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Zierkirsche, Japanische Blütenkirsche, Prunus serrulata – Pflege

japanische Blütenkirsche Prunus serrulata

Die umwerfende Blütenpracht der Zierkirsche ist ein absoluter Blickfang in heimischen Gärten und Parkanlagen. Japanische Blütenkirschen sind dabei einfach und ohne besondere Vorkenntnisse kultivierbar. Das Ziergehölz ist eng mit der japanischen Kultur verwurzelt, seine atemberaubende und üppige Blüte entfaltet der Baum jedoch auch in unseren Breitengraden.

Standort und Bodenbedingungen

Schattige und dunkle Plätze werden von der „Japanischen Blütenkirsche“ kaum akzeptiert. Die volle Blütenpracht wird nur an vollsonnigen Standorten komplett ausgebildet. Je nach Sorte kann der Baum eine Wuchshöhe von bis zu 12 Metern erreichen. Meiden Sie bei großwüchsigen Prunus-Sorten deswegen zu kleine Vorgärten und die direkte Nähe zu Hauswänden und Zäunen. Relativ unkompliziert gestaltet sich der Anspruch an das Substrat: Die Zierkirsche kann auf humusreichen, tiefgründigen Böden ebenso kultiviert werden, wie auch in extrem sandhaltiger Erde.

Gießen

Der zu den Rosengewächsen gehörende Baum weist einen durchschnittlichen Wasserbedarf auf. Im Hochsommer darf das Substrat rings um die Prunus nicht vollständig austrocknen. Mit einem Gießrand sorgen Sie für eine gleichmäßige Wasserverteilung. Diese Fläche wird unmittelbar bei der Pflanzung angelegt und muss regelmäßig gemulcht und von Unkraut befreit werden. Greifen Sie auf kalkarmes Regenwasser zurück und vermeiden Sie Staunässe. Schwere und lehmhaltige Böden können Sie mit grobem Kies auflockern.

Bei Laubbäumen gilt die Faustregel, dass wenige Liter Wasser über einen Zeitraum von wenigen Tagen effektiver sind, als eine größere Menge Feuchtigkeit einmal in der Woche zu verabreichen. Denn trockene Böden können das Wasser nicht speichern und das kostbare Nass verrinnt ungenutzt im Erdreich. Gießen Sie in den frühen Morgenstunden oder am Abend, um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten.

Tipp: Mit einer dickeren Schicht Rindenmulch können Sie die Verdunstungsrate im Hochsommer spürbar minimieren und auch den Wuchs von Unkraut eindämmen.

Düngen

japanische Blütenkirsche Prunus serrulata Zierkirschen müssen nur wenig gedüngt werden. Für die Bildung der prachtvollen und farbenprächtigen Blüte hat sich phosphorhaltiger Flüssigdünger bewährt. Geben Sie diese Nährstoffe in der Blütezeit regelmäßig über das Gießwasser hinzu. Im zeitigen Frühjahr oder Spätherbst reicht es hingegen vollkommen aus, wenn Sie den Boden rings um die japanischen Ziergewächse ausgiebig mulchen und mit Hornspänen oder Kompost anreichern.

Pflanzen

Die beste Zeit zur Pflanzung liegt in den Herbstmonaten, damit der Baum bis zum kommenden Frühjahr fest anwachsen kann und zu Beginn der neuen Vegetationsperiode bereits wieder kräftig austreibt. Der Platzbedarf der Japanischen Blütenkirsche ist abhängig von der gewählten Sorte, säulenartig wachsende Bäume benötigen weitaus weniger Fläche als andere Wuchsformen der Zierkirsche. Um Schäden zu vermeiden und um den Wuchs des Baumes zu fördern, sollten Sie die unmittelbare Nähe zu Gartenzäunen und Hauswänden hin meiden. Auch andere großwüchsige Pflanzen könnten sich schnell zu einer unliebsamen Konkurrenz um Wasser und Sonnenlicht entwickeln. Alle Vertreter der Prunus-Familie sind Tiefwurzler, das Erdreich sollte deswegen tiefgründig und durchlässig sein.

Das Pflanzloch muss doppelt so breit und tief sein, wie der Wurzelballen des Baumes. Reichern Sie den Erdaushub mit Kompost oder Hornspänen an. Zusätzlich ist es empfehlenswert, schwere Böden mit Kieselsteinen oder Basaltstückchen aufzulockern. Bevor die Zierkirsche an ihren endgültigen Standort umgesiedelt wird, sollten Sie den Wurzeln des jungen Baumes ein ausreichendes Wasserbad gönnen, damit sich diese noch einmal ausgiebig mit Feuchtigkeit vollsaugen können. Direkt danach erfolgt die Umsetzung ins Freiland. Der Wurzelballen der Zierkirsche muss mit der aufbereiteten Erde komplett bedeckt sein, gleichzeitig können Sie bei diesem Schritt gleich einen Gießrand anlegen. Dieser besteht aus einer leicht nach oben hin ansteigenden Substratschicht, in deren Mitte sich die Pflanze selbst befindet.

Verdichten Sie den Boden durch Druck, sodass etwaig vorhandene Hohlräume im Boden aufgefüllt werden. Zum Schluss gießen Sie die Blütenkirsche fest an. Erfolgt die Pflanzung im Herbst, sollten Sie das Erdreich auch an frostfreien Wintertagen gießen, das erleichtert die Akklimatisierung des Ziergehölzes am neuen Standort.

Tipp: Zum vorbeugenden Schutz vor Windwurf können Sie den jungen Baum zusätzlich mit stabilen Hölzern abstützen.
Haltung in Kübeln: Zierkirschen sind nur bedingt für die Kultivierung in Gefäßen geeignet. Wenn Sie den Versuch dennoch wagen möchten, wählen Sie einen stabilen und hohen Pflanzkübel aus. Die Bedingungen an eine direkte Sonneneinstrahlung bleiben gleich, versorgen Sie die Prunus regelmäßig mit Dünger und gießen Sie nach, sobald die oberste Substratschicht spürbar trocken ist.

Vermehren

japanische Blütenkirsche Prunus serrulata Alle Sorten der Zierkirsche können durch Steckhölzer vermehrt werden. Diese Vermehrungsart gilt als besonders effizient und erfolgt in frostfreien Wintermonaten, wenn die Blätter bereits abgefallen sind. Die Vorgehensweise ist dabei relativ simpel und Sie benötigen keine spezielle Vorbereitung dafür.

  • Kürzen Sie einen einjährigen, bereits verholzten Trieb auf ungefähr 10 – 15 Zentimeter ein. Zwei bis drei Augenpaare sollten vorhanden sein, wo sich nach der erfolgreichen Wurzelbildung weitere Triebe ausbilden können.
  • Bei Bedarf können Sie das untere Ende des Steckholzes mit einem Wurzelpulver bestreichen. Dieses sorgt für einen schnellen und zuverlässigen Austrieb der Wurzeln.
  • Stecken Sie die kurzen Hölzer in einem regelmäßigen Abstand von etwa 10 Zentimetern in mageres Substrat. Um einen besseren Überblick zu haben, können Sie auch auf Pflanzgefäße zurückgreifen. Zierkirschen benötigen jedoch keine hohen Temperaturen oder eine tropische Luftfeuchtigkeit, weswegen die Steckhölzer ohne weiteres im Freiland verbleiben können.
  • War die Wurzelbildung erfolgreich, treibt das Steckholz im Frühjahr neue Triebe und Äste aus. Setzen Sie die kräftigsten Pflanzen an ihren endgültigen Standort um. 

Bis sich die ersten Blüten an den jungen Bäumen zeigen, können mehrere Jahre vergehen. Darüber hinaus gelingt die Vermehrung durch Steckhölzer bei Japanischen Blütenkirschen nicht immer. Greifen Sie auf veredelte Pflanzen aus dem Fachhandel zurück, wenn die Vermehrung der Prunus gar nicht gelingen mag.

Schneiden

Japanische Kirschen weisen unterschiedliche Wuchsformen auf. Während einige Sorten bis zu 12 Meter in die Höhe ragen, stechen andere Arten charakteristisch durch ihre hängenden Zweige oder einen säulenförmigen Wuchs ins Auge. Auch bei Zierkirschen sollte mindestens einmal jährlich ein Schnitt erfolgen, welcher idealerweise in den Monaten Juni oder Juli vorgenommen wird. Folgende Materialien sollten Sie bereithalten:

  • Astschere
  • Sägen
  • Leiter

Tipp: Arbeiten Sie bei großen Bäumen nur mit einer zusätzlichen Absicherung und nehmen Sie die Hilfe einer zweiten Person in Anspruch.
Entfernen Sie quer wachsende Äste und Wildtriebe, welche die Wuchsform des Baumes beeinträchtigen. Tote und kümmernde Triebe werden ebenfalls dicht am Stamm abgeschnitten. Vermeiden Sie durch den Einsatz von scharfen Werkzeugen unsaubere Schnittränder. Diese verheilen nur langsam und bieten Pilzerregern somit einen optimalen Nährboden. Reinigen Sie das Werkzeug vor und nach der Arbeit gründlich, um etwaige Krankheitskeime oder Schädlinge nicht auf andere Pflanzen zu übertragen.

Überwintern

japanische Blütenkirsche Prunus serrulata Viele Sorten der Zierkirsche sind überaus winterhart und benötigen keinen speziellen Schutz in den frostreichen Monaten. Achten Sie bereits beim Kauf des Zierbaumes auf eine widerstandsfähige Art, welche Sie nur im ersten Winter vor großen Temperaturschwankungen schützen. Greifen Sie bei Gewächsen in Kübeln auf Sackleinen zurück, welches sie großzügig um das gesamte Gefäß wickeln. Damit wird das Durchfrieren des Wurzelballens verhindert.

Tipps zur Kultivierung und Pflege

  • Japanische Blütenkirschen sind wuchsfreudig und können in den ersten Jahren bis zu 70 Zentimeter jährlich an Höhe zulegen. Kultivieren Sie nur Prunus-Sorten, deren Anspruch an Standort und Platzbedarf Sie auch erfüllen können. Ein konstanter Rückschnitt in der Höhe ist schwierig, zudem leidet die Wuchsform sichtbar darunter.
  • Die kleinen, schwarzen Früchte der Japanischen Blütenkirsche sind wenig schmackhaft, gelten jedoch als nicht giftig. Wenn Sie einen zuverlässigen Obstlieferanten im eigenen Garten pflanzen möchten, sollten Sie stattdessen auf einen Sauer- oder Süßkirschenbaum zurückgreifen.
  • Verzichten Sie auf Düngemittel mit einem hohen Stickstoffanteil. Denn dieser fördert das Wachstum der Zierkirschen, jedoch leidet die Bildung der Blüten darunter. 

Krankheiten und Schädlinge

Japanische Blütenkirschen gelten als robust und widerstandsfähig gegen eine Vielzahl von Pilzerregern und schadhaften Insekten. Dennoch sind die asiatischen Zierbäume keineswegs vollständig vor unliebsamen Besuchern gefeit.

Schrotschusskrankheit 
Löchrige Blätter und eiförmige, karminrote bis braune Flecken deuten auf einen Befall mit dem Pilzerreger Stigmina carpophila hin. Der Pilz überwintert in den Blättern des Baumes und infiziert im Folgejahr aufs Neue die Blütenkirsche. Durch Pflegefehler geschwächte Pflanzen und eine feuchte Witterung begünstigen den Befall mit der Schrotschusskrankheit. Wirksame Fungizide sind momentan noch nicht auf dem Markt erhältlich. Entfernen Sie konsequent befallenes Laub und vernichten Sie dieses über den Restmüll. Auch das regelmäßige Gießen und Besprühen mit einem Sud aus Ackerschachtelhalmen hat sich bewährt.

Frostspanner 
Frostspanner Ein Kahlfraß der Blätter im Frühjahr ist häufig auf einen Befall mit Raupen zurückzuführen. Der Nachwuchs der Frostspanner entpuppt sich als überaus gefräßiger Besucher und kann innerhalb kürzester Zeit einen immensen Schaden auf dem befallenen Baum verursachen.
Wenn Sie keine Gegenmaßnahmen ergreifen, wird die Zierkirsche immer wieder als nahrhafte Wirtspflanze den zukünftigen Raupengenerationen dienen. Die weiblichen Frostspanner kehren aufgrund ihrer Flugunfähigkeit bevorzugt zu ihrem nahe gelegenen Schlupfort zurück.

Das Absammeln der gefräßigen Gesellen ist mühselig und gerade bei größeren Kirschbäumen ist diese Art der Bekämpfung fast erfolglos. Bringen Sie Leimfallen am Stamm an und hindern Sie somit die weiblichen Tiere daran, die Eier in der Krone des Baumes abzulegen. Tauschen Sie die Fallen regelmäßig aus. Einige Tiere neigen dazu, direkt auf dem klebrigen Untergrund ihre Eier abzulegen. Durch die nachlassende Klebekraft der Falle gelingt es den geschlüpften Raupen dadurch trotzdem, die Blätter des Baumes zu erreichen.

Sorten

Im Fachhandel sind unterschiedliche Wuchsformen und Blütenvariationen der Prunus erhältlich. Zu den Bekanntesten davon gehören beispielsweise:

Prunus Autumnalis 
Die auch als Winter- oder Schneekirsche bekannte Sorte weist einen buschartigen, mittelgroßen Wuchs von bis zu 5 Metern auf. Die halbgefüllten Blüten werden bereits Ende November gebildet und blühen – bei günstiger Witterung – bis in den März hinein.

Prunus serrulata Ananogawa 
japanische Blütenkirsche Prunus serrulata Mit der säulenförmigen Wuchsform dieser Sorte können Sie Blütenkirschen auch in kleineren Gärten problemlos kultivieren. Während die Breite der „Säulenzierkirsche“ lediglich 1 Meter beträgt, kann der Baum eine Höhe von bis zu 5 Metern erreichen.

Prunus serrulata Kanzan 
Diese Sorte wird häufig auch unter dem Namen „japanische Nelkenkirsche“ im Fachhandel geführt und gehört mit zu den bekanntesten Sorten der Prunus. Das Ziergehölz mit den prachtvoll gefüllten Blüten kann eine Wuchshöhe von weit über 12 Metern erreichen, der Anspruch an Platz und Standort ist dementsprechend hoch.

Fazit
Japanische Blütenkirschen bringen Ihnen mit ihrer farbenprächtigen Kirschblüte einen Hauch des Ostens näher. Zusätzlich verzaubern Sie die verschiedenen Prunus Sorten im Herbst mit einer ausgefallenen und variablen Laubfärbung. Zierkirschen sind einfach in der Pflege und können ohne viel Aufwand auch im eigenen Garten kultiviert werden.