Gartenpflanzen Hortensie

Kletterhortensie – Pflege & Vermehren

Kletterhortensie

Kletterhortensien erfreuen sich großer Beliebtheit und sind hervorragend zur Begrünung von Hauswänden und anderen tristen Außenflächen geeignet. Der Reiz der Hydrangea petiolaris liegt in ihren bis zu 25 cm breiten, vollen Blütendolden, welche Ende Mai erblühen und einen süßlichen Duft verströmen. Das selbstklimmende Hortensiengewächs ist pflegeleicht und äußerst widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten. Die mehrjährige Kletterhortensie hat es dabei nicht eilig, weder mit dem Wachstum noch mit ihrer Blütenpracht. Zwei bis fünf Jahre können vergehen, ehe das winterharte Gewächs die ersten Blütenstände ausbildet. Der richtige Standort und die regelmäßige Versorgung mit Wasser und Dünger natürlich vorausgesetzt. Der Kletterstrauch aus Asien kann im Laufe seines Lebens eine Höhe von bis zu 10 Metern erreichen.

Standort- und Bodenansprüche

Die Hydrangea petiolaris verträgt direkte Sonneneinstrahlung als Waldpflanze nur bedingt. Schattige bis halbschattige Plätze, welche darüber hinaus windgeschützt sind, werden von der Pflanze bevorzugt. Die Kletterhortensie benötigt einen leicht sauren bis neutralen Bodengrund, dessen Konsistenz locker und humusreich ist. Da Hortensien viel Wasser brauchen, darf die Erde nicht austrocknen und sollte stets feucht bis nass gehalten werden. Staunässe gilt es allerdings dabei zu vermeiden. Auch wenn Kletterhortensien mit ihren Haftwurzeln gut an Wänden und anderen Oberflächen selbst halten, haben sich Rankhilfen bewährt, um das Wachstum der Pflanzen optimal zu unterstützen. Selbst unter Bäumen wächst die robuste Kletterpflanze problemlos, der Wurzeldruck der Bäume mindert nicht im geringsten das Wachstum des Gehölzes.

Gießen & Düngen

Kletterhortensie Um die volle Blütenpracht der Kletterhortensie zur Geltung zu bringen, benötigt die Pflanze besonders in den Sommermonaten viel Nährstoffe und Feuchtigkeit. Der Boden sollte wasserdurchlässig, beständig feucht und nährstoffreich sein. Als Nährstoffzugabe für die langsam wachsenden Pflanzen haben sich verschiedene Arten von Dünger bestens bewährt. Neben Azaleen- und Rhododendron-Dünger kann man auch einen speziellen Hortensien-Dünger verwenden. Besonders für in Kübeln gepflanzte Kletterhortensien eignet sich die Gabe eines Flüssigdüngers. Sofern nicht anders in der Anleitung angegeben, erfolgt die Düngung im Zeitraum von April bis August, in einem Abstand von ungefähr ein bis zwei Wochen. Erfolgt keine Versorgung mit wichtigen Nährstoffen, kümmert die Pflanze deutlich sichtbar vor sich hin.

Umtopfen

Vertreter der Gattung Hydrangea petiolaris sind äußerst bodentreu und sollten nur in Ausnahmefällen umgesetzt bzw. umgetopft werden. Hat man den Standort der Pflanze falsch gewählt oder ein Umzug steht an, ist ein Umsetzen der Kletterhortensie jedoch fast unvermeidbar. Der beste Zeitpunkt für ein solches Vorhaben ist der Frühherbst oder das späte Frühjahr. Die Pflanze benötigt nach dem Umpflanzen viel Kraft und Wasser, weswegen ein Austrocknen des Erdreichs unter allen Umständen vermieden werden muss.

  • Triebe und Ranken der Hortensie können zuvor bis auf knapp 50 cm zurückgeschnitten werden, damit die Pflanze problemlos anwachsen kann.
  • Die Erde rund um die Kletterhortensie im Anschluss großflächig ausstechen, um die Wurzeln nicht zu verletzen.
  • Wurzelballen und das Pflanzloch großzügig wässern, ehe die Pflanze an ihrem neuen Standort eingesetzt wird.
  • Um der Pflanze das Anwurzeln zu erleichtern, empfiehlt sich ein humusreicher, lockerer Erdboden, der auch nicht durch Festtreten verdichtet werden darf.
  • In den ersten beiden Jahren nach dem Umtopfen der Kletterhortensie ist eine Blüte sehr unwahrscheinlich, da die Pflanze längere Zeit zur Akklimatisierung und zur Bildung neuer Wurzeln und Triebe benötigt.

Überwintern

Hydrangea petiolaris Die Hydrangea petiolaris gehört zu jenen Kletterpflanzen, welche winterhart sind und auch in Gefäßen problemlos die kalte Jahreszeit im Garten überstehen. Sofern man die Pflanzen in Kübel gepflanzt hat, sollten diese dickwandig sein oder man umwickelt sie zusätzlich bei mehrstelligen und langfristigen Minustemperaturen mit einem Leinensack. Lediglich junge Pflanzen müssen im Winter mit Reisig abgedeckt werden, um sie vor Frostschäden zu bewahren.

Der Schnitt der Hydrangea petiolaris

Die Kletterhortensie zählt zu den langsam wachsenden, mehrjährigen Rankgewächsen. Genau aus diesem Grund ist ein Rückschnitt von Ranken und Trieben in den ersten Pflanzjahren nicht notwendig. Einzige Ausnahme: Unerwünschte, schwache Triebe können Sie direkt nach der Blüte entfernen. Damit wird ein unerwünschtes Ausbreiten der Kletterranken verhindert. Nach einigen Jahren muss ein Rückschnitt erfolgen, sofern die Hydrangea petiolaris Kletterhortensie eine unerwünschte Höhe erreicht hat oder verjüngt werden soll. Auch abgestorbene oder erfrorene Triebe sollte mann im Frühjahr entfernen. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass die Blütenanlagen der Kletterhortensie bereits im Vorjahr gebildet werden und keinesfalls mit der Gartenschere entfernt werden dürfen.

Vermehren

Wie viele Kletterpflanzen und -Gehölze lässt sich auch die Kletterhortensie am besten durch sogenannte „Absenker“ vermehren. Für diese Methode eignen sich junge Triebe, welche dicht am Boden entlang wachsen. Ist kein solcher Trieb vorhanden, kann auch vorsichtig ein längerer nach unten abgebunden werden. Durch den losen Kontakt mit der Erde bilden sich kleine Luftwurzeln, welche allerdings noch keine Nährstoffe aus dem Boden selbst aufnehmen können. Um das Wachstum dieser Haltewurzeln zu beschleunigen, empfiehlt es sich den jungen Trieb flach mit humusreicher Erde zu bedecken. In dieser Zeit versorgt die „Mutterpflanze“ den Ableger mit notwendigem Wasser und wichtigen Nährstoffen. Sobald sich im Frühjahr neue Triebe zeigen, kann man den „Steckling“ abtrennen.

Krankheiten und Schädlinge

Kletterhortensien sind pflegeleicht und überaus robust, sofern der Standort richtig gewählt wurde und sie regelmäßig mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Dennoch können auch diese Pflanzen von einigen Schädlingen und Krankheiten befallen werden:

  • Eine weitverbreitete Krankheit unter den verschiedenen Arten von Hortensien ist Chlorose. Die Symptome sind gelbe Blätter mit grünen Adern, welche auf einen basischen Boden oder niedrigen Eisengehalt hinweisen. Rhododendronerde und Torf geben der Pflanze die nötigen Nährstoffe und können Abhilfe schaffen.
  • Mehltau Auch die Pilzsporenarten „Echter Mehltau“ und der „Blattfleckenpilz“ können der beliebten Kletterpflanze zu schaffen machen. Die Behandlung des Echten Mehltaus besteht im Entfernen der infizierten Blätter und dem Einsatz eines Fungizids. Der Echte Mehltau lässt sich am ehesten am mehligen Pilzbelag auf den Blättern erkennen, welcher weißlich grau und abwischbar ist. Die Symptome des Blattfleckenpilzes hingegen sind an Blattflecken mit einer braunen Mitte zu erkennen. Diese Krankheit entsteht durch eine hohe Luftfeuchtigkeit und einer Unterversorgung mit Nährstoffen. Um den Blattfleckenpilz erfolgreich zu behandeln, muss die optimale Versorgung mit wichtigen Nährstoffen gewährleistet und kranke Pflanzenteile unverzüglich entfernt werden. Auch ein falscher Standort oder Staunässe können Auslöser für diese Pilzerkrankung sein.
  • Schildläuse, Blattläuse, Dickmaulrüssler und Spinnmilben können der robusten Hortensie ebenfalls schaden. Ein Befall mit Schädlingen lässt sich am ehesten durch Fraßspuren an Blättern und Stängel der Pflanze erkennen. Für die Behandlung dieser unliebsamen Besucher gibt es mehrere Möglichkeiten, abhängig von der Schwere des Befalls. Als überaus effizient haben sich biotechnische Spritzmittel erwiesen. Aber auch durch das abspritzen mit einem härteren Wasserstrahl oder die Verwendung von unverdünnter Brennnesselbrühe kann die Pflanze von den Schädlingen befreien.
  • Das Verfärben von Blüten und Blättern könnte auch auf einen Wasser- oder Stickstoffmangel hindeuten. Zuerst diese Möglichkeiten ausschließen, ehe die chemische Keule zum Einsatz kommt.

Nützliche Pflegetipps für Kletterhortensien

Die langsam wachsende Rankpflanze ist mehrjährig und kann durch ihre üppigen Blätter und auffallenden Blüten Carports, Hauswände und triste Gartenlauben verschönern. Auch wenn die Kletterhortensie äußerst robust und pflegeleicht ist, gibt es einige Tricks, um beispielsweise ihre Blütenpracht und das Wachstum zu fördern:

  • Pflanzen sind Selbstklimmer und halten sich mit Haftwurzeln am Untergrund fest
    • Rankhilfen anbringen, um Beschädigungen an den Hausmauern zu vermeiden
    • Rankgitter stützt die Kletterpflanze auch ab
    • Drahtseile und Bambusstäbe sind ebenfalls geeignet
    • unliebsame Triebe, die sich selbstständig machen, im Frühjahr oder Herbst entfernen
  • lehmig-humoser Boden bewahrt die Feuchtigkeit länger und versorgt die Pflanze mit den nötigen Mineralstoffen
    • düngen mit Kaffeesatz hilft hier nur bedingt
    • Rhododendron- und Hortensiendünger haben sich bewährt
    • bei Kübelhaltung Flüssigdünger verwenden
  • Blaukorn-Dünger ist ungeeignet und wirkt dem Wunsch nach einer Blaufärbung kontraproduktiv entgegen
  • Kletterhortensien So wenig wie möglich und soviel wie nötig schneiden
    • junge Triebe entfernen fördert das Wachstum der Hauptranken
    • Vorsicht: Pflanze bildet im Spätherbst Blütenanlagen für das kommende Frühjahr aus. Werden diese unwissentlich entfernt, bleibt die volle Blütenpracht im nächsten Jahr indes aus.
  • Blütendolden im Spätherbst abschneiden und in eine Vase setzen
    • Blütenstände bleiben sehr lange erhalten
  • um Blüten und intensive Farbe zu konservieren, eignet sich die Verwendung einer Glycerin-Wasser-Mischung
    • Hortensien in eine Lösung aus einem Teil Glycerin und zwei Teilen Wasser stellen
    • Wasser verdunstet, Glycerin wandert in die Blütenzellen und konserviert diese langfristig
  • Blüten trocknen: Blütendolden voll erblüht abschneiden und über längere Zeit kopfüber aufhängen
  • Blütenfarbe von Hortensien kann über ph-Wert des Bodens beeinflusst werden
    • Einzige Ausnahme bilden weiße blühende Pflanzen, da sie nicht in der Lage sind, den dafür nötigen Farbstoff selbst zu bilden
    • für blaue Blütenpracht, empfiehlt sich das regelmäßige Gießen mit Regenwasser und die Zugabe von Torf
    • spezieller Dünger mit Aluminiumalaun gibt der Pflanze die nötigen Nährstoffe und senkt den ph-Wert des Bodens