Gartengestaltung Garten anlegen - Planung & Gestaltung

Kiesgarten anlegen und gestalten

Kiesgarten anlegen

Jeder Garten und dessen Pflege ist mit viel Arbeit verbunden, da dieser sonst sehr schnell ungepflegt und unansehnlich aussieht. Ein Kiesgarten ist eine gute Alternative zu der normalerweise üblichen Gartengestaltung mit Blumenbeeten, Rabatten und Wiesenflächen. Wenn dieser richtig angelegt wird, ist er besonders pflegeleicht und außerdem auch optisch ein schöner Blickfang. Unkraut hat im Kiesgarten keine großen Chancen zu wuchern und tritt nur ganz vereinzelt auf. Sehr passend zum Kies sind asiatische Themengärten, mit geraden Linien und einem puren Design. Kiesgärten können jedoch auch in vielen anderen Stilen eingerichtet werden, zum Beispiel als Mediterraner oder Arabischer Garten. Hier sind der Phantasie bei der Gestaltung keine Grenzen gesetzt und die persönlichen Wunschvorstellungen kann man mit dem richtigen Equipment problemlos ausführen.

Kiesgarten planen

Abhängig von der Größe des Gartens kann man den Kiesgarten im ganzen Bereich oder nur an einem bestimmten Platz anlegen. Bei der Anlegung eines Kiesgartens sind einige Regeln zu beachten, damit der Aufwand bei der Einrichtung und der späteren Pflege nicht zu groß wird.

Abhängig von der Qualität der Gartenerde muss man diese in manchen Fällen noch mit einem nährstoffreichen Pflanzsubstrat aus dem Fachhandel anreichern, damit die eingesetzten Pflanzen gut gedeihen können.

  • Kiesbeet Kiesflächen eignen sich idealerweise für kleine Vorgärten, die stets präsentabel aussehen sollen
  • Wenn der ganze Garten mit Kies ausgelegt werden soll, sind die Kosten und der Aufwand höher, dafür gibt es aber später nur ganz wenig Gartenarbeit zu erledigen
  • Der Kies verhindert effektiv, dass sich unerwünschtes Unkraut maßlos ausbreiten kann
  • Optimal für die Anlegung eines Kiesgartens ist der Herbst, im September sind die Tage noch warm genug dafür, der frühe Oktober dafür ebenfalls noch geeignet
  • Ausschlaggebend sind gutes Material für den Boden, ein geeigneter Standort und eine wohlüberlegte Auswahl der Pflanzen
  • Kies ist ein steiniges Substrat, welches sich besonders gut für empfindliche Pflanzen eignet, die einen hohen Bedarf an Luftzufuhr im Wurzelbereich haben
  • Des Weiteren gedeihen speziell Pflanzen, die keine Staunässe und beständig feuchte Erde vertragen, hervorragend im Kiesgarten
  • Bei der Auswahl des Standortes ist die Pflanzenauswahl entscheidend und ob diese die Sonne oder den Schatten bevorzugen
  • Flächen in der Nähe oder unter Bäumen meiden, da es hier wegen der herabfallenden Blätter zu einem erhöhten Pflegeaufwand kommt

Konkrete Arbeitsschritte bei der Anlegung

Das Anlegen eines Kiesgartens ist mit einigem Aufwand verbunden und erfordert eine strategische Planung im Vorfeld. Eine vorher angefertigte Zeichnung erleichtert die Arbeit und schafft eine klare, visuelle Vorstellung des endgültigen Zieles.

  • Exaktes Abstecken der Grenzen und der Flächen
  • Abtragung einer Schicht Erde mit einem Durchmesser von ca. 10 cm
  • Die Flächen für die Kiesbeete in Gänze mit einem leistungsfähigen Wurzelvlies auslegen
  • Die Kanten des Wurzelvlieses sollten sich bei den Übergangen überdecken, auf diese Weise schafft man einen bündigen Abschluss
  • Wasserflächen und Bachläufe verschönern jeden Kiesgarten, die Quellen der Wasserzufuhr sind bei der Planung strategisch zu platzieren

Auswahl der Steine

Bei der Auswahl der Steine für den Kiesgarten gibt es sowohl bei den Formen, den Farben als auch bei der Größe ein variantenreiches Angebot. Hierzulande werden verstärkt Kiesgärten mit einem Hinblick auf die japanische Gartenkultur nachgebaut, welche unter Berücksichtigung auf eine geistige Einkehr und Meditation gestaltet werden. In dieser traditionellen Bauweise symbolisieren geordnete Flächen aus Sand und glattem Kies das Wasser, also die Bäche, die Flüsse, die Seen und das Meer. Im Gegensatz dazu bilden große und mächtige Steine das Gebirge, in denen sich die Quellen des Wassers befinden, außerdem stehen diese auch für Inseln im Meer.

  • Kiessteine Herkömmliche Kieselsteine sind grau, diese werden im Fachhandel auch eingefärbt angeboten, zum Beispiel in weiß, schwarz und anderen Farbtönen
  • Weißer Kies reflektiert das einfallende Sonnenlicht und lässt auch graue und wolkenverhangene Tage heller aussehen
  • Dunkler Kies erwärmt sich im Frühling schneller und fördert durch die gespeicherte Wärme das Pflanzenwachstum
  • Mit unterschiedlich großen Steinen lassen sich konkrete Formen aus der Natur nachbauen, u. a. Bachläufe, Gebirgstäler, Steppenlandschaften, etc., und mit passenden Pflanzen begrünen

Wege und Ruheflächen

Für einen einfachen Zugang zu den Beeten im Kiesgarten sollten spezielle Wege eingeplant werden, auf diesen Wegflächen sind keine Pflanzen einzusetzen. Über die Wege lassen sich alle Bereiche einfach erreichen und pflegen. Ansonsten werden diese genau so aufgebaut wie die Beete und ebenfalls mit einem Vlies unterlegt, damit der Kiesbelag nicht in den Untergrund einsinken kann.

  • Für die Wege ein wenig Mutterboden abtragen, den gegebenen Untergrund mäßig verdichten und dann darauf das Vlies auslegen
  • Für den Wegbelag möglichst keinen glatten Kies auswählen, sondern Schotter oder Splitt bevorzugen, da die gebrochenen Steine sich besser ineinander verkanten und daher unter den Schuhen nicht so stark nachgeben wie die runden Kieselsteine
  • In besonders schönen Zonen bietet sich das Aufstellen einer Parkbank oder anderen Sitzmöglichkeiten an

Auswahl und Einsetzen der Pflanzen

Wer großen Wert auf einen Kiesgarten mit stets blühenden und farbenfrohen Pflanzen legt, der sollte bei der Auswahl auf die unterschiedlichen Blütezeiten und ein abweichendes Farbspektrum achten. Auf diese Weise blühen zwar nicht alle Pflanzen gleichzeitig, dafür aber über das ganze Jahr verteilt, natürlich ausgenommen in der Winterzeit. Bei einem üppigen Pflanzenwuchs bietet sich das Pflücken der blühenden Pflanzen an, die man dann anschließend im Wohnbereich in Vasen aufstellen kann. Gerade nach den dunklen und kalten Wintermonaten kommen mit den farbenfrohen und duftenden Blüten wieder frühlingshafte und überschwängliche Gefühle auf.

  • Winterharte Pflanzen bevorzugen, die nicht ins Winterquartier müssen und frosttauglich sind
  • Für eine satt grüne Farbe in der Winterzeit einige immergrüne Gewächse pflanzen
  • Die Pflanzen mit Blüten nicht zu dicht und ebenfalls nicht in zu großen Gruppen nebeneinander setzen, eher als kleinformatige Farbinseln auf der Kiesfläche
  • Frühblüher im Kiesgarten in Gruppen verteilt einstecken, sodass direkt nach dem Winter schon die ersten Pflanzen blühen
  • Narzissen - Blumenkasten bepflanzen Zu den Frühblühern gehören: Osterglocken, Narzissen, Krokusse, Schneeglöckchen, Tulpen und der Weidenkätzchen-Strauch
  • Danach blühen im Mai die Goldwolfsmilch und der Steppensalbei
  • Weitere, ideale Pflanzen für den Kiesgarten: Iris, Pfingstrose, Königskerze, Scharfgarbe, Lilien, Büschelgras, Kaiserkrone und Zierlauch
  • Die Duftnessel, die Fetthenne und der Steinquendel blühen sogar bis über die ersten Frostnächten hinaus, zuverlässig die ganzen Sommermonate hindurch
  • Einige der Pflanzen haben auch im Winter noch ansehnliche Blütenstände, welche schön anzuschauen sind

Einpflanzen von großen Gewächsen und Sträuchern

Wenn größere Gewächse und Sträucher in der Planung vorgesehen sind, ist an der gewünschten Stelle ein entsprechendes Loch in das Wurzelvlies zu schneiden. Wenn man den Vlies in mehreren Lagen um den Topf legt, hat Unkraut keine Chance auf auswucherndes Wachstum.

  • Für großformatige Gewächse und Sträucher ein Kreuz in das Wurzelvlies schneiden, dieses kann man dann beim Einstecken beliebig vergrößern
  • Wenn das Platzangebot begrenzt ist und die Pflanzen eine gewisse Größe nicht überschreiten sollen, pflanzt man diese am besten in einen Topf
  • Der Topf sollte unten herum offen sein, damit die Wurzeln genügend Spielraum haben
  • Die Oberkante des Blumentopfes schließt idealerweise bündig mit dem Kiesbeet ab, genauso wichtig ist der nahtlose Abschluss von Topf und Vlies
  • Erst wird der leere Topf eingegraben, die Einpflanzung erfolgt später
  • Eine Schicht mit ca. 5 cm feinem Kies auslegen und dann darüber erneut das Wurzelvlies betten
  • Anschließend die Bäumchen und Sträucher in die Töpfe setzen
  • An den Stellen, wo kleinere Pflanzen geplant wurden, ist Erde aufzutragen
  • Zum Schluss alle Oberflächen mit gröberem Kies abdecken
  • Alternativ kann auch Granitschotter genutzt werden

Themen für den Kiesgarten

Kiesgarten Besonders reizvoll sind thematisch angelegte Kiesgärten, bei denen das ausgewählte Thema durchgehend eingehalten wird. Am besten zu den Kieselsteinen passt eine asiatische Ausrichtung, da hier zwei pure Konzepte aufeinander treffen. Bei der Gestaltung sind jedoch auch andere Stilrichtungen möglich, der eigenen Fantasie und den individuellen Vorstellungen des Gartenbesitzers sind in einem Kiesgarten keine Grenzen gesetzt.

  • Asiatisches Thema passt ideal zum Kies
  • Ansprechend sind außerdem: Alpiner, Mediterraner und Afrikanischer Garten
  • Pflanzenauswahl entsprechend dem Thema gestalten
  • Mit dekorativen Elementen versehen, dazu gehören Skulpturen, Brunnen, Figuren, größere Steine, etc.
  • Der Kies kann in ausgesuchten Bereichen auch in bestimmte Formen gelegt werden
  • Auch Schriftzüge sind möglich, dies wirkt besonders apart mit chinesischen und japanischen Zeichen
  • Kieselsteine zur Dekoration in anderen Farben nutzen, zum Beispiel schwarz auf weiß

Gießen und Düngen

Abhängig von den gesetzten Pflanzen und der Regenhäufigkeit des Standortes muss man mal mehr oder weniger zusätzlich gießen. Viele Regentage ersparen dem Gartenbesitzer das Gießen, während trockener und heißer Perioden ist aber eine zusätzliche Wasserzufuhr unumgänglich. Liegt der Standort in einem Gebiet mit hohen Niederschlagsmengen, kann das Regenwasser einwandfrei zwischen den Kieseln ablaufen und es bildet sich keine schädliche Staunässe. Das Düngen muss ausgehend von den ausgewählten Pflanzen und deren Bedarf erfolgen.

  • Selbst nach ausgiebigem Regen füllen sich die Hohlräume zwischen den Kieselsteinen recht zügig mit Luft und die Erde kann schnell abtrocknen
  • Abgestandenes Regenwasser zum Gießen bevorzugen
  • Mit einer Fingerprobe vor jedem erneuten Gießen feststellen, ob man wirklich gießen muss
  • An heißen Sommertagen unbedingt mehr gießen
  • Düngen von Frühling bis Herbst, etwa einmal im Monat und pflanzenabhängig

Richtig Überwintern

Fetthenne SedumWenn nur winterharte Pflanzen ausgewählt werden, wird kein Auspflanzen und auch kein Umzug in ein spezielles Winterquartier erforderlich. Es schadet jedoch nicht, empfindliche Pflanzen zum Schutz vor der Kälte und vor Schneefällen einzudecken.

  • Der Kies ist ein guter Schutz vor frostigen Temperaturen und vor der Drucklast von starken Schneefällen
  • frostempfindliche Pflanzen mit Nadelholzreisig abdecken, jedoch den Pflanzen unter dem Reisig genügend Freiraum lassen

Fazit
Wer einen Kiesgarten aufbauen möchte, der muss mit einem gewissen Arbeitsaufwand bei der erstmaligen Anlegung rechnen. Als Belohnung wird dieser Gartenbereich dann pflegeleichter und man erspart sich viele mühselige Stunden beim Unkrautjäten und der Instandhaltung der Beete. Wenn große Teile oder sogar der ganze Garten mit Kies ausgelegt werden sollen, bietet sich eine thematische Gestaltung an, zum Beispiel als Asiatischer, Alpiner oder Mediterraner Garten. Ideal ist ein Kiesgarten im Vorgarten eines Hauses, auf diese Weise wirkt dieses häusliche Aushängeschild immer gepflegt und repräsentativ. Spezielles Augenmerk muss man auf die Verlegung der verschieden Schichten legen, nur so wird das Unkraut effizient ferngehalten. Für die zusätzliche Dekoration des Kiesgartens bieten sich Skulpturen aus Stein und Holz und sprudelnde Brunnen an, welche man passend zum Gartenthema auswählen sollte.