Gartenpflanzen Pflanzen im Garten - Pflege-Tipps

Giftpflanzen für Pferde, Katzen und Hunde

Herbstzeitlose

Vergiftungen durch Pflanzen werden in den Praxen der Tierärzte zwar recht selten; trotzdem treten sie immer wieder einmal auf und den enden dann zumeist tödlich. Diese Tatsache mag auf den ersten Blick verwundern, denn der Großteil der Pflanzen schützt sich durch unangenehmen Geruch, spitze Dornen oder bitteren Geschmack davor, von Pferden, Katzen oder Hunden gefressen zu werden. Auf der anderen Seite müsste doch eigentlich der natürliche Instinkt die Tiere davor bewahren, giftige Pflanzen zu vertilgen. Obwohl die Experten sich in dieser Frage bisher noch weitgehend uneins sind, überzeugt doch das Argument, dass domestizierte Tiere diesen Instinkt nicht voll entwickelt haben. Damit der liebgewonnene Vierbeiner keinen Schaden durch Giftpflanzen nimmt, werden im Folgenden die wichtigsten Arten und Sorten vorgestellt.

Giftpflanzen für Pferde

Die Gefahr, der tödlichen Versuchung einer Giftpflanze zu erliegen, besteht bei Pferden vor allem dann, wenn die Weide leergefressen ist oder im Winter kein frisches Grün vorhanden ist. Langeweile, Neugier und Aufregung können Pferde ebenfalls dazu verleiten, an giftigen Pflanzen zu knabbern. Wie bei allen giftigen Substanzen spielt auch hier die Dosis eine wichtige Rolle, wie ernsthaft die Folgen sind.

Gewöhnlicher Buchsbaum

  • Buchsbaum Giftpflanzen alle Pflanzenteile sind giftig
  • Anzeichen: Benommenheit, schwankender Gang
  • Tod durch Herz- und Atemstillstand
  • wird oft als Dekoration auf Turnieren eingesetzt
  • häufig wird Buchsbaumschnitt auf Weiden entsorgt

Eibe

  • immergrüner Zierstrauch mit roten Scheinbeeren
  • alle Pflanzenteile sind hochgiftig
  • tödliche Dosis 100 bis 200 g der Nadeln
  • Tod tritt bereits nach 5 Minuten ein

Ilex – Stechpalme

  • Zierstrauch in schattigen Lagen
  • Beeren und Blätter sind stark giftig
  • wächst auch im Unterholz der Wälder
  • daher gefährlich beim Ausritt

Lebensbaum – Thuja

  • Thuja Giftpflanzeneine beliebte Heckenpflanze
  • die Blätter wirken frisch und verführerisch
  • taucht auch als Dekoration auf Turnieren auf
  • sämtliche Pflanzenteile sind giftig

Kirschlorbeer

  • beliebter Zierstrauch mit kirschähnlichen Beeren
  • Blätter und Samen hochgiftig
  • Beeren nur schwach giftig
  • tödliche Dosis: 400 g bis 1.000 g der Blätter

Herbstzeitlose

  • wächst auf feuchten Wiesen und an Böschungen
  • die Blätter im Frühling enthalten Arsen ähnliches Gift
  • gerät oft ins Heu
  • 1,5 % Blätter in 5 kg Heu verursacht qualvollen Tod

Alle Ginsterarten

  • alle Pflanzenteile sind giftig
  • in kleineren Mengen verursachen sie Herzrasen und Fieber
  • in größeren Mengen kommt es zu Atemstillstand
  • bei tragenden Stuten werden die Wehen ausgelöst

Seidelbast

  • Vorkommen in Laubwäldern, an Bachläufen
  • blüht im Februar und März
  • trägt im Juli große, rote Beeren
  • vor allem die Beeren und die Rinde sind hochgiftig
  • schon 30 g Beeren führen zum Tod

Efeu

  • Rankpflanzen - Hedera helix im Winter hohe Vergiftungsgefahr, weil immergrün
  • alle Pflanzenteile sind giftig
  • schon kleinere Mengen führen zu einem qualvollen Tod

Bittersüßer Nachtschatten

  • beliebte Kletterpflanze mit violetten Blüten
  • die unreifen Beeren sind hoch toxisch
  • Zersetzung der roten Blutkörperchen mit Todesfolge
  • Blätter und Stängel nur leicht giftig

Engelstrompete

  • attraktive Zierpflanze in vielen Gärten und Parks
  • der hohe Giftgehalt ist nur wenig bekannt
  • während der Blüte höchste Vergiftungsgefahr
  • Folgen: Fieber, Herzrhythmusstörungen, Lähmung
  • auch für Hunde und Katzen gefährlich

Tollkirsche

  • wächst an Wald- und Wiesenrändern, in Gärten
  • schwarze, kirschähnliche Beeren nach der Blüte
  • hoch giftig sind Blätter, Samen und Beeren
  • schon 200 g Blätter führen zum Tod
  • hohe Verwechslungsgefahr mit Wildbrombeeren

Kornrade

  • bis zu 1 m hoch mit violetten Blüten
  • wächst häufig am Wegesrand
  • alle Pflanzenteile sind giftig, vor allem die Samen
  • schon 5 g Samen pro kg Körpergewicht sind tödlich

Jakobskreuzkraut

  • wächst auf ungepflegten Pferdewiesen
  • alle Pflanzenteile sind toxisch
  • gerät ins Heu und verliert dort den Eigengeruch
  • im Pferd sammeln sich die Giftstoffe über Jahre an
  • führt dann letztendlich zum Tod

Oleander

  • Oleander weit verbreitete Zierpflanze
  • alle Pflanzenteile giftig, vor allem die Blätter
  • tödliche Dosis schon ab 15 g bis 20 g frischer Blätter

Wie erfahrene Pferdebesitzer und Tierärzte berichten, werden die häufigsten Vergiftungen von unwissenden Passanten verursacht, die den Pferden die giftigen Pflanzen über den Zaun reichen oder die das Schnittgut von Buchbäumen, Thuja und Co. einfach auf der Pferdewiese entsorgen.

Giftpflanzen für Katzen und Hunde

Hunde und Katzen sind von Natur aus zwar keine Pflanzenfresser; trotzdem kann so manche Giftpflanze für sie gefährlich werden, wenn sie damit spielen oder aus Neugierde daran knabbern. Für grabende Hunde sind so manche Wurzeln gefährlich, dafür interessieren sie sich kaum für Zimmerpflanzen. Bei Katzen ist die Sachlage eher doppelt gefährlich, denn sie knabbern im Freien genauso gerne an Pflanzen herum, wie im Haus. Wem sein treuer Gefährte am Herzen liegt, oder als Katzenpersonal seinen samtpfotigen Hausvorstand gesund erhalten möchte, sollte sich über die häufigsten Giftpflanzen informieren, die im Folgenden vorgestellt werden.

Garten- und Zimmerpflanzen

Alpenveilchen

  • Wurzel und Pflanzensaft sind giftig
  • verursacht Übelkeit, Erbrechen bis Atemlähmung

Azalee

  • Pflanzenteile schwach giftig
  • bewirkt Übelkeit, Erbrechen, schwere Atmung

Adonisröschen

  • Amur-Adonisröschen - Adonis amurensis auch Teufelsauge genannt
  • alle Pflanzenteile sind sehr giftig
  • schon geringe Mengen führen zum Herzstillstand

Knollenbegonie

  • vor allem die Wurzeln sind giftig
  • gefährlich für grabende Hunde
  • schädigt Nieren und Darm

Amaryllis

  • die Zwiebel enthält eine hohe Dosis Lycorin
  • Hypotonie, Nierenschäden und Lähmung möglich

Christrose

  • Wurzeln und Samenkapseln hoch giftig
  • verursacht Kolik, Nierenschäden und Herzstillstand

Christusdorn

  • alle Pflanzenteile sind giftig
  • Milchsaft löst Koliken aus
  • bei Augenkontakt droht zeitweilige Blindheit

Drachenbaum

  • zählt zu den Lilienarten
  • alle Pflanzenteile sind giftig
  • löst Gastroenteritis und Durchfall aus

Efeu

  • nicht nur für Pferde, sondern auch für Hunde und Katzen giftig
  • führt häufig zum Tod durch Herzstillstand

Blauer Eisenhut

  • Eisenhutbeliebte Garten- und Zierpflanze
  • trotzdem eine der giftigsten Pflanzen Europas
  • für Hunde und Katzen hoch toxisch
  • bei Hunden sind bereit 2 bis 5 g Wurzelknolle tödlich

Alle Ficusarten

  • beliebte Zimmerpflanzen
  • die ganze Pflanze ist giftig
  • vor allem die unreifen Früchte
  • Katzen knabbern an den Blättern und sterben kurz danach

Fingerhut

  • populäre Garten- und Zierpflanze
  • alle Teile extrem giftig
  • Katzen und Hunde erleiden einen qualvollen Tod
  • bereits 5 g getrocknete Blätter sind tödlich

Weißer Germer – Nieswurz

  • häufig in Ziergärten anzutreffen
  • alle Pflanzenteile sind toxisch
  • für Hunde sind die Wurzeln besonders gefährlich
  • tödliche Dosis 0,1 g Wurzel pro kg Körpergewicht

Gemeiner Goldregen

  • weit verbreitete Garten- und Parkpflanze
  • Blüten, Früchte und Blätter sind hoch giftig
  • wirkt zuerst erregend, dann lähmend, dann folgt Herzstillstand

Holunder

  • Sambucus nigra Holunderbeeren an vielen Stellen in der Natur anzutreffen
  • Blätter und unreife Früchte sind nur leicht giftig
  • Hund und Katze fühlen sich aber äußerst unwohl

Hundspetersilie – Garten-Schierling

  • gilt gemeinhin als Unkraut
  • unterscheidet sich von Gartenpetersilie durch Blüten und Geruch
  • sehr giftig für Hund und Katzen
  • sogar ausgewachsene Rinder können daran sterben

Krokus

  • weit verbreiteter Frühjahrsblüher
  • Narbenschenkel und Knolle giftig
  • verursacht extremen Blutdruckabfall
  • löst Fehlgeburt bei Katzen aus

Liguster

  • kommt in ganz Europa vor
  • Beeren, Blätter und Rinde hochgiftig
  • töten sogar ausgewachsene Rinder

Maiglöckchen

  • Giftpflanzen Maiglöckchen für Menschen und alle Tiere giftig
  • alle Pflanzenteile, besonders die Beeren sind toxisch
  • schon 1 bis 5 Beeren können tödlich sein

Palmfarn

  • populäre Zier- und Zimmerpflanze
  • alle Pflanzenteile, besonders die Samen sind giftig
  • für einen Hund können schon zwei Samen tödlich sein

Einblatt

  • Blätter und Stiele sind giftig
  • lösen extreme Magen-, Darmbeschwerden aus
  • kann krebsauslösend wirken

Gummibaum

  • immergrüne Zierpflanze in vielen Wohnungen
  • knabbern die Tiere an den Blättern, werden sie krank
  • Gummibaum löst Erbrechen, Durchfall und Atemnot aus

Tulpen

  • die Giftigkeit der Tulpen ist nur wenig bekannt
  • alle Pflanzenteile sind leicht giftig
  • hat das Tier daran geknabbert, soll es viel trinken
  • bei schlimmeren Beschwerden am besten zum Tierarzt

Wandelröschen

  • die weit verbreitete Zierpflanze ist giftig
  • verursacht werden Erbrechen, Durchfall und Herzrasen
  • bisher sind keine tödlichen Fälle bekannt

Gelbe Narzisse – Osterglocke

  • Narzissen - Narcissus die bekannteste Frühlingsblume
  • alle Pflanzenteile rufen Beschwerden hervor
  • vor allem die Blumenzwiebel kann Hunden gefährlich werden
  • Vergiftungen mit Todesfolge wurden bislang nicht bekannt

Giftige Nutzpflanzen

Eine ganze Reihe von Nutzpflanzen, von denen Menschen sich bedenkenlos ernähren können, sind für Hunde und Katzen nicht nur äußerst bedenklich, sondern teilweise sogar lebensbedrohend toxisch. Im Folgenden werden einige der bekanntesten Giftpflanzen aufgelistet:

Avocados

  • die Früchte sind giftig für Hunde und Katzen
  • sie enthalten eine tödliche Dosis Persin
  • bei einer Vergiftung gibt es keine Rettung

Bohnen

  • rohe Bohnen enthalten giftiges Phasin
  • Mensch und Tier dürfen Bohnen nur gekocht verzehren

Kartoffelpflanze

  • Kartoffel Solanum tuberosum alle oberirdischen Pflanzenteile sind giftig
  • vor alle die Beeren

Knoblauch

  • wirkt auch auf Dauer in kleinen Mengen tödlich
  • größere Dosen Knoblauch verursachen sofortigen Tod

Rhabarber

  • die Blätter sind für Mensch und Tier giftig

Walnuss

  • die Fruchtschalen sind giftig
  • sie enthalten einen Pilz, der wie Nervengift wirkt
  • führt bei Hunden und Katzen zum sofortigen Tod

Tomatenpflanzen

  • alle grünen Pflanzenteile sind giftig
  • rohe Tomaten enthalten schädliches Solanin
  • verursacht im schlimmsten Fall den Tod

Kartoffelpflanzen

  • die grünen Pflanzenteile sind leicht giftig
  • rohe, vor allem grüne Kartoffeln enthalten Solanin
  • der Gehalt ist nicht so hoch, wie bei der Tomate

Aprikose

  • vor allem die Kerne
  • sie enthalten eine tödliche Menge Blausäure

Zwiebeln

  • Giftpflanzen Zwiebeln in jeglicher Form giftig für Hund und Katze
  • zerstört die roten Blutkörperchen
  • schon 10 g rohe Zwiebel pro kg Körpergewicht tödlich

Weintrauben

  • auch in getrockneter Form als Rosinen schädlich
  • verursacht akutes Nierenversagen
  • ab 10 g pro kg Körpergewicht tödlich

Pilze

  • alle Sorten, die auch für Menschen giftig sind
  • sämtliche Wildpilzarten sollten gemieden werden

Tabak

  • getrockneter Tabak ist toxisch
  • bereits 5 bis 25 g töten Hund und Katze

Die Kerne sämtlicher Steinobst-Sorten sind für Hunde und Katzen höchst giftig, denn von den Toxinen spaltet sich im Organismus Blausäure ab, das zu typischen Vergiftungserscheinungen und letztlich zum Tod führt. Wurden im Zier- oder Nutzgarten chemische Pflanzenschutzmittel angewandt, sollten Hund und Katze für mindestens eine Woche das Gelände nicht betreten. Das gilt natürlich auch für den gedüngten oder chemisch behandelten Rasen.

Fazit
Die Liste der Giftpflanzen erscheint unendlich lang. Dabei darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass bei zahlreichen Zier- und Nutzpflanzen eine geringe Menge angeknabberter Blätter, Blüten oder Wurzeln nicht gleich tödliche Auswirkungen hat. Am sichersten ist natürlich, dass gerade im Haus die Pflanzen so platziert werden, dass Hund und Katze sie nicht erreichen können. Den Garten umgraben sollte ein gut erzogener Hund sowieso nicht, sodass er an giftige Knollen und Wurzeln nicht gelangen kann. Bei der Pferdehaltung wird der Vergiftungsgefahr durch die achtlose Entsorgung von Schnittgut durch das Aufstellen großer Hinweisschilder vorgebeugt. Sein Pferd in einem Pensionsstall unterzubringen, wo Efeu, Buchsbaum, Ginster oder Engelstrompeten als Zierpflanzen angebaut sind, sollte tunlichst unterlassen werden, denn dies ist ein unmissverständlicher Hinweis auf große Wissenslücken in der Pferdehaltung.