Gartengestaltung Rasen

Rasen reparieren – kahle Stellen nachsäen und ausbessern

Rasenprobleme

Entwickelt sich der Rasen zu einem trostlosen Flickenteppich, übersät mit Lücken und spärlich bewachsenen Stellen, muss dieses Ärgernis niemand hinnehmen. Die Ursachen für das Problem mögen vielfältig sein; die Vorgehensweise bei der Lösung erfolgt nach einem einheitlichen Muster. Erfahren Sie alle wichtigen Aspekte darüber, wie Sie Ihren Rasen reparieren, kahle Stellen nachsäen und ausbessern. Nahezu das ganze Gartenjahr hindurch ist die Behebung des Problems möglich, sodass niemand über lange Zeit auf einen dichten, sattgrünen Rasen verzichten muss. Wie es funktioniert, ist rasch erklärt.

Vorbereitung des Bodens für die Nachsaat

Vereinzelte Schadstellen im Rasen reparieren Sie ganz unkompliziert durch eine Nachsaat. Unabhängig von ihrer Größe, erfahren diese kahlen Stellen zunächst eine Vorbereitung. Die Vorgehensweise hängt davon ab, inwiefern noch Vegetation vorhanden ist.

  • Noch vorhandenen Rasen so kurz wie möglich mähen
  • Daran anschließend in Längs- und Querrichtung vertikutieren
  • Die Fläche mit dem Rechen von Gras und Pflanzenresten freikehren

Rasenreparatur vorbereitn Hatte sich bereits sämtliches Grün von der Stelle verabschiedet, überspringen Sie diesen Teil des Prologs und treten hier in das Prozedere ein:

  • Das Erdreich mit der Harke gründlich auflockern
  • Sandigen Boden mit Tonmehl zusätzlich anreichern
  • Eine dünne Schicht aus Humus erleichtert das spätere Anwachsen

Wählen Sie für die Ausbesserung der Rasenfläche einen trockenen, frostfreien Tag, ohne eine brennende Sonne am Himmel. Ein Zeitpunkt während oder unmittelbar nach sommerlicher Dürre ist ebenso ungeeignet, wie kurz vor dem Winter. Je weniger der Rasen gestresst ist, desto höher sind die Erfolgsaussichten für eine dauerhafte Reparatur.

Kahle Stellen punktuell nachsäen

Nachdem alle Lücken im ramponierten Rasen sorgfältig vorbereitet sind, steht die eigentliche Nachsaat auf dem Programm. Vorausschauende Hobbygärtner bewahren bei der Neuanlage eines Rasens zu diesem Zweck stets eine kleine Reserve auf. Es dürfte es sich jetzt auszahlen, wenn Sie zumindest die Verpackung aufbewahrten. Angesichts der enormen Vielfalt an Rasensorten, wissen Sie genau, welches Saatgut zu verwenden ist. Der Lohn für diese Umsicht besteht in einem einheitlichen Erscheinungsbild nach der Rasenreparatur.

  • Einen Startdünger verteilen in der Dosierung nach Herstellerangabe
  • Rasensamen ausstreuen von Hand oder mithilfe eines Streuwagens
  • Das Saatgut dünn (0,5 cm) mit Kompost oder Gartenerde übersieben
  • Alle ausgebesserten Rasenpartien mit feiner Brause reichlich angießen

Rasen vorbereiten Obgleich es sich bei Rasensamen um Lichtkeimer handelt, ist es sinnvoll, die reparierten Flecken abzudecken. Die Nachsaat ist somit geschützt vor Ausschwemmung durch kräftige Regenschauer und landet nicht im Magen pickender Vögel.

Mit Rollrasen Schadstellen ruckzuck ausbessern

Kahle Stellen im Rasen sind zwar durch Nachsäen kinderleicht zu reparieren; im Anschluss ist freilich ein wenig Geduld gefragt, bis die schütteren Passagen zugewachsen sind. Deutlich zügiger geht die Ausbesserung über die Bühne unter Verwendung von Rollrasen. Diese moderne Form der Rasenverlegung hat den Ruf, vergleichsweise kostenintensiv zu sein. Das Argument trifft hingegen nur dann zu, wenn Sie Rollrasen von einem Spezialbetrieb verlegen lassen. Nutzen Sie die fertigen Rasenstücke für die Reparatur in Eigenregie, fallen die Kosten mit ca. 2-4 Euro pro Quadratmeter (ohne Versandkosten) kaum noch ins Gewicht.

Einen optimalen Erfolg erzielt Rollrasen in der Zeit von März bis Oktober. Nach den vorbereitenden Arbeiten, die sich von der Nachsaat nicht unterscheiden, sollten die Rasenpflaster möglichst frisch verlegt werden. Idealerweise reparieren Sie Ihren Rasen noch am Tag der Anlieferung des Rollrasens.

  • Die Fläche mit dem Rechen und der Rasenwalze glätten
  • Die Ausbesserung entlang einer geraden Kante beginnen
  • Stoß an Stoß verlegen, um jegliche Lücken und Fugen zu vermeiden
  • Überstände mit einem scharfen Messer in Form schneiden

Rasensamen Freiliegende Bereiche innerhalb der Schadstellen dürfen dabei nicht betreten werden. Bereits ausgebesserte Flecken werden mit Holzlatten bedeckt, bevor ein Fuß auf sie gesetzt wird. Im letzten Arbeitsschritt kommt die Rasenwalze nochmals zum Einsatz, bevor die wiederhergestellte Sektion mit der Gießkanne gewässert wird.

Tipp: Um einen bündigen Abschluss zwischen der reparierten Stelle und der übrigen Rasenfläche zu erzielen, sollte im Rahmen der Vorbereitung die Grassode im ersten Schritt mit einem Spaten einige Zentimeter tief ausgehoben werden.

Rasen großflächig reparieren nach der Sandwich-Methode

Erinnert die Rasenfläche mehr an eine Tundra, kommt eine umfassende Ausbesserung des gesamten Areals in Betracht. Wer als Hobbygärtner mit seinen zeitlichen Kapazitäten haushalten muss, scheut zumeist diese radikale Maßnahme. Zu aufwändig gestalten sich die komplette Entfernung der Grassode und Neusaat, was häufig ohne maschinellen Einsatz kaum zu bewältigen ist. Seit der Erfindung von Rollrasen, steht eine effiziente Patentlösung bereit nach der Sandwich-Methode. Demnach ist es nicht zwingend erforderlich, den beschädigten Rasen abzuschälen und die umfangreichen Arbeiten rund um die Bodenvorbereitung und Aussaat durchzuführen. Es geht deutlich einfacher:

  • Was vom Rasen noch übrig ist, wird extra kurz abgemäht
  • Bestehende Unebenheiten gleicht eine Schicht Mutterboden aus
  • Eine Grunddüngung sorgt für ausreichende Nährstoffversorgung
  • Die Verlegung der Rasenrollen erfolgt im Versatz, ähnlich dem Klinkern einer Mauer

Rasenaussaat Unter der neuen Rasendecke verwandelt sich die Grünfläche innerhalb weniger Wochen in eine gehaltvolle Humusschicht. Hier finden die Wurzeln des Fertigrasens ideale Bedingungen, um sich im Erdreich zu verankern. Das zuvor noch auf der Grasflächen befindliche Unkraut, wie Klee oder Löwenzahn, hat keine Chance, zur Oberfläche durchzudringen. Die dichte Sode der Rasenrollen unterdrückt derartige Versuche zuverlässig.

Tipp: Reparieren Sei einen Rasen nach der Sandwich-Methode, sollten Sie am Ende die Kanten an das erhöhte Rasenniveau anpassen.

Richtige Pflege nach der Reparatur

Im Anschluss an die Ausbesserung des beschädigten Rasens, steht eine gewissenhafte Pflege im Fokus. Erfahrungsgemäß führt insbesondere eine unzureichende Bewässerung zu Komplikationen.

  • Unmittelbar nach einer Instandsetzung die Rasenfläche gut wässern
  • Gießen oder Beregnen nicht unter praller Sonne durchführen
  • Über 2 Wochen im Rhythmus von 2 Tagen wässern
  • Nachgesäten Rasen ab einer Wuchshöhe von 8-10 cm zum ersten Mal mähen
  • Rasenpflaster und Rollrasen nach 7 bis 14 Tagen mähen

Die Nährstoffversorgung ist durch die Gabe von Dünger im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten für die nächste Zeit sichergestellt.

Bewährte Mischungen für die Rasen-Nachsaat

Rasen aussähen Längst nicht jeder Hobbygärtner bedenkt bei der Neuanlage seines Rasens, dass er das Saatgut anschließend noch einmal benötigen könnte, um kahle Stellen auszubessern. Dieser Umstand ist dem Fachhandel bekannt. Erfreulicherweise steht für diesen Fall eine breite Palette an Reparatur-Sets zur Verfügung, die sich in alle gängigen Rasen harmonisch einfügen. Ein Überblick:

Compo Saat – Rasenreparatur Mix

  • repariert Rasenlücken und regeneriert ausgedünnte Flächen
  • 1,2 Kilo für 10 Euro

N. L. Chrestensen Rasenreparatur

  • Erfurter Saatgut für die Nachsaat
  • 500 Gramm für 8 Euro

2in1 Rasenreparatur-Set

  • 500 Gramm Rasensamen und 25 Kilo Quarzsand
  • speziell für übernässte Flächen
  • 25,5 Kilo für 21 Euro

Captain Green Wunderreparatur Rasen

  • Kombipräparat aus Samen und Dünger
  • Preis für das Set: 10 Euro

Substral Magisches Rasenpflaster

  • Rasensamen, Dünger und Keimsubstrat
  • 4,5 Kilo für 25 Euro

junger Rasen Als Kompromiss zwischen Rasenpflaster aus Rollrasen und Rasensamen zum Nachsäen, bietet der Hersteller Compo kleine Rasen-Pads an. Diese sind bereits fix und fertig vorbereitet mit Saatgut, Substrat und Dünger. Mit einer Größe von 20 cm x 20 cm bessern die Pads kleine Schadstellen mit wenigen Handgriffen aus. Bei Bedarf werden die Stücke einfach aneinander gereiht.

Vorbeugung gegen lichte Stellen

Erstrahlt der frisch reparierte Rasen in altem Glanz, haben Sie es übrigens in der Hand, von derartigen Problemen in Zukunft verschont zu bleiben. Wer die folgenden Eckpunkt der Rasenpflege beherzigt, hat beste Aussichten auf einen dauerhaft gepflegten Rasen.

Mähen
Die Grashalme dürfen vor dem Mähen nicht niedergetreten werden. Geschnitten wird nicht nach einem fixen Zeitplan, sondern abgestimmt auf die Wuchshöhe und klimatischen Bedingungen. Mehr als ein Drittel der Halmhöhe sollte nicht abgemäht werden. Die optimale Länge der Gräser beträgt 4 bis 6 cm. Während einer sommerlichen Trockenperiode dürfen die Grashalme gerne etwas höher stehen. Niemals mähen unter praller Sonneneinstrahlung, unmittelbar nach einer Regenschauer oder nach dem ersten Frost.

Vertikutieren
Ein Rasen, der nach dem Winter dicht besetzt ist mit Unkraut und Moos, wird gelüftet. Ein für diesen Zweck konstruierter Vertikutierer lockert die Grasnarbe auf und entfernt alles unerwünschte Pflanzenmaterial. Die ausgekämmte Grünfläche darf sich anschließend für 1 bis 2 Wochen erholen. Nach dem nächsten Mähen wird die erste Dosis Rasendünger appliziert.

Wässern
Rasen Nachsaat Nicht nur, nachdem Sie den Rasen reparierten, stellt die Wasserversorgung einen Dreh- und Angelpunkt in der Pflege dar. Ihr Rasen sollte zu keiner Zeit austrocknen, noch durch Staunässe belastet werden. Das bedeutet, dass die Grünfläche im Sommer unter Umständen alle 2 Tage durchdringend beregnet wird, während bei Dauerregen der Rasensprenger wochenlang nicht angerührt wird.

Düngen
Wie alle Pflanzen des Gartens, benötigen die Gräser des Rasens Nährstoffe, um dicht und sattgrün zu gedeihen. Der Fachhandel hält eine Vielzahl ausgewogener Düngemittel bereit, abgestimmt auf die kultivierte Rasensorte. Ausgebracht mit einem Düngewagen, ist eine gleichmäßige Verteilung sichergestellt. In der Praxis bewährt hat sich die zwei- bis dreimalige Düngung, um kahlen Stellen im Rasen effektiv vorzubeugen.