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Pitahaya, Drachenfrucht – Anzucht und Pflege

Drachenfrucht

Die Pitahaya stammt aus Mittelamerika und ist ein schnellwüchsiger und dichtverzweigter kletternder Kaktus. Die Triebe können auch bei Gefäßhaltung einige Meter lang werden. Beeindruckend sind die riesigen und duftenden Blüten und natürlich die leckeren Früchte. Günstig ist, die Pflanzen im Sommer ins Freie zu stellen. Sie benötigen viel Sonne. Die Pflege ist nicht schwer, einziges Problem ist die Überwinterung. Was es wissenswertes über die Kultur der Hylocereus undatus zu wissen gibt, haben wir für Sie zusammengetragen. Informieren Sie sich!

Steckbrief

  • Familie der Kakteengewächse
  • Hylocereus undatus
  • Stammen ursprünglich aus Mittelamerika
  • Anbau heutzutage in den gesamten Tropen, vor allem in China, Vietnam und Israel
  • Kletternder Kaktus, klettert mit Hilfe von Haftwurzeln an anderen Pflanzen empor
  • Dreiflügliche Triebe ohne Dornen
  • Können 6 bis 7 m lang werden und unterteilen sich in einzelne Glieder
  • Einige Arten weisen Scheindornen oder kleine Härchen auf
  • Eindrucksvolle Blüten, welche zu den größten der Welt zählen
  • Zum verwechseln ähnlich der „Königin der Nacht“
  • Blütendurchmesser 25 bis 30 cm, Farbe weiß-gelb
  • Blüte öffnet sich nur eine Nacht und duftet dabei wunderbar und intensiv
  • Blütezeit – zwischen Juni und September
  • Am bekanntesten sind die leckeren Früchte
  • Rote Hülle und cremeweißes Fruchtfleisch – es gibt auch andere Sorten
  • Hohe Wachstumsgeschwindigkeit

Die Pflege der Drachenfruchtpflanze

Die Pflege der Pitahaya ist unkompliziert. Das einzige Problem ist vielerorts ihr enormes Wachstum. Bei guten Bedingungen wächst der Kletterkaktus enorm schnell und hält sich an allem fest, was in der Nähe steht. Allerdings kann er leicht in jede Richtung und Höhe geleitet werden, man muss ihm halt ein Gerüst geben. Hylocereus undatus ist sehr anpassungsfähig und benötigt nicht viel Pflege. Wichtig sind viel Sonne und ein passendes, sehr durchlässiges Substrat. Das Gefäß sollte nicht zu groß sein, sonst nimmt das Wachstum noch zu. Sollte die Pflanze allerdings wirklich zu groß werden, lässt sie sich problemlos einkürzen. Die entfernten Teile können für die Vermehrung genutzt werden. Am besten werden sie verschenkt, denn mehrere dieser großen Kakteen braucht wahrscheinlich niemand.

Pitahaya Drachenfrucht Leider blüht die Drachenbaumpflanze erst nach etwa 20 Jahren, obwohl ich auch von deutlich kürzeren Zeiträumen gelesen habe. Da kann man sich nur überraschen lassen. Jedenfalls muss sie weder reichlich gegossen, noch gedüngt werden. Dieser Kaktus ist sehr genügsam und dazu stachelt er so gut wie nicht. Außerdem nimmt er Pflegefehler nicht gleich persönlich und ist sehr widerstandsfähig.

Standort

Die Pitahaya kann in unseren Breiten nur im Gefäß kultiviert werden. Den Winter über sollte das im Haus stehen. Im Sommer fühlen sich die Pflanzen aber im Freien am wohlsten, richtig in der knalligen Sonne.

Sommer

  • Im Freien
  • Sonnig, am besten von allen Seiten
  • Windgeschützt
  • Möglichst unter einem Dach, damit Regen nicht stört

Tipp: Pflanze erst langsam an die Sonne gewöhnen, sonst kann es zu Verbrennungen kommen.

Winter

  • Wohnungshaltung
  • Entweder warm und hell überwintern
  • Pflanze mag trockene Luft
  • Alternativ reicht auch ein etwas kühlerer Raum, welcher besser für die Blütenentwicklung ist
  • Günstig sind 10 bis 15°C
  • Ideal für Sukkulentenhäuser

Pflanzsubstrat

Das Pflanzsubstrat muss wie bei allen Kakteen auch bei der Pitahaya durchlässig sein. Teure Kakteenerde ist nicht notwendig. Der Kaktus ist sehr anpassungsfähig und gedeiht in fast jedem Substrat, das nicht zu nass ist.

  • Pitahaya Drachenfrucht Sandiger Boden wird bevorzugt
  • Günstig ist eine Mischung aus Sand und Gartenerde
  • Kein Torf
  • Kein Kompost
  • Keine Staunässe
  • Auch für Seramis oder Perlite geeignet

Pflanzen

Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Die Gefäße sollten einfach nicht zu groß sein.

  • Kleine Gefäße verwenden
  • Zwei Pflanzen sind besser für die Bestäubung, auch wenn die Gewächse selbstfruchtend sind
  • Günstig ist eine Drainage am Topfboden, die verhindert, dass überschüssiges Wasser nicht ablaufen kann.
  • Wichtig ist ein stabiles Gerüst oder ein Pfahl in der Mitte, etwas woran sich die kletternden Glieder festhalten können.

Gießen und Düngen

Der Drachenfruchtbaum gehört zu den Kakteen. Diese benötigen nicht viel Wasser. Ganz im Gegenteil, zu viel Wasser ist absolut schädlich, meist schnell tödlich. Auch gedüngt muss nicht viel werden, wobei sich die Fachleute dabei nicht ganz einig sind.

  • Recht wenig gießen.
  • Im Frühjahr, zu Beginn der Wachstumssaison etwas mehr gießen, aber nur das erste Mal nach der Winterpause.
  • Mit einer Wassergabe dann immer so lange warten, bis das Pflanzsubstrat gut abgetrocknet ist.
  • Düngen nur in der Wachstumsperiode
  • Die meisten Kenner empfehlen lediglich 3 Düngergaben über die gesamte Wachstumsperiode verteilt
  • Alternativ 14 bis 28tägig mit Kakteendünger versorgen

Schneiden

Drachenfrucht Schneiden muss man die Pitahaya eigentlich nicht. Sollte der Kletterkaktus allerdings zu groß werden, kann er ganz einfach verkleinert werden. Zwar wird nicht geschnitten, aber so ähnlich vorgegangen. Man dreht die einzelnen Glieder einfach ab. Sie können gleich für die Vermehrung genutzt werden. Alternativ kann man aber auch sauber abschneiden, allerdings immer nur mit scharfem und sauberem Werkzeug.

Überwintern

Hylocereus undatus kann warm überwintert werden. Besser ist aber ein kühlerer und heller Raum. Eine Winterruhe fördert die Blütenbildung und sollte deshalb eingehalten werden.

  • Temperaturen zwischen 10 und 15°C
  • Ungeheiztes Schlafzimmer oder Treppenhaus
  • Viel Licht, also möglichst ans Fenster stellen
  • Wenig gießen
  • Niedrige Luftfeuchte!

Tipp: Je kühler das Überwinterungsquartier, umso weniger gießen. Vertrocknen ist eher unwahrscheinlich. Viel häufiger droht der Tod durch Fäulnis wegen zu viel Wasser.

Vermehren

Eine Pitahaya kann man recht einfach aus Samen heranziehen. Man besorgt sich einfach eine Frucht, schneidet sie auf und sammelt die schwarzen Samenkörner aus dem Fruchtfleisch. Sie werden vorsichtig mit Küchenpapier gereinigt und eine Nacht auf dem Papier liegengelassen. Dann kann mit der Aussaat begonnen werden.

  • Aussaaterde verwenden
  • Samen nur auf die Erdoberfläche legen, nicht mit Erde bedecken – Lichtkeimer
  • Samen leicht andrücken
  • Erde anfeuchten, am besten mit einer Sprühflasche
  • Warm und hell stellen, 22 bis 26° C
  • Samen dürfen nicht austrocknen, also regelmäßig mit Wasser besprühen, aber nicht zu nass halten
  • Glas- oder Plastikabdeckung ist sinnvoll, da die Erde und die Samen nicht so schnell austrocknen
  • Wichtig ist eine hohe Luftfeuchte
  • Oft erscheinen die ersten grünen Spitzen schon nach 2 Tagen

Pitahaya Drachenfrucht Alternativ können die Pflanzen auch durch Stecklinge vermehrt werden. Dafür wird ein kompletter Blattabschnitt benötigt. Wer sich diesen besorgen kann, sollte diese Art der vegetativen Vermehrung ausprobieren.

  • Das komplette Blatt senkrecht in Pflanzsubstrat stecken
  • Am besten geeignet ist Epiphytenerde, aber im Prinzip funktioniert fast jedes Substrat
  • Einige Zentimeter tief eindrücken
  • Erde leicht anfeuchten
  • Hell und warm stellen
  • Es bilden sich recht schnell neue Wurzeln und auch schon Blattsegmente.
  • Diese Art der Vermehrung gelingt deutlich schneller

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten an der Pitahaya sind recht selten. Nur schwere oder ständig wiederkehrende Pflegefehler führen dazu. Zu viel Wasser ist schädlich, sowohl Gießwasser, als auch Regenwasser im Sommer im Freien. Sowohl die Blüten, als auch Früchte fangen schnell an zu faulen. Schädlinge gibt es einige, tierische, als auch bakterielle.

  • Trauermücken – kleine dunkle Insekten, die auf der Erde krabbeln und bei Berührung auffliegen. Sie ähneln Fruchtfliegen und treten häufig in Massen auf. Die Brut wird in die feuchte Erde abgelegt. Die Larven fressen gern an den Wurzeln. Das kann böse Folgen haben. Wichtig ist, die Erde nicht zu feucht zu halten. Alternativ kann die Erdoberfläche mit Quarzsand abgedeckt werden, dass mögen Trauermücken nicht. Gelbsticker bringen Abhilfe. Auch sollen kopfüber in die Erde gesteckte Streichhölzer bei der Problembehandlung hilfreich sein. Wenn nichts hilft, kann man auf Nematoden, also klitzekleine Fadenwürmer zurückgreifen. Diese sind im Versandhandel erhältlich und werden ins Gießwasser gegeben. Sie sind für Menschen ungefährlich und räumen mit den Plagegeistern auf.
  • Vögel – picken gern in die Früchte, aber bis es soweit ist, dauert es Jahre
  • Schnecken Schnecken – fallen im Freien gern über die Pflanzen her
  • Blattfleckenkrankheit – durch Bakterium Xanthomonas campestris ausgelöst. Tritt vor allem bei feuchtem und kühlen Wetter auf. Deshalb ist es wichtig, dass die Pflanze unter einem Dach steht und nicht ständig nass wird

Häufige Fragen

Samen keimen immer schnell, aber die Keimlinge wachsen dann nicht weiter. Woran liegt das?
Woran das liegt, weiß ich auch nicht genau, aber was man machen soll. Die Keimlinge dürfen einige Zeit nicht gegossen werden. Der Boden muss vollständig austrocknen. Wenn der Keimling merkt, dass Wasser knapp wird, lagert er welches ein. Das ist deutlich am verdickten Stängel zu erkennen. Die Form des Minikaktus verändert sich. Wenn man dann nach einer gewissen Trockenzeit wieder gießt, startet der Keimling richtig durch und wächst los. Man darf natürlich nicht zu lange warten und muss den Stängel beobachten. Er wird dünner, wenn die Vorräte verbraucht werden.

Wo gibt es fertige Drachenfruchtpflanzen zu kaufen?
Im Handel habe ich noch keine gesehen und ich komme an keinem Gartenmarkt, keiner Gärtnerei oder ähnlichem vorbei. Im Internet dagegen findet man immer mal wieder Pflanzen, ob zum Kauf oder auch zum Tausch. Auch Stecklinge sind im Angebot. Im Prinzip ist es kein Problem, eine solche Pflanze zu erwerben. Allerdings ist es auch einfach, sich aus Samen selbst eine zu ziehen. Früchte findet man immer wieder im gut sortierten Supermarkt.