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Ingwertee – Wirkung & Anleitung zur Zubereitung

Ingwertee

Die altehrwürdige Ingwerwurzel erlebt eine furiose Renaissance. Für eine moderne, naturverbundene Lebensweise gilt insbesondere Ingwertee als der universelle Gegenentwurf zu denaturierter Ernährung und Gesundheitspflege. Die geballte Ladung an wertvollen Ingredienzien fördert nachweislich das Wohlbefinden. Selbst bei kleineren gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wie Erkältungen oder Reiseübelkeit, tut Ingwerwasser ein gutes Werk. Richtig zubereitet, verscheucht der Tee Müdigkeit und weckt die Lebensgeister. Die Liste an segensreichen Aspekten ist lang. Mit dem folgenden Hintergrundwissen über die Wirkung, in Verbindung mit einer Anleitung zur Zubereitung, bleibt Ihnen das gesamte Potenzial von Ingwertee nicht länger verborgen.

Heilsames Naturmittel ohne Nebenwirkungen

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat sich die heilende Wirkung von Ingwertee seit Jahrtausenden manifestiert. In Deutschland galt Ingwer dagegen über lange Zeit einzig als Küchengewürz. Erst Anfang des neuen Jahrtausends wurde die Wunderwurzel aufgenommen ins Deutsche Arzneibuch, zunächst im Hinblick auf den positiven Einfluss bei Übelkeit und Verdauungsbeschwerden. Seitdem wurde konzentriert recherchiert und geforscht, sodass immer mehr gesundheitliche Vorteile zutage tragen. Mittlerweile befürwortet sogar die wissenschaftliche Sachverständigenkommission des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte den Genuss von Ingwertee als Naturheilmittel ohne schädliche Nebenwirkungen.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe im Überblick (durchschnittlich je 100 Gramm Ingwerwurzel):

  • Ingwertee 6000 mg Vitamin C
  • 60 mg Vitamin B1, das Stimmungsvitamin
  • 600 mg Vitamin B3, Niacin für den Stoffwechsel
  • Mineralstoffe, wie Eisen, Kalzium, Magnesium: 1,2 %
  • Ätherische Öle: 0,6 bis 3,0 %

Für den scharfen Geschmack ist ein hoher Anteil an Gingerol verantwortlich. Mit ca. 60.000 Scoville, lässt diese Komponente sogar Tabasco weit hinter sich, einer Chilisorte mit etwa 2.500 Scoville-Einheiten. Diese Messwerte beziehen sich freilich auf die isolierte Betrachtung des Ingwerrhizoms. Im Rahmen der Zubereitung haben Ingwertee-Enthusiasten eine Fülle raffinierter Varianten herausgefunden, die das Heißgetränk in ein angenehmes Genusserlebnis verwandeln.

Vorbeugend und heilend bei Erkältung

Bei nass-kalter Witterung entfalten die ätherischen Öle in Verbindung mit Gingerol in Ingwertee ihre wärmende, stabilisierende Wirkung besonders gut. Das Immunsystem wird gestärkt, und Erkältungsviren haben es schwerer. Wo sie trotzdem zugeschlagen haben, lindert Ingwertee zumindest die unangenehmen Symptome und trägt zur Beschleunigung des Heilungsprozesses bei. So kurbeln die Wirkstoffe die Durchblutung an, sodass Schüttelfrost gemildert und die Extremitäten rasch wieder warm werden.

Völlegefühl und Übelkeit schwinden

Sie schlägt selbst bei vollkommen gesunden Menschen völlig unerwartet zu. Übelkeit lauert in zahlreichen Ecken und Nischen des alltäglichen Lebens:

  • nach einem reichhaltigen Essen
  • auf Reisen
  • bei hohem Stressaufkommen
  • in der Achterbahn
  • nach einer durchzechten Nacht

Eine heiße Tasse Ingwertee dämpft den Brechreiz oder vertreibt ihn vollkommen. Wie wissenschaftliche Studien erwiesen, entfalten die wertvollen Inhaltsstoffe sogar vorbeugend ihre Wirkung. Bevor Sie sich ins Auto, in den Bus oder das Flugzeug begeben, gönnen Sie sich eine Tasse und bieten somit aufkommendem Unwohlsein tapfer die Stirn. Wichtig zu beachten ist, dass bei ernsthaften Erkrankungen, wie einer Magen-Darm-Infektion, Ingwertee keinen positiven Effekt erzielt.

Verdauungsbeschwerden klingen ab

Ingwertee Vorzugsweise dem Wirkstoff Gingerol konnte eine regulierende Wirkung auf die Verdauung nachgewiesen werden. Ist diese wichtige Körperfunktion beeinträchtigt, schwächt Ingwertee Blähungen ab. Zugleich bringt er den Körper bei Durchfall oder Verstopfung wieder ins Gleichgewicht. Im gleichen Zug erfährt der Organismus eine natürliche Entgiftung, sofern Sie eine ausreichende Menge des Getränks zu sich nehmen. In Kombination mit Fenchel, Anis und Kümmel brauen Sie sich übrigens einen Supertee, der den gesamten Bauchbereich ins Lot bringt.

Unterstützung einer Diät

Mit Ingwertee purzeln die Pfunde rascher. Dieser Umstand ist insbesondere darin begründet, dass die optimierte Durchblutung des Körpers den Kalorienverbrauch steigert. Zudem sorgt der Tee für die erforderliche Versorgung mit Flüssigkeit und bewirkt ein Sättigungsgefühl. Natürlich darf er nicht mit Zucker durch die Hintertüre doch noch in eine Kalorienbombe verwandelt werden. Die entschlackende Wirkung ist darüber hinaus ebenfalls nicht zu verachten. Seinen vorteilhaften Effekt im Rahmen einer Diät entfaltet Ingwertee selbstredend nicht als isolierte Maßnahme. Einzig in Kombination mit einer angemessenen Ernährung und viel Bewegung, leistet der Trank den erwünschten Beitrag.

Hustenreiz flaut ab

Wer den recht scharfen Geschmack von Ingwertee nicht mag, nutzt ihn für die natürliche Inhalation bei Hustenreiz. In diesem Fall treten die ätherischen Öle in den Vordergrund mit einem krampflösenden Resultat. Ein über den Kopf gezogenes Handtuch intensiviert die beruhigende Wirkung auf den gequälten Hals und die strapazierten Bronchien. Diesen Vorgang sollten Sie mehrmals am Tag wiederholen. Wenn Sie sich dazu durchringen, gleichzeitig eine Tasse Ingwertee zu trinken, verdoppelt sich der förderliche Effekt.
Zubereitung

Die klassische Methode – Ingwertee zubereiten

Die Zubereitung von Ingwertee erfordert nicht viel Aufwand. Im Handel werden zwar fertige Teebeutel angeboten. Die eigenhändige Herstellung bietet demgegenüber den Vorteil, dass Sie die Dosierung selbst bestimmen. Die folgenden Zutaten und Arbeitsgeräte sind erforderlich:

  • 1 frische Ingwerknolle
  • scharfes Küchenmesser
  • Küchenreibe
  • Schale
  • feinmaschiges Teesieb
  • 250 ml kochend heißes Wasser

Ingwer Von der Ingwerwurzel schneiden Sie ein daumengroßes Stück ab. Sofern es sich nicht um ein Rhizom aus dem Bio-Anbau handelt, entfernen Sie die Schale mit dem Messer. Anschließend wird das Ingwerstück auf der Reibe zu feinem Mus verarbeitet. Die Fasern, die dabei übrig bleiben, werden entsorgt. Den zerriebenen Ingwer füllen Sie nun in eine Schale und übergießen ihn mit kochend heißem Wasser. Nachdem der Tee für 10 bis 20 Minuten gezogen ist, sieben Sie ihn ab, um ihn möglichst frisch zu genießen.

Sofern Sie keine Reibe zur Hand haben, schneiden Sie von dem geschälten Ingwer 5 bis 6 sehr dünne Scheiben ab. Das Messer wird dabei parallel zur Faser geführt. Die Scheiben verarbeiten Sie weiter zu dünnen Stiften oder kleinen Würfeln. Die weitere Zubereitung verläuft ebenso, wie mit geriebenem Ingwer.

Tipp: In getrockneter Form, zu Pulver verarbeitet, ist Ingwer deutlich intensiver, als frisch aus dem Beet. Das gilt insbesondere für den Scharfmacher Genitol. In diesem Fall reduzieren Sie die Dosierung auf 5 Gramm, was einem gehäuften Teelöffel entspricht.

Interessante Variationen

Belebender Ingwertee
Möchten Sie dem Tee eine anregende Note verleihen, richten Sie zunächst die Wurzel her, wie bei der klassischen Variante. Dem Ingwer fügen Sie nun einen Teelöffel schwarzen Tee hinzu. Die benötigte Wassermenge erhöht sich auf 300 ml, bzw. eine große Tasse. Länger als 3 Minuten lassen Sie die Mischung nicht ziehen, bevor Sie das Getränk abseihen. Schwarzer Tee hat die Eigenschaft, dass sich innerhalb von 3 Minuten eine anregende Wirkung entfaltet, die nach 4 Minuten umschlägt in einen beruhigenden Effekt. Statt Zucker, süßen Sie mit ein wenig Honig oder Stevia.

Erfrischender Sommer-Ingwertee
Steigen die Temperaturen, wächst der Wunsch nach einer gesunden Erfrischung. Damit kann Ingwertee ebenfalls dienen, indem Sie ihn kombinieren mit einigen Minzstangen oder Zitronenmelisse aus Ihrem Kräutergarten. Pfefferminztee im Beutel erfüllt notfalls ebenfalls die Aufgabe. Gesüßt wird nach Geschmack. Wahlweise erfreuen Sie sich an der heißen Teemischung oder lassen Sie abkühlen und fügen einige Eiswürfel hinzu.

Erkältungstee
Ingwer Im ersten Schritt schälen Sie ein Stück Ingwer und schneiden es klein. Hinzu fügen Sie 5 Gramm Süßholzwurzel, 4 zerdrückte Pfefferkörner sowie 10 bis 12 zerkleinerte Basilikumblätter. Haben Sie gerade kein Süßholz im Haus, dienen Gewürznelken als adäquater Ersatz. Dieser Mix wird mit 3 Tassen kochend heißem Wasser übergossen. Nach 10 Minuten ist der wohltuende Erkältungs-Blocker bereit für den Einsatz.

Apfelsaft-Ingwer-Schorle mit Zitronenmelisse
Sie möchten Ihre Kinder von den tollen Eigenschaften des Ingwers überzeugen? Mit Argumenten kommen Sie da bekanntermaßen nicht weit. Verwandeln Sie doch Ingwertee einfach in ein leckeres Kaltgetränk, das jede Cola toppt. Gemischt werden je ein Viertel Liter kalter Ingwertee, Apfelsaft und Mineralwasser. In jedes Glas stellen Sie noch einen frischen Zweig Zitronenmelisse und einen bunten Strohhalm hinein.

Mango-Ingwer-Lassi
Überraschen Sie Ihre Gäste mit einem aromatischen Lassi, dem angesagten Joghurt-Getränk aus Indien. Zutaten für 2 Portionen:

  • 500 Gramm Naturjoghurt
  • 1 reife Mango
  • 200 ml Buttermilch
  • 1/4 l abgekühlter Ingwertee
  • flüssiger Süßstoff oder Stevia
  • Eiswürfel

Den Ingwertee bereiten Sie nach der klassischen Rezeptur zu und stellen ihn zum Abkühlen beiseite. In der Zwischenzeit schälen Sie die Mango und schneiden sie in kleine Stücke. Anschließend wandern alle Zutaten – bis auf die Eiswürfel – in den Mixer. Nach Bedarf süßen Sie die Lassi noch ein wenig nach, bevor die Eiswürfel hineinkommen.

Ingwertee vs. Ingwerwasser

Auf den ersten Blick scheint es, dass Ingwerwasser einzig eine andere Bezeichnung von Ingwertee darstellt. Bei näherem Hinsehen, treten indes einige Divergenzen auf – keine gravierenden, aber immerhin einer kurzen Erläuterung wert.

  • Ingwerwasser Ingwerwasser enthält als Zutat ausschließlich Ingwer
  • In Ingwertee werden weitere Kräuter und Gewürze hinzugegeben
  • Ingwerwasser wird kalt oder warm getrunken
  • Ingwertee kommt in der Regel heiß auf den Tisch

In ihrer Wirksamkeit bewegen sich beide Varianten auf gleichem Niveau, wenn es Ihnen auf die beschriebene Effizienz der spezifischen Komponenten einer Ingwerwurzel ankommt. Ingwerwasser punktet in dieser Hinsicht mit einer klar definierten Zusammensetzung, die eine unkomplizierte Dosierung nach sich zieht. Fügen Sie Ingwertee weitere Zutaten bei, erfordert es mehr Aufmerksamkeit, weil diese mit einem individuellen Wirkspektrum daherkommen.

Eine allgemein gültige Definition gibt es bislang nicht und ist auch nicht zu erwarten. So ist es im täglichen Sprachgebrauch keine Seltenheit, dass beide Begriffe vermischt werden.

Fazit
Ingwertee sollte in jedem gesundheitsbewussten Haushalt stets vorrätig sein. Dank der vielen wertvollen Inhaltsstoffe, gilt dieser Tee als wahres Kraftwerk für die Unterstützung eines stabilen Organismus. Übelkeit wird gelindert, Erkältungen erträglicher, Hustenreiz gedämpft und die Verdauung reguliert. Die Mühsal einer Diät lässt eine gute Tasse Ingwertee besser ertragen. Überhaupt steigert das natürliche Heil- und Genussmittel das Wohlbefinden insgesamt, was natürlich die Laune hebt und die Lebensfreude aktiviert. Die Zubereitung erfolgt idealerweise mit frischer Ingwerwurzel aus dem eigenen Garten. Mittels der Kombination mit weiteren Zutaten, wie schwarzem Tee, Minzstangen oder Basilikum verwandelt sich Ingwertee in einen Supertee, der kleine Unpässlichkeiten rasch behebt.