können Sie übrigens genau das tun, sich Ihre „Schere nach Wunsch“  (bestimmten Scherentyp, individuell gestaltete Schere, Schere für bestimmten Einsatzzweck) anfertigen lassen. Eine Rosenschere (Drahtschere) bekommen Sie in der Scherenmanufaktur Paul für 14,98 €. Wenn Sie gleich noch so etwas Spannendes wie eine Pizzaschere, Silhouettenschere, Storchenschere, Nasenhaarschere oder Mähnen- und Schweifschere mitbestellen, kommen Sie über 25,- € und damit zu kostenlosem Versand. Wenn eine Schere mal (unter falschem Schnittmaterial z. B.) gelitten hat, wird ein Schleif- und Reparaturservice geboten, der Sie bei weiter entfernt liegenden Wohnorten auch an einen kompetenten Servicepartner vermittelt.

Weitere Scheren-Hersteller mit Rosenscheren:

  • Kretzer Scheren GmbH, Löhdorferstr. 171 – 173, 42699 Solingen, www.kretzer.de, um 1500 Scheren, Entwicklung von Spezialscheren für Problemmaterial, Rosenschere (Rebschere) ab 15,80 €.
  • FELCO Deutschland GmbH, Ludwigsburger Str. 71, 71691 Freiberg/Neckar, www.felco.eu, Rosenschere ab zwischen 15,- €, auch pneumatisch und elektrisch.

Diese Rosenscheren werden in traditioneller Technik gefertigt, teils von erfahrenen Handwerkern in Manufakturen, so entstehen Präzisionsgeräte, die Sie ein Leben lang begleiten werden. Jedes Teil dieser Scheren können Sie nachkaufen und auswechseln, die Klingen werden aber ohnehin nur sehr langsam stumpf und können viele Male nachgeschliffen werden.

Die Merkmale einer guten Rosenschere im Detail

Mit einer Rosenschere von guter Qualität kaufen Sie also eine „Schere fürs Leben“, die will natürlich gut aussucht sein, wobei einige Merkmale zu prüfen sind:

  • Eine gute Rosenschere hat komfortabel anzufassende, leichte und stabile Griffe aus festem Material
  • Meist ein Kunststoff-Verbundstoff, z. B. ein Polymer mit Fiberglasverstärkung.
  • Der Griff sollte gut in der Hand liegen, eine ergonomische Form schont den Körper bei der Arbeit.
  • Klinge und Gegenklinge bestehen aus hochwertigem, gehärtetem Stahl.
  • Der Schneidekopf lässt sich justieren.
  • Alle Verschleissteile sind austauschbar, vor allem der Schneidekopf.

Kletterrosen Für Vielschneider:

  • Verschiedene Schnitteinstellungen, auch einen Halböffnungs-Modus zum Schneiden kleiner Durchmesser.
  • Verschiedene Schneideköpfe für verschiedene Aufgaben.
  • Mit Schmierbolzen zum Schmieren des Schneidekopf in zusammengebauten Zustand.

Maßgeschneidert

Wenn Sie eine Rosenschere von guter Qualität kaufen, haben Sie die Chance, eine Schere auszusuchen, die genau zu Ihnen und zu Ihrem Körper passt:

Es gibt Menschen mit kleinen Händen und mit großen Händen, mit wenig und mit viel Kraft. Und weil es schon so lange Rosenscheren gibt, gibt es auch für jeden dieser Menschen genau die richtige Rosenschere. Sehen Sie sich um, bis Sie die richtige Rosenschere für Ihre Hände und für Ihre Muskelkraft gefunden haben, das macht auf Dauer einen großen Unterschied bei der Arbeit.

Tipp: Man hat heute auch schon bemerkt, dass etwa die Hälfte der Menschen auf der Welt Linkshänder sind, also gibt es inzwischen beim Fachhändler auch eine Rosenschere für Linkshänder.

Rosenschere = Gartenschere?

Ob die Rosenschere Ihre einzige Gartenschere werden kann, hängt von Ihrem Garten, besonders von seinem Alter, und von Ihrem Eifer und Ideenreichtum als Gärtner ab:

Wenn Sie einen relativ frisch bepflanzten Garten eines Neubaugrundstücks pflegen, haben Sie gute Chancen, mit einer einzigen, auf Ihren Körper zugeschnittenen Rosenschere den ganzen Garten in den Griff zu bekommen. Sie werden dann auch weniger Mühe haben, jedes Gehölz rechtzeitig zu beschneiden. Mit einer Schere passiert das quasi nebenbei beim Rundgang durch den Garten.

Es sei denn, Sie haben ausgefallene Ideen und setzen diese in Ihrem neuen Garten auch um. Vielleicht haben Sie sich einen Bambus in den Garten gepflanzt, um Ihre Kinder mit immer neuen Taketombos zu erfreuen (www.youtube.com/watch?v=vw_zFZ6FvU8), oder Sie haben noch mehr vor, ganze Gartenbauwerke aus Bambus z. B. (zu betrachten auf www.sanftestrukturen.de/Bildwerke/Bildwerke.html). Vielleicht umrundet auch eine schnellwachsende Heckenpflanze zielsicher Ihr Grundstück, Hartriegel oder Feuerahorn z. B., all diese Pflanzen legen im Jahr um 50 cm zu, mit kräftigen Trieben, die bald zu dicken Rohren bzw. Ästen werden. Dann können Sie mehrere Rosenscheren gebrauchen, eine normale für Ihre zierlich wachsenden Gehölze und eine kräftige für Bambus und Co. (würde auch Feinarbeit an zarten Gehölzen leisten, aber anstrengender).

Genauso ist es, wenn Sie in einen schon ziemlich alten und abwechslungsreich bepflanzten Garten verschiedenste Pflanzen vom zarten Gras bis zum in die Jahre gekommenen Obstbaum zu beschneiden haben.

Nützliches Zubehör

Mit Ihrer ersten Rosenschere können Sie noch besser sehr lange leben, wenn Sie schon bei der Anschaffung darauf achten, später bestimmtes Zubehör nachkaufen zu können:

1. Verlängerung
Wenn Sie Bäume im Garten haben, müssen auch die beschnitten werden. Das geht durchaus mit der ganz normalen Rosenschere. Je früher störende Äste gekappt werden, desto kleiner die Wunden, desto gesünder der Baum. Wenn die Rosenschere lange die Astschere ersetzen soll, brauchen Sie aber irgendwann eine Verlängerung. Solche Teleskoparme können Sie kaufen, für Verlängerung von bis zu 4 Metern.

2. Akku-Rosenschere
Eine Überlegung wert, wenn Sie einen richtigen Erntegarten mit zahlreichen Beerensträuchern, Nüssen usw. angelegt haben. Die brauchen ihren regelmäßigen Fruchtschnitt, der mit den Jahren immer anstrengender wird. Heute gibt es Akku-Rosenscheren mit Lithium-Polymer-Akku, der einen ganzen Tag hält.

Fazit
Die Rosenschere ist die Gartenschere, mit der Sie durchaus Ihren gesamten Garten im Zaum halten können. Von ihrer Qualität und Ergonomie hängt ab, wie leicht Sie die lästigen Schneidearbeiten bewältigen können, hier lohnt sich ein wenig Information bei der Beschaffung unbedingt.