Gartengestaltung Kräutergarten

Currykraut, Helichrysum italicum – Pflege, Schneiden und Vermehrung

Currykraut Helichrysum italicum

Currykraut? Der Koch im indischen Restaurant hat doch neulich ganz genau erklärt, aus welchen verschiedenen Gewürzen Curry besteht, und nun soll es einfach im Garten wachsen? Nein, tut es leider nicht, und der Koch hatte Recht – das Currykraut ist schlichtweg ein mediterraner Gewürzstrauch, der für phantasievolle Nasen nach Curry riecht.

Die Pflege des Currykrauts

Helichrysum italicum ist auch als italienische Strohblume bekannt, und diese Namen lassen schon ahnen, dass das Currykraut kein besonderer Liebhaber des deutschen Klimas ist. Currykraut wächst in Italien oder südlich davon, je nach Art (dazu siehe unten) und Region wird das Currykraut im Haus überwintert oder lohnt sich ein Überwinterungsversuch im Freien.

Auf jeden Fall möchte das Currykraut einen möglichst warmen Standort, wenn Sie planen, es im Winter draußen zu lassen, am besten im Schutz einer schön von der Sonne beschienen Mauer.

Der Boden sollte wasserdurchlässig und leicht sein und eine mäßige Nährstoffdichte aufweisen – in seiner Heimat wächst das Currykraut vor allem in der mediterranen Strauchheide (Garigue) und in der Hartlaubvegetationszone (Macchie), beide nicht gerade mit Nährstoffen gesegnet. Deshalb hat das Currykraut keine großen Ansprüche an den Boden, jeder normale Gartenboden und jede Blumenerde, in denen irgendwelche anderen Pflanzen gedeihen können, wird ihm recht sein. Auch der pH-Wert ist ziemlich egal, das Currykraut toleriert leicht saure, neutrale und kalkhaltige Erde. In einem lehmigen Boden sollte Sand eingemischt werden, um ihn lockerer zu machen.

Deshalb verträgt das Currykraut auch eher Trockenheit als zu viel Nässe, vor allem Staunässe kennt und mag es überhaupt nicht. Beim Currykraut im Kübel müssten Sie jedoch achtgeben, dass der Boden nicht bis in den Wurzelbereich der Pflanze hinein austrocknet, das geht bei der geringen Erdmasse an warmen Tagen schnell. Gießen Sie das Currykraut einfach immer dann, wenn die obere Erdschicht sich gerade wieder trocknen anfühlt, dann können Sie weder im Garten noch bei Kübelhaltung etwas falsch machen.

Pflanzen

Sie können Currykraut nach den Eisheiligen Mitte Mai als Jungpflanze setzen oder vorziehen. Zum Vorziehen werden die Samen bereits Mitte bis Ende Februar in Anzuchttöpfe gegeben, die auf die Fensterbank oder ins Zimmergewächshaus gestellt werden. Das Saatgut benötigt Temperaturen von mindestens 18 °C und viel Licht, der Lichtkeimer wird nur leicht in die Erde gedrückt und vorsichtig angegossen. Die Erde in den Anzuchttöpfen sollte immer leicht feucht sein, dann sollten sich die Keimlinge nach rund zwei Wochen zeigen.

Die Jungpflanzen können ins Freie gesetzt werden, wenn keine Nachtfröste mehr zu befürchten sind. Im Gartenbeet lassen Sie zwischen den einzelnen Pflanzen einen Abstand von gut 30 cm. Wenn Sie das Currykraut im Kübel kultivieren, sollten Sie Töpfe mit größerem Durchmesser bepflanzen, damit es schön buschig wachsen kann.

Einmal vereinzelt bzw. eingepflanzt, sollte sich das Currykraut ohne weitere Pflege entwickeln, zusätzliche Bewässerung ist nur bei extremer Trockenheit notwendig, gedüngt wird das Currykraut überhaupt nicht. Wenn Sie ein Currykraut überwintern und es schon mehrere Jahre am selben Standort wächst, können Sie gelegentlich etwas Kompost unter die Erde mischen, ein Currykraut im Kübel kann ab und zu ein wenig Kräuterdünger bekommen.

Schneiden

Die italienische Immortelle (so wird das Currykraut auch genannt) wächst als Halbstrauch, die verschiedenen Arten werden zwischen 20 und 60 Zentimeter hoch. Halbsträucher sind Sträucher mit besonderer Wuchsform: Im oberen Bereich erscheinen die frischen Zweige, beim Currystrauch gräulich-weiß und wie mit einer Art Filz behaart, der untere Bereich verholzt, und das immer weiter, wenn er nicht ständig zurückgeschnitten wird und so gezwungen wird, junge Triebe auszubilden.

Wenn der bereits verholzte Teil des Zweiges zu alt wird, treibt hier nichts mehr aus, das Zurückschneiden bei Halbsträuchern ist häufig ein ständiger Kampf, der die Pflanze davon abhalten soll, immer weiter nach oben zu verholzen. Die Zeitspanne, nach der ein verholzter Zweig nicht mehr zum Neuaustrieb bereit ist, ist von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich, Salbei und Lavendel sind z. B. nur schlecht davon abzuhalten, immer weiter zu verholzen.

Currykraut Helichrysum italicum Solche Halbsträucher müssen dann eigentlich laufend von allen jungen Trieben befreit werden, bevor diese verholzen. Das geht gut, wenn Sie sich bei diesen Halbsträuchern eine regelmäßige Ernte (= regelmäßiger Beschnitt der jungen Triebe) angewöhnen, und so können Sie natürlich auch Ihren Currystrauch behandeln.

Das Currykraut soll jedoch auch in den bereits verholzten Teilen recht lange regenerationsfreudig bleiben, es soll einen Schnitt ins alte Holz so gut vertragen, sodass Sie auch stärker herunterschneiden können. Einen solchen Verjüngungsschnitt können Sie dem Currystrauch direkt nach der Blüte angedeihen lassen, Sie können ihn aber auch im zeitigen Frühling direkt bei Beginn des Austriebs um die Hälfte oder zwei Drittel kürzen, wenn er zu groß geworden ist.

Currykraut soll den Schnitt ins alte Holz sogar so gut vertragen, dass es als niedrige Hecke oder Beeteinfassung gezogen werden kann, mit einem richtigen Formschnitt.

Currykraut überwintern

Je nach Sorte und Klima in Ihrem Garten ist das mediterrane Currykraut bei uns mehr oder weniger winterhart, dazu siehe gleich unten. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr Currykraut einen Winter in Ihrem Garten überstehen kann, sollten Sie es besser im Kalthaus überwintern, in einem kühlen, hellen Treppenhaus z. B. oder in einer ungeheizte Garage mit Fenstern. Das Currykraut kann nur hell überwintern, da es immergrün ist.

Sicher und unabhängig von der Sorte frosthart ist das Currykraut nur bis rund minus 5 Grad, kräftige, ältere Exemplare vertragen kurzzeitig deutlich tiefere Temperaturen, und wenn Sie im Fachhandel eine der heute angebotenen winterhärteren Sorten erwerben, kann es meist ganz im Garten bleiben. Zumindest als ältere Pflanze, in einem milden Gebiet und an einem geschützten Platz nahe einer Mauer. Wenn Sie das ausprobieren wollen, können Sie dem Currykraut sicherheitshalber einen Winterschutz aus einer dicken Laubschicht um die Wurzeln und Fichtenzweigen im oberen Bereich zukommen lassen.

Wenig Risiko gehen Sie ein, wenn Sie noch im Sommer ein paar Stecklinge bewurzeln und im Haus überwintern, die ein erfrorenes Currykraut im Zweifelsfall ersetzen.

Sorten

Das Currykraut gehört zur Familie der Korbblütler, die uns wichtige Salate und Gemüse (u. a. Chicorée, Artischocken, Kopfsalat und die köstliche Haferwurzel), Heil- und Gewürzpflanzen (u. a. Arnika, Wermut, Ringelblume, Alant und Kamille) und Öl-Pflanzen (Sonnenblume, Saflor und das hochinteressante Ramtillkraut) zur Verfügung stellt.

Innerhalb derer wurde es Ende des 18. Jahrhunderts der Gattung der Ruhrkräuter (Gnaphalium) zugeordnet, die teils als Zierpflanzen in Steingärten eingesetzt werden. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Currykraut dann in die Gattung der Strohblumen (Helichrysum) umsortiert. Insgesamt ist die Abgrenzung der Gattungen in diesem Bereich der Korbblütler jedoch noch ziemlich umstritten, Ruhrkräuter und Strohblumen sind mit weiteren Gattungen wie den Katzenpfötchen (Antennaria), Filzkräutern (Filago) und den Perlkörbchen (Anaphalis) sehr nahe verwandt.

In diesem Bereich gibt es für Gärtner, die Pflanzen mit Nutzwert lieben, noch viel zu entdecken, diese Pflanzen (der Unterfamilie der Asterngewächse) sind erst wertvoller Gartenschmuck und können dann noch als Heilpflanze oder getrocknet in einem floristischen Kunstwerk genutzt werden.

Vom Helichrysum italicum gibt es sechs verschiedene Unterarten, die sich in bestimmten Regionen leicht unterschiedlich entwickelt haben:

  • Currykraut Helichrysum italicum Helichrysum italicum subsp. italicum: Die „Grundform“, im gesamten Areal der Art verbreitet, nur in einem Südgürtel (Iberischen Halbinsel, Balearen, Sizilien, Kreta) wächst diese Variante nicht.
  • Helichrysum italicum subsp. microphyllum: Das ist die Art, die auf den Inseln dieses Südgürtels wächst, außerdem in Griechenland.
  • Helichrysum italicum subsp. picardii: Wächst in Spanien, Portugal und Marokko.
  • Helichrysum italicum subsp. pseudolitoreum: Wächst an der Küste der Toskana, auf den Inseln des Toskanischen Archipels und auf Sardinien.
  • Helichrysum italicum subsp. serotinum: Diese Art hat sich in Portugal, Spanien, dem südlichen Frankreich und über einige Inseln der Balearen bis nach Algerien verbreitet, Zwerg-Currystrauch, der sich auch als kleinblättriger Bonsai ziehen lässt.
  • Helichrysum italicum subsp. siculum: Hat sich von Italien über Sizilien bis nach Tunesien ausgebreitet.

Weiter gibt es Zuchtsorten des Currykraut, z. B.:

  • Helichrysum italicum „Dartington“, eine Sorte mit klebrigen und damit aromatischeren Blättern. Sie soll winterhärter als die Urformen sein, hat feines mehr graugrün als silbriges Laub und schwefelgelbe Blüten.
  • Helichrysum italicum ssp. angustifolium, eine neue Sorte mit straff aufrechtem Wuchs und kompakter Form, verbesserte Winterhärte, wird vom deutschen Händler als frostfest angegeben.

Diese Untersorten oder Zuchtsorten könnten ihnen jeweils auch ohne den Zusatz „italicum subsp.“, also z. B. einfach als „Helichrysum microphyllum“ begegnen. Im nicht auf Kräuter bzw. Duftpflanzen spezialisierten „ganz normalen Pflanzenhandel“ werden Sie ohnehin einfach nur „Helichrysum italicum“ kaufen können, also irgendeine der Sorten. In Fachgärtnereien können Sie nach der genauen Sorte fragen, was sich durchaus lohnen kann, einige Untersorten/Zuchtsorten vertragen Temperaturen bis minus 15 Grad und können bei uns normalerweise im Garten überwintern.

Vermehrung

Currykraut lässt sich gut durch Aussaat vermehren, die Samen können Sie von den vorhandenen Pflanzen gewinnen.

Oder Sie ziehen sich weitere Currysträucher aus Stecklingen, diese bewurzeln eigentlich ganzjährig ziemlich leicht. Am besten schneiden Sie die Stecklinge im Sommer und stecken sie direkt in Erde, sie sollten in etwa einem Monat bewurzeln.

Ernten und Verwendung

Currykraut blüht von Mai/Juni bis August, unmittelbar vor der Blüte hat ein Zweig Currykraut das beste Aroma. Diesen Zweig können Sie dann ernten, und Reis oder Saucen, Fleischgerichte und Fischgerichte damit würzen, entweder geben Sie einzelne Blätter an die Speisen oder kochen die Zweige kurz mit (vor dem Servieren entfernen). Wenn Sie Curryzweige für die Küche brauchen, sollten Sie sie am besten frisch ernten. Currykraut erinnert im Geschmack etwas an die Curry-Gewürzmischung, könnte also demgemäß an alle Speisen gegeben werden, die Sie auch mit Curry würzen würden. Aber eigentlich ist das Currykraut ja ein mediterranes Gewürz, das auch sehr an den Geschmack des Salbei erinnert, wenn Sie das auch so empfinden, werden Sie Currykraut sicher eher als Gewürze für mediterrane Speisen verwenden. Schnuppern und probieren Sie und probieren Sie aus, das Currykraut macht jede Idee gerne mit.

Sie können die Zweige auch noch ernten, wenn sie bereits blühen, die Blüten können mit als Gewürz verwendet werden. Diese Zweige können Sie bündeln und an einem luftigen Ort zum Trocknen aufhängen. Die getrockneten Zweige können Sie dann verwenden, um floristische Trockenblumensträuße zu binden, oder Sie bereiten sich einen wohlschmeckenden Tee zu.

Gesund ist dieser Tee auch, beim Aufgießen wird das ätherische Öl der Krautpflanze freigesetzt, und das soll entzündungshemmend, bakterienhemmend und oxidationshemmend wirken. Im Heilkräuterlexikon werden acht verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe des Currykrauts aufgezählt, Husten und Prellungen als hauptsächliche Anwendungen und noch 10 weitere Heilwirkungen und Anwendungsbereiche.

Fazit

Das Currykraut ist auf jeden Fall ein Gewinn für den Garten und ein Gewinn für neugierige Gärtner: Gartenschmuck, Trockenblume, Küchengewürz und Teekraut in einem. Ob das Currykraut für Ihren Duftgarten geeignet ist, sollten sie besser erst mit einer „tiefen Nase voll“ überprüfen, es duftet dauerhaft, bei Hitze und Regen ziemlich stark (und nicht unbedingt nach Curry). Wenn Sie noch ein drittes Gewürz mit „Curry“ im Namen suchen, könnten Sie sich dann noch einen indischen Currybaum (Bergera koenigii) zulegen, dessen Curryblätter z. B. indischen Dals und Reisgerichten ein fruchtiges und leicht rauchiges Aroma geben.