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Mosaikpflanze, Fittonia albivenis – Pflege-Anleitung

Mosaikpflanze

Mosaikpflanzen überzeugen durch ihre wunderschönen Blätter in verschiedenen Farben und ihre interessante und auffällige Musterung. Es gibt zahlreiche Sorten, mit ganz unterschiedlichen Blattfarben, von grün bis gelb über rosa und rot, bis fast weiß. Die Pflanzen animieren durch ihr gutes Aussehen zum Kauf, sind aber nicht ganz einfach zu pflegen und überleben oft nur wenige Wochen. Bei der Pflege benötigt man schon recht viel Fingerspitzengefühl. Trotzdem sollten Sie es versuchen. Neue Züchtungen sind in der Regel robuster. Was es zu beachten gibt, erfahren Sie in unserem Text.

Steckbrief

  • Familie der Akanthusgewächse, Bärenklaugewächse
  • Fittonia albivenis ist der neue Name, früher Fittonia verschaffeltii
  • Auch Silbernetzblatt genannt
  • Den Namen verdankt die Pflanze der ungewöhnlichen Anordnung der Blattnerven
  • Heimat: tropische Wälder Südamerikas, hauptsächlich Kolumbien bis Bolivien
  • Regenwaldpflanze
  • Meist liegend wachsend, als Bodendecker
  • Einige auch hängend – ideal für Blumenampeln
  • Grüne, gelbe, rote, rosa oder fast weiße Blätter
  • Blattunterseite immer grün
  • Blüte von Mai bis Juni
  • Unscheinbare Rachenblüten

Sorten

  • F. ’Argyroneura’ – Blätter hellgrün, silbernervig
  • F. ’Pearcei’ – rotgeädert, deutlich mehr Blätter und dichter stehend,
  • F. ’Minima’ – Zwergform für Flaschengärten und Minigewächshäuser, hellgrün mit silberweißer Äderung
  • F. gigäntea – wächst aufrecht, wird bis 60 cm hoch, große glänzendgrüne, rotgeäderte Blätter
  • F. ’White Anne’ – mittelgrüne Blätter mit starker weißer Äderung, sehr gleichmäßig
  • F. ’Pink Forest Flame’ – grüne Blätter mit breiten weißen Adern, rosa Blattfärbung an den Blattspitzen
  • F. ’White Star’ – dunkelgrüne Blätter mit weißer Äderung, im Austrieb heller grün
  • F. ’Bianco verde’ – ausgewogen marmoriert in grün und weiß, sehr schönes grün
  • F. ’Josnan’ – leuchtend, in einem kräftigen rot
  • F. ’Janita’ – zartrosa gefärbte Blätter

Die Pflege der Mosaikpflanze

rote Mosaikpflanze Die Pflege der Mosaikpflanze ist nicht ganz einfach, da sie eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit benötigt. Damit diese Gewächse überleben, braucht es schon einen grünen Daumen.

Die Pflanzen gedeihen am besten in flachen Gefäßen oder gleich in einem feuchten Terrarium. Beim Standort ist zu beachten, dass dieser zwar hell sein muss, damit die Blattzeichnung deutlich erscheint, aber die Pflanzen keine Sonne vertragen, ausgenommen etwas Morgen- bzw. Abendsonne. Mosaikpflanzen benötigen hohe Temperaturen und viel Luftfeuchte und gedeihen meist am besten im Badezimmer ohne Sonneneinwirkung oder mit einer Gardine.

Das Pflanzsubstrat muss locker und durchlässig sein. Eine Drainage macht Sinn, damit es nicht zu Staunässe kommt. Beim Gießen muss man vorsichtig sein. Am besten macht man immer die Fingerprobe. Die Erde darf oberflächlich antrocknen, aber keinesfalls austrocknen. Zu nass ist aber noch schlimmer. Gedüngt wird während der Wachstumsperiode, 14tägig mit Flüssigdünger. Schneiden kann man, muss man aber nicht. Die Überwinterung erfolgt hell und warm. Die Vermehrung ist kein Problem, weder durch Kopfstecklinge, noch durch Absenker. Krankheiten treten meist durch Pflegefehler auf. Auch Schädlinge kommen immer wieder einmal vor.

Standort

Mosaikpflanzen stehen gut in einem hellen Badezimmer, das keine direkte Mittagssonne abbekommt. Hier stimmen Helligkeit und Luftfeuchte. Viele Arten gedeihen gut in feuchtwarmen Blumenfenstern, Vitrinen, Gewächshäusern oder warmen Grundbeeten in Wintergärten.

  • Mosaikpflanze im Topf Halbschattig, damit die Zeichnungen und die Farben der Blätter deutlich hervortreten.
  • Etwas Morgen- oder Abendsonne ist möglich
  • Zu viel Sonnen führt zum Vertrocknen der zarten Blätter
  • Warm – nach Möglichkeit um die 24°C
  • Hohe Luftfeuchtigkeit
  • Keine Temperaturen unter 18°C (im Winter beim Lüften aufpassen!)
  • Keine Zugluft – sonst droht Blattfall
Tipp: Die Luftfeuchte lässt sich durch Zimmerbrunnen, Vernebler oder das Aufstellen mit Wasser gefüllter Behälter erhöhen. Auch das tägliche Besprühen ist absolut empfehlenswert. Günstig ist auch, das gesamte Pflanzgefäß in feuchten Torf zu betten oder es in ein mit Wasser befülltes zweites Gefäß zu stellen, allerdings auf Steinchen. Das Wasserabzugsloch muss frei bleiben.

Pflanzsubstrat

Beim Pflanzsubstrat ist die Mosaikpflanze weniger heikel. Hier reicht häufig schon Einheitserde oder hochwertige Zimmerpflanzenerde. Allerdings kann das Substrat auch selbst zusammengemischt werden.

  • Einheitserde T – hoher Tongehalt, grobe Torfstruktur, Humus, enthält Dünger
  • TKS2 – mittelgrobe Erde speziell für die Weiterkultur im  Gewächshaus, hohe Torfqualität- dadurch ausgezeichnete Wasserhaltekraft, enthält Naturdünger Guano
  • Blumenerde, hochwertige Zimmerpflanzenerde
  • Styroporflocken untermischen
  • Man kann das Substrat auch selbst mischen, aus Torferde, Humuserde und ein wenig Sand.
  • Wichtig ist die lockere Beschaffenheit, denn nur so kann Staunässe vorgebeugt werden.

Pflanzen

Beim Pflanzen gibt es nicht so viel zu beachten. Schalen sind günstiger als tiefe Gefäße. Empfehlenswert ist eine Drainage. Mit den Wurzeln sehr vorsichtig umgehen. Sie dürfen nicht beschädigt werden.

  • In eher flache Schalen pflanzen – Flachwurzler
  • Drainage
  • Wasserabzugsloch mit Tonscherbe bedecken, alternativ mit Blähton
  • Im Frühjahr umtopfen, aber nur selten

Gießen und Düngen

Die Mosaikpflanze benötigt einen gleichbleibend leicht feuchten Boden. Bei zu wenig Wasser werden die Blätter welk und vertrocknen, bei zu viel Wasser verlieren sie ihre schöne Färbung und fallen ab. Es kann zu Wurzelfäulnis kommen.

  • Regelmäßig und gleichmäßig gießen. Die Pflanze bildet die Wurzeln sehr an der Erdoberfläche, deshalb muss häufiger, aber nur wenig gegossen werden.
  • Zwischen den Wassergaben Erde oberflächlich antrocknen lassen
  • Keine Staunässe, aber auch keine Ballentrockenheit
  • Kalkarmes und zimmerwarmes Wasser verwenden
  • Im Sommer häufiger mit Wasser besprühen
  • Von März bis September 14tägig mit Flüssigdünger düngen, aber nur in der halben Dosierung
  • Für hohe Luftfeuchte sorgen, also regelmäßig besprühen

Schneiden

Fittonia Die Mosaikpflanze muss nicht geschnitten werden, kann es aber. Zu lange Triebe können ohne weiteres einfach abgeschnitten werden. Sie können gleich für die Vermehrung genutzt werden. Außerdem empfiehlt es sich, die Triebspitzen regelmäßig zu entfernen, um die Ausbildung von Seitentrieben zu fördern. Nur so wird ein schönes, buschiges Wachstum erreicht.

Überwintern

Mosaikpflanzen werden warm überwintert. Unter 16°C sollten die Temperaturen nicht fallen. Zimmertemperatur ist gut möglich. Wichtig ist wieder eine höhere Luftfeuchte, obwohl die Pflanzen im Winter meist mit einer etwas niedrigeren zurechtkommen.

  •  Auch im Winter warm stellen
  • Kommen in dieser Zeit besser mit trockenerer Luft zurecht
  • Trotzdem sollten sie täglich besprüht werden.
  • Nicht über eine Heizung stellen, das trocknet zu sehr aus, sowohl die Erde, als auch die Luft.
  • Erde stets leicht feucht halten

Vermehren

Die Vermehrung erfolgt durch Kopfstecklinge. Allerdings bilden die langen, oft kriechenden Triebe einfach dort Wurzeln, wo sie den Boden berühren. Sobald die Wurzeln ausreichend groß sind, können diese Triebe abgeschnitten und separat eingepflanzt werden.

  • Kopfstecklinge im Frühjahr
  • Etwa 10 cm lange Triebspitzen schneiden
  • In ein feuchtes Erde-Sand-Gemisch stecken
  • Gefäß warm stellen, etwa 21°C
  • Günstig ist auch ein heizbares Vermehrungsbeet
  • Beim Pikieren 3 bis 6 der Pflänzchen zusammen in ein Gefäß setzen.
  • Häufiges Entspitzen macht die Pflanzen buschiger
Hinweis: Schon nach ein bis zwei Jahren ist die Schönheit der Mosaikpflanze dahin. Günstig ist deshalb, rechtzeitig für „Nachwuchs“ zu sorgen.

Krankheiten und Schädlinge

Mosaikpflanze Am tödlichsten für Mosaikpflanzen ist stehendes Wasser. Allerdings kommen sie auch nicht gut mit Ballentrockenheit zurecht. Insgesamt sind diese Gewächse ziemlich empfindlich und überleben häufig nicht lange.

  • Schädlingsbefall bei zu trockener Luft, vor allem tritt dann die Spinnmilbe auf
  • Blattläuse an den jungen Triebspitzen
  • Asseln, vor allem im Gewächshaus und Wintergartenbeet
  • Braune Blattränder – zu niedrige Luftfeuchte
  • Plötzlicher Blattfall – Zugluft oder ein zu kühler Standort
  • Schrumplige, schlappe Blätter – zu viel oder zu wenig Wasser
  • Spinnmilben – zu erkennen an feinen hellen Sprenkeln auf der Blattoberfläche, die fast wie eine Mangelerscheinung aussehen. Bei starker Schädigung trocknen die Blätter ein. Beim Befall der Gemeinen Spinnmilbe sind auch kleine Gespinste zu erkennen, besonders wenn man mit einem feinen Zerstäuber Wasser über die Blätter sprüht. Bei leichtem Befall reicht es manchmal, die Pflanzen kräftig abzuduschen, nach Möglichkeit mehrmals innerhalb weniger Tage. Dann eine Tüte über das Gefäß stülpen und zubinden. So wird die Luftfeuchte derart erhöht, dass die Plagegeister eingehen. Allerdings werden die Eier dabei nicht zuverlässig abgetötet, weshalb es Sinn macht, diese Methode nach etwa 10 Tagen zu wiederholen. Alternativ helfen Raubmilben. Diese können im Gartenfachhandel und im Internet bestellt werden.
  • Weiße Fliege – auch bei der Weißen Fliege erkennt man eine Sprenkelung auf den Blättern. Außerdem fliegen erwachsene Tiere bei Berührung der Blätter auf und das meist in großer Zahl. Die Pflanze verliert an Vitalität, befallene Blätter sterben ab. Gegen die erwachsenen Fliegen kann man ganz einfach mit Gelbstickern vorgehen. Die Insekten werden durch die Farbe angelockt und bleiben kleben. Ansonsten helfen systemisch wirkende Mittel, welche von den Pflanzen aufgenommen werden. Das Gift gelangt so beim Saugen in die Schädlinge und diese sterben. Biologisch helfen Schlupfwespen, die wie Raubmilben im Gartenfachhandel bestellt werden können.

Häufige Fragen

Warum verliert die Mosaikpflanze ihre schöne Farbe und die Blattzeichnung?
Das liegt meist daran, dass die Pflanze zu dunkel steht. Werden nur die Blattränder braun, ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig.

Mosaikpflanzen werden häufig auch für Aquarien angeboten. Sind sie dafür ebenfalls geeignet?
Nein, es sind Zimmer- und keine Wasserpflanzen. Zwar halten sie unter Wasser einige Wochen, aber dann gehen sie ein, lösen sich förmlich auf.