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Blaue Mauritius Pflanze, Convolvulus sabatius – Pflege und Überwintern

Blaue Mauritius

Die Blaue Mauritius aus der Pflanzenfamilie der Windengewächse, die eine ausdauernde, krautige Sommerblume mit leuchtend blauen Blüten. Gerne wird sie in Steingärten, im Kübel oder als hängende Ampelpflanze kultiviert. Die von den Botanikern als Convolvulus sabatius bezeichnete kriechende Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 10 cm und 50 cm, sodass sie sich ausgezeichnet eignet als Unterpflanzung von Gehölzen und anderen höher wachsenden Gartenpflanzen. Obgleich die mediterrane Blume nicht winterhart ist, erfreut sie den Gartenfreund über mehrere Jahre mit ihrem Blütenflor von Mai bis Oktober, wenn sie ein passendes Winterquartier erhält.

Pflege

So, wie die Blaue Mauritius es von ihrer Heimat Italien und Afrika her kennt, bevorzugt sie einen sonnigen Standort. Darüber hinaus beinhaltet eine gelungene Pflege folgende Faktoren:

  • Mindestens 4 Stunden Sonne täglich.
  • Geeignetes Substrat besteht aus Blumenerde und Tongranulat.
  • Alternativ nährstoffreiche, lehmige Gartenerde.
  • Eine Handvoll Sand zugeben für mehr Durchlässigkeit.
  • Pflanzerde mit ein wenig Algenkalk oder Gesteinsmehl anreichern.
  • Reichlich gießen, nach Daumenprobe.
  • In Trockenphasen bei Bedarf täglich wässern.
  • Verwelkte Pflanzenteile alle paar Tage ausputzen.
  • Gelegentliches leichtes Zurückschneiden animiert zu vermehrter Blütenbildung.

Blaue Mauritius Insbesondere das Ausputzen verwelkter Blüten und Blätter darf nicht versäumt werden. Einerseits verhindert der erfahrene Gartenfreund, dass sich unerwünschte Samenstände bilden. Andererseits fördert diese Pflegemaßnahme die Blühfreudigkeit der Convolvulus sabatius, sodass die strahlend blauen Blüten bis in den Oktober hinein erscheinen. Übrigens ist die Blaue Mauritius auch ein fleißiger Kletterer, sodass sie mithilfe einer entsprechenden Rankhilfe einen dekorativen Sichtschutz für den Sitzplatz im Garten oder auf der Terrasse bietet.

Düngen

Da die Blaue Mauritius ein dichtes Blüten- und Blätterwerk entwickelt, ist ihr Bedarf an Energie und Nährstoffen entsprechend hoch. Daher wird bereits im Rahmen der Erstpflanzung dem Substrat ein Langzeitdünger beigefügt. Wer Zugriff hat auf gut verrotteten Gartenkompost, gibt diesen zur Pflanzerde mit einer Handvoll Hornspänen oder Hornmehl. Nach durchschnittlich 6 bis 8 Wochen sind die Nährstoffreserven der Grunddüngung verbraucht. Ab dann erhält die nimmersatte Pflanze wöchentlich eine Dosis Flüssigdünger. Im August wird die Gabe von Dünger beendet, damit sich die Sommerblume auf die kommende Winterruhe vorbereitet. Insbesondere eine weitere Versorgung mit Stickstoff verursacht ab diesem Zeitpunkt zu weiche Blätter und Triebe, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen, auch wenn diese Phase in einem Winterquartier verbracht wird.

Überwintern

Die nicht winterharte Blaue Mauritius wird vor dem ersten Frost in einen hellen, frostsicheren Raum gebracht. Hier herrscht idealerweise während der Winterpause eine durchgängige Temperatur um die 10° Celsius. Bestens geeignet für diesen Zweck sind ein nicht beheiztes Treppenhaus, eine Garage oder Gewächshaus.

Nachdem im August bereits die Gabe von Dünger beendet wurde, folgt ab September eine allmähliche Reduzierung der Gießwassermenge. In ihrer kühlen Winterherberge wird die Blaue Mauritius deutlich weniger Wasser benötigen. Wird bis kurz vor dem Einräumen in sommerlichen Mengen gewässert, ist der Wurzelballen dann viel zu nass, kann das gespeicherte Wasser nicht verbrauchen, was zu Staunässe führt und letztendlich die Gefahr des Absterbens der gesamten Pflanze mit sich bringt.

Darüber hinaus macht es Sinn, die Kriechende Winde vor dem Umzug mindestens um die Hälfte zurückzuschneiden. Ab Februar/März wird die Blume schrittweise an höhere Temperaturen und mehr Sonnenlicht gewöhnt, bevor sie ab Mitte Mai wieder ins Freie kommt.

Sobald sie im Frühjahr neu austreibt, erhält sie wieder mehr Wasser und eine kleine Dosis Flüssigdünger. Convolvulus sabatius, die im Beet kultiviert werden, haben in den hiesigen Breiten nur sehr geringe Chancen, den Winter zu überstehen. Wer es trotzdem versuchen möchte, schneidet die Pflanze im Oktober radikal zurück, deckt sie ab mit Gartenvlies oder einer dicken Schicht Laub, Stroh beziehungsweise Reisig und hofft auf einen milden Winter.

Vermehren

Im Rahmen des Rückschnitts erhält der emsige Hobbygärtner jede Menge Pflanzenmaterial an die Hand für eine Vermehrung durch Stecklinge:

  • Blaue Mauritius Ausgereifte, nicht verholzte Triebe mit mindestens 3 Blattpaaren.
  • Blüten, Knospen und restliche Blätter entfernen.
  • Je 3 Stecklinge in einen kleinen Topf mit Anzuchterde stecken.
  • Triebe und Substrat leicht angießen bzw. besprühen.
  • Eine Plastiktüte über jeden Topf stülpen und mit Gummiband fixieren.
  • Alternativ die Töpfchen in ein Minigewächshaus stellen.
  • An einem warmen, hellen Ort ohne pralle Sonne stellen.
  • Regelmäßig befeuchten und die Hülle bzw. den Deckel lüften.
  • Bei etwa 20° Celsius beginnt nach ca. 3 bis 4 Wochen die Bewurzelung.
  • Anschließend erhält jeder Steckling seinen eigenen Topf.
  • Bis Mitte Mai werden die Jungpflanzen kultiviert wie adulte Pflanzen.

Eine ebenfalls unkomplizierte Methode der Vermehrung erfolgt mithilfe der Samen. Diese können Sie selbst sammeln, indem Sie die reifen Samenkapseln öffnen, trocknen und bis zum nächsten Frühjahr aufbewahren. Alternativ sind Samen der Blauen Mauritius in Gartenshops günstig zu erwerben.

  • Die Samen über Nacht in zimmerwarmem Wasser vorquellen lassen.
  • In einer mit Anzuchterde gefüllten Saatschale oder kleinen Töpfchen aussäen.
  • Leicht mit Erde bedecken und mit Wasser besprühen.
  • Eine übergestülpte Klarsichttüte sorgt für ein warm-feuchtes Mikroklima.
  • An einem hellen, warmen Platz dauert es etwa 3 Wochen, bis die Keimung einsetzt.
  • Während dieser Zeit Substrat und Sämlinge stets leicht feucht halten.
  • Ab einer Höhe von ca. 3 cm werden die kräftigsten Keimlinge pikiert.
  • Das Vereinzeln erfolgt am sichersten mithilfe eines speziellen Pikierstabes.
  • Sie werden umgesetzt in Einzeltöpfe und weiter herangezogen, bis sie ins Freie können.
  • Eventuell ist es erforderlich, die sehr wüchsigen Pflanzen zwischendurch umzutopfen.

Anstatt Anzuchterde zu kaufen, kann man diese auch selbst herstellen. Dabei werden Torf und Quarzsand im Verhältnis 1: 1 gemischt und für 20 Minuten im Backofen bei 200° Celsius sterilisiert. Umweltbewusste Gartenfreunde, die auf die Verwendung von Torf verzichten, wählen Kokoserde. Sie ist nicht nur besonders locker und durchlässig, sondern schimmelt überdies nicht so schnell und speichert länger das Gießwasser.

Krankheiten und Schädlinge

Thripse Fransenflügler Aufgrund der leuchtend blauen Blüten ist die Convolvulus sabatius besonders gefährdet durch den Befall von Blütenthripsen. Diese Schädlinge wurden in den 1980er Jahren von Amerika nach Europa eingeschleppt und machen seither den Hobbygärtnern das Leben schwer. Dabei hat sich der Kalifornische Blütenthrips (Frankliniella occidentalis) besonders hervorgetan, da er nicht nur Viren überträgt, sondern zudem eine hohe Resistenz gegenüber Insektiziden beweist. Geübte Gartenfreunde lassen sich durch diesen Umstand jedoch nicht beirren, sondern setzen in der Bekämpfung stattdessen die natürlichen Feinde des Blütenthrips ein, die Raubmilben Amblyseius cucumeris und Amblyseius barkeri.

Darüber hinaus werden über gute Erfolge durch den Einsatz von Florfliegenlarven berichtet. Die Nützlinge sind im Fachhandel erhältlich und werden auf den befallenen Pflanzen ausgebracht, wobei es wichtig ist, genau nach Anleitung vorzugehen und die Dosierungsvorgaben zu beachten. Wie bei allen biologischen Bekämpfungsmethoden ist auch beim Einsatz von Raubmilben und Florfliegenlarven in der Regel eine wiederholte Anwendung erforderlich, damit man die Schädlinge restlos beseitigt. Da die Blütenthripse mit 1 mm bis 2 mm wirklich winzig sind, ist eine Kontrolle mithilfe von blauen Klebetafeln angeraten. Diese werden beidseitig wöchentlich ausgezählt.
Weitere Schädlinge, die sich an der Blauen Mauritius zu schaffen machen, sind Blattläuse, Weiße Fliegen und Spinnmilben.

Dekorative Pflanzideen mit der Blauen Mauritius

Dank der kriechenden Wuchsform, ist die Convolvulus sabatius die perfekte Ampelpflanze. Eine ausgesprochen üppige Entfaltung ihrer Blüten- und Blattfülle erhält die Sommerblume in einem Hängekorb, auch Hanging Basket genannt. Dabei handelt es sich um einen Drahtkorb, der den Pflanzen sehr viel mehr Freiraum bietet im Gegensatz zu einem geschlossenen Ampeltopf.
So wird eine Hängekorb-Ampel bepflanzt

Da die Baskets rund geformt sind, benötigen sie während der Bepflanzung einen stabilen Stand. Diesen erhalten sie auf einem Eimer oder einem großen Topf. Da das Substrat durch die verhältnismäßig großen Drahtmaschen gleich wieder herausrieseln würde, kommt eine Einlage hinein. Sphagnummoos, das auch bei der Pflanzung von Orchideen eingesetzt wird, bietet sich für diesen Zweck an. Demgegenüber sind auch Filz- oder Kokosmatten bestens geeignet sowie umweltfreundlicher Recyclingkarton. Mit einem solchen Material ausgekleidet, wird das Substrat im Hängekorb verbleiben.

Wichtig ist, die Auskleidung so dünn wie möglich auszubreiten, damit die Blaue Mauritius möglichst viel Platz erhält. Außerdem sollte die Einlage an den Seiten eingeschlitzt werden, damit sich die Ranken rundherum ausbreiten können. Hierzu ist es erforderlich, die Triebe nach dem Einsetzen in das Substrat bis zum Stielende vorsichtig durch die Schlitze zu fädeln. Da die Hanging Baskets angesichts ihrer Konstruktion schnell austrocknen, ist es im Sommer an trockenen Tagen erforderlich, morgens und abends zu gießen. Mit einem Styroporeinsatz in der Mitte des Korbs wird das Gießwasser länger in der Ampel gehalten. Diese Mehrarbeit macht die Pflanze im Hängekorb wett durch eine unvergleichliche Blütenfülle.

Blumenkombination für noch mehr Farbenpracht

Hängepflanze Hängekorb-Ampeln sind in verschiedenen Größen erhältlich mit einem Durchmesser von 30 cm und mehr. Gartenfreunde, die ein einheitlich blaues Blütenmeer anstreben, pflanzen eine entsprechende Anzahl Blauer Mauritius. Es spricht jedoch nichts dagegen, verschiedene Hängepflanzen miteinander zu kombinieren, wenn es besonders farbenfroh werden soll. Folgende Sommerblumen eignen sich für ein harmonisches Arrangement mit der Blauen Mauritius:

Da eine derartige Ampelpflanze ein nicht zu verachtendes Gewicht entwickeln wird, sollte beim Kauf im Auge behalten werden, dass sich für die Befestigung eine passende Kette am Drahtkorb befindet.

Attraktiver Sichtschutz durch mobile Rankgitter

Da die Blaue Mauritus ein eifriger Kletterer ist, bietet sie sich des Weiteren als opulent blühende Bepflanzung für einen Blumenkasten für Rankgitter an. Die Vorteile liegen auf der Hand: Dank der Mobilität kann man den Sichtschutz überall im Garten aufstellen, wo der Hobbygärtner nicht auf dem Präsentierteller sitzen möchte. Wenn der Winter naht, werden Blumenkästen einschließlich Spalier einfach umgesetzt ins Überwinterungsquartier. Als Windengewächs benötigt die Convolvulus sabatius nur in der unteren Reihe der Rankhilfe ein wenig Unterstützung, um den Weg nach oben zu finden. Wichtig zu beachten ist, dass die Triebe nicht zu fest angebunden werden, damit sie durch das Befestigungsmaterial nicht verletzt werden. Sollten Sie das Spalier vor einer Wand platzieren, ist auf einen ausreichenden Abstand zu achten, damit die Blaue Mauritius auch von der anderen Seite genug Luft erhält.

Fazit
Himmelblaue Blüten, soweit das Auge reicht, bietet eine liebevoll gepflegte Blaue Mauritius an lichtdurchfluteten Standorten in jedem Garten. Vor allem als imposante Ampelpflanze hat das Windengewächs die Herzen der Hobbygärtner im Sturm erobert. Als Kletterpflanze am Spalier oder Unterpflanzung höher wachsender Gartenpflanzen macht sie ebenfalls eine gute Figur. Da die Blaue Mauritius zwar recht durstig und hungrig auf Nährstoffe ist, sich ansonsten mit gelegentlichem Ausputzen zufrieden gibt, ist sie in immer mehr Hausgärten anzutreffen. Vor allem in den neuartigen, dekorativen Hanging Baskets kann die Convolvulus sabatius zeigen, welch großartige Blühfreudigkeit in ihr steckt. Die mediterrane Sommerblume ist zwar nicht winterhart, kann jedoch mehrjährig kultiviert werden, wenn ihr ein helles, kühles Winterquartier zur Verfügung steht.