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Feldahorn, Acer campestre – Steckbrief, Pflanzen & Schneiden

Feldahorn

Feldahorn ist eines der beliebtesten und auch preiswertesten Gehölze für den heimischen Garten. Das Gute an diesen Pflanzen ist, dass sie leicht zu schneiden sind. So können sie in jeder beliebigen Höhe und Breite gehalten werden. Außerdem sind die Sträucher oder Bäume recht genügsam und robust, brauchen nur sehr wenig Pflege. Zu beachten sind Standort und Pflanzsubstrat und natürlich einiges beim Schneiden. Ansonsten versorgt sich der Feldahorn weitestgehend selbst und wächst dabei recht zügig, zumindest in den ersten Jahren. Was beim Pflanzen und Schneiden zu beachten ist, erfahren Sie im nachfolgenden Text.

Steckbrief

  • Gehört zur Gattung der Ahorne
  • Familie der Seifenbaumgewächse
  • Weltweit etwa 150 Ahornarten
  • Hat von allen Ahornarten das größte Verbreitungsgebiet
  • Fast überall in Europa, Westasien, Nordwestafrika
  • Sommergrüner Strauch, selten auch Baum
  • Wächst meist mehrstämmig
  • Bis zu 10m hoch, Stammumfang bis 1m
  • Manchmal auch höher, bis zu 20m
  • 150 bis 200 alt
  • Blüte von Mai bis Juni – gelb
  • Einhäusig getrenntgeschlechtig – unscheinbar
  • Typische Ahornblätter, drei- bis fünflappig
  • Stumpfe Blattlappen, nicht spitz
  • Spaltfrüchte mit Doppelflügel-Nüsschen
  • Herzwurzelsystem bis in 1m Tiefe
  • Sehr schöne Herbstfärbung
  • Selten in Wäldern angepflanzt, dafür häufig in Parks und Gärten
  • Als Hecke geeignet

Acer campestre Zuchtformen

  • ’Elsrijk’ – Kegel-Feldahorn – kompakte, kegelförmige Krone, 6 bis 10 m hoch und 4 bis 6 m breit, wächst straff aufrecht, wenig Mehltau-Befall, eine der robustesten Sorten
  • ’Carnival’ – Weißbunter Feldahorn – weiß panaschierte Blätter, im Austrieb zart rosa Stellen, wächst eher rundkronig
  • ’Nanum’ (manchmal compactum) – Kugel-Feldahorn – schwach und kugelförmig wachsend, in der Regel als veredelter Hochstamm erhältlich
  • ’Postelense’ – runde Krone, 10 m hoch und breit, junge Blätter goldgelb, vergrünen im Laufe des Sommers, schwächerer Wuchs
  • ’Magic Spring’ – weiß marmorierte Blätter, im Austrieb orange-rot, sehr schöne Sorte, 3 bis 4 m hoch und breit, locker aufrecht wachsend
  • ’Royal ruby’ – dunkelgrünes Laub, rot bis weinrot austreibend, nach 10 Jahren etwa 3,5 m hoch, schöne gelbe Herbstfärbung
  • ’Red Shine’ – intensiver roter Austrieb, später färben sich die Blätter bronzegrün, schwacher Wuchs, wird 3 bis 4 m hoch und 2 bis 3 m breit
  • ’Pulverulentum’ – weißbuntes Laub, gesprenkelt mit vielen hellen Stellen, eher gelbgrün als richtig grün, dichtverzweigtes Wachstum, bis 8 m hoch
  • ’Easleigh Weeping’ – Hängeform, schwach wachsend, eher für Halbschatten geeignet, grüne Blätter
  • ’Green Weeping’ –Trauerform des Spanischen Feldahorns, grüne Blätter, nach 10 Jahren 3 m hoch, winterhart
  • ’Queen Elizabeth’ – glänzend dunkelgrüne Blätter, wächst straff aufrecht, zierlicher Baum bis 12 m, mag keinen harten Boden
  • ’Schwerinii’ – Blatt im Austrieb rotbraun, später dunkelgrün, wächst straff aufrecht, nach 10 Jahren 5 m hoch, mehltaugefährdet

Die Pflege des Feldahorns

Der Feldahorn ist eine von drei Ahornarten, die überall in Deutschland wachsen. Neben dem Bergahorn und dem Spitzahorn ist der Feldahorn ein gern gepflanzter Baum. Das Gewächs bleibt vergleichsweise klein und zeichnet sich durch seinen recht knorrigen Wuchs aus. In der Jugend wächst der Feldahorn recht zügig, bis zu 50 cm pro Jahr, mit den Jahren wird es allerdings weniger. Dieser Ahorn ist ausgesprochen wärmeliebend und hitzeverträglich, dabei auch noch absolut winterhart und windfest. Wer nicht so viel Platz im Garten hat, für den gibt es auch schwachwüchsigere oder kleinere Zuchtsorten.

Feldahorn jung Feldahorn eignet sich prima als Wind- und Vogelschutzhecke. Da das Gehölz sein Laub erst spät im Herbst verliert, bleibt die Hecke auch lange blickdicht. Das Laub des Baumes zersetzt sich schnell und ist deshalb ideal für die Laubkompostierung. Die Pflege ist einfach, wenn Standort und Pflanzsubstrat stimmen. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist empfehlenswert. Wichtig ist Wärme und etwas Trockenheit, allerdings auch nicht zuviel. Das Pflanzsubstrat sollte frisch und etwas nährstoffhaltig sein. Beim Pflanzen ist wichtig, das die blattlosen Pflanzen um ein Drittel zurückgeschnitten werden. Der Boden sollte gemulcht werden, was verhindert, dass er zu stark austrocknet. Der Boden ist feucht zu halten, aber nicht zu sehr. In der Regel ist es ausreichend, im Frühjahr mit reichlich Kompost für Nährstoffe zu sorgen.

Feldahorn ist gut schnittverträglich und kann mehrmals im Jahr zurück geschnitten werden. Die Überwinterung ist problemlos möglich, es sind einheimische Gewächse. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat, auch Selbstaussaat. Krankheiten und Schädlinge treten eher selten auf.

Standort

Der Standort sollte warm und sonnig bis halbschattig sein. Außerdem muss der Platz, den der Baum einmal einnehmen wird, eingeplant werden. Auch für Hecken sollte ausreichend Raum vorhanden sein, obwohl man diese recht schmal schneiden kann.

  • Sonnig bis halbschattig
  • Zu schattiger Standort führt zu Kümmerwuchs
  • Bevorzugt recht trockene Plätze
  • Ausgesprochen wärmeliebend und auch hitzeverträglich.
  • Gut stadtklimaverträglich
  • Kommt mit leichter Streusalzbelastung zurecht
Hinweis: Die weiß- und gelblaubigen Feldahornexemplare benötigen einen lichtschattigen Standort, da die Blätter bei zu viel knalliger Sonnen zu Sonnenbrand neigen.

Pflanzsubstrat

Feldahorn im Herbst Das Pflanzsubstrat sollte frisch und etwas nährstoffhaltig sein. Zu trockene und zu nasse Böden sind ungünstig, wobei man gegen Trockenheit etwas tun kann, gegen Nässe eher nicht. Ansonsten kommen die Gehölze mit den meisten recht normalen Böden zurecht.

  • Mag frische, nährstoffreiche Böden, kommt aber auch mit nährstoffärmeren klar (langsameres Wachstum)
  • Feucht bis wechseltrocken
  • Warme Böden
  • Sandig-lehmig bis lehmig
  • Schwach sauer bis alkalisch
  • Leicht kalkhaltige Böden werden toleriert
  • Kein stark saurer oder toniger Boden – schlecht für das Wurzelwachstum

Pflanzen

Beim Pflanzen ist nichts besonderes zu beachten. Das Pflanzloch muss ausreichend groß sein. Um die Erde zu verbessern, sollte reichlich Humus mit ins Pflanzloch. Am günstigsten ist der Feldahorn als Wurzelware. Diese sind aber nur ab Herbst bzw. im Winter zu erwerben (ab Oktober). Ballenware ist ganzjährig erhältlich und kann, außer bei Frost, auch gepflanzt werden.

  • Pflanzloch ausreichend groß ausheben
  • Vor dem Pflanzen die Feldahorne um ein Drittel zurückschneiden. So wachsen die Pflanzen buschiger.
  • Ballen in Wasser tauchen
  • Auch wurzelnackte Gehölze vor dem Pflanzen wässern, möglichst 24 Stunden
  • Gute Kompost- und Pflanzerde mit ins Pflanzloch geben.
  • Nicht düngen
  • Am besten Boden mulchen, um ein Austrocknen zu vermeiden
  • Pflanzabstand bei Heckenpflanzung 60 bis 80 cm
  • Abstand als Solitär – 5 m
  • Als Baum mit Pfahl stützen, damit er gerade anwachsen kann

Gießen und Düngen

Die Erde sollte immer leicht feucht gehalten werden, obwohl der Feldahorn recht trockenheitsverträglich ist. Austrocknen sollte nicht zur Gewohnheit werden, das schwächt die Gehölze und sie werden anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Besser ist eine recht regelmäßige Bewässerung. Nässe ist allerdings nicht empfehlenswert, das schädigt die Pflanzen noch mehr.

  • Feucht halten, aber nie zu feucht
  • Regelmäßig wässern und düngen
  • Hohe Trockenheitstoleranz, sollte aber nicht ganz austrocknen
  • Düngen mit reichlich Kompost im Frühjahr

Schneiden

Blätter Feldahorn ist ausgesprochen schnittverträglich. Das macht die Gewächse so beliebt als Heckenpflanze. Zwar ist es schön, wenn man eine schnell wachsende Pflanze für die Sichthecke hat, aber das hat auch einen entscheidenden Nachteil. Man muss regelmäßig zur Schere greifen, mindestens zweimal pro Jahr, manchmal besser dreimal.

  • Gut schnittverträglich, weshalb er sich auch gut als Heckenpflanze eignet.
  • Krone kann klein gehalten werden
  • Schnittermine zweimal pro Jahr
  • Frühlingsschnitt – ideal bei starken Schnittmaßnahmen
  • Herbstschnitt
  • Nicht schneiden, wenn es friert oder die Sonnen scheint
  • Pyramidenförmig schneiden – nur so bleibt die Hecke auch im Alter unten gut verzweigt
  • Kann auch bis auf den Stock gesetzt, also ganz herunter geschnitten werden

Überwintern

Feldahorn ist ausreichend winterhart. Bei Haltung im Pflanzgefäß ist es günstig, den Baum oder Strauch für den Winter an einer schattigen Stelle im Garten in einer Kiste mit Sand und Torf einzusenken. Das ist auch ideal für Bonsaikulturen, für die der Feldahorn ebenfalls gut geeignet ist.

Vermehren

Feldahorn vermehrt sich gern selbst. Man muss aufpassen, dass man die immer wieder auftauchenden Sämlinge alle herauszieht. Wer noch keinen Baum im Garten hat, kann sich Samen besorgen und selbst aussäen. Das geht ganz einfach.

  • Kaltkeimer – Samen müssen stratifiziert werden, will man sie im Haus vorziehen
  • Ansonsten reicht es, die Samen samentief dort im Garten einzupflanzen, wo man den Baum haben möchte.
  • Besser nicht nur einen Samen nutzen, sondern mehrere.
  • Wenn doch mehrere aufgehen, können die nicht benötigten später einfach aus der Erde gezogen werden.
  • Boden nicht austrocknen lassen, aber auch nicht zu nass halten!
Hinweis: Keimlinge schnell entfernen, da sie sich unterirdisch stark verzweigen und mit zunehmendem Alter nur noch unter großen Kraftanstrengungen entfernt werden können.

Krankheiten und Schädlinge

Blätter des Feldahorns Krankheiten kommen vor allem bei ungünstigem Standort und falschem Boden vor. Mehltau tritt recht häufig auf und auch Blattläuse kommen recht regelmäßig vor. Außer bei sehr starkem Befall muss man nichts gegen beide unternehmen.

  • Gallmilben – Gallen auf den Blättern, zu erkennen an kleinen runden bzw. eiförmigen länglichen Erhebungen, die auffällig rot gefärbt sind. Diese harmlosen Wucherungen des Blattgewebes (Gallen) entstehen durch die Saugtätigkeit der mikroskopisch kleinen Gallmilben. Der Baum an sich wird nicht beschädigt. Eine Bekämpfung ist in der Regel nicht nötig.
  • Mehltau – grauweißer Überzug auf den Blättern, der leicht abwischbar ist. Tritt häufig bei Trockenstress auf. Muss nicht behandelt werden. Bei starkem Befall empfiehlt es sich, das Laub im Herbst zu entsorgen, damit sich der zuständige Pilz nicht darin halten kann. Er überwintert so.
  • Blattfleckenkrankheit – Ahorn-Blattflecken – anfangs kleine schwarze Flecken auf den Blättern, die später wachsen und braun werden. Am Ende fallen diese Blätter ab. Die Erkrankung tritt meist bei Trockenstress auf und muss nicht behandelt werden.
  • Verticillium-Welke – Pilzerkrankung, die in Gärten weit verbreitet ist. Der Pilz dringt über die Wurzeln in den Baum ein und verstopft die Leitungsbahnen. Die Blätter welken. Häufig ist nicht der gesamte Baum betroffen, sondern nur Teile davon. Die betroffenen Teile können entfernt werden. Man muss bis in das gesunde Gewebe schneiden. Ähnliche Erscheinungen können aber auch durch Wurzelschäden oder Trockenheit ausgelöst werden.
  • Baumkrebs – ebenfalls durch Pilzbefall. Führt zum Aufbrechen der Rinde. Befallene Zweige und Äste sind zu entfernen und sollten verbrannt werden. Wenn der Stamm befallen ist, muss der Krebs herausgeschnitten werden. Besser man lässt das von einem Fachmann machen.
  • Ahorn-Blattlaus – sehr kleine, grüne oder schwarze, meist Borstenläuse, sitzen in der Regel entlang der Blattadern, starke Honigtaubildung, kleiner Bäume können besprüht werden, bei größeren ist das in der Regel nicht möglich

Häufige Fragen

Kann eine alte 2 m breite Feldahornhecke auf 1 m zurückgeschnitten werden?
Ja, das ist im Prinzip kein Problem. Wichtig ist der richtige Schnitttermin. Es sollte im März geschnitten werden. Der Schnitt dient gleichzeitig als Verjüngung.

Wie lange dauert es, bis eine Feldahornhecke dicht gewachsen ist?
Man muss mit 3 bis 4 Jahren rechnen. Dabei ist es wichtig, die Pflanzen zweimal im Jahr zu schneiden. Je mehr geschnitten wird, desto besser treiben die Gehölze aus und werden so immer dichter.