Gartenpflanzen Rosen

Häufige Rosen-Krankheiten an Blättern und Knospen

Rosen-Krankheiten

Farbenfroh und einen zart-aromatischen Duft ausströmend – Rosen gehören zu den wichtigsten und vielfältigsten Gehölzen, die in Deutschlands Gärten kultiviert werden. Richtig gepflegt und optimal gewässert, gedeihen die beliebten Gewächse in jeder Grünanlage. Doch die „Königin der Blumen“ zeigt auch Anfälligkeiten gegenüber verschiedenen Krankheiten und Schädlingen, die sich beispielsweise durch Schimmelbefall, Pilzkrankheiten oder aber Viren bemerkbar machen. Besonders häufig sind die Blätter und die Knospen betroffen, die dann zum Verfärben oder zum Auswurf neigen. Doch wenn gezielt Abhilfe geschaffen wird, können auch Anfänger Rosen-Krankheiten gut in den Griff bekommen.

Pilzbefall an Rosen – Echter Mehltau

Besonders häufig erkranken Rosen an verschiedenen Pilzen. Bekannt ist vor allem der Mehltau, bei dem es sich um einen Schlauchpilz handelt, der sich auf der Oberfläche der Pflanze ausbreitet und mit speziellen Saugorganen in die Zellen eindringt. Dort werden den befallenen Rosen wichtige Assimilate entzogen. Echter Mehltau zeigt insbesondere folgende Symptome:

  • Im Frühling und Sommer sind die Rosenblätter von weißlichen oder grauen Flecken überzogen; der Pilz befindet sich noch im Anfangsstadium.
  • Wenn eine mehlig-schimmelige Schicht auf und unter den Blättern, auf den Knospen, Blüten und Früchten zu sehen ist, hat die Rosen-Krankheit das zweite Stadium erreicht.
  • Später rollen die Blätter sich ein, während sich die Blüten nicht öffnen und die Rose verkümmert.
  • Wenn der Mehltau erst spät entdeckt wird, zeigen sich bereits bräunliche Verfärbungen des Belags.

Mehltau Gurkenkrankheiten Der Echte Mehltau wird meist durch falsche Pflege begünstigt. Es sollte insbesondere darauf geachtet werden, dass bei Rosenpflanzung ausreichend Platz zwischen den einzelnen Pflanzen gelassen wird. Eine hohe Stickstoffdüngung und hohe Temperaturschwankungen können den Pilzbefall ebenfalls begünstigen. Anders als die meisten anderen Pilzkrankheiten breitet sich der Echte Mehltau nicht bei feuchtem Wetter, sondern unter trocken-warmen Bedingungen am besten aus. Deshalb ist der stärkste Befall im Spätsommer und Frühherbst zu beobachten.

Um den Echten Mehltau effektiv bekämpfen zu können, müssen die infizierten Pflanzenteile rechtzeitig entfernt werden; dies gilt auch für abgefallene Blätter und Pflanzenreste. Wenn bereits ein starker Befall vorliegt, können auch spezielle Fungizide eingesetzt werden, zum Beispiel nützlingsschonende Lecithinpräparate oder Schwefelmittel, die als relativ umweltverträglich gelten. Damit sich die Rose erst gar nicht mit dem Pilz infiziert, können spezielle Vorkehrungen getroffen werden: So sollte das einseitige Düngen mit hohen Stickstoffgaben sowie ein zu enge Bepflanzung vermieden werden. Wenn sich Hochdruckwetter ankündigt oder starke Temperaturschwankungen bestehen, können vorbeugend Knoblauchbrühe oder Pflanzenstärkungsmittel eingebracht werden, die das Gewächs insgesamt widerstandsfähiger machen.

Falscher Mehltau

Im Gegensatz zum Echten Mehltau, der durch den Befall von Schlauchpilzen gekennzeichnet ist, wird Falscher Mehltau durch Algenpilze verursacht. Diese leben zwischen den Zellen im Inneren der Pflanze und bilden von dort aus weißlich graue oder braune samtartige Überzüge, die sich auf der Blattunterseite zeigen. Auf der Oberseite der Blätter bilden sich hingegen braune oder violette Flecken, die teils auch die Blüten befallen. Im Gegensatz zum Echten Mehltau bildet sich diese Rosen-Krankheit vorwiegend in feuchtem Milieu aus, wird aber ebenso durch hohe Stickstoffgaben begünstigt. Zur Bekämpfung des Pilzes haben sich vor allem systemische Fungizide bewährt, die über Wurzeln und Blätter aufgenommen werden.

Die Behandlung von Echtem und Falschen Mehltau kann jedoch auch mit Hilfe von bewährten Hausmitteln erfolgen. Diverse Mischungen können mit Hilfe einer Sprühflasche über die Rosen gegeben werden:

  • Rosen spritzenDie Bekämpfung des aktuellen Befalls und die gleichzeitige Vorbeugung wird mit einer Mischung aus einem Teil Wasser und einem Teil Milch erreicht.
  • Stäkender Knoblauchsud wird aus einem halben Liter kochendem Wasser und 3 kleinen Knoblauchzehen hergestellt.
  • Auch Kochsalz hilft: Eine Mischung aus einem halben Teelöffel Kochsalz und einem Liter Wasser dämmt die Verbreitung ebenfalls ein.

Die sehr wirksame Schachtelhalmbrühe sorgt durch den hohen Gehalt an Kieselsäure dafür, dass die Festigkeit der Zellen an der Blattoberfläche gesteigert wird, wodurch die Pilzsporen nicht mehr ohne weiteres in das Blatt eindringen können. Insgesamt werden mit Hilfe der Brühe deshalb Infektionen erschwert oder sogar verhindert. Die Brühe lässt sich leicht herstellen: 750g frische Ackerschachtelhalme oder 100g getrocknete Pflanzen werden für die Mischung benötigt. Es sollte ausschließlich der Sommertrieb verwendet werden, der dicht am Boden geschnitten wird. Der Schachtelhalm wird dann mit fünf Litern Regenwasser angesetzt und insgesamt einen Tag stehengelassen. Anschließend wird die Mixtur eine halbe Stunde gekocht, abgeseiht und im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnt. Nach einigen Tagen Ruhezeit (die Flüssigkeit sollte nicht mehr schäumen – erfolgt eine weitere Verdünnung mit Wasser im Verhältnis 1:10.
Vorbeugend kann die Schachtelhalm-Mixtur im Abstand von drei Wochen gegeben werden; ist ein akuter Befall vorhanden, sollte jeden zweiten Tag eine Gabe erfolgen.

Tipp: Zwischen Rosen, die vom Befall des Mehltaus bedroht sind, sollten zur Abwehr Schnittlauch, Kerbel oder Basilikum gepflanzt werden.

Pilzerkrankungen effektiv behandeln

Neben dem Echten und dem Falschen Mehltau werden Rosengewächse häufig auch von Rosenrost, Sternrußtau oder Grauschimmel befallen. Der besonders häufig auftretende Rosenrost handelt es sich um einen Pilz, der mit schwärzlichen Sporen auf dem Falllaub überwintert. Im Frühjahr erfolgen dann die Neuinfektion und die Ausbreitung über Sommersporen, die in den gelben Pusteln auf der Blattunterseite gebildet werden. Ab Mai sind gelbliche bis rötliche Flecken auf den Blattoberseiten zu sehen. Auch die Unterseite des Blattes zeigt deutliche Symptome des Pilzbefalls: Zu erkennen sind hier zu Beginn rötliche bis gelbe, später rotbraune, im Herbst schließlich dunkle Pusteln. Der Pilz führt zu einem vorzeitigen Blattabfall. Durch den drastischen Blattverlust wird die Pflanze insgesamt deutlich geschwächt. Um den Rosenrost effektiv bekämpfen zu können, sind daher verschiedene Maßnahmen erforderlich:

  • Befallene Blätter im Sommer restlos entfernen
  • Im Herbst darauf achten, dass befallenes Falllaub keine Infektionsquelle mehr bietet
  • Kommt es wiederholt zu einer Infektion, Fungizide spritzen die teilweise auch gegen Mehltau und Sternenrußtau wirken.

Sternrußtau an Rosen Rosen-Krankheiten Doch damit die Rosen gar nicht erst von dem Pilz befallen werden, können diverse vorbeugende Maßnahmen helfen. Hierzu zählen die regelmäßige Auslichten und das gezielte Schneiden der Pflanzen, eine ausgewogene, kalibetonte Düngung. Die Bewässerung sollte nicht abends erfolgen und es muss vor allem darauf geachtet werden, die Blätter nicht zu benetzen. Im Frühjahr hilft die mehrmalige Gabe von Pflanzenstärkungsmitteln oder Schachtelhalmbrühe, um die Pflanze widerstandsfähiger zu machen.

Diese Maßnahmen helfen auch bei einem Befall der Blumen mir Rosenrost. Die Erkrankung ist leicht zu erkennen; bei einem Befall zeigen die Blätter ab Mai kleine runde Flecken von brauner bis schwarzer Farbe aus, die einen strahligen Rand zeigen. Die Blätter vergilben vorzeitig und führen zu vorzeitigem Abfall. Auch dieser Pilz kann problemlos auf den abgefallenen Blättern überwintern, weshalb eine restlose Beseitigung des Falllaubes von großer Bedeutung ist.

Neben Rosenrost und Sternrußtau werden Rosen besonders häufig von Grauschimmel befallen. Die Rosen-Krankheit wird durch den weltweit bei zahlreichen Arten verbreiteten Schadpilz Botrytis cinerea verursacht, der in Form von kleinen Dauerkörpern an abgestorbenen Pflanzenteilen überwintert. Ein Befall mit Grauschimmel äußert sich durch die Bildung von mausgrauen Pilzrasen, die stark stäuben. Besonders befallen sind Knospen und Blätter der Rosen; zusätzlich werden Blüten und Knospen weich und faulen schnell. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und Wärme wird die Ausbreitung des Pilzes stark gefördert.

Rosen-Stecklinge ziehen Als vorbeugende Maßnahmen hat sich ein luftiger Standort mit durchlässigem Boden bewährt. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Rosen nicht zu dicht gepflanzt und regelmäßig ausgelichtet werden. Während der Bewässerung sollten die Blätter möglichst nicht mit Feuchtigkeit benetzt werden, dass feuchte Pflanzenteile die Ausbreitung des Pilzes fördern. Auch das regelmäßige Auflockern des Bodens kann den Befall von Grauschimmel eindämmen. Die Düngung der Rosen sollte kalibetont erfolgen, wobei gleichzeitig Zurückhaltung bei stickstoffhaltigen Düngemitteln geboten ist.

Wie bei den anderen Pilzkrankheiten haben sich diverse Pflanzenstärkungsmittel als vorbeugende Maßnahme bewährt; hierzu zählen neben Schachtelhalmauszügen vor allem auch diverse Gesteinsmehle. Ist die Pflanze befallen, müssen die erkrankten Teile unverzüglich entfernt werden. Der Einsatz eines zugelassenen Fungizids muss sehr früh bzw. am besten vorbeugend erfolgen, wenn Grauschimmel erfahrungsgemäß häufig auftritt.

Tipp: Anfänger greifen am besten auf besonders widerstandsfähige Rosensorten zurück, zum Beispiel Red Yesterday oder Ricarda.

Viruserkrankung der Rose

Zu den häufigsten Viruserkrankungen der Rose gehört die so genannte „Mosaik-Krankheit“, die durch gelbliche Blattrandverfärbung und rote Mosaikflecken in Form von Ringen oder Bändern auf den Blättern in Erscheinung treten. Der Befall ist auch an den weichen welligen Blättern zu erkennen, die durch den Virus gebildet werden. Die Übertragung erfolgt vermutlich durch Okulation. Wenn die Rosen befallen sind, entwickeln sich diese nur sehr langsam. Auch die Ausbildung der Blüten ist gestört, die insgesamt recht klein bleiben. Befallene Pflanze neigen dazu, ihre Blätter vorzeitig abzuwerfen; hierdurch wird die Rose noch mehr geschwächt, was sich in einer höheren Anfälligkeit gegenüber anderen Rosen-Krankheiten oder Schädlinge zeigen kann. Ist die Pflanze befallen, kann diese nicht mehr gerettet werden. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, muss die Rose deshalb verbrannt werden.

Rosen-Krankheiten durch Mangelversorgung

Rosen müssen stets mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Wenn die Pflanze beispielsweise unter Eisenmangel leidet, zeigen sich die Symptome einer Chlorose, die auch als Gelb- oder Bleichsucht bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich um eine flächige gelbe oder weißliche Aufhellung der Blätter, die aufgrund mangelnder Bildung des Pflanzenfarbstoffs Chlorophyll entsteht. Hierbei bleiben die Blattadern meist grün, während sich der Rest des Blattes insgesamt aufhellt. Die Mangelversorgung kann durch verschiedene Ursachen bedingt sein:

  • Chlorose Chlorosen treten besonders häufig auf, wenn der Boden zu kalkhaltig ist.
  • Auch bei übermäßiger Verdichtung des Substrats können Blattaufhellungen gehäuft auftreten.
  • Die Trockenheit spielt ebenfalls eine Rolle; dauerfeuchte Böden können die Entstehung von Chlorosen begünstigen.

Auf Dauer hilft gegen Chlorosen nur die Verbesserung der Bodeneigenschaften, so dass die Rose wieder optimal gedeihen kann. Am besten sind lockere Substratgemische geeignet. Wichtig ist, dass die Wurzeln unter der Erde ausreichend Platz vorfinden, um sich zu entfalten. Dann ist gewährleistet, dass ausreichend Nährstoffe über die Wurzelspitzen aufgenommen werden können. Nicht zu kalte, humusreiche Erde, die nicht zu Staunässe neigt, eignet sich bei der Rosenpflanzung besonders gut.

Fazit
Rosen gehören zu den beliebtesten Pflanzen, die in jeden Hausgarten gehören. Die duftenden Blumen eignen sich sowohl für passionierte Hobbygärtner als auch für Pflanzenfreunde, die noch nicht so viele Erfahrungen beim Gärtnern gesammelt haben. Da Rosen jedoch insgesamt recht hohe Anfälligkeiten gegenüber diversen Krankheiten zeigen, sollten Anfänger zu den robusten Sorten zurückgreifen. – Dann bleibt die Freude an der „Königin der Blumen“ lange ungetrübt!