Gehölze - Zier- und Formgehölze Laubgehölze - Pflege und Schnitt

Apfeldorn, Lederblättriger Weißdorn, Crataegus lavallei – Pflege-Tipps

Weissdorn

Der Apfeldorn ist ein Hybride aus zwei unterschiedlichen Weißdornen. Er trägt zahlreiche Blüten, was davon kommt, dass er zu den Rosengewächsen gehört. Außerdem sind die äpfelartigen Früchte im Sommer, Herbst und auch noch im Winter ein richtiger Hingucker, vor allem bei älteren Gewächsen, die davon Unmengen besitzen. Die Pflege ist einfach, der Apfeldorn ist recht anspruchslos. Lediglich mit dem Feuerbrand muss man vorsichtig sein. Aus diesem Grund darf der Baum auch nicht überall gepflanzt werden. Was sie wissen müssen, erfahren Sie bei uns.

Steckbrief

  • Rosengewächs
  • Kernobstgewächs
  • Kreuzungshybride aus Crataegus crusgalli und Crataegus mexicana (Weißdorne)
  • Korrekte wissenschaftliche Bezeichnung Crataegus lavallei
  • Stammt aus Nordamerika
  • Sommergrüner bis zu 7 m hoher Baum oder auch Strauch
  • Triebe mit Dornen, bis 5 cm lang und sehr stark, aber wenige
  • Dornen schützen brütende Vögel vor Fressfeinden
  • Ledrige Blätter
  • Weiße Blüten, manchmal mit etwas rosa im Mai/Juni
  • Blüten etwas streng riechend
  • Orangerote Früchte wie Miniäpfel ab September bis Dezember
  • 2 cm Durchmesser und essbar
  • Schmecken mehlig und süß-säuerlich
  • Schöne Herbstfärbung
  • Vogelnähr- und Vogelschutzgehölz
  • Früchte können zu Marmelade, Saft oder Wein verarbeitet werden
  • Blüten und Blätter nutzt man für Tee
  • Wächst ziemlich in die Breite, weniger in die Höhe
  • Guter Schattenspender

Die Pflege des Apfeldorns

Blüten des Apfeldorns Die Pflege des Apfeldorns ist nicht kompliziert. Der Baum oder Strauch ist recht robust und wenig anfällig. Er kommt mit den meisten Böden aus und benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Apfeldorn ist ein Tiefwurzler, ideal, um Sitzplätze zu beschatten, da sich viele Insekten von ihm fernhalten. Das Gehölz benötigt einige Jahre, um reich zu fruchten, dann aber ist er voll mit Hunderten oder gar Tausenden kleiner apfelähnlicher Früchte, die essbar sind, aber recht mehlig schmecken. Besser ist, sie zu verarbeiten und Saft oder Marmelade daraus zu machen. Alternativ kann man sie auch für die Vögel hängen lassen.

Der Apfeldorn benötigt nicht viel Wasser und keinen Dünger. Etwas Kompost ist völlig ausreichend. Die Gewächse sind absolut winterhart und lassen sich gut schneiden. Das muss man zwar nicht, sollte aber zumindest erst einmal die Wuchsform bestimmen und später etwas auslichten. Die Vermehrung des Apfeldorns erfolgt durch Aussaat oder Veredlung.

Krankheiten sind selten. Hin und wieder tritt der gefürchtete Feuerbrand auf, weshalb die Gehölze auch nicht überall gepflanzt werden dürfen. Man sollte sich vorher darüber informieren. Feuerbrand ist meldepflichtig und das nicht umsonst. Die Erkrankung ist ansteckend und kann große Schäden anrichten. In Gegenden, wo wegen Feuerbrand der Apfeldorn nicht angepflanzt werden darf, ist es sinnvoll, auf den normalen Weißdorn auszuweichen. Dieser Baum ist auch ökologisch wertvoll und sehr empfehlenswert als Alternative.

Standort

Crataegus lavallei Der Standort sollte so sonnig wie möglich sein. Halbschatten wird auch akzeptiert, aber richtig gut entwickelt sich der Apfeldorn in der Sonne. Außerdem ist ein freier Stand zu bevorzugen, sozusagen als Solitär. So wirkt er als Baum am besten.

  • Sonnig bis halbschattig
  • Windfest
  • Guter Stadtbaum, der sich nicht an verschmutzter Luft stört

Pflanzsubstrat

Beim Pflanzsubstrat ist der Apfeldorn vergleichsweise anspruchslos. Er kommt mit den meisten Gartenböden klar, solange sie nicht zu feucht oder gar ständig nass sind. Bodentrockenheit toleriert er deutlich besser.

  • Leichte bis mittelschwere Substrate
  • Mag es leicht kalkhaltig
  • Kommt auch recht gut mit trockenem Boden klar
  • Keine Staunässe
  • Auch für Kübelhaltung geeignet, zumindest die ersten Jahre

Pflanzen

Beim Pflanzen eines Apfeldorns ist nicht viel zu beachten. Der Boden sollte mit Humus oder Kompost verbessert werden, dann ist auch gleich für ausreichend Nährstoffe gesorgt. Der Baum sollte nicht zu nah ans Haus gepflanzt werden, im Alter wird die Krone groß.

  • Tiefwurzler, lässt sich gut unterpflanzen
  • 4 bis 5 m vom Haus entfernt pflanzen
  • 2 Pfähle als Stütze für Hochstämme
  • Pflanzballen in Wasser stellen
  • Ausreichend großes Pflanzloch
  • Boden gut vorbereiten
  • Boden im Loch lockern, damit es die Wurzel leicht hat, in die Tiefe vorzudringen

Gießen und Düngen

Blüten des Weissdorns Mit Gießen und Düngen hat man beim Apfeldorn nicht viel zu tun. Das Gehölz benötigt nicht viel Wasser, zumindest wenn es angewachsen ist. Bis dahin sollte regelmäßig gewässert werden. Düngen muss man diese Bäume nicht. Etwas Kompost im Frühjahr ist völlig ausreichend.

  • Verträgt Trockenheit und Hitze
  • Nach der Pflanzung etwa ein Jahr regelmäßig mit Wasser versorgen. Dann ist der Baum angewachsen und kommt alleine klar.
  • Nur bei wirklich langanhaltender Trockenheit gießen, dann sehr durchdringend
  • Verträgt keine Staunässe
  • Kein Dünger notwendig
  • Stattdessen im Frühjahr etwas Kompost in den Boden einarbeiten

Schneiden

Der Apfeldorn ist gut schnittverträglich, muss aber gar nicht so viel geschnitten werden. Zu viele abgeschnittene Triebe verschandeln das schöne Aussehen. Wichtig ist am Anfang der Erziehungs- oder Aufbauschnitt. Später muss nur noch ausgelichtet werden. Das Gehölz kann als Hochstamm geschnitten werden.

  • Ziel ist, einige wenige, gleichmäßig ausgeprägte Leitäste zu erhalten.
  • Am Anfang sollten sowohl die Leittriebe, als auch die Seitenverzweigungen um ca. 1/3 eingekürzt werden.
  • Schnitt im Februar oder Anfang März, unbedingt an einem frostfreien Tag, an dem auch keine Sonne scheint
  • Von Anfang an einen Aufbauschnitt vornehmen
  • Nur wenige Leitäste stehen lassen
  • Die Krone sollte ein pyramidenförmiges Aussehen haben.
  • Später nur leichter Auslichtungsschnitt nötig
  • Nach innen wachsende oder sperrige Äste herausschneiden
Hinweis: Wichtig ist, dass das letzte schlafende Auge, also die letzte Knospe, nach außen zeigt. Immer mit sehr scharfen und sauberen Werkzeugen arbeiten. Die Triebe dürfen nicht gequetscht werden. Durch Quetschungen können Bakterien, Pilze und andere Krankheitserreger eindringen.

Überwintern

Die Überwinterung ist kein Problem. Der Apfeldorn ist ausreichend winterhart in Mitteleuropa. Er benötigt keinerlei Schutz.

Vermehren

Crataegus lavallei Apfeldorn kann durch Aussaat oder Veredlung vermehrt werden. Bei der Aussaat haben die Nachkommen allerdings oft nicht dieselben Eigenschaften wie der Mutterbaum.

Krankheiten und Schädlinge

Der Apfeldorn ist wenig anfällig für Schädlinge. Die  meisten mögen das ledrige Laub nicht und suchen sich lieber eine andere Pflanze. Nennenswert ist lediglich der Birnenprachtkäfer, welcher Birnenbäume und Weißdorne befällt. Ansonsten muss noch auf den Feuerbrand hingewiesen werden. Diese meldepflichtige Krankheit tritt meist regional auf. In einigen Regionen dürfen deshalb anfällige Gehölze gar nicht mehr gepflanzt werden. Deshalb vor dem Pflanzen nachfragen!

  • Anfällig für Feuerbrand
    • zu erkennen an umgeknickten Trieben, die aussehen, als wären sie verbrannt
    • Typisch sind meist dunkelbraun bis schwarz gefärbte Stiele der abgestorbenen Blüten und Blätter an den erkrankten Zweigen
  • Krankheit wird durch Bakterien hervorgerufen
  • Beim Auftreten erster Symptome befallene Partien sofort wegschneiden
  • Bekämpfung nicht möglich außer durch Schnitt oder dem Fällen
  • Wichtig ist deshalb die Vorbeugung
Hinweis: Wichtig ist auch die regelmäßige Kontrolle. Das beginnt ab der Blüte. Befallene und abgeschnittene Pflanzenteile am besten verbrennen. Geringer Schnittgutanfall kann alternativ über die Restmülltonne entsorgt werden. Größere Mengen gut abdecken und in eine Müllverbrennungsanlage bringen. Auf keinem Fall das Holz häckseln und weiterverwenden, auch nicht kompostieren. Keine anderen Pflanzen berühren – Ansteckungsgefahr. Verwendete Geräte desinfizieren (mit 70prozentigem Alkohol)
  • Auch Bakterien und Pilze befallen den Apfeldorn hin und wieder.
  • Selten Schädlinge – die lederartigen Blätter halten sie ab
  • Birnenprachtkäfer – tritt meist nach warmen Sommern auf
    • Käfer selbst ist harmlos
    • Larven verursachen Schäden
    • Eier lagern an der sonnenzugewandten Seite des Stammes
    • Jungen bohren sich in die Rinde
    • Charakteristisch sind zickzackförmige Gänge
    • Entwicklung der Larven dauert zwei Jahre
    • Im zweiten Jahr der Besiedlung tritt im Frühjahr aus dem Rindenbereich Saft aus
    • bei geringem Befall sind kaum Schäden zu erwarten
    • Bei stärkerem Befall muss man mit Absterben des Gehölzes nach zwei bis vier Jahren rechnen
    • Bekämpfung ist schwierig
    • Mittel sind nur für den Erwerbsanbau zugelassen
    • oft ist die Entfernung des Gehölzes der einzige Weg.

Apfeldorn Häufige Fragen

Ab welchem Standjahr ist mit Früchten zu rechnen?
Wenn der Baum gut steht, ist schon im dritten oder spätestens im vierten Jahr mit Früchten zu rechnen. Das sind anfangs noch nicht so viele, aber jedes Jahr werden es mehr. Je älter der Apfeldorn wird, umso mehr Früchte wird er produzieren. Der Baum wird jedes Jahr schöner.

Wie schnell wächst ein Apfeldorn?
Bei optimalem Standort und guter Pflege wächst das Gehölz etwa 20 bis 30 cm im Jahr.

Kann man den Apfeldorn auch im Pflanzgefäß kultivieren?
Ja, wenn einige Dinge beachtet werden.

  • Im Frühjahr die Pflanze in ein mindestens 10 l fassendes Gefäß pflanzen.
  • Substrat aus 80 Prozent Weißtorf und 20 Prozent Kies, Blähton oder ähnliche Materialien
  • Gute Drainage im Gefäß, am besten groben Kies verwenden
  • Mit Vlies vom Pflanzsubstrat trennen
  • Gleich bei der Pflanzung Steinmehl, Hornspäne oder Kompost mit einarbeiten
  • Regelmäßig gießen, aber keine Staunässe verursachen
  • Düngen mit Vollnährstoffdünger (4 g Dünger pro Liter Substrat)
  • Substrat aufkalken, pH-Wert von 5,5 bis 6
  • Alle 2 bis 3 Jahr in ein etwas größeres Gefäß umtopfen
  • Bei strengem Frost das Gefäß schützen und gut einpacken
  • Schnitt wie bei ausgepflanzten Exemplaren