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Koreatanne, Abies koreana – Pflanzen, Pflege und Schneiden

Koreatanne

Die aus den Bergwäldern Koreas stammende Tanne hat durch ihren kegelförmigen, ausladenden Wuchs und ihre dekorativen Zapfen längst schon ihren Siegeszug in heimische Gärten angetreten. Der Baum gilt als überaus winterhart. Die verschiedenen Zuchtformen der Koreatanne beeinflussen nicht nur die Farbe und Windung der Nadeln und Triebe, sondern auch die Wuchsform und -Höhe.

Der Standort und das Substrat

Die Koreatanne gedeiht am besten an einem absonnigen bis hellen halbschattigen Platz. Trotz des langsamen Wuchses sollte der Standort so gewählt sein, dass der Baum sich ungestört entwickeln kann und mit zunehmendem Alter keine Gefahr für Häuser oder Straßen darstellt. Insgesamt vermag die Abies koreana eine Wuchshöhe zwischen 5 und 10 Meter zu erreichen.

Abies koreana - Koreatanne Das flach wurzelnde Nadelgehölz benötigt ein leicht saures und humusreiches Erdreich. Schwere und verdichtete Böden erschweren die optimale Entwicklung der Wurzeln. Dadurch wird die Wasseraufnahme gehemmt und das gesunde Wachstum der Tanne würde darunter leiden. Bei Bedarf können Sie größere Mengen Sand mit dem bereits vorhandenen Substrat vermischen. Auf einem zu lehmigen oder trockenen Untergrund gedeiht die aus Korea stammende Pflanze kaum oder zeigt indes deutliche Missstände im Wuchs.

Düngen und Gießen

Durch ihren kompakten Aufbau und dem dunklen, immergrünen Nadelgewand ist die Abies koreana äußerst beliebt und vielerorts als Zierbaum heimischen Parkanlagen anzutreffen. Mangelerscheinungen lassen die immergrüne Koreatanne jedoch schnell verkahlen. Wirken Sie diesem Vorgang entgegen und düngen Sie regelmäßig mit Blaukorn. Auch ein Volldünger ist geeignet, jedoch sollte dieser einen hohen Magnesiumanteil aufweisen.

Lassen Sie den Erdboden rings um die Koreatanne niemals vollständig austrocknen, sondern gießen Sie regelmäßig mit Regenwasser nach. Der Wasserverbrauch des Baumes steigt im Herbst an, und auch an frostfreien Tagen im Winter sollte der Feuchtigkeitsgehalt des Erdbodens überprüft werden. Ebenso wie viele andere Pflanzenarten reagiert jedoch auch die Abies koreana empfindlich auf Staunässe. Wenn der gewählte Standort einen schweren Boden aufweist, sollten Sie zur Vorsorge grobe Kieselsteine dem Substrat beimengen. Das begünstigt nicht nur den schnellen Abfluss überschüssiger Wassermengen, sondern fördert zudem die Entwicklung der flachen Wurzelausläufer.

Hinweis: Koreatannen in Kübelhaltung benötigen mehr Wasser als Abies koreana im Freiland. Kontrollieren Sie regelmäßig und gießen Sie bei Bedarf auch in der kalten Jahreszeit nach.

Koreatanne pflanzen

Der beste Zeitpunk für die Pflanzung von immergrünen Gewächsen liegt im Spätsommer. So können sich die Wurzeln der Koreatanne bis zum kommenden Winter noch optimal entwickeln. Die Wuchshöhe und -Breite des Baumes sollte bei der Standortwahl im Vordergrund stehen. Denn einige Sorten der Abies koreana erreichen eine Höhe von über 10 Metern, während andere Vertreter dieser Nadelgehölz-Familie nur maximal 60 Zentimeter aufweisen können. Greifen Sie auf kleinwüchsige Sorten zurück, wenn Sie beispielsweise die Koreatanne als Randbegrenzung für den Steingarten oder als Zierde für den eigenen Balkon verwenden möchten. Doch auch als Solitärpflanze in der Gartenmitte bietet die Pflanze einen interessanten Blickfang.

Abies koreana Vor der Kultivierung im Freiland sollten Sie die Tanne für ungefähr eine Stunde in ein lauwarmes Wasserbad stellen. Somit können sich die Wurzeln des Nadelgehölzes noch einmal mit Wasser vollsaugen, während Sie in Ruhe den Standort vorbereiten können. Der Baum ist ein Flachwurzler und benötigt aus diesem Grund ein breites Pflanzloch. Mischen Sie dem Erdaushub Humus und bei Bedarf Sand mit bei. Schweres Substrat können Sie zusätzlich mit grobem Kies auflockern. Setzen Sie die Pflanze vorsichtig in das Pflanzloch um und füllen Sie dieses im Anschluss wieder mit der aufbereiteten Erde auf. Das Substrat nur leicht andrücken und danach fest angießen, um der Koreatanne die Akklimatisierung zu erleichtern. In den folgenden Wochen sollten Sie öfter nachwässern, auch wenn die oberste Erdschicht noch nicht vollständig abgetrocknet ist.

Legen Sie bereits während der Pflanzung einen „Gießrand“ an, welcher Ihnen die Versorgung mit Wasser erleichtert und die Pflanze direkt und gleichmäßig mit Feuchtigkeit versorgt. Halten Sie diese Fläche frei von Unkraut und mulchen Sie dort regelmäßig. Auch Bodendecker haben in diesem Bereich nichts zu suchen, sie würden den Boden nur unnötig verdichten.

Kleinwüchsige Arten der Koreatanne sind auch für die Haltung in Kübeln geeignet. Wählen Sie ein entsprechend breites Pflanzgefäß, damit sich die flachen Wurzeln optimal ausbreiten können. Für die Kultivierung in Kübeln kommt ein heller Standort auf einem großen Balkon oder der Terrasse infrage. Wie auch bei der herkömmlichen Pflanzung im Freiland benötigt die Abies koreana einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Legen Sie zur Vorbeugung gegen Staunässe eine Drainage aus Lavasplitt am Boden des Kübels an.

Hinweis: Koreatannen in Kübelpflanzen sind ebenfalls langsam wüchsig und müssen nur etwa alle 3 - 4 Jahre umgetopft werden.

Vermehren

Abies koreana werden ausschließlich über Samen vermehrt. Dieser Vorgang erfordert nicht nur viel Geduld, sondern auch einiges an Vorbereitung. Ab Mitte bis Ende Dezember können Sie die Zapfen des Baumes absammeln und diese für einige Tage auf die Fensterbank legen. Durch die warmen Temperaturen entfalten sich die Samenkammern und problemlos können Sie die Samen der Tanne entnehmen. Um herauszufinden, welche von den Samen keimfähig sind, sollten Sie die Wasserprobe machen: Legen Sie die flügellosen Samen über Nacht in ein Wassergefäß und entfernen Sie am nächsten Tag diejenigen, welche an der Oberfläche schwimmen.

Bereiten Sie eine Schale mit einem Erde-Sand-Gemisch vor und bedecken Sie die Samen nur leicht mit diesem Substrat. Um die Keimhemmung zu brechen, benötigen die Samen eine Stratifizierung, welche idealerweise im Freiland vorgenommen wird. Dafür müssen Sie das Pflanzgefäß mit den Samen lediglich in den Garten oder auf die Terrasse zurückstellen. Ein spezieller Schutz vor Regen oder Schnee ist nicht notwendig, allerdings sollte die Erde immer leicht feucht sein. Gießen Sie bei Bedarf nach.

Abies koreana - Koreatanne Bis sich die ersten Triebe zeigen, können unter Umständen mehrere Monate vergehen. Wenn Sie eine spezielle Sorte oder Eigenschaft der Koreatanne bevorzugen, können Sie jedoch auch auf veredelte Pflanzen aus dem Fachhandel zurückgreifen.

Schneiden

Ein Rück- oder Auslichtungsschnitt ist bei dieser langsamwüchsigen Tanne nicht erforderlich. Sofern unbedingt nötig, dürfen nur grüne Triebe entfernt werden, denn Schäden am Altholz werden nicht mehr regeneriert. Die einzige Ausnahme bilden hier Koreatannen, welche als Bonsai gezogen werden. Bei diesen Pflanzen werden zwischen Mai und Oktober etwa alle 4 bis 6 Wochen die frischen, grünen Triebe um 1 Zentimeter zurückgestutzt.

Überwintern

Die aus Korea stammenden Pflanzen sind äußerst winterhart und auch Minustemperaturen im zweistelligen Bereich fügen der Tanne schließlich keinen Schaden zu. Umwickeln Sie nur Kübelpflanzen mit einem speziellen Vlies, um die Wurzeln vor Erfrierungsschäden zu bewahren.

Schädlinge und Krankheiten

Wollläuse
Bei einem Befall mit diesen Schädlingen weisen die Triebe und Nadeln der Tanne einen weißen, wolligen Belag auf. Je nach Stärke der Insektenpopulation erscheinen diese zuerst pünktchenartig und vereinzelt, aber bereits nach kürzester Zeit sind alle befallenen Pflanzenteile von einem watteartigen Belag umgeben. Eine häufige Begleiterscheinung der Wollläuse ist Rußtau, ein Pilzerreger, welcher auf den Tannennadeln einen grauschwarzen Belag erzeugt und sich von den Ausscheidungen der Läuse ernährt. Für die erfolgreiche Bekämpfung stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Einzelne Tiere absammeln.
  • schlupfwespe pb 1 Natürliche Fressfeinde wie Florfliegen und Schlupfwespen einsetzen.
  • Eine Seifenlösung regelmäßig spritzen.

Der Fachhandel hält wirksame Insektizide gegen Wollläuse parat, verwenden Sie diese Mittel jedoch nur als letzten Ausweg und strikt nach Gebrauchsanweisung.

Rindenläuse
Große Nadelgehölze wirken oft wie ein Magnet auf die nur wenige Millimeter großen, schadhaften Insekten. Wie fast alle Lausarten ernähren sich auch diese dunkel gefärbten Tiere vom nahrhaften Zellsaft der Pflanze. Greifen Sie zur Beseitigung der Rindenläuse auf einen Sud aus Brennnesseln zurück oder setzen Sie die Insekten täglich einem scharfen Wasserstrahl aus. Entfernen Sie stark geschädigte und befallene Triebe der Koreatanne, um die Population der Schädlinge einzudämmen.

Grauschimmelfäule
Wenn sich bei Koreatannen das Sterben von jungen Trieben häuft, könnte dies ein Hinweis auf die Pilzinfektion „Botrytis cinerea“ sein. Um dem Erreger dieser Krankheit keinen Nährboden zu bieten, sollten Sie auf ein durchlässiges Substrat sowie eine ausreichende Belüftung der Koreatanne achten. Besonders Bäume in einer zu engen Reihenpflanzung sind von der Grauschimmelfäule betroffen. Schneiden Sie verwelkte Triebe weg und greifen Sie auf ein chemisches Fungizid zurück, um die Krankheit einzudämmen.

Sorten

Im Fachhandel sind viele unterschiedliche Sorten der Korea-Tanne erhältlich. Zu den Bekanntesten gehören beispielsweise:

  • Black Prince – Das auffälligste Merkmal dieses Baumes ist ein dunkelgrünes Nadelkleid. Sein kegelförmiger Wuchs macht diese Ausleseform der Abis koreana zu einer beliebten Solitärpflanze.
  • Silver Show – Durch die stark und unterschiedlich gewundenen Nadeln entsteht eine silbrig-dunkelgrüne Färbung der gesamten Tanne. Die Tanne weist einen schmalen Wuchs auf, wodurch sie gut zur Begrenzung von Gartengrenzen geeignet ist. Insgesamt kann die Pflanze eine Wuchshöhe von bis zu 7 Metern erreichen.
  • Abies koreana Tundra – Eine Abis koreana Sorte, welche eine Breite von 60 Zentimetern und eine Höhe von etwa 40 Zentimetern erreicht. Beliebtes Nadelgehölz für Beetbegrenzungen und zur Kübelhaltung.
  • Pompom – Der Name kommt nicht von ungefähr, denn diese Tanne neigt zu einem kugeligen Wuchs. Ein Schnitt um die Form zu erhalten, ist nicht notwendig.
  • Orange Glow – Die goldfarbenen Nadeln nehmen in der kalten Jahreszeit eine orangene Färbung an. Die Wuchsform ist eher breit als hoch.
  • Pinocchio – Zwergenwüchsige Tanne, welche eine halbkugelige Wuchsform aufweist. Ist für die Kultivierung in Kübeln geeignet.

Pflegetipps

Rindenmulch ausbringen
Die zerkleinerte Baumrinde vermindert nicht nur den Wuchs unerwünschter Unkrautarten, sondern verhindert eine rasche Verdunstung des Wassers und schützt die Tanne somit vor einer zu schnellen Austrocknung. Verwenden Sie eine Schicht aus Rindenmulch allerdings nur direkt um die Koreatanne, denn durch die Verrottung des Materials wird Stickstoff im Erdreich gebunden.

Verfärbungen an den Nadeln
Eine Verfärbung des Nadelgewands deutet auf verschiedene Mangelerscheinungen hin. Nehmen die Nadeln zuerst eine gelbe Färbung an und werden zuletzt rotbraun, ist dies ein deutliches Anzeichen für Kalium-Mangel. Vergilben die Spitzen älterer Nadeln zunehmend, benötigt die Tanne eine Zufuhr von Magnesium.

Streusalz
Pflanzen Sie Abis koreana nicht in direkter Nähe zu viel befahrenen Straßen. Das Streusalz im Winter kann dem Baum erheblichen Schaden zufügen.

Fazit
Der Baum mit seinem blaugrünen Nadelgewand und den Zapfen mit ihrer blauvioletten Färbung bietet einen faszinierenden Blickfang im heimischen Garten. Die Koreatanne ist einfach zu kultivieren, einige kleinwüchsige Arten sind auch für Vorgärten sowie Kübelpflanzung geeignet. Bis auf den richtigen Standort und ein nicht zu trockener Wurzelballen, stellt die Pflanze keine besonderen Ansprüche, auch eine aufwendige Pflege entfällt.