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Rosenrost: Rosen-Blätter mit braunen Flecken – das hilft!

Rosenrost

Damit sich Rosenblüten in opulenter Fülle auftürmen, kommt es auf ein gesundes, vitales Laub an. Sind die Blätter gesund, vollzieht sich der gesamte Stoffwechselprozeß reibungslos. Die Photosynthese verläuft in geregelten Bahnen. Nährstoffe und Wasser gelangen überall dorthin, wo die Knospen gedeihen und sich zur royalen Blütenpracht entfalten. Umso niederschmetternder für den Rosen-Gärtner, wenn sich die Blätter mit braunen Flecken präsentieren. Dieses Symptom deutet auf eine Infektion mit Rosenrost hin, einer gefürchteten Pilzkrankheit an der Königin der Blumen. Anstatt sogleich das Handtuch zu werfen, lesen Sie hier, mit welchen Bekämpfungsmethoden gute Aussichten auf Heilung bestehen.

Die Symptome

Oberste Prämisse für eine erfolgreiche Bekämpfung von Rosenrost ist die unzweifelhafte Diagnose. Erst wenn Sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit dieser Rosenkrankheit konfrontiert sind, können die verschiedenen Methoden der Heilung und Vorbeugung zum Erfolg führen. Daher haben wir im Folgenden die wichtigsten Symptome für Sie in einer Übersicht zusammengestellt:

  • Zeitlicher Rahmen für den Befall: Mitte April bis Ende Juli
  • Auf den Blattoberseiten entwickeln sich Stecknadelkopf-große, dunkelgelbe bis rotbraune Flecken
  • Auf den Blattunterseiten erscheinen dunkel orangerote Stellen, die sich braun und schwarz verfärben
  • Im weiteren Verlauf vergilben die Blätter und fallen vorzeitig ab

Bei den braunen bis schwarzen Pusteln handelt es sich um die Sporenlager der Pilze, die im Laufe der Zeit Abertausende von einzelnen Sporen an die Umgebung abgeben. Über diesen Weg trachtet die Infektion danach, sich im Garten auf weitere Rosen und andere Pflanzen auszubreiten. Somit ist diese Krankheit als hoch-ansteckend einzustufen.

Bekämpfung

Stellen Sie bei Ihrem Kontrollgang durch den Rosengarten erste Symptome von Rosenrost fest, liegt unverzüglicher Handlungsbedarf vor. Im frühen Befallsstadium bestehen die besten Aussichten auf die Rettung der befallenen Rose. Sammeln Sie zunächst bereits abgefallenes Laub ein, damit sich von hier aus keine Sporen mehr ausbreiten können. Anschließend behandeln Sie die erkrankte Blume mit einem der folgenden Präparate:

Compo Duaxo Rosen-Pilzfrei
Auf der Basis des Wirkstoffes Difenoconazol, agiert das Mittel als vollsystemisches Fungizid-Konzentrat. Sachgemäß angewendet, bereitet das Mittel nicht nur Rosenrost den Garaus, sondern geht ebenso vor gegen Sternrußtau, Mehltau und andere Pilzkrankheiten.

Preis für 50 ml Konzentrat: ca. 8,50 Euro

Compo Duaxo Rosen-Pilzfrei Spray
Fix und fertig für die sofortige Anwendung als Spray, erfordert dieses Mittel keinen Aufwand für die Zubereitung im Drucksprüher. Aufgrund des feinen Sprühnebels, ist dieses Mittel gut geeignet für die Bekämpfung von Rosenrost in geschlossenen Räumen, wie dem Büro, dem Wintergarten oder auf dem Balkon.

Preis für 400 ml Sprayflasche: ca. 10 Euro

Celaflor Rosen-Pilzfrei Saprol
Angewendet im Frühstadium, bietet dieses Präparat gute Erfolgsaussichten gegen Rosenrost und andere Pilzkrankheiten an Zierpflanzen. Der dominierende Wirkstoff Triticonazol gilt als ungefährlich für Bienen und andere Nützlinge, wie Marienkäfer oder Raubmilben. Aufgelöst in Wasser nach Dosierungsanleitung, wird das Mittel im Abstand von maximal 10 Tagen wiederholt auf die Ober- und Unterseiten der mit braunen Flecken befallenen Blätter aufgetragen.

Preis für 100 ml (reichen für 10 Liter Fertiglösung): ca. 11 Euro

Celaflor Pilzfrei Ectivo
Ursprünglich entwickelt für die Bekämpfung von Pilzinfektionen an Steinobst, wurde schnell klar, dass dieses Mittel ebenso Rosenrost den Garaus bereitet. Zentraler Inhaltsstoff ist hier Myclobutanil, das nützliche Insekten schont und als Breitband-Fungizid wirkt. Allerdings ist die Anwendung beschränkt auf Temperaturen unter 25 Grad Celsius, was während der sommerlichen Hauptsaison von Rosenrost zum Problem werden kann.

Preis für 100 ml: ca. 10 Euro

Bayer Garten Rosen-Pilzfrei Baymat
Die innovative Neuentwicklung punktet mit einer bis zu 3 Wochen andauernden Wirkung gegen Rosenrost und andere rosentypische Erkrankungen. Darüber hinaus enthält das Präparat pflegende Komponenten, die im gleichen Zug für eine sattgrüne Blätterfarbe und einen schönen Glanz sorgen, der die unschönen braunen Flecken schnell vergessen macht.

Preis für 100 ml (reichen für 25 Liter Fertiglösung): ca. 10 Euro

von Rosenrost befallene Blätter Für besonders geplagte Rosenkulturen, die zugleich von Rosenrost und saugenden Schädlingen heimgesucht werden, bietet der Fachhandel Kombi-Präparate an. Diese können wahlweise einzeln oder gemeinsam angewendet werden, um Pilzinfektionen und Läuse in einem Durchgang zu bekämpfen. Für diese chemische ‚Dampfhammer-Methode‘ werden sich umweltbewusste Hobbygärtner freilich nur unter maximalem Befallsdruck entscheiden.

Tipp: Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) führt eine Online Datenbank mit allen zugelassenen Pflanzenschutzmitteln. Tagesaktuell können sich hier interessierte Hobbygärtner informieren, welche Präparate im Hausgarten gegen Rosenrost angewendet werden dürfen. Informationen unter zum Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

Sachgemäße Anwendung für maximalen Erfolg

Damit die vorgestellten Fungizide ihre Wirkung perfekt entfalten, kommt es auf die fachgerechte Anwendung an. Lesen Sie die Gebrauchsanleitung sorgfältig durch, denn hier sind alle Details hinsichtlich des Anwendungszeitpunktes und der Dosierung enthalten. Nicht anwendungsfertige Präparate sind exakt nach Anleitung mit Wasser zu vermischen, um eine Überdosierung zu vermeiden. Für die Ausbringung mit der Gießkanne gelten dabei andere Konzentrationen als wenn der Drucksprüher zum Einsatz kommt. Diesem Risiko gehen Sie aus dem Weg, indem Sie ein AF-Produkt erwerben, das bereits fix und fertig gemischt ist. Steht das Fungizid bereit, legen Sie schützende Kleidung an, um nicht mit den chemischen Inhaltsstoffen in Berührung zu kommen. Lange Hosen, langärmelige Oberteile, Handschuhe, feste Schuhe und eine Schutzbrille sind oberste Gärtnerspflicht, wenn mit chemischen Mitteln gegen Rosenrost vorgegangen wird. So verläuft die weitere Anwendung:

  • trockene, windstille Witterung mit mäßigen Temperaturen
  • Bester Zeitpunkt frühe Morgen oder späte Abend
  • Für die nächsten Tage sollte kein Regen vorhergesagt sein
  • Nur soviel Spritzbrühe anrühren, wie für eine Anwendung benötigt

Das Bekämpfungsmittel gegen Rosenrost wird stets tropfnass auf den Ober- und Unterseiten des Laubs versprüht. Vermeiden Sie während dieser Arbeit auf jeden Fall, zu essen, zu trinken und zu rauchen. Kinder und Haustiere bleiben am Tag selbst und dem Folgetag außerhalb der Reichweite von behandelten Rosen. Zum guten Schluss werden alle Werkzeuge und Kleidungsstücke gründlich gereinigt. Reste des Fungizids dürfen nicht in der Kanalisation, der Toilette oder einem Gewässer entsorgt werden.

Tipp: Um die benötigte Wassermenge für eine Anwendung mit Spritzbrühe präzise zu ermitteln, benetzen Sie die befallenen Rosen tropfnass mit reinem Wasser. Notieren Sie die eingesetzte Wassermenge genau und rühren damit die Sprühlösung an. Nachdem die Blätter getrocknet sind, bringen Sie das Fungizid aus, ohne dass ein Rest übrig bleibt.

Hausmittel

Wer ein wachsames Auge auf seine Rosen richtet und täglich die Blätter auf braune Flecken hin kontrolliert, kann bei den ersten Anzeichen von Rosenrost mit umweltfreundlichen Hausmitteln dagegen vorgehen. Insbesondere im naturnah bewirtschafteten Hausgarten bestehen immerhin hoffnungsvolle Aussichten darauf, sich den Griff zur chemischen Keule ersparen zu können. In den Fokus rücken folgende zwei natürliche Mixturen, die sich im Kampf gegen die hartnäckige Pilzinfektion bewährt haben.

Ackerschachtelhalm-Brühe

Der hohe Kieselsäuregehalt in Ackerschachtelhalm wirkt sich stärkend auf die Pflanzenzellen von Rosen-Blättern aus und somit abwehrend gegen die Pilzsporen. Wichtig zu beachten ist, dass Sie ausschließlich die unfruchtbaren, grünen Stängel des Equisetum arvense verwenden für die Herstellung der Brühe. Die in den Wochen zuvor dem Wurzelstock entsprießenden braunen Triebe mit den endständigen Sporenähren sind nicht geeignet zum biologischen Bekämpfungsmittel von Rosenrost. Die Sammelzeit erstreckt sich von Mai bis Juli. Die folgende Rezeptur hat sich bewährt:

  • 1 kg frische oder 150 g getrocknete Pflanzenteile in 10 Litern Wasser einweichen
  • Nach 24 Stunden die Mischung für 60 Minuten auf kleiner Flamme köcheln
  • Einen Deckel auflegen und abkühlen lassen

Im Verhältnis 1 : 10 verdünnen und wiederholt auf die Rosen-Blätter aufsprühen. Verstärkend wirkt sich auf die Mischung aus, wenn Sie Brennnesseljauche hinzugeben. Sollte die geplagte Rose nicht nur mit Rost sondern auch im Blattläusen zu kämpfen haben, geben Sie auf einen Liter der Brühe 15 ml reine Schmierseife hinzu, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

Tipp: Da sich Schachtelhalm als ungemein wirksam in der biologischen Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen erwiesen hat, bietet die Firma Neudorff jetzt ein fertiges Präparat als Extrakt an. Die 250-ml-Flasche kostet ab 11 Euro und reicht für mindestens 50 Liter Brühe.

Wermut

Auf Augenhöhe mit Ackerschachtelhalm bewegt sich Wermut, wenn es um die Wirksamkeit gegen Rosenrost geht. Wertvolle Inhaltsstoffe, wie Thujon, Flavonoide, Gerbstoffe und ätherische Öle halten die Pilzsporen unter Kontrolle. Rezeptur und Herstellung verlaufen ähnlich, wie für Ackerschachtelhalm-Brühe. Allerdings sollte die fertige Brühe am sonnigen Standort abgedeckt für 3-4 Tage ziehen, bevor sie verdünnt aufgetragen wird.

Vorbeugende Maßnahmen

Im Rahmen der Pflegearbeiten im Rosenbeet können Sie einem Befall mit Rosenrost wirksam vorbeugen. Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick:

Beherzter Rückschnitt
Schneiden Sie Ihre Rosenbüsche im zeitigen Frühjahr zurück. Dabei werden automatisch kritische Pflanzenteile entfernt, in denen die listigen Pilzsporen überwintert haben könnten. Setzen Sie jeden Schnitt knapp über einem nach außen gerichteten Auge an und lassen Sie kein Schnittgut im Beet liegen. Gleichzeitig wird die Pflanze gründlich ausgelichtet, sodass Licht und Luft wieder an alle Regionen gelangen können. Bei Beet- und Edelrosen schneiden Sie im Sommer nochmals zurück bis auf das zweite Blatt unterhalb der verwelkten Blüte.

Richtig düngen
Vermeiden Sie an Rosen eine Stickstoff-betonte Düngung. Sehr viel besser reagiert die Königin der Blumen, wenn sie mit Kalium versorgt wird. Spezielle Rosendünger aus dem Fachhandel sind entsprechend zusammengesetzt. Favorisieren Sie die organische Düngung, kommen Beinwelljauche, Holzasche und kompostierter Hühnermist für die Nährstoffversorgung in Betracht.

Nicht Überkopf gießen
Da die Pilzsporen sich auf feuchten Blättern besonders rasch ansiedeln und ausbreiten, sollten Rosen für die Wasserversorgung nicht beregnet werden. Geben Sie das Gießwasser unmittelbar aus der Tülle der Kanne an die Wurzeln.

Laub entsorgen
Die Pilzsporen von Rosenrost überwintern vorzugsweise auf dem Laub. Lassen Sie daher die herabgefallenen Rosenblätter nicht im Beet liegen. Im Zweifel sollten diese nicht auf dem Kompost entsorgt werden, sondern im Hausmüll.

Fazit
Breiten sich auf Rosen-Blättern braune Flecken aus, muss dies nicht zwingend das Ende des Traums einer wunderbaren Rosenblüte sein. Kommen bei den ersten Symptomen wirksame Fungizide aus dem Fachhandel zum Einsatz, stehen Sie im Kampf gegen die Pilzinfektion nicht auf verlorenem Posten. Unter Beachtung aller Sicherheitsvorkehrungen ausgebracht in der richtigen Dosierung, kann die Rose gerettet werden. Wer den Griff zum chemischen Präparat scheut und bei den ersten Stecknadelkopf-großen Pusteln auf dem Laub reagiert, kann das Experiment einer Bekämpfung mit Wermut- oder Ackerschachtelhalmbrühe wagen.