Gartenpflanzen Hortensie

Schneeballhortensie, Ballhortensie Annabelle – Pflege und Schneiden

Schneeballhortensie sommerblühend

Hortensien erleben in den letzten Jahren ein fulminantes Come-back. Dazu hat nicht zuletzt die prachtvolle Schneeballhortensie Annabelle beigetragen, die zu den Waldhortensien zählt und kugelrunde, rahmweiße Blütenköpfe bildet. Sie gedeiht in Form von 1 bis 1,5 Meter hohen und ebenso breiten Sträuchern, die selbst in schattigen Lagen die zauberhaften Blütenbälle mit etwas Glück bis in den November hinein erscheinen lässt. Abhängig von der Sorte, erreichen bei guter Pflege die dicken Schneebälle, die aus unzähligen, sternförmigen Blüten bestehen, einen Durchmesser von satten 40 cm. All diese Vorzüge machen die Ballhortensie Annabelle zu einem idealen Kandidaten für die dekorative Beetbepflanzung sowie als imposantes Naturwunder im Kübel auf Balkon und Terrasse.

Pflege

Wie der geübte Gartenfreund es von den Hortensiengewächsen kennt, ist auch die Ballhortensie Annabelle sehr durstig. Wasser spielt daher im Rahmen der Pflege eine wichtige Rolle:

  • Regelmäßig mit Regenwasser gießen.
  • Im Sommer am besten morgens und abends wässern.
  • Die Wasserdosis direkt an die Wurzeln geben.
  • Bildung von Staunässe durch Drainage vermeiden.
  • Alle 4 Wochen speziellen Hortensiendünger verabreichen.
  • Blaukorn-Dünger ist nicht geeignet aufgrund des hohen Phosphorgehaltes.

Da die Schneeballhortensie kalkhaltiges Wasser nur gut verträgt, raten Experten dazu, gesammeltes Regenwasser zu nutzen. Wer dazu keine Möglichkeit hat, fragt beim örtlichen Wasserwerk den Härtegrad des Leitungswassers nach. Liegt der Wert über 14° dH (Grad deutscher Härte), wird es von Hand entkalkt. Hierzu wird das Wasser in eine Tonne gefüllt und über Nacht ein Baumwollsäckchen mit Torf hineingehängt, wodurch das Gießwasser weicher wird.

Schneiden

Die Schneeballhortensie Annabelle benötigt einen jährlichen Rückschnitt bis auf etwa 15 cm über dem Boden. Auf jeden Fall muss wenigstens ein Augenpaar am Trieb verbleiben. Da diese Hortensienart ihre Blüten am einjährigen Holz erscheinen lässt, wird auf diese Weise der üppige Wuchs unterstützt. Die beste Zeit für die Schnittmaßnahme ist im März oder April, kurz vor dem Neuaustrieb. Da der fleißige Hobbygärtner gerade zu dieser Zeit sehr einspannt ist mit den verschiedensten Gartenarbeiten, spricht nichts dagegen, die Ballhortensie im Winter während einer frostfreien Periode zurückzuschneiden. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass selbst im verwelkten Zustand die Blütenkugeln überaus dekorativ wirken, wenn sie mit Schnee bedeckt sind.

Vasenschnitt

Schneeballhortensie In der Blumenvase bietet Annabelle ein malerisches Erscheinungsbild in jedem Wohnzimmer. Je ausgereifter die Blüten sind, desto länger bleiben sie in der Vase erhalten. Daher sollten die blühenden Zweige nicht vor Mitte oder Ende August geschnitten werden. Geübte Gartenfreunde greifen vorher mit der Hand vorsichtig in den Blütenball. Fühlt dieser sich noch zart und weich an, warten sie noch einige Zeit ab, bis sich die gewünschte Festigkeit entwickelt hat. Ein zu stark verholztes Stielende wird noch etwas gekürzt, der grüne Teil dabei schräg angeschnitten und gespalten, damit der Blütenzweig ausreichend Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann. Wird das Blumenwasser regelmäßig erneuert, bleibt der schöne Strauß besonders lange erhalten.

Die besten Standortbedingungen

Als Waldhortensie bevorzugt die Schneeballhortensie Annabelle einen Standort im lichten Schatten, wie er unter Bäumen oder am Gehölzrand vorherrscht. Pralle Mittagssonne mag sie keinesfalls, denn dann droht den kugeligen Blüten und den hellgrünen Blättern ein Schaden durch Sonnenbrand. Darüber hinaus ist die Lage gut gewählt, wenn dort folgende Bedingungen herrschen:

  • Morgens und abends etwas Sonnenschein.
  • Humose, frische und durchlässige Pflanzerde.
  • Idealer pH-Wert liegt bei 5,5 bis 6.
  • Im Kübel Moorbeet- oder Rhododendronerde verwenden.
  • Drainage gegen Staunässe nicht vergessen.

Übrigens kann die Schneeballhortensie Annabelle das ganze Jahr über gepflanzt werden. Die beste Zeit dazu ist jedoch das zeitige Frühjahr, denn dann erfreut der schnellwüchsige Strauch den Gartenfreund mit seinen schönen Blüten bereits im ersten Jahr.

Überwintern

Schneeballhortensie Grundsätzlich ist die Ballhortensie winterhart bis -25° Celsius. Trotzdem ist es ratsam, im Beet die Wurzeln mit einer dicken Schicht aus Laub, Stroh oder Reisig in der kalten Jahreszeit zu schützen. Jungen Pflanzen wird in ihrem ersten Winter zusätzlich eine Hülle aus Sackleinen übergestülpt. Da Annabelle sehr gerne als Kübelpflanze kultiviert wird, ist in diesem Fall ein Schutz vor Frost und Schnee erforderlich, weil die Gefahr besteht, dass der Wurzelballen im Kübel komplett durchfriert. Neben der Vorsorge gegen Frostschäden durch Abdeckung der Wurzeln und Sackleinen über den Zweigen, wird der Kübel zusätzlich auf einen Holz- oder Styroporblock an einen windgeschützten Ort gestellt. Wo genügend Platz für ein helles Winterquartier vorhanden ist, kommt die Schneeballhortensie bei 16° bis 18° Celsius gut durch die kalte Jahreszeit. Während dieser Zeit ist die Hortensie zwar nicht gerade so durstig, wie im Frühling und Sommer; trotzdem darf sie nicht austrocknen. Daher erhält sie im Beet an frostfreien Tagen etwas Wasser und wird in der Winterherberge ab und zu gegossen.

Vermehren

Auf die repräsentative Ballhortensie Annabelle möchte so schnell niemand mehr verzichten. Daher ist für die Mehrzahl der Hobbygärtner der Thema Vermehrung äußerst interessant. Verschiedene Methoden stehen zur Auswahl:

Stecklinge
Der jährliche Rückschnitt im März oder April liefert automatisch geeignete Stecklinge in Hülle und Fülle. Die kräftigsten werden so zurecht geschnitten, dass sie auf einer Länge von 15 cm bis 20 cm jeweils im oberen und im unteren Teil über zwei Augen verfügen. Das untere Ende wird schräg, das obere Ende gerade geschnitten. Die Stecklinge werden zur Hälfte in Anzuchtsubstrat gesteckt, wo sie innerhalb kurzer Zeit bewurzeln. Wichtig zu beachten ist, dass sie während dieser Phase stets leicht feucht gehalten werden. Übrigens können Stecklinge bis Juni oder Juli geschnitten werden.

Absenker
Die Schneeballhortensie Annabelle ist der perfekte Kandidat für die Vermehrung durch Absenker. Hierzu wird im Verlauf des Sommers ein möglichst wenig verholzter Trieb zu Boden gezogen. Dort wird er in einer Bodenrinne, die im Vorhinein mit dem Spaten gezogen wurde, mit Erde bedeckt. Mehrere Steine verhindern, dass der Absenker wieder in die Höhe schnellt. Das Triebende muss noch hervorschauen. Wird der Trieb vorher an zwei bis drei Stellen leicht angeritzt, fördert dies die Bewurzelung. Sobald sich am Absenker ein eigenes Wurzelsystem gebildet hat, wird er von der Mutterpflanze abgeschnitten und kann an einem neuen Standort eingepflanzt werden.

Altbewährte Trockenblume

Schneeballhortensie Wer sich die wunderschönen weißen Blütenbälle auf Dauer erhalten möchte, verwandelt sie in Trockenblumen. Bei der preiswertesten Methode geht man wie folgt vor:

  • Die voll erblühten Zweige großzügig abschneiden.
  • An einer Schnur kopfüber an einem luftigen, trockenen Ort aufhängen.
  • Die Blüten dürfen sich nicht berühren.
  • Nach 2 bis 3 Monaten ist der Trockenvorgang abgeschlossen.

Der Nachteil bei dieser Vorgehensweise ist, dass die Schneeballhortensien sehr brüchig sind. Eingesprüht mit Haarspray erhalten sie etwas mehr Festigkeit. Etwas kostspieliger, dafür aber wesentlich schneller verläuft die folgende Vorgehensweise mit Kieselgel. Jeder hat die Kügelchen schon einmal als Beigabe hochwertiger Elektronikgeräte in kleinen Tütchen entdeckt. Dort haben sie die Aufgabe, jedwede Flüssigkeit aufzunehmen. Diese Eigenschaft kann auch für das Trocknen der Schneeballhortensie genutzt werden:

  • Kieselgel im Bastelladen oder Online Shop kaufen.
  • Die blühende Ballhortensie abschneiden.
  • In einem Gefäß den Boden mit den Kügelchen bedecken.
  • Den Zweig darauf legen und mit dem Kieselgel bedecken.
  • Das Gefäß mit einem Deckel verschließen.

Platziert an einem warmen Ort, ist der Trockenvorgang bereits nach einer Woche abgeschlossen.

Krankheiten und Schädlinge

Hortensien sind von Natur aus robuste und widerstandsfähige Halbsträucher. Dies gilt auch für die Schneeballhortensie Annabelle. Kommt es zu Problemen, sind sie in der Regel auf Fehler oder Mängel bei der Pflege zurückzuführen. Verfärben sich die Blätter gelb, ist dieser Zustand auf Staunässe zurückzuführen, die Wurzeln verfaulen lässt und die Nährstoffversorgung hemmt. Will die Ballhortensie überhaupt nicht blühen, steht sie zu sehr im Schatten, denn etwas Sonnenschein ab und zu ist für die Pflanze lebenswichtig. Ungeachtet liebevoller Pflege, kann es trotzdem zu einem Befall durch Schädlinge oder einer Pilzinfektion kommen.

Blattläuse
Blattlaus Sie scheinen vor allem im Sommer bei trockenem Wetter allgegenwärtig und locken zusätzlich Scharen von Ameisen an. Daher wirft der erfahrene Hobbygärtner regelmäßig einen kontrollierenden Blick auf seine Schneeballhortensien, um bei einem Befall unmittelbar zu handeln. Folgende biologischen Bekämpfungsmittel sorgen für Abhilfe:

  • Milchwasser aus 1 Liter Wasser und 1/2 Liter Milch versprühen.
  • Klebefallen mit Pheromonen aufstellen.
  • Tabakblätter in Wasser gären lassen, abseihen und Jauche ausbringen.
  • Niemhaltige Insektizide einsetzen.
  • Nistkästen für Meisen aufhängen.
  • Rainfarnjauche aus 30 g Pflanzenteile und 10 Liter Wasser auf die Pflanzen sprühen.
  • Brennnesseljauche hilft ebenfalls gegen Blattläuse.
  • Bohnenkraut zwischen die Hortensiensträucher pflanzen.
  • Florfliegenlarven auf den befallenen Sträuchern verteilen.

Übrigens sind Blattläuse für Ohrenkneifer eine Delikatesse. Angelockt werden die Nützlinge durch einen umgestülpten Blumentopf, der mit Holzwolle gefüllt ist. Hier verbringen die nachtaktiven Tierchen den Tag und machen sich in der Dämmerung auf die Jagd nach den Blattläusen. Marienkäfer haben Blattläuse ebenfalls zum Fressen gern. Ihr Einsatz ist so wirkungsvoll, dass ihre Larven – ebenso, wie die Florfliegenlarven – mittlerweile im Fachhandel erhältlich sind.

Mehltau
Diese besonders hartnäckige Pilzinfektion macht auch vor der Schneeballhortensie nicht Halt. Über die folgenden umweltbewussten Bekämpfungsmethoden wird positiv berichtet:

  • Milchwasser, wie auch im Kampf gegen Blattläuse.
  • Infizierte Pflanzenteile abschneiden und verbrennen.
  • Brühen aus Rainfarn, Brennnessel, Knoblauch oder Zwiebel einsetzen.
  • Vorzugsweise am frühen Morgen gießen.
  • Unter erwachsenen Sträuchern Rindenmulch verteilen.
  • In möglichst luftigem Abstand pflanzen.

Schneeballhortensie Unter jungen Sträuchern der Annabelle sollte kein Rindenmulch ausgebracht werden, weil dieser auf Dauer dem Boden Stickstoff entzieht, was Pflanzen in den ersten Jahren im Wachstum hemmt. An der ausgewachsenen Schneeballhortensie unterstützt Rindenmulch dagegen die Widerstandskraft gegen Mehltau.

Chemische Bekämpfungsmittel

Wenn alle biologischen Methoden keinen Erfolg bringen, bleibt nur noch der Griff zu Insektiziden und Fungiziden, die wenigstens teilweise aus chemischen Bestandteilen zusammengesetzt sind. Die Online Datenbank des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gibt Auskunft darüber, welche Präparate aktuell für den Einsatz im Hausgarten zugelassen sind.
Naturschauspiel, wie von Künstlerhand geschaffen

Fazit
Die Schneeballhortensie Annabelle ist eines der auffälligsten Gestaltungselemente für den gepflegten Garten. Der buschig wachsende Halbstrauch bezaubert den Betrachter mit riesigen, strahlend weißen Blütenbällen, die auf den ersten Blick wirken, als hätte hier ein Künstler Hand angelegt. Da diese Hortensiengewächse angenehm pflegeleicht, robust und widerstandsfähig sind, haben sie so manches Gärtnerherz im Sturm erobert. Als besonders vorteilhaft wird ihre Anpassungsfähigkeit hinsichtlich des Standortes gesehen, denn selbst im lichten Schatten blüht die Ballhortensie von Juni bis Oktober ohne Unterlass.