Gartengestaltung Gartenteich + Teich

Gartenteich bauen & anlegen – Teich bepflanzen

Gartenteich anlegen

Der Gartenteich – ein Traum vieler Garteninhaber, der bei eigentlich jeder Gartengröße Wirklichkeit werden kann. Die Anlage eines Teichs erfordert einige Überlegung und nicht wenig Arbeit, ist aber für fast jeden Garten vorstellbar. Zudem können Sie fast jedes gewünschte Design umsetzen. Hier erfahren Sie, wie.

Lage und Anlage erfordern gute Planung

Wenn Sie nicht gerade eine großzügige Parklandschaft vor der Haustür liegen haben, wird der Gartenteich nicht wenig von Ihrer Grundstücksfläche besetzen. Auch die Randzone ist nicht klein und wirkt in abnehmender Intensität in die umliegenden Bereiche.

Je nachdem, wie Sie Ihren Teich befüllen und betreiben wollen, muss es eine Uferzone geben, die nicht unmittelbar den Blicken ausgesetzt ist, damit dort eventuelle Filteranlagen oder sonstige Versorgungstechnik ihren Platz finden kann. Damit der Teich in Ihrem Garten Sie immer nur erfreut und niemals stört, sollte er sinnvoll innerhalb der Hauptwege liegen, die durch Ihren Garten führen. Auch die optische Wirkung stellt ihre Forderungen: Von wo aus werden Sie Ihren Gartenteich am häufigsten betrachten? Wo soll die Uferzone mit den sanft schwingenden Gräsern liegen?

Teich ausheben Außerdem müssen Sie die Position des Teichs zu den Bäumen auf dem Grundstück bedenken. Zum einen im Hinblick auf eine gewünschte Beschattung und einen nicht gewünschten Laubfall in den Teich. Und zum anderen die Zusammensetzung des Erdreichs, dort, wo gebuddelt werden soll. Wenn dieser Platz im Wurzelbereich alter Bäume liegt, muss sichergestellt werden, dass diese nicht eingehen, wenn ihre Wurzeln dem Teich Raum geben müssen.

Der ideale Platz muss dann vielleicht noch mit einem Bagger zu erreichen sein. Ein perfekt geplanter Teich wird zuerst einmal auf dem Papier geplant, mit allem Zubehör und allen drumherum.

Teichbecken oder Folienteich?

Wenn der ideale Standort feststeht, gibt er meist die höchstmögliche Teichgröße vor. Nach dieser wird nun das Grundmaterial für den Teichbau ausgewählt.

Wenn Sie feststellen, dass Sie nur sehr wenig Raum für einen Teich zur Verfügung haben, empfiehlt sich die Einbringung eines Teichbeckens. Mit dem richtigen Teichbecken können Sie sogar Ihren Vorgarten mit einem Teich ausstatten. Wenn Sie ein Teichbecken verwenden, haben Sie auch den Vorteil, dass der Teichbau nicht sehr schwierig werden wird und recht schnell zu bewerkstelligen ist.

Wenn Ihr Teich schon einige Größe erreichen soll, werden Sie ihn mit Teichfolie anlegen müssen. Die Grenze liegt bei etwa 5 Quadratmeter. Ab dieser Größe lässt sich nur noch mit Teichfolie arbeiten, weil Teichbecken in diesen Ausmaßen nicht verfügbar oder handhabbar sind. Die Anlage eines solchen Gartenteichs ist dann schon ein richtiges kleines Bauvorhaben. Angefangen damit, dass Sie zur Erstellung des Erdloches einen Bagger brauchen, wenn Sie nicht wochenlang buddeln wollen.

Die Auswahl des Teichbeckens

Der geplante Standort beeinflusst nicht nur die Größe des Gartenteichs, sondern im Fall der Teichanlage mit einem Teichbecken auch die Form dieses Beckens. Es gibt Teichbecken in sehr vielen verschiedenen Formen zu kaufen. Wobei zunächst die Entscheidung ansteht, ob der Teich eher natürlich wirken soll oder sich vor einem modernen und gradlinigen Gebäude in formaler Architektur anpassen sollte.

Teichbecken Ein sogenannter “formaler Teich” zeichnet sich immer durch eine klare geometrische Form aus, was jedoch nicht heißen soll, dass das Teichbecken für einen formalen Teich einfallslos sein muss. Fertige Teichbecken für kleinere Gartenteiche werden in allen möglichen „ordentlichen“ Formen angeboten. Als Vierecke und als Rondelle, aber auch als Dreiecke oder als (kurze bis sehr lange und schmale) Rechtecke oder als symmetrisch geschwungene Blattform.

Wenn der Teich möglichst natürlich wirken soll, haben Sie noch mehr Auswahl: Einige Teichbecken finden Sie im nächsten Gartencenter, verschiedene können Sie auch im Internet ansehen und bestellen.

Wenn Sie die Form nicht finden, die Ihnen vorschwebt, könnten Sie sich Ihr ganz speziell geformtes Teichbecken sogar selbst herstellen. Die Grundform wird über eine Glasfasermatte gelegt, die anschließend mit flüssigem Kunststoff zum Teichbecken geformt wird. So bekommt dann der Mathematiker seinen Teich in Form des Unendlichkeitszeichens und der Mediziner seinen „Aesculap-Teich“.

Die Anlage eines Gartenteichs mit Teichbecken

Für das Teichbecken muss nun eine passende Grube ausgehoben werden. Sie können die Größe auf dem Boden markieren, indem Sie das Becken umgekehrt auflegen und anzeichnen und diesen Umriss rund 20 cm größer mit Stöckchen abstecken. Sie müssen diese 20 cm rundum mehr ausheben, damit Sie eine Sandschicht einbringen können, die Ihr Teichbecken vor Beschädigung durch Steine etc. schützt.

Gartenteich anlegen Nun wird gebuddelt und gemessen. Bei einem Teichbecken mit Stufen können Sie nach Aushub der ersten Schicht jeweils die tieferen Teichzone markieren, ebenfalls 20 cm größer, und diese Stück für Stück ausheben. Bei einem Teichbecken mit unregelmäßigen Zonen wird der Aushub viel Geduld, Ihr gesamtes räumliches Vorstellungsvermögen, etliche Teilmarkierungen und häufiges probeweises Einsetzen des Beckens erfordern, bis die Grube so aussieht, dass Sie überall Sand zwischenfüttern können. Bevor der erste Sand eingefüllt wird, sollten Sie jedoch so viele Wurzeln und Steine aus der Grube entfernen wie möglich.

Wenn Sie dann den Sand einfüllen und das Becken einsetzen, sollten Sie dauernd die Waagerechte prüfen, damit Sie das Becken nicht schief einsetzen. Das Becken wird auch dabei zuerst nur probeweise eingesetzt und wieder entfernt. Wenn die Konturen feststehen wird der Sand erst einmal festgeklopft und dabei immer entsprechend aufgefüllt. Bevor das Teichbecken endgültig eingesetzt wird, erfolgt eine letzte Probe mit der Wasserwaage. Sitzt es nicht genau waagerecht können Sie jetzt noch mit Nachfüllen oder Wegnehmen von Sand korrigieren. Zum Schluss sollte das Teichbecken gerade und rundum in einer Schicht schützenden Sands sitzen und ein paar Zentimeter aus dem Boden ragen, damit vom Rand aus nichts hereinfallen kann.

Nun sollten Sie diese Position mit Holzpflöcken an den Rändern fixieren und ein wenig Wasser einfüllen, damit das Becken beim Einschlämmen gut steht. Durch Einschlämmen wird der Sand an den Seiten eingefüllt, also immer ein wenig Sand und ein wenig Wasser aus dem Gartenschlauch, so entstehen keine Löcher. Beim Einschlämmen sollten Sie sich viel Zeit lassen. Der Boden unter dem Teich wird natürlich hier gleich mit verdichtet. Der Sand sollte also immer die Zeit bekommen, sich zu setzen.

Aushub und Vorbereitung des Folienteichs

Der Aushub für den Folienteich funktioniert im Prinzip genauso. Beim natürlich geformten Folienteich ist das Ausheben aber wesentlich unkomplizierter: Sie heben eine Grube von gewünschter Größe aus, mit sanftem Abfall nach unten, entfernen Steine usw., bis die Wände möglichst glatt sind, und füllen eine dicke Schicht Sand ein.

Die Folie ist jedoch wesentlich beweglicher und somit empfindlicher als ein Teichbecken aus dickerem (Glasfaser-) Kunststoff. Ein Folienteich bekommt deshalb eine zusätzliche Lage: Das Wurzelschutzvlies. Dieses Teichvlies wird in unterschiedlichen Qualitäten verkauft. Sie sollten darauf achten, dass Sie ein Wurzelschutzvlies aus unverrottbarem Material erwerben (Polypropylen z. B.), das Ihre Teichfolie lange schützen kann. Das Teichboden Untergrund Teichvlies soll nicht nur das durchstoßen von Wurzeln verhindern, sondern es soll die Teichfolie auch vor Steinen usw. schützen. Das Teichvlies sollte ab 900 Gramm pro Quadratmeter wiegen, dünneres ist preiswerter, aber die Kosten und der Aufwand der Reparatur undichten Teichfolie sollten nicht unterschätzt werden. Bei neuartigen Systemlösungen werden Teichfolie und Wurzelschutzvlies vom Hersteller aufeinander abgestimmt und im Paket verkauft.

Das Wurzelschutzvlies wird unter der Teichfolie verlegt, über der Schutzschicht aus Sand. Seien Sie großzügig, vor allem nach oben zum Rand hin, da wachsen die meisten Wurzeln. Jede Bahn des Teichvlieses sollte die vorhergehende gut überlappen, mindestens rund 20 cm. Wenn Sie Absätze bzw. Stufen in die Teichform eingearbeitet haben, sollten Sie das Wurzelschutzvlies einfach übereinander und überkreuz legen, sodass überall ein Puffer liegt. Sie können es ganz einfach mit der Schere zuschneiden. Manchmal kann es sinnvoll sein, über der Teichfolie erneut eine Schicht Wurzelschutzvlies zu verlegen. Das empfiehlt sich vor allem dann, wenn etwas von oben in den Teich fallen und die Teichfolie durchstechen kann.

Das Material der Teichfolie

Beim Kauf der Teichfolie ist etwas Vorsicht empfehlenswert. Es werden Folien aus vielen verschiedenen Materialien angeboten. Nicht alle sind unter Umweltgesichtspunkten eine gute Wahl:

  • problematisch sind häufig sehr preiswerte Teichfolien, die übers Internet als Restbestände angeboten werden
    • Folien wurden manchmal aus Resten recycelt, Schadstoffbilanz kann nicht nachvollzogen werden und ob die Folie ihre Schadstoffe bei sich behält
  • problematisch sind Teichfolien-Angebote auf Internet-Handelsplattformen, auf denen keine Materialangaben zur Verfügung stehen
  • herkömmliche Teichfolie wird häufig noch aus PVC hergestellt
    • vor allem bei einer späteren Entsorgung für die Umwelt eine Katastrophe
  • gut ist im Sandwichverfahren verschweisste Folie, die nicht unter Materialschwächen der einlagigen Folien leidet
  • Wichtig ist auch ein korrekter Kompromiss zwischen UV-Stabilität und Frostbeständigkeit
  • nächste Alternative ist Teichfolie aus PE (Polyethylen), preiswertes und in der Entsorgung viel umweltfreundlicheres Material
  • Nachteil ist, dass ein Loch immer das Ende dieser Teichfolie bedeutet
    • es gibt zwar Kleber für PE, aber richtig belastbar sind die Klebstellen nicht
  • Teichfolie Umweltfreundlich und empfehlenswert ist Kautschuk-Teichfolie
    • handelt sich nicht um echten Kautschuk, sondern um nachgemachten Kunststoff-Kautschuk
    • leider auch etwas teurer
  • keinen billigen Butylkautschuk kaufen, der ist nicht besser als PVC
  • Neu und gut für die Umwelt sind Geotextilen, z. B. Xavan Teichfolie, ein reissfestes und leichtes Polypropylen-Geflecht

Teichfolie, Gartenteicherde und Wasser einfüllen

Es gibt wunderbare Helfer im Internet, um zu berechnen, wie viele Quadratmeter Teichfolie Sie brauchen, Sie finden unter www.netmeile.de/pool_liner_calculator.php oder unter www.gartenteich-info.de/gartenteich-anlegen/folienteich-anlegen/teichfolie-berechnen.php z. B. Programme für die Online-Berechnung.

Es geht aber auch einfacher, und wahrscheinlich auch genauer, wenn Sie nämlich erst dann den Bedarf ausrechnen, wenn der Gartenteich fertig ausgehoben ist. Denn es wird wohl nur wenige Fälle geben, in denen sich während des Aushebens die vorher festgelegten Abmessungen nicht ein wenig ändern. Wenn der Teich fertig ausgehoben ist, können Sie den Bedarf an Folie einfach ausmessen: Sie legen dazu zwei Schnüre mitten durch den Teich, längs und quer und so dass sie auf dem Boden aufliegen. Zu der mit einem Maßband ermittelten Länge der Schnüre rechnen Sie nun jeweils einen Meter als Rand dazu, dann haben Sie die Maße Ihrer Folie.

Wenn die Teichfolie verlegt ist, darf sich der Teich wieder einige Zeit setzen. Dann können Sie die einzelnen Teichzonen mit dem geeigneten Bodensubstrat für Ufer- und Wasserpflanzen auffüllen. Eine möglicherweise benötigte Teichpumpe wird auch vor dem Einfüllen des Wassers installiert, und dann ist es soweit: Teichwasser marsch!

Teichrand gestalten und Teich bepflanzen

Wenn das Wasser im Teich ist, können Sie die Pflanzen im Wasser und an den Teichrand pflanzen.

Teichrand Die Wasserpflanzen werden je nach Teichtiefe ausgewählt. In einem Teichbecken werden für die Wasserpflanzen meist verschiedene Pflanzebenen eingegossen, auch ein Folienteich kann verschiedene Stufen enthalten, in denen verschiedene Pflanzen passende Bedingungen finden. Diese Zonen versuchen, das ökologische Gleichgewicht zu imitieren, das im Naturteich herrscht. In der Natur steigt das Ufer sanft an, in jeder Wassertiefe finden andere Pflanzen ihren Lebensraum.

Gewöhnlich werden drei Pflanzzonen unterschieden: Die Sumpfzone, die Flachwasserzone und die Tiefwasserzone. Für diese gilt es nun jeweils die richtigen Pflanzen auszuwählen.

Am Teichrand muss bei einem Folienteich zuerst eine Uferzone geschaffen werden, mit Erde, Matten oder einem speziellen Uferprofil. Dieses Ufer ist der Teil der Wasserfläche, dessen Gestaltung den restlichen Garten und die Wirkung wohl am meisten beeinflusst. Für die Bepflanzung dieses Teichrands gibt es viele verschiedene Varianten: Zu einem formalen Teich passt eine Uferzone, bei der zurückhaltende und klare Formen dominieren. Einen natürlichen Teich kann man mit einheimischen Pflanzen für Feuchtgebiete wie ein von selbst entstandenes Gewässer in den Garten einfügen oder mit sanft wogenden Gräsern sehr romantisch gestalten.