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Mammillaria-Kakteen – Pflege und Arten

Mammillaria-Kakteen

Stachlig, dekorativ und mit einem Hauch exotischen Flair – Mammillaria-Kakteen, die mit ihren 400 Arten die größte Familie der Kakteen darstellen, begeistern jeden Hobbygärtner. Das leicht zu pflegende Grüngewächs, das kaum größer als 10cm wird, bildet entweder einen gedrungenen kugelförmigen oder aber einen säulenartigen Körper aus und präsentiert an der Oberfläche zahlreiche Warzen mit Dornen. Besonders hübsch wirkt das Gewächs zwischen Frühjahr und frühem Sommer; während dieser Zeit bilden die Kakteen glockenförmige Blüten aus. Robust und pflegeleicht, gelingt die Kultivierung auch jedem Anfänger.

Idealer Standort

Fast alle Arten der Mammillaria-Kakteen bevorzugen einen möglichst sonnigen Standort, der die Pflanzen mit viel Licht versorgt. Schattige Bereiche eignen sich für die Kultivierung weniger. Ist das Gewächs ganzjährig der Sonne ausgesetzt, bilden sich hübsche Dornen in unterschiedlichen Farbtönen und besonders üppige Blüten aus. Grüne Arten bilden hierbei die Ausnahme; solche Pflanzen sollten vor der prallen Mittagssonne geschützt werden. Es hat sich als sinnvoll erwiesen, Mammillaria-Kakteen während des Sommers im Freien zu kultivieren. Hier gedeiht das Gewächs bei Temperaturen zwischen 20 und 24°C.

Alternativ ist jedoch auch die Haltung als Zimmerpflanze möglich; während der Wachstumsphase kommt die Pflanze dann mit normalen Zimmertemperaturen gut zurecht. Als Platz auf der Fensterbank eignen sich vor allem Fenster in Südlagen, die viel Sonne und Wärme bieten. Alternativ bietet sich auch die Kultivierung im Kübel an; dann muss auf die rübenartige Form der Wurzeln Rücksicht genommen werden, insbesondere im Hinblick auf die Größe des Gefäßes. Egal ob das Gewächs im Sommer im Garten steht oder in der Wohnung kultiviert wird – ein Standortwechsel sollte in jedem Fall vermieden werden und fügt der Pflanze Schaden zu.

Boden auswählen

Für die optimale Kultivierung der Mammillaria-Kakteen sollten folgende Eigenschaften des Bodens erfüllt sein:

  • Mammillaria-Kakteen gute Durchlässigkeit
  • saurer bis neutraler pH
  • nahrhaft

Geeignete Mischungen stellen beispielsweise Substrate aus einem Teil scharfen Sand oder Perlite und zwei Teilen Komposterde mit etwas Torf dar. Alternativ kann auch auf ein Gemisch zurückgegriffen werden, das aus Sand mit etwas Torf und einer Beimischung aus Bimskies oder Lavagestein besteht. Das gewählte Substrat füllt man in eine breite Schale, wenn man gruppenbildende Arten kultivieren möchte; Gewächse, die einzeln gezüchtet werden, passen hingegen gut in herkömmliche Pflanzengefäße. Dies gilt auch für Arten, die nur wenige Seitentriebe oder Kindeln bilden.

Gießen, Düngen, Umtopfen und Überwintern

Zur optimalen Pflege der Mammillaria-Kakteen gehört vor allem eine sorgfältige Bewässerung. Während der Wachstumsphase gießt man die Gewächse gleichmäßig, wobei die oberste Schicht vor der nächsten Wassergabe getrocknet sein sollte. Von April bis September erhalten die Pflanzen in der Regel alle acht bis zehn Tage eine Wasserportion. Um Fäulnis zu verhindern, muss man darauf achten, dass kein Wasser auf die Kakteen, zwischen die Mutterpflanze und die Kindeln an der Basis haften bleiben. Aus diesem Grund hat es sich als sinnvoll erwiesen, die Gewächse von unten zu gießen. Zu diesem Zweck wird der Topf in eine mit Wasser gefüllte Schale gestellt. Jetzt wartet man, bis sich die Oberfläche der Erde leicht feucht anfühlt.

Zur Pflege gehört auch die regelmäßige Versorgung der Pflanze mit Nährstoffen. Während der Wachstumsphase werden die Mammillaria-Kakteen im Abstand von vier Wochen mit einem speziellen Kakteendünger oder mit einem kalireichen Volldünger versorgt.
Im Frühjahr erfolgt das Umtopfen der Kakteen. Zu diesem Zweck werden die einzelnen Pflanzen beziehungsweise die gesamte Gruppe vorsichtig aus der Schale gehoben. Dabei umfasst man die Pflanzen am besten an der Basis mit der Gurkenzange.

Hinweis: Besondere Vorsicht ist hierbei bei Arten mit hakenförmig ausgebildeten Dornen geboten; die Widerhaken lassen sich nur schwer lösen, ohne die empfindlichen Areolen anzugreifen.

Wenn das bisherige Gefäß bereits gut durchwurzelt ist, erfolgt das Umtopfen in ein größeres Pflanzengefäß. Dabei wird aus dem Wurzelballen möglichst viel von dem alten Substrat geschüttelt; je nach Bedarf und auch Größe der neuen Pflanzenschale muss beim Umtopfen frische Erde zugesetzt werden.

Die optimale Pflege der Kakteen schließt auch eine ideale Überwinterung mit ein. Die Gewächse präsentieren sich nicht winterhart – deshalb muss man die Kakteen während der Ruhezeit im Haus kultivieren. In dieser Zeit erfolgt nur eine sehr sparsame Bewässerung; die Erde wird mit gerade so viel Feuchtigkeit versetzt, dass das Substrat nicht vollständig austrocknet. Insgesamt erfolgt die Kultivierung während der kalten Jahreszeit bei folgenden Bedingungen:

  • kühl
  • hell
  • Temperaturen zwischen acht und zehn Grad Celsius

Gedüngt wird während dieser Zeit nicht.

Vermehrung und Aussaat

Die Vermehrung der Mammillaria-Kakteen erfolgt bei gruppenbildenden Arten am besten über Abtrennung der Kindel. Nachdem die Pflanzenteile, die zu Vermehrung genutzt werden sollten, von dem Gewächs entfernt wurden, erfolgt die Trocknung der so entstandenen Schnittflächen. Diese nimmt zwei bis drei Tage in Anspruch. Anschließend drückt man die Kindel mit der Schnittfläche in den mit Kakteenerde gefüllten Pflanzentopf.

Ansonsten erfolgt die Vermehrung der Kakteen über Aussaat. Zur Gewinnung der Samen pflückt man die Beeren, die sich nach der Blüte im Herbst ausbilden, von dem Gewächs ab. Die Samen befinden sich im Fruchtmark. Um an diese zu gelangen, werden die Beeren auf einem Stück Löschpapier ausgedrückt und einige Tage lang an einem trockenen Platz liegen gelassen. Nach Ablauf der Trocknungszeit können die Samen eingesammelt und bis zum nächsten Frühjahr aufgehoben werden. Die Keimung der Samen erfolgt dann bei Temperaturen zwischen 22 und 24°C.

Schädlinge effektiv bekämpfen

Mammillaria-Kakteen Mammillaria-Kakteen werden besonders häufig von Wollläusen befallen. Als Schadbild präsentieren sich flockige Wachsausscheidungen sowie im weiteren Verlauf des Befalls auch Wachstumsstörungen. Vorbeugend hilft der Einsatz von Marienkäfern, Wanzen und Schlupfwespen; liegt bereits ein Befall vor, müssen die Läuse abgestreift oder mitsamt den Trieben von der Pflanze abgeschnitten werden. Bei starkem Befall lohnt sich der Einsatz von geeigneten Präparaten auf Ölbasis.

Zahlreiche Arten sind außerdem von Spinnmilben betroffen. Die Schädlinge hinterlassen auf den Pflanzen zahlreiche winzige helle Pünktchen und später hellgraue Flecken. Abhilfe schaffen vor allem Insektizide auf Basis von Rapsöl. Aber auch vorbeugende Maßnahmen können helfen: Raubmilben, Raubwanzen und Laufkäfer gelten als natürliche Feinde und werden gezielt eingesetzt.

Wichtige Arten

Zu den wichtigsten Arten der Mammillaria-Kakteen können Sie folgende Spezies zählen:

  • Mammillaria spinosissima, bocasana, elongata, gracilis, vetula, senilis, luethyi

Mammillaria vetula bietet ein besonders dekoratives Bild; der Kaktus bildet flache Polster und wächst reichlich sprossend. Die hübschen kugelförmigen Triebe haben eine graugrüne, glänzende Farbe. Besonders hübsch wirkt das Gewächs, das eine Größe von bis zu zehn Zentimetern erreicht, jedoch aufgrund seiner zitronengelben Blüten, die bis zu 18mm lang werden. Die Früchte sind entweder weißlich oder grünlich gefärbt. Besonders verbreitet ist der Kaktus in verschiedenen mexikanischen Bundesstaaten. Die Unterart Mammillaria vetula subsp. gracilis ist besonders in der Kultur sehr verbreitet; die Blüten von Kakteen dieser Art erreichen jedoch eine maximale Länge von 12mm, während Mammillaria vetula subsp. vetula 15mm lange Blüten zeigen.

Nicht weniger eindrucksvoll wirken Exemplare der Mammillaria boscana. Der Name dieses Kaktus bedeutet „vom Standort Bocas“ und bezeichnet damit den Ursprungsort der Pflanze in Mexiko. Das Gewächs bildet Gruppen aus grünen Trieben, die ebenfalls zunächst kugelförmige Gestalt, im Verlauf des Alters jedoch auch zylindrische Formen annehmen können. Auch die Warzen sind zylindrisch aufgebaut und bestehen aus sehr weichem Fleisch; Milchsaft ist nicht enthalten.

Mammillaria boscana Die Mitteldornen, von denen je nach Wuchs zwischen einem und sieben vorhanden sein können, fallen durch ihre rötlich bis braune Färbung auf und werden bis zu einem Zentimeter lang. Der Kaktus ist zusätzlich mit bis zu 50 Randdornen besetzt, die haarartig erscheinen und bis zu 2cm lang werden können. Insgesamt erreicht das Gewächs eine Größe von acht Zentimetern. Besonders hübsch sind die weißen bis rosa Blüten, die zu einem Trichter geformt sind und einen Durchmesser von 15mm erreichen können. Auch die zylindrischen Früchte sind rosa oder rot gefärbt, die dazugehörigen Samen erscheinen rötlich oder braun.

Mammillaria elongata (elongata=verlängert) beeindruckt vor allem durch die verlängerten Triebe, die eine zylindrische Form aufweisen. Diese zeigen sich als klassische Polster der Kakteenart. Die Triebe erreichen dabei einen Durchmesser von einem bis drei Zentimetern. Schlanke und ebenfalls kegelförmige Warzen, die sich auf den Kakteen befinden, sind charakteristisch für den häufig kultivierten Kaktus.

In den meisten Fällen fehlt der klassische Mitteldorn vollständig; manchmal zeigen sich jedoch maximal zwei Dornen, die eine gelbe oder braune Farbe aufweisen und mit einer schwarzen Spitze versehen sind. Randdornen sind hingegen immer vorhanden, meist zwischen zehn und 25; die weißen bis goldgelben Dornen erscheinen schlank und nadelartig und werden bis zu 9mm lang. Besonders dekorativ sind die Blüten dieser Kakteenart, die eine rosa oder blassgelbe Färbung aufweisen. In einem späteren Stadium färben sich diese rot. Es werden grundsätzlich zwei Unterarten unterschieden; Mammillaria elongata subsp. echinaria bildet im Gegensatz zu Mammillaria elongata subsp. elongata recht zuverlässig zwei 15mm lange Mitteldornen aus.

Sehr dornig und dennoch bildhübsch präsentiert sich die Art Mammillaria spinosissima, die einfach zylindrisch wächst. Der imposante Körper des Kaktus wird bis zu 30cm lang und erreicht im Durchmesser bis zu sieben Zentimeter. Dabei wirkt die blaugrüne Farbe der Sukkulente sehr dekorativ. Der Zusatz im Namen, der übersetzt „dornenreich“ bedeutet, ist bei dieser Art auf den ersten Blick zu erkennen; der dichte Besatz der stachligen Ausformungen sind vor allem auf dem gerundeten Scheitel zu sehen, der einen wolligen Eindruck hinterlässt.

Mammillaria spinosissima Die aufliegenden Warzen präsentieren sich kegelig und etwas kantig, wobei sie eine Größe von 5mm erreichen. Bis zu 30 Randdornen bilden einen Borstenkranz auf dem Kaktus. Die Zahl der Mitteldornen variiert bei dieser Art und kann zwischen zwei und 17 liegen. Diese stechen kaum und weisen unterschiedliche sehr dekorative Farben auf, zum Beispiel Weiß, Gelb, Rubinrot oder Rotbraun. Innerhalb des Kranzes erscheinen darüber hinaus hübsche Blüten, die eine Größe von etwa zwei Zentimetern aufweisen. Die äußeren Blumenblätter sind bräunlich mit rosa Rand, die inneren Blätter erscheinen hingegen karminfarben. Grüne oder rote Früchte komplettieren das Bild des häufig kultivierten Kaktus.

Fazit
Mammillaria-Kakteen gehören zu den besonders dekorativen Sukkulenten, die aufgrund ihrer Vielseitigkeit sowohl den heimischen Garten als auch die Wohnung verschönern. Da es sich um robuste und pflegeleichte Gewächse handelt, die im Allgemeinen wenig Pflege benötigen, lässt sich die Kultivierung mit recht wenig Aufwand betreiben. Und unter den verschiedenen Arten, die innerhalb dieser Kakteengattung zu haben sind, ist für jeden Pflanzenfreund etwas Passendes dabei.