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Märzenbecher – Pflanzen und Pflege der Frühlings-Knotenblume

Märzenbecher

Im Volksmund wird der Märzenbecher auch gern Märzglöckchen, Waldschneeglöckchen, Frühlings-Knotenblume oder großes Schneeglöckchen genannt. Den Namen Frühlings-Knotenblume erhält der Märzenbecher aufgrund seines vergrößerten Fruchtknotens. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zum Schneeglöckchen ist der gelbgrüne Fleck in den weißen Blütenblättern. Seine Blütenstängel können je nach Sorte von 20 cm bis maximal 90 cm groß werden. An einem Blütenstiel sitzen jeweils drei bis fünf dunkelgrüne Laubblätter. Der Märzenbecher blüht stellenweise viel früher als die Schneeglöckchen und bildet im Februar schon seine herrlich duftenden Blüten aus. Mit leicht abgeknickten Blütenköpfen in bis 20 cm breiten und großen Büscheln findet er sogar durch die Schneedecke hindurch nach oben und streckt seine leuchtend weißen Blüten in die Sonne. Beim Pflücken des duftenden Märzenbechers ist Vorsicht geboten, denn er ist in allen Teilen stark giftig!

Standortansprüche der beliebten Frühlingsblume

Die Frühlings-Knotenblume liebt humosen und durchlässigen Boden und wächst bevorzugt in unseren heimischen Auenwäldern. Daher ist die Zwiebelpflanze sehr gut zum Verwildern im Garten geeignet und bildet auf nicht zu trockenen lehmig-humosen Böden größere Bestände aus, wenn sie ungestört wachsen darf. Der Boden sollte also nicht zu schwer sein. Sandige Böden eignen sich daher nur bedingt. Mäßig saure, nährstoffreiche Böden mit einem großen Anteil an Mull und Humus eignen sich am besten, da diese die Feuchtigkeit besser halten können.

Die wunderschönen weißen und duftenden Blütenköpfchen im Laub der Gehölzränder locken Insekten an und bietet ihnen eine erste Nahrungsquelle im zeitigen Frühjahr. An einem halbschattigen Standort mit feuchtem Boden gedeiht der Märzenbecher wunderbar, passt sich aber auch gut anderen Standorten an, wenn man ihm genügend Zeit und Ruhe gibt. Die herrliche Frühlings-Knotenblume wächst gern in Grüppchen und fühlt sich auch am Gartenteich wohl. Dort bildet sie noch vor der Sumpfdotterblume ihre Blüten aus.

Pflanzung und beste Pflanzzeit

Die beste Pflanzzeit für den Märzenbecher ist von Anfang September bis Mitte November. Setzen Sie die Zwiebeln in Abständen von etwa 10 cm in den Boden. Die Tiefe der Pflanzlöcher sollte die doppelte Höhe der Zwiebelgröße betragen. In Gruppen zu je zehn Zwiebeln ergibt sich ein wunderschönes Gesamtbild, wenn sie aufblühen. Die Märzenbecher benötigen etwas Zeit, bis sie sich ausgebreitet haben. Im ersten Jahr nach der Pflanzung erscheinen noch wenige Blätter und fast keine Blüten. Doch wenn sich die Frühlings-Knotenblume wohlfühlt, bilden sich mit der Zeit daraus große Polster. Die Samenanlagen senken sich nach der Befruchtung langsam auf den Boden hinab, wo die Ameisen die Samen dann verteilen.

Märzenbecher Da sich die Zwiebeln schlecht lagern lassen, sollten Sie sofort nach dem Kauf der Zwiebeln die Pflanzung vornehmen. Nach dem Pflanzen dürfen Sie nicht vergessen die Zwiebeln gut anzugießen, denn sie dürfen nicht in trockenem Boden stehen. Sollten Sie einmal vergessen haben gekaufte Märzenbecherzwiebeln in den Garten zu pflanzen und der Boden ist zu diesem Zeitpunkt schon gefroren oder es ist schon Frühjahr, dann nehmen Sie einfach einen Blumentopf und pflanzen sie dort hinein. Da die Märzenbecher dann meist schon ausgetrieben haben, wachsen und gedeihen sie auch im Topf problemlos.

Kombination mit anderen Pflanzen

Die Frühlings-Knotenblume harmoniert sehr gut mit anderen Frühblühern:

Auch unter Laub abwerfenden Gehölzen wie Hortensien, Flieder oder Weigelien fühlt sich der Märzenbecher wohl und bietet im Garten einen reizvollen Anblick. Ebenso schmiegt er sich gern an die Füße großer Bäume, in halbschattiger Lage.

Märzenbecher pflegen

  • Märzchenbecher sind eigentlich anspruchslos, wenn sie im richtigem Boden wachsen.
  • Eine Düngung ist nicht unbedingt erforderlich.
  • Wer möchte, kann aber gern im März, wenn die Knotenblume austreibt, etwa 5g Volldünger pro Zwiebel geben.
  • Im April zieht sich die Pflanze bereits zurück.
  • Lassen Sie die Pflanze in Ruhe, während sie verblüht, damit sie Kraft für das nächste Jahr sammeln kann.
  • Ein Abbrechen der verblühten Blüten ist jedoch erwünscht.
  • Verwelkte Blätter aber nicht abschneiden.

Vermehrung

Der Märzenbecher kann durch Aussaat oder Brutzwiebeln vermehrt werden. Um eine Vermehrung durch Brutzwiebeln vorzunehmen, können Sie im April, wenn die Blütenglöckchen verblüht sind, die jungen Brutzwiebeln, die sich an den Mutterzwiebeln befinden, ausgraben. Somit werden gleichzeitig zu groß gewordene Horste und Gruppen geteilt. Für die Aussaat werden einfach die Samen abgeerntet, bevor sie zu Boden fallen. Oder sie lassen die Aussaat einfach von den Ameisen erledigen und sich überraschen, wo das nächste Büschel Märzenbecher wächst.

Märzenbecher Allerdings ist die Vermehrung teils langwierig, egal ob Sie die wunderschönen Pflanzen per Brutzwiebeln oder Aussaat vermehren. Es kann manchmal mehrere Jahre dauern, bis neue Pflanzen Horste bilden oder überhaupt Blüten tragen. Wer schnellen Erfolg sehen möchte, der gräbt einen Teil der Zwiebeln samt ihrer Tochterzwiebeln (Brutzwiebeln) aus und setzt sie an einem neuen Ort im Garten ein. Der Rest bleibt dann am alten Standort zum weiteren Verwildern stehen.

Krankheiten und Schädlinge der Frühlings-Knotenblume

An sich ist der Märzenbecher eine sehr robuste Pflanze. Gute Vitalität und Gesundheit der ca. 2 cm großen Zwiebeln erkennen Sie daran, dass sie nicht vertrocknet sind und eher prall aussehen. Ebenso besitzen sie keine schimmligen Stellen oder Verletzungen.

Schimmel
Sind die Zwiebeln schimmelig, sollten Sie lieber die Finger von ihnen lassen und diese nicht in den Boden bringen, lieber gleich entsorgen. Denn es reicht eine einzige schimmlige Zwiebel aus, um alle anderen anzustecken. Vor allem, wenn Sie nicht so schnell dazu kommen sie auszupflanzen, sollten sie darauf achten, dass die Zwiebeln luftig und trocken gelagert sind. Hohe Feuchtigkeit während der Lagerung fördert die Schimmelbildung und ist generell schädlich für die Zwiebeln.

Mäuse
Mäuse mögen Blumenzwiebeln, so auch die Zwiebel der Frühlings-Knotenblume. Nicht nur wenn diese im Gartenhäuschen gelagert werden, sondern auch wenn sie schon im Boden sind. Hier können aber einfache Maßnahmen Abhilfe schaffen. Zum Beispiel können Sie Mausefallen aufstellen. Auch engmaschige Drahtkörbe, in denen die Zwiebeln gepflanzt werden, können helfen. Allerdings sind manche Mäuse schlau, und wenn der Hunger zu groß ist, gehen sie auch von oben in die Körbe hinein, um somit an die Zwiebeln zu gelangen. Falls Sie eine Katze haben, so übernimmt diese die Mäusejagd von allein, zu jeder Jahreszeit. Sogar Wühlmäuse kann sie fernhalten. Doch geben Sie darauf acht, dass Ihre Katze keine Zwiebel der Märzenbecher frisst, da alle Teile der Pflanze giftig sind!

Narzissenfliege
Schädlinge wie die Narzissenfliege können dem Märzenbecher ebenso zusetzen. Die Narzissenfliege gehört zur Gruppe der Schwebfliegen und fliegt recht gemächlich. Ihre prächtige Zeichnung ähnelt der der Hummeln, variiert aber von Fliege zu Fliege sehr. Ihre Augen sehen anders aus als die der Hummeln und so lässt sie sich oft schon auf dem ersten Blick unterscheiden. Die Narzissenfliege verärgert viele Gärtner, vor allem in den südlichen Gebieten Deutschlands. Die Larven der Narzissenfliege leben gern in den Blumenzwiebeln wie Narzissen, Märzenbecher, Hyazinthen oder Schneeglöckchen sowie Amaryllis und fressen das Herz der Zwiebel heraus. So ist die Zwiebel dann nicht mehr keimfähig. Zudem überwintern die Larven in der Zwiebel.

Märzenbecher Betroffene Zwiebeln erkennen Sie daran, dass sie sich mit wenig Kraftaufwand zusammendrücken lassen. Diese Zwiebeln müssen Sie mitsamt der umgebenen Erde entsorgen. Haben Sie ungelöschten Kalk vorhanden, so können Sie die Erde auch damit mischen und ganz tief in einer Ecke Ihres Gartens vergraben. Dort kann die Erde wieder in Ruhe regenerieren und der Natur zugeführt werden. Sind die Zwiebeln noch nicht so stark befallen, so können Sie versuchen die Larven mittels warmen Wassers abzutöten. Legen Sie dazu die Zwiebeln für nicht länger als zwei Stunden in ca. 38 bis 40°C warmes Wasser. Danach legen Sie Kartoffeln oder Speisezwiebeln an die befallene Stelle, um noch lebende Larven herauszulocken und sie dann zu vernichten.

Vorsichtig giftige Pflanze!

Der Märzenbecher zählt zu den Giftpflanzen und enthält die Alkaloide Lycorin und Galanthamin. Lycorin kommt auch in Hybriden des Rittersterns, in der Belladonnalilie sowie in anderen Amarylisgewächsen vor. Dieses Alkaloid führt schon bei geringen Dosen zu Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen. Galanthamin wirkt hemmend auf die Cholinesterase. So besteht immer Vergiftungsgefahr für Kinder sowie Haustiere in Ihrem Garten. Selbst beim Pflanzen der Zwiebeln ist stets Vorsicht geboten. Wenn in Ihrem Garten Kleinkinder spielen, ist es ratsam, die Märzenbecher erst gar nicht anzupflanzen oder an einen für Kinder nicht zugänglichen Ort anzusiedeln.

Fazit
Der Märzenbecher blüht oft schon im Februar und sieht mit seinen weißen, glockenförmigen Blüten genauso schön wie Schneeglöckchen aus, mit denen er oft verwechselt wird. Die Zwiebeln der Frühlings-Knotenblume, wie der Märzenbecher auch noch genannt wird, lassen sich nicht gut lagern und sollten daher im Boden verbleiben. Nach einigen Jahren bringen die Märzenbecher herrliche Blütenpolster hervor und verwildern. In Gruppen gepflanzt ergibt sich unter Bäumen und am Gehölzrand in Kombination mit Schneeglöckchen, Krokussen oder Buschwindröschen ein wunderschönes Gesamtbild. Für die Vermehrung der Frühlings-Knotenblume eignet sich die Aussaat ebenso wie das Stecken der Brutzwiebeln, auch wenn es lange Zeit braucht, bis sich die ersten Blüten zeigen. Die Pflanze benötigt einen feuchten, humusreichen Boden, der Lehm enthalten kann, aber niemals austrocknen darf. Da alle Teile des Märzenbechers giftig sind, ist stets Vorsicht geboten!