Gartenpflanzen Rosen

Gelbe Blätter und braune Flecken bei Rosen – das hilft!

Rosenblätter

Blätter sind weit mehr als schmückendes Beiwerk zur prächtigen Rosenblüte. Dem Laub fällt die lebenswichtige Aufgabe zu, mittels Photosynthese den Stoffwechsel in Gang zu halten. Hierzu entnehmen die Rosenblätter der Luft das Kohlendioxid und fangen das Sonnenlicht ein, damit sich in Kombination mit Wasser Glukose als Energielieferant bildet für die royale Blütenpracht. Entwickeln sich indes gelbe Blätter und braune Flecken, gerät dieser fein austarierte Prozess aus den Fugen und es droht ein Totalausfall für die Rose. Lesen Sie hier, was jetzt wirklich hilft.

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae)
  • Gattung mit 100 bis 250 Rosen-Arten
  • Sommergrüne Blütensträucher
  • Typische Kennzeichen: Stacheln und Hagebutten
  • Einfache, fünfzählige, halbgefüllte oder prall gefüllte Blüten
  • Wechselständige Blätter, überwiegend in 2/5 Stellung
  • End- oder seitenständige Blüten, einmal oder öfter blühend
  • Gärtnerische Unterteilung nach Wildrosen und Edelrosen

Bei den im Ziergarten kultivierten Rosen handelt es sich mehrheitlich um empfindliche Zuchtrosen, die auf der robusten Unterlage einer Wildrose veredelt wurden.

Ursache: Falscher Mehltau (Peronospora sparsa)

Rose Krankheiten Kommt der Sommer mit kühlem, feuchtem Wetter daher, sind Rosen bedroht von der Pilzinfektion Falscher Mehltau. Als Symptome zeigen sich auf den Blattoberseiten dunkelviolette Flecken, die sich rotbraun verfärben. Zusätzlich nimmt das gesamte Blatt eine gelbe Farbe an und stirbt ab. Bei gleichzeitiger hoher Luftfeuchtigkeit entwickelt sich ein grau-weißer, flockiger Sporenbelag, ähnlich dem Echten Mehltau. Von Falschem Mehltau geht indes ein höheres Gefahrenpotenzial aus, da die Erreger tief ins Gewebe von Blättern und Trieben eindringen, was die Bekämpfung schwieriger gestaltet.

Bekämpfung durch Fungizide

Bei Falschem Mehltau an Rosen sind Sie konfrontiert mit dem schlimmsten Blattpilz, der den Ziergarten heimsuchen kann. Wo die Erreger zugeschlagen haben, stehen biologische Bekämpfungsmittel auf verlorenem Posten. Handeln Sie daher bei den ersten Symptomen konsequent. Das infizierte Laub wird großzügig herausgeschnitten und vernichtet. Anschließend behandeln Sie die Rose mit einem für den Hausgarten zugelassenen Fungizid, wie Polyram Garten-Pilzfrei von Dr. Stähler. Damit sich Falscher Mehltau nicht weiter im Rosenbeet ausbreitet, behandeln Sie die benachbarten Blumen mit speziell für diesen Zweck entwickelten Präparaten, wie Neudo-Vital Rosenspritzmittel, einem organisch-mineralischen Stärkungsmittel.

Tipp: Rosen entwickeln eine natürliche Abwehrkraft gegen Krankheitserreger und Schädlinge, wenn in der Pflege von einer Stickstoff-betonten Düngung Abstand genommen wird. Darüber hinaus sollte der Standort sonnig und luftumspült gewählt sein, damit Feuchtigkeit rasch abtrocknet. Ein ausreichend großer Pflanzabstand verhindert, dass sich die Blumen berühren, um einer Ansteckung vorzubeugen.

Ursache: Sternrußtau (Marssonina rosea)

Sternrußtau an Rosen Ein heimtückischer Erreger für gelbe Blätter und braune Flecken bei Rosen befällt die Pflanzen bereits ab Ende Mai, ohne dass äußerliche Symptome sichtbar sind. Älteres, geschwächtes Laub in Bodennähe wird im Inneren infiziert. Entwickeln sich runde braune Flecken auf den Blattoberseiten, ist die Krankheit bereits weit fortgeschritten. Im weiteren Verlauf färben sich die Blätter gelb und fallen ab. Da die Rose jetzt in ihrer Gesamtheit geschwächt ist, bleiben das junge Laub und die Triebe nicht verschont von den Pilzsporen. Im Spätsommer und Herbst tobt sich Sternrußtau dann besonders intensiv aus im Rosenbeet und schwächt die Frosthärte der Zierblumen erheblich.

Kombiniertes Maßnahmenpaket aus Bekämpfung und Vorbeugung

Bei Auftreten der ersten braunen Flecken, sollten alle befallenen Blätter abgeschnitten und vernichtet werden. Sollte sich Sternrußtau bereits umfangreich ausgebreitet haben, bleibt Ihnen der Griff zum Fungizid kaum erspart. Aktuell erlaubte Präparate sind Baymat Rosen-Pilzfrei von Bayer Garten oder Ortiva Spezial-Pilzfrei von Compo. Die Datenbank des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht eine detaillierte Übersicht aller zugelassenen Pflanzenschutzmittel. Sofern sich die Infektion mit Sternrußtau auf die älteren Blätter in Bodennähe beschränkt, trägt das folgende Maßnahmenpaket zur Bekämpfung und Vorbeugung im näheren Umfeld wirksam bei:

  • Den pH-Wert messen, um bei Kalkmangel Gesteinsmehl oder Algenmehl in den Boden einzuarbeiten
  • Alle Rosen im Garten stärken mit Neudovital Rosenspritzmittel
  • Regelmäßig mit Brennnesseljauche und Schachtelhalmbrühe gießen
  • Mehrmals wöchentlich Unkraut jäten und den Boden lockern, damit Luft an die Wurzeln gelangt
  • Rückschnitt frühestens Ende April durchführen, wenn keine Bodenfröste mehr drohen
  • Rosen nicht Überkopf beregnen
  • Keinen Stickstoff-betonten Dünger verabreichen
  • Mulchen mit Kalium-reichen Beinwellblättern

Unterwerfen Sie im Zweifel die Standortbedingungen einer genauen Prüfung. In zu kühlen, schattigen Lagen mit nassem, verdichtetem Boden laufen alle Bekämpfungs- und Vorbeugungsmethoden ins Leere. Warten Sie nicht, bis braune Flecken und gelbe Blätter entstehen, sondern pflanzen Sie die Rose um an einen sonnigen, warmen und luftumspülten Platz.

Tipp: Als vorbeugendes Hausmittel gegen Pilzinfektionen aller Art an Rosen, schwören Bio-Gärtner auf die Natronlösung. Besprühen Sie ab Beginn des Austriebs die Zierpflanzen alle 2 Wochen mit einer Mischung aus 10 Litern Wasser und 50 Gramm Natron, schlagen Sie anrückenden Pilzsporen mit natürlichen Mitteln die Tür vor der Nase zu.

Ursache: Spinnmilben (Tetranychus urticae u. a.)

SpinnmilbenEntwickeln Rosen an überdachten Standorten, wie Balkon und Terrasse, gelbe Blätter und braune Flecken, zählen Spinnmilben zu den ersten Verdächtigen. Die winzigen Schädlinge bevorzugen trockenes, warmes Mikroklima, um sich explosionsartig auszubreiten. Die extreme Saugtätigkeit beginnt an der Blattunterseite und verursacht in der ersten Phase gelbe und braune Sprenkelungen. In der Folge vergilbt das Laub und fällt zu Boden. Typischerweise sind die befallenen Rosenblätter mit zarten Gespinsten überzogen.

Standortwechsel, Kaliseifenlösung, Bio-Insektizid, Nützlinge

Im ersten Schritt der Bekämpfung wird den Spinnmilben ihr Umfeld so ungemütlich gestaltet, wie nur möglich. Da das Auftreten dieser Schädlinge immer auch ein Standortproblem ist, empfehlen wir einen Umzug heraus aus dem Schutz einer Überdachung. Für Rosen im Kübel lässt sich diese Vorgabe durch Verschieben ganz einfach lösen. Für im Gartenboden befindliche Rosen lohnt sich der Aufwand eines Umpflanzens, denn die Schädlinge werden sich alljährlich aufs Neue einfinden. So gehen Sie weiter vor:

  • Befallene Blätter abschneiden und im Hausmüll entsorgen
  • Rose alle 2-3 Tage einsprühen mit Mix aus 1 Liter Wasser und 15 ml Kaliseife
  • Bei starkem Befall handelsübliches Bio-Insektizid nutzen

Sofern im Garten zeitgleich Pilzinfektionen um sich greifen, sollte das Einsprühen von Rosenblättern vermieden werden. In diesem Fall bereiten getrocknete Wedel des Adlerfarns (Pteridium aquilinum) den Spinnmilben den Garaus. Zerrieben zu feinem Pulver, wird der giftige Adlerfarn auf den Rosenblättern aufgetragen. Bitte beachten Sie, dass Adlerfarn für die menschliche Gesundheit ebenfalls nicht zuträglich ist und tragen Handschuhe sowie einen Atemschutz.

Kultivieren Sie Ihre Rosen im Gewächshaus oder Wintergarten, stehen Ihnen Nützlinge hilfreich zur Seite im Kampf gegen Spinnmilben. Die Raubmilbenarten Phytoseiulus persimilis und Amblyseius californicus nehmen sich der Eier und Larven an, sodass die Vermehrung der Schädlinge gestoppt wird. Der Schwarze Kugelmarienkäfer (Stethorus punctillum) führt die adulten Spinnmilben ganz oben auf seiner Speisekarte und ergänzt sich ausgezeichnet mit den Raubmilben. Die Nützlinge sind im Fachhandel erhältlich, wenn sie hinter Glas eingesetzt werden sollen. Nach getaner Arbeit wandern sie wieder ab, um sich auf die Suche nach neuen Weidegründen zu begeben.

Tipp: Eine Austriebsspritzung mit einem Neemöl-Präparat leistet einen wertvollen Beitrag zur Vorbeugung gegen Spinnmilben und andere Schädlinge, die gelbe Blätter und braune Flecken bei Rosen verursachen. Wenden Sie Mittel, wie Neem Plus Schädlingsfrei Anfang Mai an, wenn der Austrieb 5-10 cm erreicht hat.

Ursache: Eisenmangel

Rosen Nehmen die jungen Blätter an Rosen eine gelbe Farbe an, durchsetzt mit grünen Blattadern im Fischgrätmuster, leidet die Zierpflanze unter Eisenmangel. Als natürliches Spurenelement ist Eisen beteiligt an der Photosynthese und trägt zur sattgrünen Laubfarbe maßgeblich bei. Im normalen Gartenboden ist Eisen zur Genüge vorhanden, um über die Wurzeln von den Rosen aufgenommen zu werden. Verfärben sich in erster Linie die jungen Rosenblätter gelb, gefolgt vom älteren Laub, besteht unmittelbarer Handlungsbedarf.

PH-Wert verbessern, Eisendünger verabreichen

Konnten Sie Eisenmangel als Auslöser für gelbe Blätter diagnostizieren, rückt der pH-Wert des Bodens in den Fokus. Wenngleich im Erdreich genügend Vorrat des Spurenelements vorhanden ist, wird es infolge eines Kalküberschusses festgelegt. Erwerben Sie im Gartencenter oder Baumarkt ein Test-Set, mit dessen Hilfe Sie ohne besondere Vorkenntnisse den pH-Wert feststellen können. Liegt das Ergebnis deutlich über dem Idealwert von 5,5 bis 6,5, ist das Gießwasser zu kalkhaltig. Gießen Sie ab sofort mit weichem Regenwasser oder zumindest im Wechsel mit Leitungswasser. Sollten Sie zuvor mit Kalk gedüngt haben, stellen Sie diese Pflegemaßnahme ein. Für kurzfristige Abhilfe sorgt ein Eisenchelat-Dünger, wie Fetrilon oder Basafer Plus von Compo. Für ökologisch orientierte Hobbygärtner empfiehlt sich eine Mischung aus Brennnesseljauche und Algenextrakt (Aligifert).

Damit auf längere Sicht keine gelben Blätter mehr infolge von Eisenmangel auftreten, wird der Boden optimiert mit Moorbeeterde oder Torf. Eine Mulchschicht aus Beinwellblättern und Brennnesseln oder Rindenhumus hält den Säurewert im Gleichgewicht und zieht Eisen aus tieferen Bodenschichten.

Fazit
Gelbe Blätter und braune Flecken dürfen bei Rosen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wo sich diese Schadbilder entwickeln, ist die royale Blütenpracht bedroht. Die gärtnerische Kunst besteht darin, die Ursache zu ermitteln und adäquate Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die hier vorgestellten, häufigsten Auslöser lassen sich im frühen Stadium mit natürlichen Mitteln, einer modifizierten Pflege oder einem Standortwechsel beheben. Wo die biologische Bekämpfung versagt, steht eine breit gefächerte Auswahl an effektiven Präparaten aus dem Fachhandel bereit, um der geplagten Rose unter die Arme zu greifen.