Gartengestaltung Rasen

Rasenpflege im Sommer und im Herbst – Rasen-Tipps

Rasen mähen

Schöner Rasen entsteht nicht von allein. Er benötigt Pflege und davon reichlich. Die Gräser müssen regelmäßig geschnitten, gedüngt und gewässert werden und zusätzlich gibt es noch jede Menge andere Arbeiten zu tun. Rasenpflege fängt beim Samenkauf an. Wenn man sich für den falschen Samen entscheidet, wird es nie eine gleichmäßige grüne Fläche. Dann sollte im Frühjahr vertikutiert und gedüngt werden, damit der Rasen gut in den heißen Sommer starten kann. Von Juni bis November gibt es auch noch reichlich zu tun, obwohl es gegen Ende Herbst weniger wird. Was wann wie erledigt werden muss, lesen Sie im folgenden Text.

Steckbrief

  • Pflegeintensivster Gartenbereich
  • Verschiedene Leistungseigenschaften
  • Man unterscheidet Zier- und Gebrauchsrasen
  • Gebrauchs- und Spielrasen sollte Deutsches Weidelgras, Wiesenrispe und Rotschwingel enthalten
  • Für Schattenrasen ist Lägerrispe wichtig
  • Für Zierrasen – Rotschwingel und Kammschmiele – wenig schrittverträglich
  • Sehr trockenheitsverträglich – Rohrschwingel
  • Rotschwingel und Schafschwingel – muss weniger gemäht werden
  • In Deutschland wird Saatgut durch DIN eingeordnet
  • Man nennt das Regel-Saatgut-Mischungen, schlicht RSM

Rasenpflege im Sommer

Nachdem der Rasen im Frühjahr ordentlich auf die Strapazen des Sommers vorbereitet wurde, hat man nun hauptsächlich mit Mähen, Wässern und Unkraut entfernen zu tun. Für einen dichten grünen Teppich ist regelmäßiges Mähen das Wichtigste. Ebenso wichtig ist die Bewässerung. Trockenheit oder gar Dürre schwächen den Rasen. Unkräuter entziehen den Gräsern die Nährstoffe und verdrängen sie. Deshalb ist es wichtig, dass sie entfernt werden. Wird das regelmäßig erledigt, artet das Jäten nicht in Arbeit aus.

Juni

  • Wiese - Rasen - Gras Bis Ende Juni (Sonnenwende) mindestens einmal, besser zweimal pro Woche Rasen mähen.
  • Zweite Gabe Langzeitdünger
  • Je nach Witterung Rasen beregnen
  • Unkraut entfernen (Unkrautstecher)

Juli

  • Mähen im Wochenrhythmus (Wachstum wird langsam weniger)
  • Schnitthöhe etwas höher stellen
  • Anfang des Monats 2. Düngung (wenn noch nicht Ende Juni)
  • Wässern, sandige Böden zweimal pro Woche, lehmige Böden einmal
  • Unkraut ausstechen – vor der Samenreife!

August

  • Einmal pro Woche mähen
  • Nach Urlaub schrittweise auf normale Höhe mähen
  • Bei Trockenphasen weiter wässern
  • Dürre schwächt den Rasen

Rasen mähen

Rasen mähen kann Spaß machen, mit dem richtigen Rasenmäher, der zur Größe der Fläche und dem Rasentyp passt und die entsprechend gewünschte Schnitthöhe liefert. Die Auswahl an Geräten ist enorm. Wer da keine Ahnung hat, entscheidet sich vielleicht für das falsche Gerät.

Welche Geräte eignen sich für welche Fläche?

Für kleine Rasenflächen eignen sich andere Rasenmäher als für große. Entscheidend sind die Leistung und die Schnittbreite. Man unterscheidet nach Spindelmäher, Elektromäher, Akkumäher und Benzinmäher. Außerdem gibt es die großen Geräte, also Aufsitzmäher oder Rasentraktoren und natürlich als letzten Schrei zuzusagen, die Mähroboter. Diese gibt es für alle Rasengrößen.

  • Wiese ohne Rasenkante bis Rasengrößen von 150 m² – Spindelmäher, kleine Elektromäher oder Akkumäher, Schnittbreite 32 cm ist ausreichend
  • 150 – 250 m² – Elektromäher oder Akkumäher – Schnittbreite 32 bis 34 cm
  • 250 – 500 m² – leistungsstarke Elektromäher oder Benzinmäher, Schnittbreite 36 bis 44 cm
  • 500 – 1.000 m² – Leistungsstarke Benzinmäher oder Aufsitzmäher, Schnittbreite 46 bis 60 cm
  • 1.000 – 2.000 m² – Aufsitzmäher, Rasentraktoren bzw. Rider, Schnittbreite 76 bis 96 cm
  • Über 2.000 m² Rasentraktoren bzw. Rider, Schnittbreite 105 bis 125 cm

Wichtig beim Mähen ist die richtige Schnitthöhe. Diese lässt sich am Rasenmäher einstellen. Zierrasen wird kurz gehalten. Er sollte auf 2 bis 3 cm geschnitten werden und das häufig. Der am häufigsten genutzte Spiel- und Sportrasen wird auf 3 bis 4 cm geschnitten. Bei großer Hitze lässt man ihn etwas länger, wodurch die Verdunstung gesenkt wird, was die Wasserrechnung schont. Schattige Rasenflächen haben mit 4 bis 5 cm die ideale Höhe.

Rasen wässern

Ohne Wasser hat Rasen keine Chance. Es macht allerdings keinen Sinn, im Sommer täglich zu wässern. Wenn Gräser zu lange oder ständig nass sind, werden sie anfällig für Krankheiten. Besonders Pilze und Schimmel breiten sich aus. Außerdem ist es am besten, morgens zu beregnen. Der Boden ist noch nicht so warm und dadurch verdunstet weniger von dem kostbaren Nass. Außerdem trocknen die Gräser bis zu den kühleren Nachtstunden wieder ab, was wiederum Krankheiten wie Pilzbefall vermeiden hilft.

Technik

  • Viereckregner für winklige Flächen
  • Kreisregner für große Flächen
  • Einige Modelle passen sich der Kontur des Gartens an – Sektorenregner
  • Automatische Bewässerungssysteme
  • Ideal sind Versenkregner
Hinweis: Beim Gießen des Rasens ist es wichtig, dass durchdringend gegossen wird. Es muss nicht jeden Tag beregnet werden, ein- oder zweimal pro Woche reichen aus. Dafür muss die Erde aber mindestens 10 cm tief richtig durchfeuchtet sein. Bei der Beregnung sollte der Rasen 10 bis 15 Liter Wasser pro Quadratmeter erhalten. Überprüfen kann man die Menge mit einem Regenmesser, der in der Nähe des Sprengers aufgestellt wird.

Rasen düngen – Sommerdüngung

Der Rasen wird im Frühjahr gedüngt, meist mit Langzeitdünger. Im Sommer kann man das wiederholen. Wichtig ist, den passenden Dünger zu verwenden und zur richtigen Zeit zu düngen. Der passende Zeitpunkt ist etwa Ende Juni bis Anfang Juli. Meist ist es dann noch nicht so heiß und der Dünger kann optimal wirken.

  • Langzeitdünger wirkt schnell und über längere Zeit und ist recht praktisch
  • Nicht während Sonnenschein und großer Hitze düngen
  • Abends ist die beste Zeit dafür
  • Gleichmäßig dosieren
  • Nach dem Düngen unbedingt wässern oder gleich bei Regen düngen
Tipp: Egal ob Frühjahrs-, Sommer- oder Herbstdüngung, alle zwei bis drei Jahre empfiehlt es sich, den Nährstoffgehalt des Bodens zu testen. Bodenanalysen werden von unterschiedlichen Einrichtungen angeboten, von Universitäten, Forschungsinstituten, der Landwirtschaftskammer, einigen Gartencentern oder Bauhöfen, aber auch von Gartenbauvereinen. Es wird der pH-Wert festgestellt und außerdem die Nährstoffe Phosphat, Kali, Magnesium und Stickstoff. Häufig bekommt man gleich noch eine Düngeempfehlung dazu.

Wohin mit dem Rasenschnitt?

Rasenschnitt ist zu schade, um ihn in der Biotonne zu entsorgen. Der stickstoffreiche Schnittabfall ist für die Tonne viel zu schade. Kleinere Mengen können gut kompostiert werden. Wichtig dafür ist, dass das Gras trocken ist. Am besten wird dies erreicht, indem man das Gras erst einmal etwas ausbreitet und trocknen lässt. Außerdem sollte der Rasenschnitt mit gröberen Gartenabfällen oder Holzhäkseln vermischt werden. Das beugt Fäulnis vor. In einem geschlossenen Komposter gelingt die Rotte am besten.

Grünschnitt

Das frische Grün kann aber auch zum Mulchen verwendet werden. Es wird einfach unter Bäumen, Sträuchern oder auch im Gemüsebeet in dünnen Lagen ausgebreitet. Das hat den Vorteil, dass der Boden nicht so schnell austrocknet und bei Regen nicht verschlämmt. Dafür wird das Bodenleben gefördert und der Unkrautwuchs gehemmt.

Rasenpflege im Herbst

Im Herbst wird weiterhin gemäht. Das Gräserwachstum lässt nach, es muss nicht mehr so häufig geschnitten werden. Gemäht wird, je nach Witterung bis Oktober, manchmal sogar bis November. Wer im Frühjahr nicht dazu gekommen ist, vertikutiert jetzt. Zeit ist im September bis Ende Oktober. Manche Rasenflächen können auch im Frühjahr und Herbst vertikutiert werden. Günstig ist außerdem, verdichtete Rasenflächen zu belüften. Der Herbst ist noch einmal ideal für die Rasenneuanlage. Die Erde ist noch warm, aber die Sonne nicht mehr so knallig, die Temperaturen nicht mehr so hoch. Auch werden jetzt Schadstellen im Rasen ausgebessert und es ist Zeit, Frühjahrsblüher zu setzen. Diese machen sich mitten im Rasen besonders schön.

September

  • Ein Mähgang pro Woche, manchmal reicht auch 14tägig
  • Evtl. vertikutieren
  • Verdichteten Rasen belüften
  • Zeit für die Neuanlage
  • Schadstellen ausbessern
  • Frühblüher setzen

Oktober

  • Mähen nach Bedarf
  • Laub sammeln
  • Zeit für die Herbstdüngung
  • Kalken bei Bedarf
  • Letzte Gelegenheit für Rasenneuanlage
  • junger Rasen Schadstellen ausbessern
  • Bis Ende Oktober kann vertikutiert werden
  • Blumenzwiebeln setzen

November und Dezember

  • Bei Bedarf mähen
  • Laub sammeln
  • Bodenprobe testen lassen (alle 3 bis 4 Jahre

Rasen mähen

Die Gräser wachsen nicht mehr so stark. Trotzdem muss weiter gemäht werden. Wie häufig, hängt meist vom Wetter ab. Ist es warm und ausreichend feucht, wachsen sie besser, als wenn es schon kühl und/oder trocken ist. Meist muss nicht mehr wöchentlich geschnitten werden, aber 14tägig ist häufig nötig, zumindest im September. Im Oktober wird es dann weniger und im November kann man den Schnitt meist komplett einstellen. Beim letzten Schnitt sollte eine Schnitthöhe von 3 bis 5 cm  eingestellt werden. Der Rasen darf nicht zu kurz sein, damit er noch Fotosynthese betreiben und sich gut gegen Moos und Unkraut durchsetzen kann. Ist der Rasen zu lang, wird das Gras im Winter vom Schnee niedergedrückt. In dem platt gedrückten Gras können sich Krankheiten und Pilze ausbreiten. Das kann auch passieren, wenn nach dem letzten Mähen nicht alle Schnittreste entfernt werden.

Dann ist es Zeit, den Rasenmäher gründlichst zu reinigen und ihn zu pflegen. Über den Winter wird er „eingemottet“. Damit er im Frühjahr weiterhin gut funktioniert, braucht er etwas Rasenpflege.

Rasen vertikutieren

Wer es im Frühjahr nicht geschafft hat oder wer einen sehr schlechten Rasen hat, der kann im Herbst noch einmal oder erstmals vertikutieren. Im Handel gibt es spezielle Geräte, Vertikutierer, die wie Rasenmäher eingesetzt werden. Die Grasnarbe wird angeritzt,  abgestorbene Gräser, Mulch (altes Schnittgut) und Moos werden entfernt. Auch einiges an Unkraut wird abgetötet.

Rasen belüften

Rasen belüften ist sinnvoll, wenn der Boden zu fest geworden ist und das Wasser nicht mehr richtig abfließen kann. Wenn sich Stauwasser bildet, wird dadurch Moos und Pilzbefall gefördert.  Man nennt den Vorgang des Belüftens Aerifizieren. Belüftet wird nach dem Vertikutieren. Profigeräte lohnen sich in den wenigsten Fällen, sie sind recht teuer. Am besten für kleinere Flächen funktioniert eine Aerifizierungsgabel. Bei dieser sind die Zinken innen hohl, wodurch man jedes Mal beim in die Erde stechen eine Menge kleine Löcher in den Boden stanzt. Ideal sind 100 bis 200 dieser Löcher pro m². Die überschüssige Erde wird entfernt. Danach wird gedüngt. Im Anschluss daran müssen die Löcher mit Sand aufgefüllt werden, am besten mit rundkörnigem. Die sandigen Stellen sorgen für Auflockerung, die Erde insgesamt ist nicht mehr so fest. Wasser kann wieder abfließen.

Rasen düngen

Im Herbst ist es Zeit, den Rasen auf den Winter vorzubereiten. Das Düngen gehört dazu. Vorher muss gemäht werden. Außerdem ist sämtliches Laub vom Rasen zu entfernen. Sollte Fallobst vorhanden sein, muss auch dieses eingesammelt und entsorgt werden. Empfehlenswert ist, alte Rasenreste des Sommers herauszuharken. Der dichte Filz verhindert, dass die Rasenwurzeln ausreichend Luft bekommen. Das trifft natürlich nur zu, wenn nicht vertikutiert wurde.

Im Herbst benötigen die Gräser anderen Dünger als im Frühjahr und Sommer. Die Ansprüche ändern sich. Stickstoff ist jetzt nicht mehr wichtig, das Wachstum soll abgeschlossen werden. Im Herbst ist Kalium wichtig. Mindestens 18% davon sollten im Dünger vorhanden sein. Geeignet sind spezielle Herbst-Rasendünger oder Patentkali.

Bei sehr saurem Boden kann im Oktober auch noch einmal gekalkt werden. Das verhindert, dass er total übersäuert. Moos wird die Lebensgrundlage entzogen. Günstig sind spezielle Produkte, z.B. der Cuxin Grünkalk, der außerdem noch Magnesiumcarbonat enthält.

Rasen düngen Es ist immer besser, an einem Regentag zu düngen, als an einem sonnigen. So verteilt sich der Dünger einfach besser und die einzelnen Grashalme können ihn besser aufnehmen. Wenn es keine Niederschläge gibt, muss die Fläche anschließend bewässert werden.

Unkraut entfernen

Unkraut sollte regelmäßig entfernt werden. Am besten nimmt man sich auf jeden Gartenrundgang den Unkrautstecher mit und sticht gleich heraus, was einem auffällt. So kommt es nicht zu einem kräftezehrenden langwierigen Ausstechmarathon, der weder Spaß macht, noch gut für den Rücken ist.

Neuanlage von Rasen

Der Herbst ist auch eine gute Zeit, Rasenflächen neu anzulegen. Dazu sind einige Schritte nötig. Es lohnt sich, sich auf diese Arbeit gut vorzubereiten. Wenn bei der Neuanlage etwas falsch gemacht wird, hat man mitunter jahrelang zu kämpfen, um das auszugleichen. Wichtig ist schon mal das Saatgut. Es muss zum Standort und zum Pflanzsubstrat passen. Wenn man sich bei der Auswahl vertut, war’s das schon mit dem schönen Rasen.

  • Nicht zu spät aussäen, am besten im September
  • Boden umgraben – etwa 2 bis 3 Wochen vor der Aussaat
  • Boden ruhen lassen
  • Dann Boden aufreißen und krümeln
  • Rasen im Herbst säen Aussäen, so gleichmäßig es geht
  • Startdüngung ausbringen
  • Wässern
  • Die nächsten drei Wochen darf der Boden auf keinem Fall austrocknen
  • Täglich wässern, aber nicht schlämmen
  • Wenn die Halme etwa 8 cm hoch sind, erstmals mähen
Hinweis: Trotz aller Rasenpflege und Düngung im Herbst, sollte der Rasen im Winter nicht betreten werden. Bei Frost brechen die Gräser ab und werden dann braun.

Häufige Fragen

Welche Blumenzwiebeln eignen sich besonders für die Pflanzung im Rasen?
Ideal sind Zwiebeln von Blumen, die zum Verwildern neigen. Es gibt verschiedene Krokusse, aber auch Wildtulpen und einige Narzissen machen sich gut. Am besten ist, man pflanzt in Gruppen. Wichtig ist, dass das Grün der Pflanzen nicht abgemäht wird, bevor es richtig eingetrocknet ist und sich ganz leicht aus der Erde ziehen lässt. Deshalb ist es ungünstig, immer einzelne Zwiebeln zu stecken. Um Grüppchen kann man mit dem Rasenmäher besser drum herum fahren.

Nach dem Neuanlegen des Rasens wachsen dort mehr Unkräuter als Gräser. Was ist zu tun?
Da ist bei der Auswahl des Samens schon etwas schief gelaufen. So etwas passiert bei Billigprodukten recht häufig. Hier kann man Unkraut ausstechen oder mit chemischen Mitteln vernichten. Viele Gartenbesitzer nutzen Dünger, der gleichzeitig Unkrautvernichter enthält. Das funktioniert kurzfristig auch recht gut. Für Familien mit Kindern würde ich definitiv abraten, denn Kinder spielen auf dem Rasen. Wer Haustiere hat, sollte indes lieber manuell bekämpfen. Sollten größere Lücken im Rasen entstehen, sollte dort noch einmal ausgesät werden, mit besserem Saatgut versteht sich. Lieber ein paar Euro mehr investieren und dafür weniger Arbeit und Ärger haben. Natürlich gibt es keine Garantie, dass teures Saatgut automatisch gut ist. Auf Kundenmeinungen und Erfahrungsberichte schauen!