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Verbenen, Eisenkraut – Pflege und Überwintern

Verbene

Es gibt kaum eine Pflanzenart, der bereits durch die unterschiedlichsten Namensgebungen jede Menge Aufmerksamkeit zuteilwird. Verbenen, auch Eisenkräuter genannt, hören auch auf so einfallsreiche Namen wie Katzenblutkraut, Tauben-, Sagen- oder auch Wunschkraut. Aus all diesen Bezeichnungen lassen sich auch die ganz unterschiedlichen Verwendungsarten herleiten.

Herkunft

Die wunderschön anzusehenden Sommerblumen begeistern nämlich nicht nur durch ihren Anblick, sondern kommen bevorzugt als Heilpflanzen oder auch als Genussmittel zum Einsatz. Ihre Herkunftsregionen sind die sonnigen Gebiete wie Argentinien, Südamerika, Patagonien sowie Süd-Brasilien. Doch mittlerweile fühlt sich das Eisenkraut auch in Europa ziemlich wohl und hat sich in den heimischen Gärten etabliert. Weltweit gibt es mehr als 3000 Arten an Eisenkrautgewächsen, die Botaniker und Hobbygärtner gleichermaßen in ihren Bann ziehen. Die Farbenpracht des Eisenkrautes sensibilisiert die Sinne. Dabei reichen die Farbschattierungen von rosa und pink bis hin zu blau und violett. Allerdings können auch die schlichten weißen Blüten das Auge des Betrachters begeistern. Wer sich über einen längeren Zeitraum an wundervollen Farbtupfern in seinem Garten erfreuen möchte, der liegt mit dem Eisenkraut garantiert richtig. In seiner Funktion als sogenannter Dauerblüher reicht die Blütezeit des Eisenkrautes von Juli bis weit in den Oktober hinein.

Äußere Merkmale auf einen Blick

Das Eisenkraut ist eine Sommerpflanze, die nicht winterfest ist und die Sonne über alles liebt. Die reckt sich der Wärme entgegen und kann dabei Wuchshöhen bis zu 75 cm erreichen. Einige Arten beeindrucken jedoch auch mit einer Größe von 1,50 m. Der aufrechtstehende und sehr verzweigte Stängel ist leicht behaart und besitzt ein vierkantiges Äußeres. Die zugehörigen Laubblätter sind empor des Stängels verteilt angeordnet und die Blattspreite wird zum Blattstiel hin schmaler. Die längliche Blattspreite weist eine papierartige Beschaffenheit auf und besitzt eine Länge von bis zu 8 cm sowie eine Breite von bis zu 5 cm. Gut erkennbar ist die raue Behaarung der Blattspreite auf der Unterseite sowie auf den Blattnerven. Das äußere Erscheinungsbild der Blattspreite reicht von grob gezähnt, bis hin zu gelappt oder fiederspaltig. Die zwittrigen Blüten bestehen aus zwei spiegelgleichen Hälften, sind fünfzählig und besitzen eine doppelte Blütenhülle. Weiterhin sind Kelch- sowie Kronblätter verwachsen und vier fertile Staubblätter und ein kahler Fruchtknoten vervollkommnen die Blüte. Die Frucht ist eine kleine Kapsel, in welcher sich die Samen befinden.

Beschreibung und Ansprüche

Verbene Verbenen sind nicht nur als Gartenpflanze äußerst beliebt, da es auch einige kriechende sowie rankende Sorten gibt, eignen sie sich auch hervorragend als Ampelpflanzen für den Balkon. Gerade in der sehr langen Blüteperiode verströmen die Pflanzen einen betörenden, würzigen Duft, der einen vom Urlaub in fremden Ländern träumen lässt. Das Eisenkraut ist eine sehr resistente und ausdauernde Pflanze, die unter Berücksichtigung einiger wesentlicher Pflegerituale, seinen Besitzern lange Freude beschert.

  • Die Pflanze bevorzugt einen sonnigen Platz.
  • Geeignet für Beet, Topf oder Kübel.
  • Nicht winterhart.
  • Feucht halten, jedoch Staunässe unterbinden.
  • Benötigt nährstoffreichen Boden.
  • Aller 2 Wochen düngen.

Die perfekte Pflege ist das A und O

Das Eisenkraut gilt als sehr unkomplizierte Pflanze, allerdings reicht Sonne alleine nicht aus, um die Blütenpracht erleben zu können. Der Boden sollte vor der Aussaat mit Gartenkompost oder Stallmist gut vorbereitet werden. Wer seine Balkonkästen mit den Verbenen schmücken möchte, kann auch gern auf normale Gartenerde zurückgreifen. Das Eisenkraut liebt nährstoffreiche, kalkhaltige bis neutrale Böden. Die Erde muss zwar unbedingt feucht gehalten werden, Staunässe allerdings würden die Pflanzen nicht überleben. Das gilt vor allem für Balkonpflanzen. Hier ist zu beachten, dass kein Wasser im Topf oder Untersetzer stehenbleiben darf. Wer beim Gießen auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte die Daumenprobe anwenden. Nur wenn die oberste Erdschicht zu trocken erscheint, ist ein Nachgießen erforderlich. Hängendes Eisenkraut verträgt überschüssige Feuchtigkeit deutlich besser und kann auf Grund seiner Beschaffenheit auch einen Regenguss auf dem Balkon gut überstehen. Bei Pflanzung im Balkonkasten benötigen die Verbenen alle 2 Wochen etwas Flüssigdünger. Im Freiland ist dies nicht unbedingt notwendig. Um Trockenperioden in Beetanlagen zu verhindern, sollte der Boden gemulcht werden. Auch wenn die farbenprächtigen Blumen schon im Alleingang eine Augenweide darstellen, im Zusammenspiel mit Trompetenzungen, Petunien oder Klatschmohn kommen sie besonders gut zur Geltung.

Vermehrung und Pflanzung – Alles hat seine Zeit

Verbene Eine Vermehrung der Verbenen ist relativ einfach und deshalb meist von Erfolg gekrönt. Im Inneren der Fruchtkapsel befinden sich die dazu benötigten Samen. Wenn die Kapseln reif sind, dann platzen sie auf und die innenliegenden unzähligen Samenkörner verbreiten sich über die Beetanlage. Wenn die Pflanzungen verschiedener Sorten gewünscht werden, dann können die Samen aus der breiten Palette ausgewählt werden, die der Handel zu bieten hat. Die Aussaat erfolgt im zeitigen Frühjahr, so zwischen März und April. Dabei werden die Samen entweder in dafür geeigneten Behältnissen oder in einem Minigewächshaus zum Keimen angesetzt. Ideal ist für diesen Vorgang eine Zimmertemperatur von ca. 20 Grad Celsius. Ein besonderes rasches Keimergebnis tritt zutage, wenn die Samenkörner vor dem Keimansatz einige Stunden im Kühlschrank verbringen. 14 Tage bis ungefähr 3 Wochen muss Geduld aufgebracht werden, dann sind die ersten Sämlinge erkennbar. Diese werden pikiert und bei einer Wuchshöhe von 8 cm entspitzt. Auf diese Weise wird für den beliebten buschigen Wuchs gesorgt. Wenn keine Frostperiode mehr zu befürchten ist, können die kleinen Sämlinge ins Freie gesetzt werden. Die Zeit der Keimung kann auch umgangen und die Samen direkt ins Freiland gesät werden. Dadurch blühen die Pflanzen allerdings erst recht spät, so dass sich die Zeit der Blütenpracht minimiert. Idealerweise werden die Verbenen mit einem Pflanzabstand von 25 bis 30 Zentimetern, bei höheren Pflanzen bis 50 Zentimeter, in die Erde gebracht. Das Eisenkraut eignet sich hervorragend für eine Pflanzung in größeren Gruppen. Vertrocknete Blüten oder Pflanzen sollten stets aus dem Boden entfernt und kompostiert werden.

Überwinterungstipps für das Eisenkraut

Das Eisenkraut ist als einjährige Pflanze bekannt und verträgt absolut keinen Frost. Viele Gärtner überwintern die Pflanze nicht und säen lieber jedes Jahr neu aus. Doch mit dem richtigen Schutzmantel an Pflege und Aufmerksamkeit, können einige Arten auch den Winter in unseren Breiten überstehen. Wichtig ist, dass das Eisenkraut nach der Blüte im Herbst oder im Frühjahr zurückgeschnitten wird, da die oberirdischen Pflanzenteile absterben. Gerade Kübel- oder Topfpflanzen können in einem kühlen, hellen und gut lüftbaren Raum prima überwintern. Um ein Verfaulen der Wurzelbereiche sowie den Befall von Schädlingen zu vermeiden, sollte während der Winterruhezeit die Wasserzufuhr stark minimiert werden. Im Beet verbliebene Stauden können zwar mit einer dicken Laub- oder Reisigschicht vor Frostgraden geschützt werden, allerdings können schon geringe Kälteeinflüsse das Aus für die Pflanze bedeuten. Nach dem Ende der Eisheiligen dürfen die Verbenen wieder Frischluft schnuppern und ihren Aufenthalt im Freien wieder aufnehmen.

Arten der Verwendung und Symbolik

Verbene Wer das Eisenkraut in seinem Garten beheimatet, der kann von seinen heilenden Inhaltsstoffen Gebrauch machen. Bis zurück ins Altertum reicht die Tradition der Pflanze als Heilmittel. Wurde in früherer Zeit vor allem die antirheumatische sowie harntreibende Wirkung des Eisenkrautes geschätzt, so findet es heutzutage bevorzugt in Erkältungsmitteln, in kosmetischen Produkten oder als schlaffördernde Mixtur Verwendung. In Südfrankreich hat man sich die verdauungsfördernde Wirkung der Pflanze zunutze gemacht und daraus einen leckeren Schnaps gebrannt, der nach einem üppigen Essen, den Magen wieder in Schwung bringen soll.

Pharmakologische Untersuchungen haben ergeben, dass das Eisenkraut, wie man beim Namen mitunter vermuten könnte, in Wirklichkeit keine Eisensubstanzen enthält. Die Bezeichnung der Pflanze geht auf einen Aberglauben zurück, der besagt, wer Eisenkraut benutzt, den können Eisenwaffen im Krieg nichts anhaben und er gilt als unverwundbar. Auch wurden im Mittelalter bestimmte Beschwörungszeremonien durchgeführt, bei denen das Kraut Bestandteil war.

Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge

Verbenen gelten als äußerst robust und widerstandsfähig, so lange ihnen genügend Pflege und Aufmerksamkeit zuteil werden. Mitunter ist aber der Mehltau von der Pflanze sehr angetan und hat sie bevorzugt auf seinem Speiseplan stehen. Zur Vorbeugung kann ein Sud aus Wermut- oder Meerrettichbrühe angewandt werden, der im vierzehntätigen Wechsel zum Einsatz kommt. Sollte das nicht helfen, muss schlimmstenfalls auf Chemie zurückgegriffen und dem Mehltau durch Spritzen mit Triforin oder Schwefel der Kampf angesagt werden. Sollte auf Dauer keine Verbesserung der Situation eintreten, ist es sinnvoll, über einen trockener gelegenen Standort nachzudenken. Mehltau ist allerdings nicht die einzige Bedrohung, die dem Eisenkraut zu schaffen macht.

Schnecken Auch Schnecken oder Blattläuse gehören zu den Schädlingen, die den Verbenen das Leben schwer machen. Sollten erste Schleimspuren auf Schneckenbefall hindeuten, dann hilft das Auslegen von Schneckenkorn oder ein regelmäßiges Absammeln der lästigen Kriechtiere. Bei Blattläusen müssen schon etwas schwere Geschütze aufgefahren werden. Ein erster Schritt kann das Abspritzen der Blätter mit einem kräftigen Wasserstrahl sein, wobei im Vorfeld bereits erkrankte Blüten oder Triebe entfernt werden müssen. Um ein Herabfallen der lästigen Tierchen auf den Erdboden zu verhindern, sollte die Erde mit einer Folie verschlossen werden. Eine weitere Möglichkeit der Vernichtung von Blattläusen ist die Anwendung von umweltschonenden Mitteln auf Ölbasis.

Fazit
Verbenen, die wunderschönen, schmuckvollen Eisenkräuter, sind der Hingucker in jedem Garten. In Kombination mit Gräsern, anderen Kleingehölzen oder Blütenstauden geben sie den Beeten ein gewisses Sommerfeeling, welches durch den berauschenden Duft der geöffneten Blüten noch verstärkt wird. Von Juli bis weit in den Oktober hinein betört die Schönheit der Pflanzen das Auge des Betrachters. Verbenen können separat gepflanzt werden, bilden aber auch in kleinen Gruppen ein apartes Gesamtbild im Beet oder in Töpfen. Durch ihren aufrecht, horstartigen Wuchs recken sie sich regelrecht der Sonne entgegen. Demzufolge sollte auch ihr Standort eher sonnig und gut windgeschützt sein. Die Pflanzen gelten als Tiefwurzler und lieben gut durchlässigen, humosen Boden und ausreichend Ballenfeuchte. Niedrigwüchsige Arten eignen sich hervorragend zur Bepflanzung von Schalen, Blumenkästen oder -ampeln. Auch in der Vase oder als Blumengesteck geben die Eisenkräuter durchaus eine gute Figur ab. Da die Verbenen nur bedingt winterfest sind, sollten sie während der Frostperiode durch Reisig gut geschützt oder in kühle Räume innerhalb des Hauses verbracht werden.