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Harlekinweide, Zierweide, Salix integra – Pflege und Schneiden

Harlekinweide - Salix integra - Zierweide

Harlekinweide, Zierweide oder Salix integra – egal wie sie auch bezeichnet wird, in jedem Fall verbirgt sich hinter dem Namen eine äußerst dekorative Pflanze. Junge Triebe sind rosafarben und weiß, wodurch sie während der warmen Monate wie stetig blühende Blüten wirken.Und für diese Pracht ist noch nicht einmal ein grüner Daumen oder sonderlich viel Pflege von Nöten. Einige Anforderungen müssen aber dennoch erfüllt werden.

Den richtigen Standort wählen

Die Zierweide benötigt einen sonnigen Standort. Hellen Halbschatten verkraftet sie ebenfalls. Fehlt ihr starke Sonne, bleiben die Blätter jedoch etwas heller und haben nicht den typischen, kräftigen Kontrast zu den weißen und rosafarbenen Trieben.

Abgesehen von dem Lichtfaktor ist die Harlekinweide anspruchslos, was ihren Standort angeht.
Kultur im Kübel

Volle Pracht und Winterhärte kann die Harlekinweide langfristig nur im Garten erreichen. Ist die Pflanze noch sehr jung, ist jedoch auch eine Kultur im Kübel möglich.

Hier muss ebenfalls reichlich Sonnenlicht vorhanden sein. Ein Südbalkon oder eine lichte Terrasse sind ideal. Steht die Zierweide zu dunkel, ist das, wie obig beschrieben, an den hellgrünen Blättern schnell festzustellen.

Substrat

Wie bereits bei der Wahl des Standortes, ist auch das Substrat für die Harlekinweide schnell bereitet. Einfacher Gartenboden reicht vollkommen aus. Diese sollte nährstoffreich und locker sein aber dennoch Wasser gut speichern können. Ist eine solche Erde im Garten nicht vorhanden oder steht die Salix integra, wie die Harlekinweide auch genannt wird, in einem Kübel, ist eine einfache Mischung die beste Wahl.

Frei im Garten sollte der Boden gemulcht werden. Eine kleine Zugabe von Kompost verbessert den Boden ebenfalls.

Im Kübel oder Container sollte die Wahl auf hochwertige Kübelerde fallen, die zusätzlich mit Mulch vermengt wird.

Pflege

Die Pflege der Harlekinweide gestaltet sich sehr einfach. Steht der Strauch oder das Hochstämmchen im Garten und wurde der Boden gemulcht, sind weder regelmäßige Wassergaben noch zusätzliches Düngen notwendig. Diese müssen dann nur bei Bedarf erfolgen.

Anders verhält es sich bei sehr jungen Pflanzen, die noch nicht angewachsen sind. Diese sind auf das Gießen ebenso angewiesen, wie die Harlekinweide in Kübelkultur oder im Substrat ohne Mulch. Und auch Düngen ist dann von Nöten, um die Pflanze gesund zu erhalten.

Einziger Pflegeschritt der bei der Salix integra mit einigem Aufwand verbunden ist, ist das Verschneiden. Dieses muss recht oft erfolgen, gestaltet sich aber einfach.

Gießen

Harlekinweide Salix integra Zierweide Die Zierweide verträgt Trockenheit nur schlecht. Fehlt ihr Wasser, rollen sich die Blätter unansehnlich und charakteristisch ein. Soweit sollte es aber gar nicht erst kommen.

Tipps zum Gießen:

  • Angewachsene Harlekinweiden nur bei anhaltender Trockenheit gießen
  • Mulch im Substrat reduziert notwendige Wassergaben
  • Gießen bei der Kultur im Kübel, bei jungen und neu gepflanzten Harlekinweiden regelmäßig und reichlich
  • Substrat sollte jederzeit leicht feucht sein, Oberfläche darf aber abtrocknen
  • Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser ist kalkärmer, weicher und damit besser zum Gießen der Zierweide

Tipp: Wer bei anhaltender Trockenheit Wasser sparen möchte und dennoch häufig gießen muss, zieht einen schmalen Graben rund um die Harlekinweide. Dieser Gießrand befördert das Wasser gezielter zu den Wurzeln, wodurch kleinere Mengen Flüssigkeit ausreichen.

Düngen

Ebenso wie das Gießen ist auch das Düngen der Harlekinweide nur bedingt notwendig. Im Kübel oder Container kultiviert stehen dem Gewächs weniger Substrat und damit auch weniger Nährstoffe zur Verfügung. Hier ist also eine regelmäßige Düngergabe nicht nur sinnvoll, sondern meist dringend erforderlich. Denn die Salix integra wächst schnell und hat daher einen entsprechend hohen Bedarf. Einmal aller vier bis sechs Wochen sollten dann Nährstoffe, am besten flüssiger Dünger für Ziersträucher, zugeführt werden.

Steht die Zierweide hingegen frei im Garten und können sich die Wurzeln ausbreiten, muss seltener zusätzlich gedüngt werden. Das gilt vor allem dann, wenn das Substrat mit Mulch gemischt wurde. Eine Düngung im Frühjahr und im Sommer schadet aber auch hier nicht. Es kann wiederum ein flüssiges Mittel für Sträucher und Bäume genutzt werden.

Tipp: Ab September nicht mehr düngen, ansonsten können die Zweige nicht ausreichend reifen, um den Winter unbeschadet zu überstehen.

Umsetzen und Umtopfen

Beim Umsetzen und Umtopfen einer Harlekinweide gibt es keine Besonderheiten zu beachten. Reicht der Kübel nicht mehr aus oder erweist sich der Standort im Garten langfristig als ungeeignet, kann die Pflanze in ein entsprechend großes Loch mit vorbereitetem Substrat überführt werden.

Einzig, wenn die Zierweide bereits sehr groß ist, kann sich das Umsetzen problematisch gestalten. Da hier ein großer Wurzelballen ausgehoben und versetzt werden muss. Innerhalb der ersten drei Jahre reicht es jedoch aus, im Abstand von einem Meter rund um den Stamm Wurzeln abzustechen. Später sollte der Strauch oder Hochstamm vorbereitet werden, indem zunächst ein Graben rund um den Stamm ausgehoben und mit Kompost gefüllt wird. Etwa sechs Monate später kann die Salix integra dann umgesetzt werden. Dieses Vorgehen begünstigt die Bildung neuer Feinwurzeln und erhöht so die Chance, dass die Weide am neuen Standort anwächst.

Das Schneiden im Frühjahr

Harlekinweide Salix integra Zierweide Als letzter und größter Punkt der Pflege muss die Harlekinweide zum Formerhalt regelmäßig geschnitten werden.  Der wichtigste Verschnitt der Zierweide fällt auf das Frühjahr, vor den Austrieb. Hier sollten Strauch oder Hochstamm radikal ausgelichtet und die Zweige auf etwa die Hälfte oder ein Drittel gekürzt werden. Auf diese Weise bleibt eine runde Form erhalten und die Weidenzweige verfilzen nicht.

Der Verschnitt über das Jahr
Mit einer einzigen Korrektur im Jahr ist es aber noch nicht getan, denn die Harlekinweide wächst sehr schnell und muss daher fortlaufend verschnitten werden. Spätestens im Sommer sollten Triebe gekürzt werden, die aus der runden Form herausstechen. Je kürzer diese sind, umso besser. Wer zu lange mit dem Verschnitt wartet, wird später Löcher hinnehmen müssen oder grüne Flecken in der ansonsten weißen und rosafarbenen Außengrenze.

Zum Verschnitt sollten jeweils nur saubere Scheren Verwendung finden. Optimal ist es, die Klingen vor und nach dem Einsatz zu desinfizieren. Dieses Vorgehen verringert das Risiko einer Infektion an den Schnittstellen.

Tipp: Das Verschneiden ist natürlich nicht nur zur korrigierenden Formung erforderlich. Wird die Harlekinweide von einer Krankheit befallen oder verletzt, sollten die betroffenen Stellen entfernt werden. Anderenfalls können sich ebenfalls Krankheiten ausbreiten.
Beim Verschneiden keine Stummel stehen lassen, sondern diese dicht am Ast oder Stamm entfernen. Auch diese sind anfällig für Erreger und zudem optisch störend.

Vermehren

Zur Vermehrung der Harlekinweide stehen gleich drei Wege zur Verfügung. Dazu gehören das Veredeln auf den Stamm einer gewöhnlichen Weide, das Ziehen aus Stecklingen und das Ausbringen von Samen.

Besonders einfach gestaltet sich die Vermehrung durch Stecklinge, weswegen auf diesen Weg im Folgenden detailliert eingegangen wird.

Die Vermehrung durch Stecklinge
Wer die Harlekinweide vermehren möchte, benötigt dafür im Frühjahr oder Sommer lediglich einige Triebe. Und diese fallen beim Verschnitt ohnehin an.
Das weitere Vorgehen ist sehr einfach und erfordert keinen grünen Daumen.

  1. Etwa 15 bis 20 cm lange Triebe sauber abtrennen. Die Schnittkante sollte möglichst schräg gehalten sein, das bietet eine größere Fläche für die Bewurzelung.
  2. Die Triebe in eine Vase oder einen Eimer stellen und etwa drei Fingerbreit Wasser einfüllen. Das Material des Gefäßes sollte dunkel sein und kein Licht durchlassen. 
  3. Die Stecklinge hell und mäßig warm stellen, also beispielsweise auf eine Fensterbank oder in den Wintergarten.
  4. Nach einigen Wochen zeigen sich erste Wurzeln. Werden zudem neue Blätter ausgetrieben, können die Stecklinge der Harlekinweide zunächst in Anzuchterde eingepflanzt werden. 

Für die ersten zwei bis drei Jahre ist die Kultur im Kübel ideal. Zudem benötigen die jungen Pflanzen eine sichere und frostfreie Überwinterung.

Tipp: Bis zur Bewurzelung geben die Stecklinge der Harlekinweide einen wunderbaren und dekorativen Strauß ab.

Überwinterung

Harlekinweide Salix integra Zierweide Eine erwachsene Harlekinweide ist frosthart und übersteht durchschnittliche Winter problemlos. Daher ist es im Normalfall auch nicht notwendig, sie speziell gegen Kälte zu schützen.  Anders verhält es sich bei der Kultur der Harlekinweide im Kübel, bei jungen Pflanzen und sehr harten Wintern.

Überwinterung im Kübel
Steht die Zierweide in einem Kübel oder Container, darf sie nicht ungeschützt im Freien überwintern. Optimal wäre es sogar, sie während der kalten Jahreszeit ins Haus zu holen. Dort sollte sie kühl aber frostfrei stehen und dennoch etwas Sonne abbekommen. Ein heller Kellerraum, eine Garage oder ein unbeheizter Wintergarten sind ideal.

Wird diese Form der Überwinterung gewählt, sollte gelegentlich das Substrat überprüft werden und bei Bedarf eine geringe Wassergabe erfolgen. Die Erde darf zwar oberflächlich trocken sein, sollte aber nie vollständig austrocknen. Je wärmer die Harlekinweide im Winterquartier steht, desto mehr Feuchtigkeit benötigt sie auch.

Steht keine Möglichkeit zur Überwinterung im Haus zur Verfügung, benötigt die Zierweide einen gesonderten Schutz. Dazu sollten Kübel und Zweige mit mehreren Schichten Gartenvlies umhüllt und auf der Erde Stroh aufgehäuft werden. Es hilft weiterhin, die Pflanze in eine geschützte Ecke zu stellen.

Frostschutz im Garten
Ist die Salix integra noch sehr jung oder ein harter Winter zu erwarten, benötigt das Gewächs eine Isolierung. Diese kann aus Gartenvlies, Stroh, Reisig und Brettern bestehen. Wichtig ist, dass dennoch ein Luftaustausch stattfinden kann. Folien sind als denkbar ungünstig.

Typische Krankheiten und Schädlinge

Die Salix integra ist an sich eine robuste Weide. Lediglich Pilzkrankheiten, wie Rost und Weiden-Anthraknose sowie Weidenblattkäfer können sie befallen.

Harlekinweide Salix integra Beim Weidenblattkäfer zeigt sich ein Befall durch Fraßspuren. Baum oder Strauch können gänzlich kahl gefressen werden. Zudem sind orangefarbene Eiablagen an den Blättern zu beobachten. Selbst wenn die Harlekinweide kahl wird, nehmen sich im Normalfall Vögel dem Befall auf ganz natürlichem Wege an. Natürlich sieht das Gewächs dann erst einmal nicht schön aus, erholt sich in der Regel aber wieder vollständig. Wer so lange nicht warten möchte, kann mit entsprechenden Insektiziden nachhelfen. In jedem Fall hilft es, die Zierweide regelmäßig zu kontrollieren.

Bei Pilzkrankheiten verhält es sich ähnlich. Auch hier sollten regelmäßige Kontrollen erfolgen, um weiterreichende Befälle zu verhindern. Zeigen sich welke Blätter, braune oder schwarze Verfärbungen, müssen betroffene Teile entfernt und vernichtet werden. In der Folge sollte ein Fungizid Verwendung finden.

Ist die Harlekinweide giftig?

Die Harlekinweide ist an sich nicht giftig, kann aber zu einem Problem für Haustiere werden. Denn Triebe und Rinde enthalten viele Gerbstoffe, was zu Verdauungsproblemen führen kann.
Wer Kaninchen oder Meerschweinchen hält, sollte die Aufnahme daher auf sehr kleine Mengen begrenzen oder die Tiere gänzlich von der Pflanze fernhalten.

Fazit
Die Harlekinweide ist eine recht pflegeleichte Bereicherung für den Garten, die durch helle Triebe besonders dekorativ wirkt. Als Strauch oder Baum gezogen hat sie nur geringe Ansprüche, die im Garten oder Kübel problemlos erfüllt werden können.