Schädlinge & Nützlinge Wespennest - Wespen & Hornissen

Mittel gegen Wespen – was hilft wirklich?

Wespe

Sind Wespen in der Nähe, verderben sie so manches Freiluftvergnügen des Sommers. Ein ungestörtes Verweilen an der gedeckten Kaffeetafel wird von den summenden Plagegeistern genauso verdorben, wie ein fröhlicher Grillabend auf der Terrasse. Selbst wenn kein Wespennest in der Nähe ist, tauchen die uneingeladenen Gäste auf und betätigen sich als Spaßverderber, denn ihre Stiche sind äußerst schmerzhaft. Für Allergiker können Wespenstiche sogar zu einer tödlichen Bedrohung werden. Völlig hilflos sind die Menschen ihnen allerdings nicht ausgesetzt, denn es gibt Mittel gegen Wespen, die wirklich helfen.

Wespen vertreiben statt töten

So unangenehm ihre Anwesenheit auch empfunden wird, leisten Wespen doch einen wertvollen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht der Natur. Sie vertilgen zahlreiche Schadinsekten, wie Blattläuse, Apfelwickler und Mücken. Darüber hinaus sind Wespen fleißig beteiligt an der Blütenbestäubung und dienen verschiedenen Vogelarten als Nahrung. Aus diesem Grund stehen die meisten Wespenarten unter Naturschutz, wie die Deutsche Wespe. Daher wird der umweltbewusste Gartenfreund darum bemüht sein, die Wespen vorzugsweise zu vertreiben, anstatt die Nützlinge zu töten. Die folgenden Verhaltensmaßregeln tragen dazu bei, dass die Wespen erst gar nicht angelockt werden:

  • Süße Getränke und Speisen abdecken.
  • Getränkedosen nicht offen herumstehen lassen.
  • Keine farbenfrohe Kleidung tragen.
  • Vor allem die Farben Rot, Gelb und Blau meiden.
  • Auf süßliches Parfüm oder Deo verzichten.
  • Duftneutrale Sonnenschutzcreme benutzen.
  • Gartenmöbel nicht mit Holzschutzmittel oder Politur bearbeiten.
  • Fenster mit einem Insektenschutz versehen.
  • Abends das Licht erst einschalten, wenn alle Fenster geschlossen sind.

Auch wenn die Getränkedosen sogleich abgedeckt oder verschlossen werden, sollte im Freien grundsätzlich nur mit einem Strohhalm daraus getrunken werden. Bei zahlreichen Speisen wird auf Anhieb nicht so schnell vermutet, dass sie für Wespen interessant sein könnten. Scheinbar herzhafte Soßen, die beim Grillen bereitstehen, enthalten Zucker, was Wespen magisch anzieht. Haben sie erst einmal diese mühelos zu plündernde Nahrungsquelle entdeckt, sind sie durchaus in der Lage, sich diesen Ort zu merken. Die Folge ist, dass sie immer häufiger und in ständig wachsender Anzahl auftauchen, um sich zu laben. Daher ist es von großer Bedeutung, die Schutzmaßnahmen nicht erst dann zu ergreifen, wenn die Wespen bereits aufgetaucht sind.

Damit der Garten möglichst wenig einladend auf umherfliegende Wespen wirkt, sollten die folgenden Tipps beherzigt werden:

  • Vom Baum gefallenes Obst aufsammeln.
  • Reife Früchte ernten.
  • Blattläuse bekämpfen.
  • Tomaten und Basilikum anbauen.
  • Keine wasserlöslichen Farben verwenden.

In einem gepflegten Garten gibt es immer etwas, das frisch gestrichen werden sollte. Auf die Verwendung wasserlöslicher Farben sollte verzichtet werden, weil diese in der Regel Wachs enthalten, das Wespen herbeiruft.

Darüber hinaus gibt es eine Fülle schöner Gartenpflanzen, denen die Wespen nichts Gutes abgewinnen können und daher deren Nähe meiden. Umsichtige Gartenfreunde pflanzen daher in der näheren Umgebung der Sitzplätze vorzugsweise folgende Blumen und Gewächse:

  • Lavendel Zitronenbäumchen
  • Lavendelsträucher
  • Tulpen
  • Stiefmütterchen
  • gefüllte Dahlien
  • Geranien
  • Nadelgehölze

Grundsätzlich suchen Wespen die Nähe aller Blumenarten, die auch bei den harmlosen Bienen und Hummeln beliebt sind. Daher ist es eine clevere Idee, besonders nektarreiche Blumen und Pflanzen im hinteren Teil des Gartens zu pflanzen. Ausgezeichnet geeignet sind:

  • Wildrose
  • Holunder
  • Vogelkirsche
  • Gemeiner Schneeball
  • Kornelkirsche
  • Liguster
  • Akazien
  • Obstbäume
  • Löwenzahn

Diese Liste hervorragender Bienenweiden kann noch sehr viel länger fortgeführt werden. Wer bei der Erstellung des Pflanzplanes die strategische Ausrichtung hinsichtlich der Wespen berücksichtigt, wird mit einem ruhigen, unbehelligten Aufenthaltsort in seinem Garten belohnt.
Mit den folgenden Maßnahmen und Mitteln werden Wespen gezielt vertrieben:

  • Basilikum rund um den Sitzplatz ausstreuen.
  • Auf Zitronenscheiben Nelken befestigen und verteilen.
  • Wespen hassen frisch geschnittene Knoblauchzehen.
  • Räucherstäbchen halten Wespen ab.
  • Citronella-Kerzen abbrennen lassen.
  • Kleine Schalen mit ätherischen Ölen als Tischdeko nutzen.
  • In einem feuerfesten Gefäß Kaffeebohnen anzünden.
  • In Salmiak getauchte Tücher auslegen.

Es wird außerdem darüber berichtet, dass der Geruch von Kupfermünzen, die intensiv zwischen den Handflächen gerieben und danach auf dem Tisch platziert werden, Wespen fernhalten soll. Von essentieller Bedeutung beim Umgang mit Wespen ist der vollkommene Verzicht, nach ihnen zu schlagen, ob nun mit der Hand oder der Klatsche. Wespen stechen nur dann, wenn sie sich bedroht und angegriffen fühlen. Wildes, panikartiges Wedeln mit den Armen erhöht nur die Aggressivität. Wer selbst die Ruhe bewahrt, den lassen die Wespen ebenfalls in Ruhe.

Wespen ablenken

Wespenfalle Mit einem gezielten Ablenkungsmanöver lassen sich Wespen dazu bewegen, die gedeckte Tafel auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten links liegen zu lassen:

  • Aufgeschnittene Weintrauben in sicherer Entfernung auslegen.
  • Kleine Schalen mit Marmelade, Obst oder Saft aufstellen.
  • Eine Scheibe Kochschinken ist ein guter Köder für Wespen.

Eine sehr beliebtes Hausmittel, um sich Wespen vom Hals zu halten, ist eine Mischung aus einem Glas Bier, einer Dosis süßen Sirups und einigen Tropfen Spülmittel etwa 10 Meter vom Aufenthaltsort im Garten aufstellen.

Wespenfalle selbst bauen

Damit der Hobbygärtner seine knapp bemessene Freizeit in aller Ruhe in seinem Garten genießen kann, ohne von Wespen belästigt zu werden, ist es problemlos möglich, eine Wespenfalle selbst zu bauen. Dabei werden die Insekten mit dem scharfen Stachel gefangen, ohne dass es einen Ausweg für sie gibt. Die folgenden Materialien werden benötigt:

  • leere Getränkeflasche aus Plastik
  • Wasser
  • Zucker
  • Marmelade
  • Teppichmesser
  • Kreppband
  • Klebstoff

Von der Plastikflasche wird das obere Drittel mithilfe des Teppichmessers abgeschnitten. Der Schnitt wird akkurat ausgeführt, wenn die Schnittstelle vorher mit dem Kreppband umwickelt wird. Danach wird es wieder entfernt und der Eingang für die Wespenfalle ist geschaffen. Der obere Teil der Getränkeflasche ähnelt nun sehr einem Trichter. Die Kappe wird abgedreht und das Gewinde mit Marmelade bestrichen. Alternativ wird es befeuchtet und in Zucker getaucht. Die untere Hälfte der Flasche wird zu 2/3 mit Wasser gefüllt, dem einige Tropfen Spülmittel beigefügt werden. Dieser glitschigen Umgebung werden die Wespen später nicht mehr entkommen können. Um die selbst gebastelte Wespenfalle zu vollenden, wird der Trichter umgekehrt in die untere Flaschenhälfte gesteckt und mit dem Klebstoff befestigt. Im Freien aufgestellt, werden die Wespen versuchen, an die süße Verführung am Flaschengewinde heranzukommen. Sie fallen in die Flüssigkeit und kommen nicht mehr heraus. Da diese Falle auf jeden Fall tödlich endet für die Wespen, sollte ihr Einsatz nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn sämtliche, wespenschonenden Maßnahmen nicht fruchten.

Wespennester verhindern

Wespennest Wespen bilden jedes Jahr ein neues, gut durchorganisiertes Volk, das von einer Königin geführt wird. Die alte Königin ist im vorhergehenden Winter gestorben, ebenso, wie ihr gesamtes Volk. Nur die begattete Jungkönigin kann in morschem Holz, unter Rinden oder im Moos in einer Winterstarre überleben. Sie baut im Frühjahr zunächst selbst 5 bis 10 kleine Zellen, in denen sie ihre Eier ablegt, die sie auch selbst befruchtet. Bis aus den Larven die ersten Arbeiterinnen werden, versorgt die Königin sie alleine. Dann beginnt der neue Staat zu wachsen, indem immer neue Zellen gebaut werden, die in wabenartigen Etagen angelegt sind. Die weit verbreitete Deutsche Wespe bildet Völker mit bis zu 12.000 Mitgliedern, von denen jedes einzelne ganz bestimmte Aufgaben zu erfüllen hat. Die Wespennester werden vorzugsweise frei hängend in Bäumen, Hecken und Dachböden gebaut, also an Orten, an denen es warm, trocken und geschützt ist. Mit ein wenig Aufmerksamkeit lässt sich der Bau eines Wespennestes verhindern. Folgende Materialien sind erforderlich:

  • Küchen- oder Toilettenpapier
  • Knetmasse
  • Spachtelmasse
  • Klebeband

Vorbeugend werden nun sämtliche Löcher und Ritzen verschlossen, die sich als Eingang für die Wespen eignen könnten. Ist am Haus oder im Garten ein verstärktes Wespenaufkommen zu verzeichnen, beobachtet der geübte Gartenfreund genau, wo sie sich tummeln oder wohin sie verschwinden, um auch diesen Zugang zu verstopfen. Die Art der Einschlupflöcher bestimmt, welches Material am besten geeignet ist. Mit etwas Glück zieht das Wespenvolk nun weiter und sucht sich einen neuen Platz, um sich dort anzusiedeln. Dieser Vorgang wird ebenfalls mit Argusaugen beobachtet, denn es ist keine Seltenheit, dass die Wespen das Grundstück gar nicht verlassen, sondern nur einen neuen Platz für den Nestbau auswählen. Gegebenenfalls sind also erneute Gegenmaßnahmen erforderlich. Aber Vorsicht! Diese Selbsthilfe funktioniert nur dann gefahrlos für den Gartenfreund, wenn der Nestbau sich erst im Anfangsstadium befindet. Ein im Bau weit fortgeschrittenes oder fertig gebautes Wespennest gehört in die Hände von Experten, wie der Feuerwehr, erfahrenen Imkern oder Kammerjägern. Empfinden Wespen eine Bedrohung für ihr Nest und damit für ihre Königin und den Nachwuchs, werden sie gefährlich aggressiv und attackieren ihren Angreifer gnadenlos mit Stichen. Die Ergreifung der folgenden Maßnahmen auf eigene Faust kann fatale Folgen haben:

  • Wespennest auf keinen Fall mit Spiritus übergießen und anzünden.
  • Das Nest zu ertränken steigert nur noch die Aggressivität der Tiere.
  • Der eigenmächtige Versuch, das Nest umzusiedeln, kann lebensgefährlich sein.

Besser und sicherer für alle Beteiligten – auch für die Wespen -, ist die Kontaktaufnahme zu den Profis, die eine optimale Strategie für die Entfernung des Wespennestes entwickeln und entsprechend ausgerüstet sind.

Verlassene Wespennester im Winter entfernen

Wespenbekämpfung Wer die Kosten und Mühen scheut, ein bewohntes Nest zu entfernen, wartet ab, bis Ende Oktober das Leben darin endet. Es ist zwar sichergestellt, dass genau dieses Nest im kommenden Jahr nicht wieder von einem neuen Volk besiedelt wird; trotzdem ist es ratsam, es restlos und gründlich zu beseitigen, wobei die Stellen, wo es angeheftet war, gehörig mit Tensiden abgeschrubbt werden. Die Königinnen, die im nächsten Frühjahr auf der Suche nach einem Bauplatz für ihr Nest sind, werden davon ausgehen, dass dieser Platz seine Vorteile haben muss, weil ihre Vorgängerin ihn wählte. Auf welche Weise Mutter Natur diese Form der Kommunikation regelt, ist bisher unbekannt. Gartenfreunde, die ihren Dachboden nicht als Medium für diese Verständigung der Wespenköniginnen zur Verfügung stellen wollen, beseitigen das verlassene Nest daher im Verlauf des Winters. Damit ist auch sichergestellt, dass sich nicht andere, umherwandernde Insektenvölker hier niederlassen.

Das hilft, wenn sie doch einmal gestochen hat

Es ist blitzschnell geschehen, dass eine Wespe zusticht, selbst wenn es gar nicht in der Absicht lag, sie zu bedrohen. So gleitet die Hand an einem Treppengeländer entlang, unter dem sich das Insekt gerade ausruht. Der Finger berührt die Wespe – und schon ist es geschehen. Wer bereits einmal gestochen wurde, weiß, wie schmerzhaft dies ist und wie schnell die Haut anschwillt. Folgende Mittel sorgen sogleich für Linderung:

  • Zwiebel aufschneiden und auf die Schwellung legen.
  • Eiskaltes Wasser über die Wunde laufen lassen.
  • Eiskompressen darauf legen.
  • Mit Zitronensaft beträufeln.
  • Mit Insektenstift behandeln.

Der Schmerz hält nicht lange an, weil der Stachel – im Gegensatz zum Bienenstachel – nicht in der Haut stecken bleibt.

Fazit
Wespen sind ein wichtiger Bestandteil der Natur und haben eine bedeutsame Aufgabe im ökologischen Gleichgewicht zu erfüllen. Wenn sie dabei in eine Konfrontation mit den Menschen geraten, ist dies von beiden Seiten keine böse Absicht. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen kann der Mensch einen Konflikt mit den Wespen vermeiden. Wichtigster Grundsatz im Umgang mit den Wespen ist, Ruhe zu bewahren und natürliche Mittel zu verwenden, um sie zu vertreiben, statt sie zu töten.