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Kugelahorn – Pflanzen, Pflege und Schneiden

Kugelahorn

Der Kugelahorn ist ein toller Baum für kleine Hausgärten, einer der interessantesten Hausbäume überhaupt. Auch ohne Schnitt entwickelt sich bei ihm eine kugelrunde, astquirlige Krone, die im Alter etwas breiter wird. Durch einen Schnitt kann der Kugelahorn in Form und Zaum gehalten werden. Der Baum wird 3 bis 5 Meter hoch. Der Stamm bleibt in einer Maximalhöhe und wächst nur noch im Umfang. Der jährliche Zuwachs der Krone beträgt 20 bis 40 cm. Der Kugel-Ahorn gehört zu den Vogelschutzgehölzen und ist gleichzeitig eine Bienenweide. Sehr beliebt ist der Baum als Kübelgehölz, aber auch als Hausbaum, zum Beispiel beidseitig am Hauseingang.

Pflege des Kugelahorns

Ein Kugelahorn ist ein idealer Hausbaum. Er eignet sich auch für Stadtgärten, denn er ist extrem stadtklimafest. Er wächst langsam, braucht kaum Pflege, so gut wie keinen Schnitt und hat ein tolles Aussehen. Dazu ist der Kugelahorn noch sehr robust und wenig krankheitsanfällig. Selbst mit Schädlingen hat er kaum Probleme. Einziges Manko für einige Gartenfans ist der recht hohe Preis. Ein kleiner Kugelahorn, etwa einen Meter hoch kostet zwischen 40 und 50 Euro. Bei einer Höhe von 1,50 bis 2 Meter sind es dann schon 100 Euro, Tendenz steigend.

Der Kugelahorn ist der ideale Straßenbaum. Er eignet sich für beengte Stadtgärten, kleine Vorgärten, formale Anlagen, für Pflanzkübel, aber weniger für freie Landschaften.

Standort

Der Standort sollte keinesfalls zu schattig sein. Sonne wird deutlich besser vertragen als Schatten. Lichter Schatten ist dagegen akzeptabel.

  • Sonniger bis maximal halbschattiger Standort
  • Sehr hitzeverträglich
  • Ausreichend Platz einplanen
  • Nicht zu dicht ans Haus pflanzen
  • Windexponierte Standorte sind ungünstig.

Pflanzsubstrat

Der Kugelahorn stellt keine großen Anforderungen an das Pflanzsubstrat, nur zu sauer darf es nicht sein. In der freien Natur gedeiht der Ahorn auf nährstoffreichen, feuchten, lockeren und oft kalkreichen Böden. Im Garten ist er indes sehr bodentolerant.

  • Nicht zu schwerer Boden, auf jedem Fall durchlässig.
  • Günstig ist ein frisches, mäßig trockenes, eher etwas feuchtes, lockeres und leicht kalkhaltiges Substrat.
  • Sauerstoffarme Böden sind ungünstig.
  • Keine staunassen und sauren Böden

Pflanzen

Vor dem Pflanzen muss man natürlich wissen, wie groß so ein Baum einmal werden kann, damit man ihn gleich dorthin pflanzt, wo er bleiben kann. Umpflanzen ist immer ungünstig, vor allem, wenn der Baum tiefe Wurzeln entwickelt hat.

Pflanzen kann man außer bei Frost das ganze Jahr. Containerware gibt es 12 Monate im Jahr in der Baumschule. Diese Bäume sind allerdings teuer. Preiswerter und ebenfalls von guter Qualität ist Ballenware. Am preiswertesten sind wurzelnackte Bäume.

  • Ahorn Wichtig ist ein recht großes Pflanzloch. Es muss mindestens so groß sein wie die Krone. Die Wurzel braucht Platz.
  • Untergrund gut auflockern, damit es die Wurzeln leicht haben, durchzustoßen und sich ausbreiten können. Tiefe Wurzeln sind besser als oberflächliche.
  • Baum einsetzen. Erde zu Auffüllen mit Kompost anreichern.
  • Baum reagiert empfindlich auf überdüngtes Substrat beim Pflanzen.
  • Gut angießen.
  • Auch in den kommenden Wochen wird zum Anwachsen viel Wasser benötigt.
  • Nach etwa 8 Wochen reicht es, einmal wöchentlich zu gießen.
  • Nach etwa einem Jahr ist der Baum richtig angewachsen und kommt meist ohne Gießen aus.
  • Auch Kübelhaltung möglich.

Gießen und Düngen

Bis zum Anwachsen benötigt der Kugelahorn recht viel Wasser. Man muss aber mit Methode wässern. Man gießt nicht so oft, dann aber reichlich. Das hat einen ganz einfachen Grund. Der Baum bildet bei reichlich Wassernachschub eher oberflächliche Wurzeln. Wird das Wasser knapp, leidet er schnell unter Wassermangel, denn er hat nicht „gelernt“, es aus tieferen Bodenschichten emporzuholen. Gießt man seltener, wenn auch reichlicher, bildet der Baum seine Wurzeln verstärkt nach unten, in tiefere Regionen. Jetzt kann er in Dürrezeiten Wasser nachholen. Er kommt viel besser zurecht, auch wenn Wasser von oben mal ausbleibt.

  • Ideal ist, einen Gießrand aus Erde um das Pflanzloch zu formen. So gelangt das Gießwasser an der richtigen Stelle in den Boden. Nichts wird verschenkt.
  • Regelmäßige Düngung ist nicht erforderlich.
  • Kompostbeigaben im Frühjahr sind jedoch günstig.

Schneiden

Der Kugelahorn kann, muss aber meist nicht geschnitten werden. Er behält auch so seinen charakteristischen runden Kopf. Meist reicht, gelegentlich auszulichten und totes oder krankes Holz dabei zu entfernen. So wird der Baum immer mal etwas verjüngt. Einen Formschnitt kann man vornehmen. Vor allem bei älteren Bäumen, die dazu neigen, breitere Kronen zu bekommen und das nicht gewünscht wird, ist das sinnvoll. Der beste Zeitpunkt dafür ist im laublosen Zustand. Zu spät darf man ihn nicht schneiden, weil dann schon wieder der Saftstrom einsetzt. Bis Ende Januar sollte der Schnitt erledigt sein.

  • Kugelahorn Ein zu später Schnitt entzieht dem Baum Kraft. Der Baum „blutet“
  • Bester Termin bis Ende Januar
  • Baum verträgt allerdings auch einen Radikalschnitt, sollte der einmal notwendig sein.
  • So kann man den Baum extrem verjüngen, wenn man ihn sehr vernachlässigt hat.
  • Auch kann die Krone so vollkommen neu aufgebaut werden.
  • Beim Radikalschnitt werden alle Zweige oberhalb der Veredlungsstelle auf eine Art Kopf zurückgeschnitten.
  • Immer auf „Auge“ schneiden! Kein pilzanfälliges Totholz stehen lassen!
  • Es ist auch möglich, einige gut verteilte und starke Äste als Leitäste, sozusagen als Gerüst, stehen zu lassen.
  • Beschädigte Äste möglichst immer schnell herausschneiden, denn unsaubere Bruchstellen und Wunden bieten eine gute Angriffsstelle für Schädlinge.
  • Günstig ist, größere Wunden zu verstreichen.

Überwintern

Die Überwinterung ist für den Kugelahorn in der Regel kein Problem. In besonderen Frostlagen, also bei Eiseskälte und strahlendem Sonnenschein, macht es Sinn, den Stamm des Baumes zu schattieren, damit es nicht zu Frostrissen kommt.

Bei der Haltung im Pflanzkübel schadet es nicht, den Kübel etwas einzupacken und ihn auf Styropor oder Holzleisten zu stellen. Auf alle Fälle darf man das Gießen nicht vergessen, aber immer nur an frostfreien Tagen.

Vermehren

Der Kugelahorn ist ein veredelter Baum. Die Kugelform erreicht man nur, wenn auf einen Acer platanoides die Kugelform, Acer platanoides ’Globosum’ veredelt wird. Das erklärt auch den hohen Preis der Bäume. Man nennt das Kopfveredlung.

Wer sich preiswerter einen Ahorn mit runder Krone erziehen will, kann einen anderen Ahorn nehmen, am besten einen, der zügig wächst und ihn durch einen gezielten Kronenaufbau sowie Schnitt eine runde Form geben. Es ist dann der Form nach, aber nicht dem Namen nach ein Kugelahorn 😉

Ich habe auch gelesen, dass der Kugelahorn durch Samen vermehrt werden kann. So richtig glauben kann ich es nicht, dass daraus ein Kugelahorn entsteht. Auf alle Fälle sind es Kaltkeimer. Die Samen müssen also stratifiziert werden.

Krankheiten und Schädlinge

Der Kugelahorn gehört zu den robusten und widerstandsfähigen Gehölzen. Kleine Insekten machen ihm kaum etwas aus. Hin und wieder tritt Echter Mehltau auf. Bei gesunden und großen Bäumen verschwindet dieser aber meist von selbst. Es kann nicht schaden, befallene Blätter zu entfernen, zumindest abgefallene Blätter mit dem Schaderreger daran nicht liegen zu lassen. Der Befall im kommenden Jahr ist dann vorprogrammiert.

  • Echter Mehltau Echter Mehltau – Pilzerkrankung, zu erkennen an weißlichem Belag auf den Blättern. Häufig bei schwüler Wetterlage und wenn sich neue Blätter bilden. Man muss gegen den Pilz nicht vorgehen, es ist aber ratsam, schon allein aus dem Grund, dass die Sporen nicht auf empfindlichere Pflanzen übertragen werden. Es helfen oft schon Hausmittel, wie ein Milch-Wasser-Gemisch (1 Teil Milch und 9 Teile Wasser) oder ein Backpulver-Wasser-Gemisch ( 3 Päckchen Backpulver auf 5 Liter Wasser). Es sollte regelmäßig, alle 7 Tage, damit gesprüht werden.
  • Verticillium-Welke – Blätter welken trotz ausreichender Bewässerung. Schuld ist ein Pilz. Dieser infiziert vom Boden aus die Wurzel oder dringt über Verletzungen in den Baum ein. Er verstopft die Wasserleitungsbahnen. Dadurch kommt es zu Welkeerscheinungen und zum Absterben von Trieben. Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich. Befallene Triebe herausschneiden, stark befallene Bäume roden. Den Platz nicht mehr nutzen.
  • Rotpustelkrankheit – Pilzerkrankung, die oft nach dem Schnitt auftritt. Er befällt hauptsächlich geschwächtes oder totes Holz. Wenn er sich einnistet, sondert er Giftstoffe ab. Die können sogar zum Absterben des Gehölzes führen. Zu erkennen ist die Rotpustelkrankheit an orangen bis roten Auswüchsen sowie einer Verfärbung der Baumrinde und evtl. auch einer Ablösung derselben. Als Vorbeugung exakte Schnitte vornehmen, wenn nötig. Bei Befall alles Erkrankte wegschneiden und verbrennen. Auf keinen Fall die Abfälle auf den Kompost. Der Pilz überlebt dort nicht nur, er breitet sich weiter aus.

Fazit
Der Kugelahorn ist ein idealer Hausbaum. Er macht optisch einiges her und ist dazu pflegeleicht. Gerade kleine Gärten sind als Standorte ideal. Die Krone lässt sich gut in Form halten und kann so geschnitten werden, dass man darunter ein schattiges Plätzchen einrichten kann. Ein Manko ist der etwas höhere Preis. Dieser kommt halt durch die Veredlung zustande. Ansonsten gibt es bei diesem Gehölz nichts zu kritisieren. Bei guter Pflege treten auch Krankheiten nur selten auf. Alles in allem ein empfehlenswerter Baum.