Gartenpflanzen Pflanzen im Garten - Pflege-Tipps

Kirschlorbeer ist komplett braun: ist er erfroren/vertrocknet?

Kirschlorbeer Prunus Laurocerasus

Der Kirschlorbeer gilt als robust und immergrün, doch wenn die Blätter braun werden ist Eile geboten, denn nur wenn die Ursache gefunden wird, lässt sich das Schadbild verringern. Es kann zahlreiche Gründe haben, wenn sich das Blattwerk der Lorbeerhecke plötzlich braun verfärbt. Es ist sehr wichtig, dass die richtige Ursache gefunden wird, da sonst die komplette Pflanze absterben kann.

Ursachen im Frühjahr

Welche Ursachen in Frage kommen, ist manchmal abhängig von der Jahreszeit. Im Frühjahr können andere Gründe vorherrschen, als im Winter!

  • ausbleibender Rückschnitt
  • zu starker Rückschnitt
  • Fehler beim Rückschnitt
  • Infektionen durch den Rückschnitt

Braune Blätter treten im Frühjahr meist in Kombination mit einem geringen Triebwachstum auf. Grund hierfür sind fast immer Fehler beim Rückschnitt. Wurde gar nicht zurückgeschnitten kann es passieren, dass die Triebe zu stark verzweigt sind und ein Nährstoffmangel besteht. Ein zu starker Rückschnitt ist nur selten ein Problem, hier ist der Kirschlorbeer sehr robust. Wenn keine Entwurzelung stattfindet übersteht die Hecke einen Rückschnitt. Fehler beim Rückschnitt hingegen sind ein häufiges Problem und hier sind oft Infektionen schuld. Wird mit unreiner Klinge geschnitten können Wundstellen sich mit Pilzen infizieren. In diesem Fall muss die Ursache behandelt werden.

Braune Blätter im Winter

  • zu kalte Temperaturen
  • Frosterscheinungen
  • Nährstoffmangel

Tritt eine Braunfärbung des Laubs zwischen Februar und März auf, sind fast immer die Winterfolgen verantwortlich. Auch wenn der Kirschlorbeer sehr robust ist, können Minusgrade zu Erfrierungserscheinungen führen. Bedingt durch die kalten Temperaturen ist es außerdem möglich, dass der Lorbeer nicht genug Nährstoffe abbekommt.

Tipp: Auch wenn der Bedarf im Winter sinkt, sollte regelmäßig nach dem Zustand geschaut werden.

Fallendes Laub im Sommer

  • Laub Pflegefehler als Ursache
  • Standort zu schattig
  • zu viel Feuchtigkeit
  • Parasitenbefall

Im Sommer, meist in den Monaten Juni und Juli, kann es ebenfalls zu einer Braunfärbung der Blätter kommen. Als weiteres Symptom zeigen sich dann Früchte, die beim Kirschlorbeer unerwünscht sind. Hier sind Pflegefehler eine häufige Ursache, es kann aber auch der falsche Standort verantwortlich sein. Wenn die Lorbeerhecke einen nahezu vollständigen Schattenplatz bekommen hat, kann es zu Problemen führen. Wenn der Sommer feucht-warm ist, bietet die Hecke Parasiten und Pilzen einen perfekten Lebensort. Es gilt dann zu überprüfen, ob Schädlinge verantwortlich für die Symptomatik sind. Je nach Ursache ist eine andere Behandlungsmethode nötig.

Ursachen für braunes Laub im Herbst

  • Fehler beim Rückschnitt
  • zu hohe Luftfeuchtigkeit
  • Schädlingsbefall

Wenn Sie den Lorbeerstrauch im Sommer geschnitten haben ist es möglich, dass braune Blätter bereits im Herbst zeigen, dass der Rückschnitt nicht sachgemäß durchgeführt wurde. Im Herbst steigt zudem die Luftfeuchtigkeit an, insbesondere wenn die klimatischen Verhältnisse noch sommerlich sind, aber trotzdem Regen fällt. Zu starke Feuchtigkeit kann der Kirschlorbeerstrauch nicht vertragen und reagiert mit einem Abwurf des Laubs. Die hohe Luftfeuchtigkeit bietet außerdem den idealen Nährboden für Schädlinge aller Art.

Tipp: Ein Befall sollte unbedingt vor Eintritt in die Winterzeit beseitigt werden. So lässt sich Spätschäden vorbeugen.

Schadensursache Trockenheit

Kirschlorbeer Prunus Laurocerasus Lorbeerkirschen sind in aller Regel sehr robust und frostfest, selbst bei hohen Minusgraden überleben die tapferen Pflanzen fast immer. Der Winter kann jedoch zu Problemen führen, wenn er zu trocken ist. Der Kirschlorbeer braucht auch im Winter ausreichend Feuchtigkeit da er sonst vertrocknet und die Blätter nicht mit ausreichenden Nährstoffen versorgt werden. Ist der Boden gefroren kann es außerdem passieren, dass die Feuchtigkeitszufuhr über das Wurzelsystem nicht mehr möglich ist. In diesem Fall ist es nötig, die Lorbeerkirsche manuell mit Wasser zu versorgen.

Anzeichen wenn der Kirschlorbeer vertrocknet ist:

  • braunes Laub im Frühjahr
  • Beginn der Symptomatik Anfang Februar
  • absterbende Blätter bis zur völligen Kahlheit

Frostschäden bei der Lorbeerkirsche

Nicht jede Art von Kirschlorbeer ist extrem frostunempfindlich, es gibt auch Sorten, die bei Minusgraden geschützt werden müssen. Der perfekte Kälteschutz besteht aus einer dicken Schicht Stroh, mit der der Wurzelbereich geschützt wird. Auch Reisig eignet sich, um die Wurzeln oberflächlich abzudecken.

Anzeichen für Frostschäden sind:

  • Frostrisse im holzigen Bereich und an den Zweigen
  • verfärbtes, abfallendes Laub im Februar

Behandlung von Schäden

Selbst wenn der Kirschlorbeer optisch stark gelitten hat und erfroren oder vertrocknet ist, können Sie ihn wieder gesund machen. Folgende Maßnahmen sind hierfür erforderlich:

  • Rückschnitt aller vertrockneter Triebe
  • Schnittzeitpunkt zwischen März und April
  • trockener Tag für den Schnitt nötig
  • Gießen nach dem Schnitt erforderlich

Starke Schäden brauchen stärkere Maßnahmen
Wenn der Kirschlorbeer bedingt durch einen extremen Winter stark gelitten hat und erfroren ist, müssen härtere Maßnahmen ergriffen werden. In diesem Fall ist ein fast vollständiger Rückschnitt erforderlich und die Blüte unterbleibt für ein Jahr. Auch in diesem Fall erfolgt der Rückschnitt vor dem Sommer, aber nach den Eisheiligen. Im Herbst hat sich die Hecke wieder soweit erholt, dass sie erneut austreibt und wieder ein dichtes Gesamtbild abgibt.

Der radikale Rückschnitt Schritt für Schritt:

  • kürzen Sie alle Zweige die erfroren sind um 2/3
  • die Schnittstelle muss sich drei Zentimeter im gesunden Gewebe befinden
  • stutzen Sie den kompletten Kirschlorbeer mindestens um die Hälfte
  • gießen Sie kräftig an, je mehr trockene Zweige umso mehr Wasser
  • schneiden Sie grundsätzlich an sonnigen Tagen und bei Trockenheit
  • große Schnittstellen müssen mit Wachs versiegelt werden, um Parasiten vorzubeugen

Schäden durch Nährstoffprobleme

Kirschlorbeer Prunus Laurocerasus Im Frühjahr beginnt bei Kirschlorbeeren die Wachstumsphase. In dieser Zeit ist der Nährstoffbedarf sehr hoch. Der falsche Standort, ein beschädigtes Wurzelsystem durch den Winter oder die falsche Bodenbeschaffenheit können für Nährstoffmangel sorgen. Auch ein Überschuss an Düngemitteln kann verantwortlich für eine Braunfärbung der Blätter sein. In diesem Fall verfärben sich zunächst die Blattränder, dann erst das komplette Laub.

Nährstoffmangel behandeln leicht gemacht:

  • entfernen Sie braune, vertrocknete Blätter und Triebe
  • achten Sie auf einen Boden pH-Wert zwischen 5 und 7,5 ansonsten düngen Sie mit Kalk
  • lockern Sie den Boden regelmäßig auf
  • nutzen Sie Langzeitdünger oder Kompost
  • erneuern Sie das Substrat, verwenden Sie eine nährstoffreiche Erde

Nährstoffüberschuss behandeln leicht gemacht:

  • entfernen Sie braune, vertrocknete Blätter und Triebe
  • gießen Sie vier Tage lang kräftig, um überschüssigen Dünger zu entsorgen
  • legen Sie alternativ hierzu die Wurzel frei und spülen sie
  • füllen Sie das Substrat mit kalkarmer Erde auf
  • verzichten Sie zwei Monate komplett auf Dünger

Trockenheit im Sommer

Das feuchte Bodenklima ist wichtig für die Lorbeerpflanze. Wenn an heißen Sommertagen nicht ausreichend gegossen wird, färbt sich das Laub braun und auch die Triebe vertrocknen. Meist beginnt das Unheil am Blattstiel und breitet sich dann aus. Erkannte Trockenheit kann nur durch sofortige und regelmäßige Gaben von Wasser behandelt werden. Übertrieben Sie es nicht, denn sonst droht Staunässe.

Folgende Maßnahmen helfen schnell und effektiv:

  • entfernen Sie alle vertrockneten Pflanzenbereiche
  • gießen Sie zweimal täglich

Tipp: Meiden Sie beim Gießen die Mittagshitze und direkte Sonneneinstrahlungen.

Ein Bad für Kübelpflanzen

Wasser gießen Wenn der Kirschlorbeer im Kübel wächst, kann er mit einem Bad schnell wieder auf die Beine gebracht werden. Das funktioniert wie folgt:

  • legen Sie die Wurzel frei
  • schneiden Sie abgetrocknete Wurzeln ab
  • kürzen Sie die Wurzelspitzen um bis zu zwei Zentimeter
  • füllen Sie das Pflanzenloch mit Wasser oder baden Sie die Wurzel in einem Wassereimer
  • achten Sie darauf, dass keine Luftblasen mehr vorhanden sind
  • entfernen Sie das überschüssige Wasser aus dem Erdloch
  • füllen Sie das Erdloch mit nährstoffhaltigem Substrat auf und setzen Sie die Pflanze hinein

Schädlinge vermeiden oder behandeln

Das Rosengewächs ist nicht immun gegen Schädlinge, wenngleich es auch als sehr robust gilt. Meist sind es infizierte Schnittwerkzeuge, die zu einer Infektion mit Pilzerkrankungen oder ähnlichem führen. Achten Sie daher immer darauf eine desinfizierte Schere für den Rückschnitt zu verwenden, um daran haftende Pilze nicht auf den Kirschlorbeer zu übertragen. Bei einer Pilzinfektion wird das Laub nicht nur braun, sondern es entsteht eine punktartige Struktur. Mitunter lasse sich silbern schimmernde Beläge sehen, die den Pilzbefall anzeigen.

Pilzinfektion Behandlung Schritt für Schritt:

  • entfernen Sie alle erkrankten Pflanzenteile am Stielabsatz
  • kürzen Sie den kompletten Strauch um ein Drittel
  • führen Sie eine Therapie mit einem Fungizid durch
  • sprühen Sie die Pflanze 14-tägig ein

Der Befall mit Schädlingen

Braune Blätter mit Fressschäden deuten meist auf einen Befall mit dem Dickmaulrüssler hin. Es handelt sich hierbei um einen Parasiten, der explizit den Kirschlorbeerstrauch befällt. Die Spuren zeigen sich am Blattrand und an den Spitzen. Am häufigsten tritt dieser Schädling zwischen den Monaten April und Mai, sowie August und September auf. Das Schadbild ist nicht lebensbedrohlich, lediglich die von ihm abgelegten Larven können das Wurzelsystem stören.

Die Behandlung von Schädlingen im Überblick:

  • Einsatz von Nematoden (Fadenwürmer)
  • Fadenwürmer ins Gießwasser geben und gründlich gießen
  • durch Bakterienübertragung stirbt der Dickmaulrüssler ab

Fazit:
Vorbeugen ist zwar nicht in jedem Fall möglich, aber wenn die Blätter braun werden, ist auch noch nichts verloren. Es gibt Mittel und Wege, wie der Kirschlorbeer gerettet werden kann. Wichtig ist immer, dass die Ursache herausgefunden wird.