Gartengestaltung Gartenteich + Teich

Koiteich selber bauen – Teichbauanleitung

Koiteich

Koi-Karpfen gelten als Glücksbringer, und es sind zutrauliche freundliche Fische, die zu „Ihren Menschen“ wirklich eine Art Beziehung entwickeln sollen. Seit einigen Jahren gewinnen die schönen Fische immer mehr Liebhaber bei uns in Deutschland, weshalb hier eine Teichbauanleitung folgt, wie Sie ihren Koiteich selber bauen können.

Kois – die besonderen Karpfen

Ja, ein Koi ist eigentlich wirklich nur ein ganz schlichter Karpfen, ein „Karpfen mit Stil“ allerdings: Der Koi ist eine spezielle Zuchtform des Karpfens, die ursprünglich in Japan entwickelt und über lange Zeit gepflegt wurde, dabei wurden Koi-Karpfen in vielen schönen Farben gezüchtet, die einem einzelnen Koi einen hohen Wert geben können. Auch die Größe des Kois spielt für seine Wertigkeit eine Rolle, und nur wenn ideale Bedingungen vorliegen, wächst ein Koi zu seiner maximalen Größe heran und entwickelt besonders schöne Farben. Die Kois haben eine erstaunlich hohe Lebenserwartung, sie können bei guter Haltung etwa so alt wie ein Mensch werden, um die 70 Jahre, es gibt sogar Kois, die 200 Jahre erreicht haben sollen.

Kois sollten nur im Koiteich gehalten werden

Wenn Sie sich in die zutraulichen Kois verliebt haben und solche Fische unbedingt Ihr Eigen nennen möchten, werden Sie nicht umhin kommen, Ihnen ihren eigenen Teich anzulegen. Theoretisch wäre es zwar möglich, Kois im Aquarium zu halten, aber das müsste schon ein außerordentlich großes Aquarium sein, da Kois ziemlich groß werden und gerne umherschwimmen. Auch in einem normalen, großen Aquarium haben die Kois nicht genug Platz, und damit ist die Haltung nicht mehr artgerecht, und das gilt nach unserem Tierschutzgesetz dann als Tierquälerei.

Das ist der Grund dafür, dass Kois üblicherweise in großen, extra für sie angelegten Teichen gehalten werden, in einem Naturteich sollen sich die Fische am wohlsten fühlen und am besten gedeihen. Groß muss der Teich deshalb sein, weil zu einer artgerechten Haltung von Kois auch gehört, dass Sie eine ganze Gruppe dieser Fische halten, Koi-Karpfen sind keine Einzelgänger. Mindestens vier bis fünf Kois sollten einen Teich bevölkern, und jeder Koi-Karpfen sollte rund 1.500 Liter Wasser für sich beanspruchen können. Das ist keine willkürlich gewählte oder unwichtige Zahl, nur bei dieser Wassermenge bleibt der Koi gesund, jeder zu dichte Besatz verursacht erfahrungsgemäß irgendwann Krankheiten oder Parasitenbefall.

Der richtige Standort für einen Koiteich

Koiteich Schon, wenn Sie den besten Standort für Ihren zukünftigen Koi-Teich in Ihrem Garten bestimmen, ist einiges zu beachten:

  • Wie gesagt, pro geplanten Koi sollten Sie etwa 1.500 Liter Wasser rechnen, bei vier Kois als Mindestbesatz muss der Teich also mindestens 6.000 Liter Wasser fassen.
  • Die private Koi-Haltung ist nur praktikabel, wenn die Fische das ganze Jahr im Teich leben, sonst wären wir wieder bei Thema Riesen-Aquarium für eine Überwinterung.
  • Wenn Sie gehört haben, dass man Kois in großen Quarantänebecken in Kellern überwintern kann, sollten Sie diese Idee lieber nicht verfolgen.
  • Jeder Ortswechsel ist für die Tiere ernsthafter Stress, führt meist zu Krankheiten oder Wachstumsschwierigkeiten, glückliche Kois werden Sie so auf jeden Fall nicht halten.
  • Damit die Kois auch im Winter im Teich bleiben können, ist eine Wassertiefe erforderlich, die auch bei Minustemperaturen frostfreie Zonen garantiert.
  • Die Mindesttiefe für nicht durchfrierende Teiche ist bei uns 1,30 m, empfohlen wird eine Wassertiefe des Koi-Teichs zwischen 1,80 und 2 Metern.
  • Denn die Tiefe von 1,30 m müsste auf einer sehr großen Fläche eingehalten werden, damit der Fisch bei gefrorener Wasseroberfläche genug Bewegungsfreiheit verbleibt.
  • Wenn der Teich tiefer geplant wird, muss die frostfreie Zone keine ganz so große Ausdehnung bekommen, der gesamte Teich bekommt damit realistischere Ausmaße.
  • Wir reden hier aber immer noch nicht von kleinen Tümpeln, der kleinste Koiteich wird eine Fläche von rund 25 Quadratmetern einnehmen.
  • Je mehr Kois Sie halten möchten, desto größer muss auch der Teich werden.
  • Wie jeder Teich sollte auch ein Koi-Teich nicht ausschließlich in der Sonne oder ganztags im Schatten liegen.
  • Ein Standort im Halbschatten ist wie so oft die beste Voraussetzung für eine ausgeglichene Lebenswelt, auch beim Teich.
  • Von Lage, Tiefe und Beschattung des Teichs hängt es ab, ob Sie den Kois immer optimale Wassertemperaturen zur Verfügung stellen können.
  • Ein Koi möchte im Frühjahr Wasser von 14 bis 18 Grad um sich herum haben, im Sommer darf es 20 bis 26 Grad warm werden und im Winter höchstens 4 Grad kalt.
  • Das ist nur bei Teichen der vorgeschlagenen Tiefe, Größe und Lage zu gewährleisten.
  • Der Teich sollte auch nicht unter laubabwerfenden Bäumen platziert werden, denn jedes hereingefallene Laub muss später aus dem Teich gefischt werden.
  • Sie brauchen also eine Beschattung für den Teich, unter der die Wasserqualität nicht leidet, geeignet ist z. B. eine Umpflanzung mit Bambus oder China-Schilf.
  • Für diese großen Gräser am Teichrand müssen Sie bei der Auswahl des Standorts also auch genügend Platz einplanen.
  • eichbauanleitung zum selber Bauen eines Koiteichs

Folgende Punkte sind beim Bau eines Koi-Teichs zu beachten:

  • Bevor Sie mit den Aushub der Teichgrube beginnen, muss natürlich entschieden werden, ob Sie Teichfolie oder einen Fertigteich verwenden.
  • Fertigteiche sind fertige Becken, die recht einfach einzubauen sind.
  • Bei jedem Fertigteich können Sie direkt beim Kauf die Daten zu Wassermenge, Wassertiefe und frostfreier Wassermenge erhalten.
  • Auch die Grube ist hier recht einfach auszuheben, in die der Fertigteich dann nur noch vorschrifts- und anleitungsgemäß eingesetzt wird.
  • Allerdings werden Sie bei einem Koiteich wahrscheinlich eher mit Teichfolie arbeiten, Teichbecken in dieser Größe sind wirklich kostenintensiv.
  • Eine Teichgrube, die mit Teichfolie ausgekleidet werden soll, muss zwar berechnet werden, dafür bleiben in Bezug auf die Form keine Wünsche offen.
  • In diesem Fall sollten Sie sich die Größe, Tiefe und Neigung des Teichs im Zweifel von einem Fachmann durchrechnen lassen.
  • Das sollte mit getrenntem Ausweis der Gesamtwassermenge und der frostfreien Wassermenge im Winter geschehen.
  • Im Zuge dieser Berechnung entsteht dann ein Plan, wie Ihr Aushub aussehen sollte.
  • Auf jeden Fall wird es eine beträchtliche Menge werden, das Ausleihen eines Minibaggers ist sicher zu empfehlen.
  • Wenn die Grube fertig ist, ist zunächst Handarbeit angesagt:
  • Je sorgfältiger Sie alles vom Boden der Teichgrube entfernen, was später die Folie verletzen könnte, desto länger wird Ihr Teich halten.
  • Unter die Folie kommen dann noch eine schützende Sandschicht und eine Wurzelschutzfolie, richten Sie sich hier nach der Anleitung des Folienherstellers
  • Nun wird die Teichfolie ausgelegt, ebenfalls unter genauester Beachtung der Herstelleranleitung, sonst haben Sie im Zweifel keinerlei Garantieansprüche.
  • Wenn Teichfolie oder Teichbecken eingebracht sind, dürfen sich beide noch eine Weile setzen und in der Temperatur der Umgebung anpassen.
  • Dann wird der Teichboden eingefüllt, und als nächstes können Sie mit der Bepflanzung des Teichs beginnen.

Und was ist mit Teichtechnik?

Koiteich Wir geben Ihnen hier eine Anleitung, um einen Naturteich für Kois anzulegen, in dem sich mit der richtigen Bepflanzung ein selbst regulierendes Biotop bilden wird. Ein solcher Naturteich lässt sich mit vertretbarem Aufwand pflegen, wenn er mit erwachsenen Kois besetzt wird. So können Sie beim Naturteich z. B. in aller Regel mit bloßem Auge erkennen, ob die Wasserqualität in Ordnung ist.

Wenn Sie einen Zuchtteich für Kois mit Jungfischaufzucht anlegen wollen, ist das kein Hobby mehr, sondern ein Beruf, und dementsprechend wird ein Artikel „Anleitung zum Teichbau“ nicht mehr reichen. Ein solcher Teich hat nichts mehr mit Entspannung im Garten zu tun, sondern erfordert einen sehr hohen Pflegeaufwand und den Einsatz von sehr viel Teichtechnik.

Wenn Sie sich nicht vollkommen von Teichtechnik-Händlern abhängig machen wollen, die Ihnen erzählen können, was sie wollen, werden Sie vor der Anlage eines Zuchtteichs eine Menge über Teichtechnik lernen müssen. In einem Teich, in dem Jung-Kois aufgezogen werden, werden meist keine natürlichen Bedingungen erhalten, sondern man arbeitet mit glasklarem Wasser, dessen Wasserwerte immer in einem bestimmten Idealbereich liegen müssen. Die Wasserqualität muss laufend gemessen werden, die Verschmutzungsgefahr ist viel höher als beim Teich mit erwachsenen Fischen, weil die Jungfische häufig gefüttert werden müssen.

Wenn Sie dagegen einen großen Naturteich nur mit so vielen Fischen besetzen, dass er nicht überbesetzt ist, ist theoretisch sogar denkbar, dass die Kois sich im ausgeglichenen Biotop selbst ernähren. Da aber Kois ziemlich groß werden und ziemlich große Mengen von Exkrementen einbringen, empfiehlt sich zusätzlich zur filternden und säubernden Bepflanzung der Einsatz eines Teichfilters. Über dessen Form und Größe sollten Sie sich vor Ort von einem Fachmann beraten lassen, wenn die Teichplanung steht.

Die richtige Bepflanzung des Koiteichs

Es gibt eine sehr große Auswahl an Wasserpflanzen und Uferpflanzen, die alle Filterfunktionen wahrnehmen, und in bestimmten Mengen eingebracht werden müssen. Sie sind nämlich dazu da, für gute Wasserqualität zu sorgen und extreme Algenbildung zu verhindern. Außerdem sorgen erst die Wasserpflanzen dafür, dass Ihr Teich so richtig romantisch, wild oder einfach natürlich schön aussieht, je nach Bepflanzung eben.

Sie sollten sich im Vorfeld einen Pflanzplan für den Teich zusammenstellen, in dem Sie die Teichbepflanzung im Hinblick auf die zu leistende Filterfunktion zusammenstellen. Informationen über Wasserpflanzen und gute Kombinationen von Wasserpflanzen im Naturteich werden Sie viele finden, Sie sollten jedoch immer darauf achten, ob diese Informationen speziell von der Bepflanzung eines Koiteichs sprechen.

Denn bei der Pflanzenauswahl für den Koiteich gibt es einiges zu berücksichtigen, sehr kleine und zarte Pflanzen werden z. B. nicht lange überleben, sondern von den Kois auf der Stelle verzehrt werden. Andere Pflanzen eigenen sich dagegen für einen Koiteich sehr gut, z. B. Seerosen, die viel robuster sind, als sie wirken. Außerdem bringen manche Pflanzen bestimmte Vorteile mit sich, die Seerosen schützen die Kois mit ihren großen Blättern z. B. im Sommer vor Sonnenbrand, der sich bei Kois schnell einstellt, wenn Sie es mit der Teichpflege übertrieben haben und das Wasser in einer Hitzeperiode sehr klar ist.

Reinigung und Pflege 

Koiteich Wenn Ihre Zusammenstellung der Bepflanzung stimmt, sollte Ihr Teich unter normalen Bedingungen fast von selbst eine gute Wasserqualität erhalten. Fast von selbst, weil auch die besten wasserreinigenden Teichpflanzen nicht dagegen tun können, dass abgestorbene Pflanzenteile in den Teich fallen, die müssen Sie entfernen.

Außerdem müssen Sie damit rechnen, dass das Gleichgewicht im Naturteich regelmäßig an seine Grenzen gerät, dann müssen z. B. Wasserpflanzen beschnitten werden, ein bis zwei Mal im Jahr sollte das Wasser gewechselt werden, alle paar Jahre wird wohl auch der Teichboden eine sogenannte Renovierung brauchen, also einen kompletten Wechsel der durch viele vermoderte Pflanzen angereicherte Bodenschicht. Ein wenig trüb darf das Wasser sein, die Kois wollen sich auch einmal zurückziehen, wenn sich das Wasser jedoch zu grünlich färbt, sollten Sie Pflegemaßnahmen durchführen.

Gegen das Eindringen unerwünschter Pflanzen gibt es übrigens einen Trick: Sie spannen ein Netz über den Teich, das kaum zu sehen ist, aber herabfallende Pflanzenteile auffängt. Dieser Trick ist manchmal sogar höchst empfehlenswert, und zwar immer dann, wenn bei Ihnen viele Katzen herumstreifen und Ihre Kois so richtig schön zutraulich sind, dann fischen die Katzen nämlich gerne die knapp unter der Wasseroberfläche schwimmenden Kois aus dem Teich. Auch Reiher, die von oben zuschlagen, sollen so abgehalten werden, Sie müssten sich jedoch genau erkundigen, welches Netz für diese Tiere keine Gefahr bedeutet.

Fazit
Der Naturteich ist der am leichtesten anzulegende und am leichtesten zu pflegende Koiteich. Sie müssen nur Auge und Gespür für die Wasserqualität entwickeln, das wiederum geht am schnellsten, wenn Sie sich mit einem anderen Naturteich-Inhaber in der Nähe beraten können.